Schweitzer Fachinformationen
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Cochem, bewacht von der Reichsburg
Eine weitere imposante Burg ist die Reichsburg, die mehr als 100 Meter über dem Fluss und den Dächern von Cochem thront. Nachdem französische Truppen 1689 ihren Vorgängerbau (11. Jh.) und die Stadt niedergebrannt hatten, erhielt sie im 19. Jahrhundert ihr heutiges Aussehen im neugotischen Stil. Nach der Burgbesichtigung schlendern wir durch die belebten Gassen der Altstadt und über den Marktplatz mit seinen pittoresken Fachwerk-Ensembles.
Cochem beheimatet zudem zwei bemerkenswerte Museen, zum einen das Edelsteinmuseum und zum anderen das Bundesbank-Bunker-Museum. Unter Letzterem lagerte einst in einem unterirdischen Bunker eine Geldreserve im Wert von 15 Milliarden Deutsche Mark, die in Zeiten des Kalten Kriegs angelegt wurde. Am Haus selbst finden wir keine Parkmöglichkeit für das Wohnmobil und stellen es daher in der einen Kilometer entfernten Stadionstraße ab. Das Edelsteinmuseum zeigt neben besonders schönen Edelsteinfunden wie mühevoll einst die Arbeit der Edelsteinschleifer war.
In Bruttig-Fankel machen wir einen Abstecher zur Geierlay-Hängebrücke. Diese 360 Meter lange Fußgängerseilbrücke in nepalesischer Bauart überspannt in 100 Metern Höhe das Tal des Mörsdorfer Bachs. Nicht wenige Besucher verlässt beim Anblick der schwankenden Konstruktion der Mut, und sie kehren um. Diejenigen, die sich auf die Brücke wagen, genießen einen wunderbaren Ausblick über die Landschaft. Auf dem Parkplatz P2 sind im Übrigen Plätze für Wohnmobile ausgewiesen.
Steillagen von Weltruf
Beilstein indes entpuppt sich als einer der romantischsten Orte am Fluss. Im Herzen des 130-Seelen-Dorfs verläuft eine Treppe mit 108 Stufen, die schon häufig als Filmkulisse diente. Etliche Schauspielgrößen, darunter Heinz Rühmann, Curd Jürgens und Maria Schell, schritten über ihre Stufen hinauf und hinab.
Von Beilstein aus gelangen wir über einen schönen Wanderweg nach Briedern. Dabei geht es an der malerischen Ruine Burg Metternich vorbei: Die Höhenburg aus dem 13. Jahrhundert wurde 1689 im Pfälzer Erbfolgekrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut. Besichtigen kann man ihre Überreste von April bis Anfang November, im Sommer gibt es eine Bewirtschaftung. Großartige Aussichten ins Moseltal verspricht im Anschluss der Wanderweg Briedener Schweiz. Der Kulturweg Mesenicher Steinreichskäpp zeigt dagegen, was man mit Steinen alles anstellen kann, wie z. B. Sagengestalten aus der Region wieder aufleben lassen. Und der Seeheimer Skulpturenweg präsentiert Werke von Künstlern, die das Thema Mosel widerspiegeln. Alpine Gefühle kommen auf, wenn der Blick auf den Bremmer Calmont fällt, den steilsten Weinberg in Europa mit bis zu 70 Prozent Neigung. Zu seinen Füßen windet sich der Fluss in einer perfekt geformten Schleife durch das bergige, von Reben bewachsene Land. Vier Millionen Rebstöcke zählt man rund um Zell . Die gut frequentierte Fußgängerzone der Stadt säumen bunte Läden, unzählige Cafés und Weinstuben. Eine schwarze Katze, die 1863 angeblich den Käufer eines Weinfasses anfauchte und ansprang, um es zu verteidigen, machte den Ort berühmt: Der Hang, wo die Trauben dieses Weins heranreiften, erhielt daraufhin den Namen »Zeller Schwarze Katz«. Der Collie-Steilpfad, streckenweise ein seilversicherter Kletterpfad, führt durch ihn hindurch und hinauf zum Collie-Turm, der eine fantastische Aussicht bietet. Gute Schuhe sind hierbei Pflicht, auch wenn man die steilsten Abschnitte umgehen kann!
Merl in einem Meer aus Reben
Die Moselbrücke, die die beiden Stadtteile von Traben-Trabach miteinander verbindet, schmückt am linken Ufer auf Trabacher Seite ein opulent gestaltetes Brückentor im Jugendstil. Über dem Torbogen prangt ein Relief, das ein tanzendes junges Winzerpaar zeigt. Diese Darstellung und die Zierbögen an der Fassade zeugen von der Blütezeit der Weinbaumetropole um 1900. Man erreicht die quirlige Altstadt, indem man vom Brückentor der Brückenstraße in Richtung Westen folgt. Über den Dächern im Zentrum ragt knapp der Weiße Turm auf, an dessen Außenmauer man ein Glockenspiel entdeckt - dessen 28 Bronzeglocken erklingen um 12 Uhr mittags und von 15 bis 18 Uhr jeweils zur vollen Stunde. Eine kreisrunde Treppe im Inneren führt zu einer Aussichtsplattform unter dem Spitzdach. Von der Ruine der von Vauban gebauten Festung Mont Royal - sie war einst die größte in Europa - schweift der Blick auf den mäandernden Fluss und zu den Überresten der Grevenburg in Trabach, einer Vorfeste. Kaum war Mont Royal im Jahr 1698 fertiggestellt, wurde die Anlage geschleift, da der Friedensvertrag des 1697 beendeten Pfälzischen Erbfolgekriegs dies bestimmt hatte. Doch andere Auseinandersetzungen folgten, wobei auch die Grevenburg zuerst beschädigt und schließlich 1734 von den Franzosen gesprengt wurde.
Kröv ist ein beschauliches Weindorf mit rustikalem Ambiente, ein paar Cafés, Gastwirtschaften und einer freundlichen Moselpromenade. Eine gewisse Bekanntheit besitzt Kröv wegen seiner Weinlage mit dem despektierlichen Namen »Kröver Nacktarsch« - hier wachsen die Rebsorten Müller-Thurgau, Riesling und Spätburgunder. Darüber verläuft ein informativer Themenwanderweg, der die Bedeutung des Natursteins Schiefer für die Region Mittelmosel hervorhebt. Die Besucher erfahren auf zahlreichen Tafeln alles Wissenswerte zu dessen Entstehung, Verarbeitung und Verwendung, wie etwa im Hausbau, sowie Wichtiges über den schon erwähnten Einfluss des Naturgesteins auf das Mikroklima. Im weiteren Verlauf passiert der Weg die Lagen Letterlay und Steffensberg mit tollen Aussichtspunkten. Das sofort ins Auge fallende Gebäude des Weinguts Mönchhof in Ürzig mit seiner reizenden Renaissancefassade diente von 1987 bis 1993 als Kulisse in der populären Fernsehserie »Moselbrück«. In den alten Weingärten wie dem Ürziger Würzgarten wachsen noch wurzelechte Rebstöcke, was heute im Weinbau sehr selten ist: Die Stöcke wurden hier nie mit reblausresistenten Reben aufgepfropft. Vielen schmecken diese Weine, anderen nicht. Hinzu kommt der Schieferboden in Ürzig, der Vulkangestein enthält, was dem Wein eine weitere Geschmacksnuance schenkt.
Per Schiff die Mosel erleben
Nach weiteren zehn Kilometern erreichen wir Bernkastel-Kues (7200 Einwohner), einen viel besuchten Weinort im Herzen der Mittelmosel und ausgezeichnet mit dem Prädikat »Heilklimatischer Kurort«. Die Stadt ist u. a. berühmt für ihre schönen Fachwerkhäuser, das filigrane Gitter am Marktbrunnen und die kunstvoll geschmiedeten Wetterhähne auf den Dachgiebeln. Über ihr erhebt sich malerisch die Burgruine Landshut. Einer Schriftquelle nach soll es an ihrer Stelle bereits um das Jahr 1000 eine Burg Bernkastel gegeben haben. Neue Grabungsfunde deuten auf eine noch frühere Bebauung im 5. oder 6. Jahrhundert hin, und zwar auf den Fundamenten eines Römerkastells. Die Burg beherbergt heute ein Restaurant, wo man sehr gut speisen und dabei einen fantastischen Ausblick über Stadt und Tal genießen kann. Unser Wohnmobil parkt auf einer Ebene ein Stück oberhalb davon.
Zu den Höhepunkten des Weinfests der Stadt - es findet jährlich am ersten Wochenende im September statt - gehören u. a. der Empfang der Weinkönigin Mosella, Live-Musik, ein Festumzug und ein Riesenfeuerwerk. Das Fest dauert fünf Tage und zählt rund 200000 Besucher. Gegenüber dem Wohnmobilstellplatz im Stadtteil Kues befindet sich das Geburtshaus von Nikolaus von Kues (1401-1464); der Kardinal und Philosoph trat für religiöse Toleranz ein. Das Gebäude wurde 1570 im Renaissancestil mit Walmdach, Zinnenkranz und Treppenturm umgebaut. Ein darin eingerichtetes Museum würdigt das Leben und Werk des großen Humanisten am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit.
Von Bernkastel-Kues bis nach Trier folgt unsere Tour wiederum dem windungsreichen Lauf der Mosel - vorbei an steilen Weinbergen und durch idyllische Dörfer wie Kesten, Piesport und Neumagen-Dhron , den ältesten Weinort Deutschlands, wo der Weinanbau bis zu den Römern zurückreicht. Wer mehr darüber wissen möchte, bucht am besten eine...
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