Schweitzer Fachinformationen
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Maggie spürte einen vertrauten Unmut in sich aufsteigen, als Richards Stimme zunehmend anklagend aus dem Telefon drang.
«Mags, es ist das dritte Mal diese Woche, dass du länger arbeiten musst. Ich dachte, wir gehen ins Kino, verbringen etwas Zeit miteinander .»
«Gestern Abend haben wir Zeit miteinander verbracht, Richard», unterbrach sie ihn bestimmt. «Heute Abend muss ich arbeiten.»
Sie hörte sich seine mauligen Beschwerden noch ein paar Minuten an, dann sagte sie ruhig: «Wenn du so darüber denkst, halte ich es für besser, einen Schlussstrich zu ziehen. Du nicht auch? Auf Wiedersehen, Richard.»
Sie legte den Hörer auf und unterdrückte einen Anflug von Bedauern bei der Erinnerung daran, wie sein starker, sehniger Körper den ihren letzte Nacht bedeckt und sein schlanker Schwanz sich eindringlich in ihr bewegt hatte.
Sie sah Janine entgegen, als ihre Kollegin ins Büro kam, und verzog das Gesicht. «Männer!»
Janine, die das letzte Ende des Gesprächs gerade noch mitgehört hatte, platzierte ihr knackiges Hinterteil auf der Ecke von Maggies Schreibtisch und grinste.
«Hast du dich von ihm getrennt?»
«Ich musste. Warum kann ich keinen Mann finden, der akzeptiert, dass mir meine Arbeit wichtig ist? Ich find's unerträglich, wenn sie jedes Mal, wenn ich länger arbeite, schmollen und beleidigt tun. Ehrlich gesagt habe ich weder die Zeit noch die Geduld, um auf Zehenspitzen das Ego irgendeines Mannes zu umkreisen.»
«Ich weiß, was du meinst.» Janine hob mitfühlend die Schultern.
«Trotzdem - für manche Sachen sind sie schon zu gebrauchen!», sagte Maggie wehmütig.
«Hmm. Was wir wirklich bräuchten, wäre ein männlicher Betthase - immer bereit für Sex, aber sonst anspruchslos!»
Maggie lachte bedauernd und öffnete eine Akte, die sie längst gelesen haben sollte.
«Ich für meinen Teil würde mich an One-Night-Stands halten, wenn es heutzutage nicht so riskant wäre.»
«Weißt du, früher ließen die besten Bordelle ihre Mädels regelmäßig von einem Arzt auf Krankheiten untersuchen. Das bräuchten wir berufstätigen Frauen jetzt. Gigolos, garantiert sicher, gebucht mit einer American-Express-Karte.»
«Ein Bordell für Frauen? Wenn's das bloß gäbe!» Maggie rollte ihre Augen und wandte ihre Aufmerksamkeit der Arbeit zu.
Später, als die meisten aus dem Büro schon nach Hause gegangen waren, kam Janine nochmal an Maggies Schreibtisch vorbei.
«Bald fertig?»
Maggie blickte zerstreut auf.
«Hmm?»
«Ich dachte bloß - du machtest vorhin den Eindruck, als könntest du eine kleine Aufmunterung gebrauchen. Ich mache mich in einer halben Stunde auf den Weg in meinen Health-Club. Dort gibt es einen guten Fitnessraum, den auch Gäste von Mitgliedern benutzen können. Hättest du Lust mitzukommen?»
Zuerst wollte Maggie ablehnen. Sie kannte Janine kaum, und es war ein langer Tag gewesen. Dann dachte sie an die stressmindernde Wirkung, die anstrengende körperliche Betätigung mit sich brachte, und fragte sich, warum eigentlich nicht.
«In einer halben Stunde, hast du gesagt?»
Janines Lächeln hatte etwas Katzenhaftes, als sie nickte und wegging.
Der Health-Club überraschte Maggie. Sie hatte ihn noch nie vorher bemerkt, er lag etwas außerhalb der Stadt, an der Lady's Lane. Und obwohl er hinter einem Gewirr anderer Gebäude versteckt war, war der umgebaute Fabrikkomplex zu groß, um vollkommen verdeckt zu sein. Sie durchliefen am Eingang einen ausgeklügelten Sicherheitscheck.
«Das muss aber ein ganz besonderer Health-Club sein!», witzelte sie, als Janines Mitgliedskarte elektronisch gescannt wurde.
«Man kann hier nur auf Empfehlung Mitglied werden. Überleg dir, was du davon hältst, und wenn du magst, befürworte ich deinen Antrag.»
Einmal durch die äußere Eingangstür und vorbei an dem äußerst gepflegten Empfangsherrn in der Lobby, traten sie durch schwere, doppelte Eichentüren.
«Wow!»
Maggie pfiff leise durch die Zähne, als sie die glänzenden Stilmöbel in der Diele und die von Wand zu Wand reichenden, deckenhohen Spiegel betrachtete, die den auf Hochglanz polierten Marmorfußboden widerspiegelten.
«Hier entlang.»
Maggies Absätze klackten laut auf dem Boden, als sie Janine in die Umkleideräume folgte. Janine entledigte sich schnell ihrer Arbeitskleidung und warf ihren schlanken, geschmeidigen Körper in enganliegendes gelbes Lycra. Sie bürstete ihr dickes blondes Haar zu einem glatten Vorhang und flocht daraus einen einzelnen Zopf, der über eine Schulter hing. Ihr schwerer, stumpf geschnittener Pony zog die Linie ihrer Augenbrauen nach und bildete einen Rahmen für ihre klaren veilchenblauen Augen.
Maggie zog sich langsamer an und sah sich dabei interessiert um. Ebenso wie in der Eingangshalle waren auch hier die Wände so verspiegelt, dass sie sich und Janine aus jedem Blickwinkel sehen konnte. Im Hintergrund spielte leise Vivaldi. Auf dem Waschtisch, der sich entlang einer verspiegelten Wand erstreckte, standen feine Porzellanschalen, die von duftendem Potpourri überquollen.
«Was hältst du davon?»
Maggie war sich bewusst, dass Janine ihre Reaktion genau beobachtete, und war sofort irritiert von der Intensität ihres Blickes.
«Es wirkt sehr . luxuriös», antwortete sie vorsichtig.
«Das ist es. Hier wird dir jeder Wunsch von den Lippen abgelesen.»
Maggie sah überrascht auf, weil sie meinte, eine Doppeldeutigkeit in der Stimme ihrer Kollegin herausgehört zu haben, aber Janine lächelte ihr nur unschuldig zu und winkte sie aus dem Raum.
Am Ende des Flures sah Maggie auf der rechten Seite noch eine doppelte Eichentür, fest verschlossen. Sie konnte laute, pulsierende Musik hören, gedämpft von den dicken Türen, aber unverkennbar.
«Was befindet sich dahinter?», fragte sie Janine, aber die schüttelte nur ihren Kopf.
«Nur für Mitglieder. Komm hier entlang.»
Sie ging quer durch den Flur auf die gegenüberliegenden Türen zu und wartete darauf, dass Maggie ihr folgte. Maggie sah gedankenvoll den Flur hinab und holte sie dann ein.
Der Fitnessraum war riesig und besser ausgestattet als alles, was Maggie jemals gesehen hatte. Es gab das neueste elektronische Equipment, und reichlich flauschige Handtücher hingen über der Messingstange bereit, die an den Wänden entlanglief. Dazu die allgegenwärtigen Spiegel.
«Du kannst deinem eigenen Spiegelbild nicht entkommen!», sagte sie und wunderte sich über den unerklärlichen Schauer der Erregung, der sie durchzog.
Janine lachte.
«Daran gewöhnst du dich.»
«Janine! Wie schön, dich zu sehen!»
Maggie machte große Augen, als ein blonder Adonis auf sie zuschlenderte und Janine umarmte. Er war groß, mindestens 1,90, und sein Körper, der von makellosen weißen Shorts und einem ärmellosen T-Shirt vorteilhaft zur Geltung gebracht wurde, war muskulös, gut gebaut und strotzte vor Gesundheit.
«Antony! Lieber! Ich hab eine Freundin mitgebracht.» Janine stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern, dann wandten sich beide an Maggie. «Maggie, das ist Antony, der Inhaber vom Black Orchid Club.»
«Black Orchid?»
«Ganz genau. Sehr erfreut, dich kennenzulernen.»
Antony schob Janine auf eine Seite, sodass sie von einem Arm gehalten wurde, während er Maggie mit dem anderen umschlang. Sie spürte seine Stärke um ihre Schultern und nahm einen schwachen, erotischen Duft von frischem männlichem Schweiß wahr.
Auf derartige Vertraulichkeiten nicht gefasst, flogen ihre Augen aufwärts - und trafen auf Antonys offenen, grauen Blick. Seine Augen verengten sich abschätzend, und sie runzelte die Stirn, während sie sich unter seinem prüfenden Zugriff wand. Sein Arm verengte sich um ihre Schultern, stellte sie ruhig. Endlich ließ er sie los, und Maggie seufzte, als ihr klar wurde, dass sie den Atem angehalten hatte.
«Komm», sagte er energisch, «wärm dich erst mal auf diesen Fahrrädern auf. Dann wird Tristan ein Programm für dich zusammenstellen. Tris!»
Ein athletisch gebauter junger Mann mit frischem Lächeln erschien an seiner Seite.
«Kümmere dich um diese beiden reizenden Damen, Tristan. Ich würde sagen, ein einstündiges Workout, gefolgt von einer entspannenden Massage und einer Sitzung im Dampfraum.»
Mit einem kleinen Stups ließ Antony sie in der Obhut des strahlenden Trainers zurück.
«Ist er immer so dominant?», schnaufte Maggie, als sie in die Pedale trat, verblüfft über Antonys selbstherrliche Planung für ihren Abend. «Was wäre, wenn ich gar keine Massage will und auch keinen Ausflug in seinen bescheuerten Dampfraum?»
«Entspann dich. Du brauchst hier keine Entscheidungen zu treffen. Du zahlst dein Geld, und jemand anders sagt dir, was du tun sollst. Du wirst die Massage lieben, das garantiere ich dir. Du hast Glück - normalerweise dürfen Gäste nur in den Fitnessraum und in die Duschen. Aber danach wirst du mit Sicherheit Lust auf den Dampfraum haben! Lass dich einfach treiben.»
Maggie sagte nichts, war zufrieden damit, sich umzuschauen. Der Fitnessraum war verwirrend, die Spiegelwände ließen ihn viel größer erscheinen, als er tatsächlich war. Etwa ein Dutzend Frauen arbeitete sorgfältig an ihren Übungen, wobei ihre Trainer sie genau beobachteten. Ungewöhnlich für ein Frauen-Fitnessstudio, schien dieser Job hier eine ausschließlich männliche Domäne zu sein. Jeder trug schwarze Shorts und ein ärmelloses T-Shirt. Diejenigen, die gerade nicht dabei waren, eine Kundin zu betreuen, nutzten die Maschinen selbst.
Einer zog Maggies Aufmerksamkeit besonders auf sich. Er...
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