Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Wahre Liebe überwindet jedes Hindernis
Zum zweiten Mal verwitwet, hat die schöne Antonia, Herzogin von Warneham, der Ehe abgeschworen und will ihre Freiheit niemals mehr aufgeben. Aber als der natürliche Tod des Herzogs angezweifelt wird, muss sie ihr Schicksal erneut in die Hände eines Mannes legen: Gareth Lloyd, einziger Erbe des Herzogtitels von Warneham und des dazugehörenden Anwesens. Dieser tritt nur widerwillig sein Erbe an, bis er zum ersten Mal auf Antonia trifft. Die junge Witwe seines Ziehvaters verzaubert ihn bereits bei der ersten Begegnung, und seine Gefühle für sie erschüttern ihn bis ins Mark. Doch kann eine solche Liebe eine Chance haben?
Weitere historische Liebesromane aus der Neville-Family-Reihe als eBook bei beHEARTBEAT: "Entflammt von deiner Liebe" und "Bezwungen von deiner Leidenschaft".
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.
Die seltsame Geschichte der Familie Ventnor begann mit einem Verräter, und es sollte ein gutes Jahrhundert dauern, bis sie ein Ende fand. Die Ventnors waren von überwiegend normannischem Blut und so überzeugt von sich, dass sie kaum außerhalb ihrer Familie heirateten. Auch Mathilde Ventnor war keine Ausnahme. Im fortgeschrittenen Alter von fünfzehn Jahren heiratete sie pflichtbewusst ihren Cousin zweiten Grades, den dritten Duke of Warneham, und gebar ihm in den nächsten Jahren eine so außerordentliche Zahl an Kindern, dass selbst die Ventnors beeindruckt waren.
Alles war in Ordnung bis zu einem kalten Novembertag im Jahre 1688, als der Duke, bekannt als überzeugter Königstreuer, die wohlüberlegte Entscheidung traf, seinen König und - je nachdem, wen man fragte - sein Land zu verraten. Eine verfluchte Rebellion drohte, und der König stand kurz davor, von den Protestanten verdrängt zu werden, die ihm seit seiner umstrittenen Krönung im Nacken saßen. Die Ventnors waren keine Katholiken, sondern gottesfürchtige Opportunisten, die der Lehre der unverfrorenen Anmaßung anhingen. In Anbetracht der Lage floh der Duke nach Salisbury - viele andere von höherem und niedrigerem Rang als er waren ihm bereits vorausgegangen - und schlug sich auf die andere Seite. Die Seite der Gewinner.
Warneham hatte viel, für das zu leben es sich lohnte. Seine Besitzungen gehörten zu den größten Englands, obwohl deren Bestand in der Familie nicht gesichert war. Trotz ihrer bemerkenswerten Fruchtbarkeit hatte Mathilde bislang das Pech gehabt, ausschließlich Töchter zur Welt zu bringen - sechs an der Zahl, jede von ihnen auffallend hübsch. Und jede vollkommen nutzlos. Warneham brauchte einen Sohn, und er brauchte einen Sieg.
Moralisch überzeugt von seiner Entscheidung führte der Duke die Gruppe der Abtrünnigen an, erklomm ein laubübersätes Hügelchen und erblickte mit Erleichterung das Banner William von Oraniens, das in der Brise flatterte. Daneben standen Williams edle Anhänger, riefen laut Warnehams Namen und winkten ihm, zu ihnen zu kommen. Der Duke war so dankbar für das herzliche Willkommen, dass er die Gräben nicht sah, die eifrige Füchse nahe des Fußes des grasbewachsenen Hügels gegraben hatten. Von Warnehams Sporen zum gestreckten Galopp angetrieben, verfing sich sein Pferd in einem der tiefen Erdlöcher und strauchelte. Der Duke landete kopfüber auf dem Lagerplatz, schlug mit dem Schädel auf, brach sich das Genick und tat somit seinen letzten Atemzug im Dienste seines neuen Königs.
Englands Glorious Revolution endete fast so schnell, wie Warneham der Tod ereilte. Wilhelm von Oranien errang einen leichten Sieg, König James floh nach Frankreich, und auf den Tag genau neun Monate später gebar Mathilde Zwillinge - beides kräftige, muntere Knaben. Niemand jedoch wagte es, darauf hinzuweisen, dass die Jungen sich nicht im Entferntesten ähnelten. War der ältere eine Miniaturausgabe seiner Mutter, ein rosiger, pummeliger Cherub, so war der zweitgeborene ein knochiges Geschöpf mit langen Beinen und einem blonden Haarschopf. Beide hatten immerhin eins gemeinsam: Sie ähnelten nicht einmal im Entferntesten dem Vater. Nein, es war ein Wunder. Ein Glücksfall.
König William und Queen Mary bestimmten, dass die Säuglinge an ihren Hof gebracht wurden, wo der König höchstselbst verkündete, dass beide Söhne dem toten Duke wie aus dem Gesicht geschnitten seien. Niemand wagte zu widersprechen, weil - nun, weil dies eine romantische Liebesgeschichte ist. Und was wäre eine Liebesgeschichte ohne einen Hauch Dramatik und eine Prise Verrat?
Warnehams erstgeborenem Sohn sicherte König William den Herzogtitel zu, dem jüngeren versprach er den Befehl über ein Regiment - und nicht nur ihm, sondern auch all seinen Nachkommen, die folgen würden. Alles als Ausdruck der Anerkennung für die Tapferkeit seines Vaters. Mit dieser Entscheidung, so sagt es die Chronik, wurde die Spaltung der Familie auf ewig festgelegt und ihr Schicksal vorbestimmt.
Der Junge, der jetzt in der Mitte der riesigen Bibliothek Warnehams stand, war sich dieser Geschichte nur allzu bewusst. Nachdem mehr als zweihundert Jahre seit den genannten Ereignissen vergangen waren, stellte die Teilung der Familie nicht nur eine Spaltung, sondern genau genommen einen unüberbrückbaren Abgrund dar. Und im nächsten Moment würde sich der Junge auch noch übergeben müssen. Auf die Schuhe der Duchess.
»Steh gerade, Junge.« Die Duchess umkreiste ihn, als begutachtete sie eine Statue. Die dünnen Absätze ihrer Schuhe klackerten laut auf dem Marmorboden.
Der Junge schluckte mühsam, die Galle brannte ihm in der Kehle. Und als wäre die fünf Meilen lange Reise am Morgen in einem nicht besonders stabilen Farmkarren noch nicht Folter genug gewesen, beugte sich die Duchess jetzt auch noch zu ihm herunter, um ihm einen harten Stoß in den Magen zu versetzen. Seine Augen weiteten sich, aber er blieb so aufrecht stehen, wie es ihm möglich war, und zwang sich, unterwürfig zu Boden zu starren.
»Nun, robust genug sieht er aus«, stellte die Duchess nachdenklich fest und warf einen kurzen Blick zu ihrem Gatten. »Er scheint kein Schwächling zu sein. Und angemessen bescheiden gibt er sich auch. Zumindest ist er nicht verwahrlost.«
»Ihr habt recht«, pflichtete der Duke seiner Gattin lässig bei. »Zudem sieht er Major Ventnor ähnlich, Gott sei Dank, vor allem mit den schlaksigen Beinen und den hellblonden Haaren.«
Die Duchess wandte der alten Frau, die den Jungen gebracht hatte, den Rücken zu. »Nun, Warneham, welche Wahl bleibt uns?«, fragte sie. »Wir dürfen die christliche Nächstenliebe nicht außer Acht lassen. Mit Verlaub natürlich, Mrs. Gottfried.« Die letzten Worte hatte sie achtlos über die Schulter gesprochen.
Die alte Frau beobachtete von ihrer Ecke aus abschätzend den Duke, der sein attraktives Gesicht vor Zweifel und Widerwillen verzog. »Christliche Nächstenliebe!«, wiederholte er. »Warum ist es nur immer die christliche Nächstenliebe, auf die geachtet werden soll, wenn man sich Unannehmlichkeiten gegenübersieht?«
Die Duchess faltete anmutig die Hände. »Ihr habt natürlich recht, Warneham«, pflichtete sie ihm bei. »Aber das Kind ist von Eurem Blut - zumindest zu einem sehr kleinen Teil.«
Der Duke schien an dem Hinweis seiner Gattin Anstoß zu nehmen. »Wohl kaum!«, widersprach er brüsk. »Er kann nicht hier bleiben, Livie. Wir können nicht zulassen, dass jemand wie er das Schulzimmer mit Cyril teilt. Was würden die Leute sagen?«
Die Duchess eilte an die Seite ihres Mannes. »Natürlich nicht, mein Lieber«, besänftigte sie ihn. »Das kommt ganz und gar nicht infrage.«
Als Mrs. Gottfried sich erhob, schmerzten ihre arthritischen Knie. Trotzdem knickste sie vor dem Ehepaar. »Habt Mitleid, Euer Gnaden«, bat sie. »Der Vater des Jungen ist im Kampf für England in Rolica den Heldentod gestorben. Gabriel hat niemanden, an den er sich sonst wenden könnte.«
»Niemanden?«, wiederholte die Duchess scharf, während sie ihr einen weiteren herablassenden Blick über die Schulter zuwarf. »Wirklich? Habt Ihr denn keine Familie in England, Mrs. Gottfried?«
Die alte Frau knickste erneut demütig. »Keine direkten Blutsverwandten, Euer Gnaden«, murmelte sie und bereitete sich darauf vor, ihren einzigen Trumpf auszuspielen. »Aber die würden Gabriel natürlich bei sich aufnehmen und ihn als einen der unseren aufziehen - wenn das Euer Wunsch ist.«
»Nein, bei Gott, das ist es nicht!« Warneham sprang abrupt von seinem Stuhl auf und begann auf und ab zu gehen. Er war ein eleganter Mann, noch jung und dynamisch, und bewegte sich wie jemand, der in den Adelsstand hineingeboren worden war. »Ventnor sei verflucht dafür, dass er uns in eine so unerträgliche Lage gebracht hat, Livie«, fuhr er fort. »Wenn ein Mann eine unpassende Ehe eingeht, dann hat er bei Gott kein Recht, fortzuziehen und sich irgendwo im Ausland totschießen zu lassen, König hin oder her. Das ist meine Meinung dazu.«
»Ganz recht, mein Lieber«, gurrte die Duchess. »Aber für Vorhaltungen ist es nun zu spät. Der Mann ist tot, und jemand muss sich um das Kind kümmern.«
»Nun, hier auf Selsdon Court kann der Junge nicht wohnen«, machte der Duke erneut seinen Standpunkt klar. »Wir müssen auch an Cyril denken. Was würden die Leute sagen?«
»Dass Ihr ein anständiger Christenmensch seid?«, schlug seine Frau sanft vor, bevor sie schwieg. Dann klatschte sie plötzlich wie ein kleines Kind in die Hände. »Warneham, ich habe die Lösung! Er wird im Witwenhaus wohnen. Mrs. Gottfried kann sich um ihn kümmern, und wir können diesem seltsamen kleinen Vikar - ach herrje, wie war noch gleich sein Name?«
»Needles«, erwiderte der Duke aufgebracht.
»Ja, richtig, Needles«, sagte die Duchess. »Wir können ihm Bescheid sagen, dass er vorbeikommen und das Kind unterrichten soll.« Sie drängte ihren Mann sanft zurück auf seinen Stuhl. »So schlimm wird es nicht werden, mein Lieber. Außerdem wird es ja nur vorübergehend sein. In gut zehn Jahren kann für ihn ein Offizierspatent erworben werden, dann wird er in die Armee eintreten - so wie sein Vater und sein Großvater vor ihm.«
»Im Witwenhaus also?« Der Duke schien über den Vorschlag nachzudenken. »Das Dach ist undicht, und die Böden sind verrottet, doch ich würde meinen, wir könnten es herrichten lassen.«
In der Mitte des Zimmers stand der Junge so still und starr, wie er es vermochte. Er versuchte einem Soldaten zu ähneln - seinem Vater. Dieses Zusammentreffen, das wusste er, war seine einzige Hoffnung. Und wäre es ihm nicht bewusst gewesen,...
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.
Dateiformat: ePUBKopierschutz: ohne DRM (Digital Rights Management)
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet – also für „glatten” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Ein Kopierschutz bzw. Digital Rights Management wird bei diesem E-Book nicht eingesetzt.