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Uruguay erhielt den Zuschlag für die erste WM 1930, weil alle anderen Interessenten ihre Meldungen zurückgezogen hatten. Sie wollten die Kosten für die Ausrichtung des Turniers nicht selbst tragen.
An der ersten WM durften alle interessierten Mannschaften teilnehmen. Wie viele andere europäische Nationen verzichtete auch Deutschland auf die Teilnahme. Für den DFB passte ein solches Turnier nicht mit seinen Vorstellungen vom Amateursport überein.
Aus Europa entschieden sich nach zähen Verhandlungen lediglich die Teams aus Jugoslawien, Rumänien, Frankreich und Belgien, die lange Reise nach Uruguay anzutreten. Die Delegationen aus Rumänien, Frankreich und Belgien reisten mit dem italienischen Dampfer Conte Verde in den südamerikanischen Winter. Auch FIFA-Boss Jules Rimet, der WM-Pokal, der rumänische König und die europäischen WM-Schiedsrichter waren an Bord. In Rio de Janeiro kam außerdem noch die Mannschaft Brasiliens an Bord. Die Überfahrt von Genua nach Montevideo dauerte 20 Tage.
Nur die jugoslawische Mannschaft reiste individuell nach Uruguay. Sie bestieg in Marseille das Schiff Florida.
Die Conte Verde fuhr ab 1932 nicht mehr nach Südamerika, sondern von Triest nach Schanghai. Ab 1938 wurde dies zu einer der wichtigsten Fluchtrouten für deutsche und österreichische Juden zu der chinesischen Stadt. 1943 wurde das in Schanghai feststeckende Schiff nach dem Waffenstillstand zwischen Italien und den Alliierten im Zweiten Weltkrieg zum ersten Mal versenkt; die Japaner bargen jedoch das Wrack, reparierten es und setzten es mit dem neuen Namen Kotobuki Maru als Kriegsschiff ein. 1944 wurde das Schiff bei einem US-Luftangriff vor Kyoto endgültig versenkt.
Fünf Tage vor dem Abflug der deutschen Nationalmannschaft zur WM 2014 in Brasilien war das deutsche WM-Quartier Campo Bahia noch nicht fertig. »Ich muss zugeben, dass ich das Projekt etwas unterschätzt habe. Fünf Tage vor unserer Abreise dorthin hat mich der Bauleiter angerufen und gesagt: >Hier steht noch keine Küche<«, erzählte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff in einem Interview mit SPOX. In jenem Moment sei ihm bewusst geworden, »welche Verantwortung ich habe. Manche Spieler bereiten sich ewig auf so einen Karrierehöhepunkt vor, und dann gelingt es mir womöglich nicht, die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Turnier zu schaffen. Und ich wusste, dass es wahrscheinlich mein berufliches Ende beim DFB gewesen wäre, hätte es mit dem Campo Bahia nicht geklappt.«
Ursprünglich sollte am Campo Bahia auch ein Zentrum für 300 Medienschaffende entstehen. Stattdessen wurden die Reporter in einem Hotel am Ort untergebracht. Um von Santo André zum Campo Bahia zu gelangen, muss man mit einer Fähre den Fluss João da Tiba überqueren.
Während der ersten Überfahrt des deutschen Teams bei der Ankunft in Brasilien am 8. Juni 2014 setzte der Mannschaftsbus mit dem Heck auf der Fähre auf und konnte nicht an Land fahren. Die Spieler wurden mit Minibussen in das Quartier gefahren.
Die externe Untersuchung der Affäre rund um die WM-Vergabe 2006 kostete den DFB 5,11 Millionen Euro. 42 Anwälte der Kanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer werteten für den Untersuchungsbericht ab Herbst 2015 insgesamt 740 Aktenordner und 128 000 elektronische Dokumente aus. Die Kernfrage, wofür die 6,7 Millionen Euro waren, die sich das WM-Organisationskomitee um Franz Beckenbauer 2002 vom früheren Adidas-Chef Robert Louis-Dreyfus geliehen hatte und das der DFB später über die FIFA an den mittlerweile verstorbenen Unternehmer zurückzahlte, konnte der Bericht nicht aufklären.
Indien verzichtete 1950 trotz Qualifikation auf die Teilnahme an der WM, weil die FIFA den Spielern des Subkontinents verbot, barfuß spielen zu dürfen.
Von der TV-Reportage des WM-Finales 1954 von Bernhard Ernst gibt es keine Aufzeichnung. Fernsehbilder konnten damals aus technischen Gründen noch nicht aufgezeichnet werden, die Tonspur seiner Reportage gilt als verschollen. Nur so konnten sich die legendären Sätze von Herbert Zimmermann (»Aus dem Hintergrund müsste Rahn schießen. Rahn schießt . Tooooor! Tooooor! Tooooor! Tooooor!«) aus seiner Radioreportage vom Finale ins kollektive Gedächtnis der deutschen Fußballfans brennen. Auf Initiative des Sportjournalisten Rudi Michel unterlegte ein Team des Südwestfunks die Aufnahmen des offiziellen FIFA-Finalfilms mit dem Ton der Radioreportage.
Rudi Michel war bei der WM 1954 für den Südwestfunk als Radiojournalist vor Ort. Für das Fernsehen kommentierte er die verlorenen deutschen WM-Finals 1966, 1974 und 1982. Er bezeichnete sich selbst als »Niederlagensprecher«.
Herbert Zimmermanns letzte Live-Radioreportage eines Fußballspiels war das WM-Finale 1966 in England. Zimmermann war ein Onkel des früheren Grünen-Bundestagsabgeordneten und Alt-Linken Hans-Christian Ströbele.
Ein paar Spieler von Australiens Nationalmannschaft engagierten vor einem Qualifikationsspiel zur WM 1974 gegen Simbabwe in Mosambik einen Medizinmann, der den Gegner verfluchen sollte. Der Medizinmann tat wie ihm befohlen und vergrub unter anderem noch ein paar Hühnerknochen neben dem Torpfosten. Australien gewann das Spiel. Da die Spieler die plötzlich geforderten 1000 Dollar Honorar schuldig blieben, kehrte der Medizinmann den Fluch um. Das behauptete zumindest Australiens langjähriger Kapitän John Warren zeit seines Lebens. Die »Socceroos« konnten sich jedenfalls erst 2006 wieder für eine WM qualifizieren. Zuvor war der australische Satiriker und Dokumentarfilmer John Safran nach Mosambik gereist und hatte einen Nachfolger des damaligen Medizinmannes gebeten, den Fluch aufzuheben. In einer Zeremonie, die im Übrigen vorsah, dass Safran sich mit Hühnerblut beschmieren musste, wurde dieser Bitte entsprochen. Seitdem qualifizierte sich Australien bis 2018 für jede WM. Womöglich könnte dabei auch eine Rolle gespielt haben, dass Australien seit 2007 Mitglied des asiatischen Fußballverbands ist. Asien hat vier feste Plätze bei den Weltmeisterschaften, der Meister des ozeanischen Verbands muss dagegen stets noch ein Playoff-Spiel gegen den Fünften des südamerikanischen Verbands spielen.
Argentiniens Vizeweltmeister Sergio »Kun« Agüero hat seinen Namen als Tattoo auf seinem Arm verewigt - auf Elbisch, der Fantasiesprache aus Der Herr der Ringe. Er hat aber weder die Bücher gelesen noch die Filme je gesehen.
Spaniens Stürmer Fernando Torres hat auf seinem Arm den Namen Fernando auf Elbisch tätowiert.
Lionel Messis Spitzname ist »La Pulga«, der Floh.
Uruguay gewann zweimal die FIFA-WM (1930 und 1950), trägt aber wie Deutschland und Italien vier Sterne auf dem Trikot. Grund: Die FIFA erkannte in den 1920er-Jahren die Siege Uruguays bei den olympischen Fußballturnieren 1924 in Paris und 1928 in Amsterdam in Ermangelung eines eigenen Turniers gleichzeitig als Weltmeisterschaftssieg an. Vor der WM 2010 machte die FIFA diese Entscheidung aus dem vergangenen Jahrhundert rückgängig und ordnete an, Uruguay dürfe nur zwei WM-Sterne auf der Brust zeigen. Der Verband integrierte die vier Sterne kurzerhand ins offizielle Verbandswappen.
Die Sportschule Malente, das Quartier der DFB-Elf während der WM 1974, wurde aus Angst vor Angriffen der RAF von Beamten der Antiterroreinheit GSG9 gesichert. Die Nationalspieler fanden dennoch immer wieder Mittel und Wege, um aus der Sportschule auszubüxen.
Kapitän Franz Beckenbauer etwa soll immer wieder die Schauspielerin Heidi Brühl in ihrem Hotelzimmer besucht haben; Sepp Maier und Uli Hoeneß fuhren einmal nach Hamburg, um bei ihren Ehefrauen zu nächtigen. »Wir haben einen Polizisten überredet, uns in seinem Privatwagen nach Hamburg zu fahren. Der fuhr uns zu langsam, Sepp hat das Steuer übernommen, der Polizist auf dem Rücksitz geschlafen. Plötzlich sagt Sepp: >Du, Uli, die Bremse funktioniert nicht.< Er hat dann ständig die Handbremse gezogen. In Hamburg hatte er solche Blasen an den Fingern, dass es fraglich war, ob er beim nächsten Spiel im Tor stehen könnte. Und zurück dann dasselbe noch mal«, erinnerte sich Hoeneß in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung.
Neymar absolvierte 2018 in Russland fünf Spiele für Brasilien, erzielte dabei zwei Tore, gab zwei Vorlagen und wechselte zweimal seine Frisur. War er mit der sogenannten und viel verspotteten Spaghetti-Frisur ins Turnier gestartet, hatte er sich nach dem ersten Spiel - und millionenfachem Spott in den sozialen Netzwerken - die blondierten Locken kürzer schneiden lassen. Später ließ er sich noch einen Pfeil auf den Hinterkopf rasieren.
Im Achtelfinale gegen Mexiko lag Neymar insgesamt fünf Minuten und 29 Sekunden mehr oder weniger verletzt auf dem Rasen. Neymar war bis zu Brasiliens Aus im Viertelfinale der meistgefoulte Spieler der WM. Weil er nach einigen Fouls aber sehr spektakulär litt, wurde er weltweit als Schwalbenkönig verspottet.
Bei der WM...
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