Schweitzer Fachinformationen
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Sonnenaufgang über der Düne von Pilat (Bucht von Arcachon)
Frankreichs Faszination gründet maßgeblich auf seinen vielfältigen Landschaftsformen, den genussfreudigen und den schönen Seiten des Lebens zugewandten Bewohnern sowie seiner großen Zahl an eindrucksvollen Bauwerken und Kulturgütern. Das Land mit dem Wohnmobil zu bereisen ist ein sehr individuelles Vergnügen, das immer mehr Freunde findet. Die in diesem Reiseführer vorgestellten Routen sind im Hinblick auf besonders reizvolle Nebenstrecken ausgewählt. Gut vorbereitet zählt diese ungezwungene Art des Unterwegsseins sicherlich zu den schönsten Reiseformen, um dem unverwechselbaren Charakter der »Grande Nation« nachzuspüren. Diesen bei den Nachbarn bisweilen spöttisch gebrauchten Begriff nutzten vermutlich erstmals die Bewunderer der Französischen Revolution außerhalb der Grenzen. Franzosen verwenden ihn selten und sprechen dann meist von »einer« (»une«) und nicht von »der großen Nation« (»la Grande Nation«). Sie billigen also die Rolle auch anderen Ländern zu. Von der Fläche gesehen ist das Land aus europäischer Sicht allemal riesig: Sie umfasst 543 965 Quadratkilometer (ohne Korsika und Überseegebiete) - bei einer maximalen Ausdehnung von 973 und 945 Kilometer in Nord-Süd- beziehungsweise Ost-West-Richtung. Frankreich ist somit der größte Flächenstaat in der Europäischen Union. Seine Form kommt einem Sechseck (Hexagon) nahe.
Kitesurfer am Strand Goaz-Treiz in Trébeurden/Bretagne
Das Landschaftsbild bestimmen überwiegend Ebenen und sanfte Hügel. An den Grenzen präsentiert sich das Land weitgehend gebirgig. Es reihen sich dort aneinander (im Uhrzeigersinn von Norden aus): die Ardennen, Vogesen, Jura und Westalpen, wo auch der 4808 Meter hohe Mont Blanc - Frankreichs höchster Berg und zudem höchster Alpengipfel - in den Himmel ragt. Weitere bedeutende Erhebungen sind das Zentralmassiv im mittleren und die Pyrenäen im äußersten Süden, der eindrucksvolle, 430 Kilometer lange Gebirgskamm zu Spanien. Andorra, Belgien, Luxemburg, Deutschland, Schweiz, Italien und Monaco heißen die weiteren Anrainerstaaten. Auf über 3100 Kilometer Gesamtlänge erstrecken sich die oft feinsandigen Küsten an Nordsee, Atlantik und Mittelmeer.
Die Hauptstadt ist Paris mit rund 2 176 000 Einwohnern. Sie bildet zusammen mit dem Gemeindeverband Métropole du Grand Paris und den umliegenden Orten der Region Île de France den größten Ballungsraum der Republik mit ungefähr 12 533 000 Menschen. Zum unverwechselbaren Landschaftscharakter tragen die zahlreichen Flüsse und Bäche bei, die mal langsam dahinplätschernd, mal wild schäumend das Land durchqueren - ebenso die zahlreichen meist kleinen Seen und Weiher. Die beiden längsten und historisch bedeutsamsten Ströme Loire (1020 km) und Seine (775 km) entspringen im Zentralmassiv. Während sie nordwärts fließen, schlägt die Dordogne, welche dort ebenfalls ihren Ursprung hat, den Weg nach Westen ein. Deren idyllischer Verlauf ist unter anderem Thema in diesem Buch (Route 9).
Aufgrund der Lage zwischen den Meeren ist das Klima Frankreichs, von entlegenen Bergregionen abgesehen, ausgeglichen und mild. Die drei Klimazonen - maritim, mediterran, kontinental - stoßen im Zentralmassiv aufeinander und bescheren der Mittelgebirgsgegend eine wechselhafte Witterung. Ausgesprochen maritime klimatische Verhältnisse herrschen in der Bretagne und an der übrigen Atlantikküste. Dies schließt mit ein, dass man in diesen meernahen Gebieten zu allen Jahreszeiten mit Niederschlägen rechnen muss und die Temperaturen gemäßigt sind, besonders wegen des beinahe ständig wehenden Windes.
Da der Golfstrom die Süd-Bretagne streift, sind ihre Winter in einem schmalen Band angenehm mild. Die Temperaturunterschiede zwischen Sommer und Winter sowie zwischen Tag und Nacht werden landeinwärts rasch größer. Südlich und südwestlich des Zentralmassivs gewinnt das Mittelmeerklima mit heißen Sommern und Sonne satt großen Einfluss, je näher man sich der Küste nähert - unterbrochen lediglich von feuchtwarmen Winden, »marin« genannt, die im Frühjahr und Herbst auf die Südhänge des Zentralmassivs treffen und in deren Stau zu Starkregen führen. Betroffen sind auch, wenngleich in abgeschwächter Form, die Region Albi und die Provence mit dem Vaucluse. Typisch - besonders für die Normandie - ist ein Wechsel aus Sonne und Wolken, begleitet von rasch durchziehenden Regenfronten oder kurzen Schauern.
Im Schutz der Bastion: der Hafen von Bonifacio an Korsikas Südspitze
Die meisten Sonnenstunden darf man in einem breiten Streifen von der bretonischen Südküste (1950 Std./Jahr) über Südfrankreich (2400 Std.) bis zur Côte d'Azur mit bis zu 2800 Stunden erwarten. Schon im Februar kann man dort etwa an der Mimosenstraße im Durchschnitt täglich fast sechs Stunden die Sonne genießen. Auch im Herbst präsentiert sich das Wetter an der azurblauen Küste oft spätsommerlich - ab Oktober jedoch unterbrochen von ersten kräftigen Regenfällen, die den kurzen Winter einleiten.
Viele Campingplätze schließen spätestens im November. Ein wichtiger Klimafaktor in ganz Südfrankreich sind die Winde, etwa der berühmt-berüchtigte Mistral, der in Sturmstärke durchs Rhône-Tal fegt. Besonders heftig bläst dieser im Frühjahr, wenn sich im Golf von Lyon ein Tiefdruckgebiet eingenistet hat. Dann strömt Kaltluft aus den Alpen wie durch eine Düse zum Mittelmeer. Im Gegensatz dazu gelingt es hin und wieder im Sommer dem heißen afrikanischen Schirokko, bis Lyon vorzudringen. Anders sind die Bedingungen am Atlantik, wo - bedingt durch das kalte Meerwasser - die Temperaturen bis Juni nur langsam steigen. Auch endet die Badesaison etwa in der Bretagne schon Ende August, etwa zwei Wochen länger dauert sie an der Küste um Biarritz.
Willst du Streit? - futterneidische Inselbewohner
Wegen der hohen Berge gibt es mehrere Klimazonen auf Korsika. Die Winde spielen auch hier eine große Rolle: Bastia etwa wird durchschnittlich an mehr als 100 Tagen im Jahr vom staubigen Schirokko heimgesucht. An den Küsten überwiegt mediterranes, in den Bergen kontinental alpines Klima. Baden kann man normalerweise von Mitte Mai bis Ende Oktober. Im Landesinneren der Insel schneit es gelegentlich noch im Mai, weshalb sich diese Zeit besonders für Wanderungen im Vorgebirge empfiehlt. Bei Bergtouren im Sommer sollte man für jedes Wetter ausgerüstet sein.
Gemäß seiner Größe weist das Land viele Vegetationsformen auf. Landwirtschaft und die Abholzung für den Schiffsbau haben die einst dichten Wälder Frankreichs auf etwa 30 Prozent der Landesfläche zurückgedrängt. Umgekehrt sind die weiten Kiefernwälder entlang der südlichen Atlantikküste - sie bilden mit rund 10 000 Quadratkilometern das größte zusammenhängende Waldgebiet - das Ergebnis von umfangreichen Aufforstungsmaßnahmen im 19. Jahrhundert. Allerdings richtete dort Sturm »Klaus« im Jahr 2009 schwere Schäden an.
Steineichen und Strandpinien aus dem Mittelmeerraum gedeihen im gemäßigten Klima Aquitaniens erstaunlich gut. In der Bretagne und Normandie überwiegen Eichenwälder im Wechsel mit Heide und Ginsterbüschen. Landeinwärts gewinnen Birken, Eschen, Linden und Weißbuchen die Oberhand. Immergrüne Eichen- und Pinienwälder prägen den mediterranen Süden, die in den Höhen von Kastanien- und Kiefernwäldern verdrängt werden. Den Ölbaum führten vor 2500 Jahren die Griechen ein; er fand daraufhin bis weit ins Rhône-Tal hinein Verbreitung. Die Macchia (frz. »maquis«) besteht aus einem Sträucherdickicht, das sich nach dem Raubbau in den vergangenen Jahrhunderten großflächig ausgebreitet hat. Die Provence ist in aller Welt berühmt für ihre aromatisch duftenden Kräuter wie Rosmarin und Thymian, ebenso für ihre ins Auge stechenden Lavendelfelder.
Ein Leuchtturm markiert die Hafeneinfahrt in Bonifacio.
Herausgeputzt: Landhaus in der Süd-Champagne
Reben an den Hängen des Uomo di Cagna (Korsika)
Spaziergang durch die Altstadt von Bormes-les-Mimosas
Herrlich, dieses Panorama! Küstenwanderweg bei Collioure
In Frankreich sind Jagen und Angeln sehr populäre Freizeitbeschäftigungen, was die Wild- und Fischbestände sehr reduziert hat. Eidechsen, Geckos und Schildkröten leben versteckt in schwer zugänglichem Gelände im Süden. Wer sich dort hineinwagt, trifft nicht selten auch auf Nattern und Vipern. Zurzeit gibt es...
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