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Nur die Flamme der Liebe entzündet ein ewiges Feuer
Xanthia ist erst vor Kurzem von Barbados nach London gekommen. Trotz ihres jungen Alters leitet sie bereits die Neville Shipping Company. Auf einem Ball trifft die selbstbewusste Frau den attraktiven Lord Nash, dem sie sofort verfällt. Allerdings weiß sie auch um seinen Ruf als unverbesserlicher Frauenheld - und sieht ihre Beziehung lediglich als eine stürmische Affäre. Doch dann beauftragen Vertreter der britischen Regierung Xanthia, Nash auszuspionieren. Und plötzlich bemerkt sie: Ihre Gefühle gehen längst viel tiefer ...
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Eine Verabredung in Crescent Mews
Januar 1828
In der Bibliothek war es dunkel. Die schweren Samtvorhänge waren geschlossen worden, damit das flackernde Licht der Straßenlaternen nicht durch die Fenster hereinfiel. Der dicke türkische Teppich dämpfte jeden Schritt, und jedes Wispern, wenn denn eines zu hören gewesen wäre, wäre von den Tiefen des Zimmers verschluckt worden. Nur der Schein des Feuers, das im Kamin brannte, spendete ein wenig Helligkeit.
Lord Nash mochte vieles sein, aber keinesfalls naiv. Er wusste, dass die Bühne vorbereitet worden war. Mit dem Rücken zum Kamin sah er zur Tür, die in der Dunkelheit kaum zu erkennen war.
Als sie geöffnet wurde, war kaum ein Laut zu hören. Die Comtesse de Montignac trat auf ihn zu und streckte ihm ihre zartgliedrigen Hände entgegen, als begrüße sie ihren liebsten Freund. Sie trug ein Gewand aus roter Seide, das für ein Schlafzimmer weitaus geeigneter gewesen wäre, ihre üppige goldfarbene Haarmähne ergoss sich verführerisch bis zu ihrer Taille.
»Bonsoir, Mylord«, gurrte sie. Der rote Stoff schimmerte im Feuerschein bei jeder ihrer Bewegungen. »Endlich habe ich das Vergnügen, oui?«
Als er ihre ausgestreckten Hände ignorierte, ließ die Comtesse sie sinken. »Mein Besuch ist keinesfalls der Höflichkeit geschuldet«, sagte er. »Zeigt mir, weshalb ich gekommen bin.«
Ihr Lächeln wirkte jetzt fast neckisch. »Ich mag es, wenn ein Mann gleich zur Sache kommt«, schnurrte sie. Noch ehe Nash ahnte, was sie vorhatte, streifte sich die Comtesse den Seidenmantel von den Schultern. Für einen Augenblick verfing er sich an ihren Fingerspitzen, dann glitt er zu Boden.
Nash verfluchte den kleinen Stich von Lust, der ihn durchfuhr. Bei Gott, die Frau hatte einen herrlichen Körper, und sie trug nichts als einen Hauch von Negligé, das nur einem einzigen Zweck diente. Unter dem fast transparenten Stoff hoben sich ihre cremeweißen Brüste, als sie erwartungsvoll einatmete. Die Comtesse hob die Hand und berührte eine ihrer harten Brustwarzen.
»Viele Männer haben hierfür schon gut bezahlt«, sagte sie mit rauchiger Stimme, »aber bei Euch, Nash - oh, mon dieu -, da wünscht eine Frau ja fast, sich zu verschenken.«
Nash legte seine Hand unter ihre linke Brust und drückte zu - nicht hart, um ihr nicht wehzutun. Nicht sehr hart jedenfalls. Ein seltsamer Ausdruck aus Angst und Lust huschte über das Gesicht der Comtesse. »Die Dokumente«, stieß Nash zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Holt endlich die Dokumente. Und treibt keine Spielchen mit mir.«
Die Comtesse zuckte zurück und warf ihm einen dunklen Seitenblick zu, als sie einen Schritt nach hinten machte und mit den Schatten verschmolz. Nash hörte, wie eine Schublade geöffnet und wieder geschlossen wurde. Als die Comtesse wieder zu ihm trat, hielt sie einen Stapel zusammengefalteter Papiere in der Hand. Nash griff danach und faltete den ersten Bogen auseinander. Im Schein des Feuers überflog er den Text, dann nahm er sich die anderen Unterlagen vor. Es geschah rasch. »Wie viel?«, fragte er emotionslos.
»Zehntausend.«
Er zögerte.
Die Comtesse stand so dicht vor ihm, dass er den Jasminduft einatmete, der ihrem Haar entströmte. »Die Transaktion war schwierig, Mylord«, sagte sie. »Ich musste all meine weibliche List einsetzen, um Euch alles Gewünschte zu besorgen.«
»Alles, bis auf das eine, so scheint es«, murmelte Nash.
Die Comtesse errötete nicht einmal. »Ich muss Euch nicht erst sagen, Mylord, welche politischen Auswirkungen das haben könnte«, gurrte sie und strich ihm mit ihrer warmen Hand über den Arm. »Zehntausend und das Vergnügen, diese Nacht mit mir zu verbringen?«
Nash versuchte seinen Blick von den Brüsten der Frau loszureißen, die sich hoben und senkten. »Ich glaube nicht, dass Euer Gatte es schätzen würde, unter seinem eigenen Dach betrogen zu werden, madame.«
Sie lächelte und drängte sich an ihn. »Pierre ist sehr verständnisvoll, mon cher«, murmelte sie. »Und ich habe . besondere Bedürfnisse. Bedürfnisse, die ich Euch mit Freuden offenbaren werde - wenn ich Euch überreden kann, mein Bett mit mir zu teilen?«
»Das könnt Ihr nicht«, entgegnete er.
Die Comtesse zog ihre Hand zurück - um aufzugeben, wie Nash glaubte, bis er sie fest und warm an einer anderen Stelle seines Körpers spürte. Zu seinem Ärger presste sich sein hartes Glied beharrlich gegen ihre Hand. »Seid Ihr ganz sicher, mon cher?«, wisperte die Comtesse. »Ihr fühlt Euch an, als wärt Ihr schon überredet - und, Nash, ich frage mich ständig, ob Ihr tatsächlich halten könnt, was die Gerüchte versprechen.«
Er warf die Papiere zur Seite. »Ihr spielt ein gefährliches Spiel, madame.«
»Ich lebe auch ein gefährliches Leben«, entgegnete sie, während sie mit einem leisen Lächeln ihre Hand sinken ließ und einige Schritte zurücktrat.
Nash schwieg und sah sie eine Zeit lang an, beobachtete sie, wie man eine Schlange nicht aus den Augen lässt, die im Gras lauert. Die Comtesse warf ihm einen unsicheren Blick zu. »Mon dieu, nun schaut nicht so scheinheilig drein, Nash!«, fauchte sie schließlich. »Wir sind uns ähnlich, Ihr und ich. Wir gehören nicht in diese enge, beschränkte englische Welt. Das werden wir nie, das wisst Ihr. Und jetzt kommt, warum sollten wir nicht lernen, einander Vergnügen zu bereiten?«
Statt zu antworten, beugte Nash sich hinunter und hob den roten Seidenmantel vom Boden auf. »Zieht ihn wieder an, Comtesse«, forderte er sie auf. »Es gibt nur sehr wenig, was jemand einer Frau von Eurer Erfahrung noch lehren könnte.«
Wieder lächelte sie kokett. »Oui, Mylord, c'est vrai«, stimmte sie zu und nahm den roten Seidenmantel aus seiner ausgestreckten Hand.
Anschließend wickelten sie ihr Geschäft rasch ab, ohne dass die Comtesse weitere Avancen machte, abgesehen von einem gelegentlichen heißen Seitenblick - den sie aber nicht auf sein Gesicht richtete. Nash war erleichtert, als er das Haus verließ und auf die stillen Straßen Belgravias trat. Der Nebel war noch dichter geworden und wehte ihm von der Themse her mit schneidender Januarkälte entgegen. Nash stellte den Mantelkragen hoch und schlug die Richtung zur Upper Belgrave Street ein. Hinter ihm erklang zweimal die neue Kirchenglocke von St. Peter's, der Ton erschien ihm im Nebel seltsam durchdringend.
Die breiten eleganten Straßen waren zu dieser Stunde und zu dieser Jahreszeit menschenleer. Niemand sah Nash, als er fast lautlos durch das Wegelabyrinth von Crescent Mews ging, ein altes Viertel, das von der neuen Vollkommenheit Belgravias einverleibt worden war, um sich darüber zu erheben. Ein Ort, der nicht leicht zu finden war - und deshalb perfekt für das, was Nash plante.
Ein Stück vor sich erblickte Nash einen schwachen Lichtschein, der von einer kleinen Laterne rührte, die über den Stufen hing, die in ein kleines, unauffälliges Haus führten. Als er sich dem Eingang näherte, wankte ein Mann in der bunten Uniform der Guards aus dem Gebüsch gegenüber und knöpfte sich seinen Hosenlatz zu. Sie nickten sich höflich zu, dann ging Nash weiter. Am Fuß der Treppe konnte er lärmendes Gelächter aus dem Haus hören. Er zog sich unter einen Baum zurück, der außerhalb des Lichtscheins der Laterne lag, und richtete sich auf eine längere Wartezeit ein. Schon vor einiger Zeit hatte er gelernt, sich in Geduld zu üben.
Von Zeit zu Zeit verließ ein Soldat oder ein Gentleman das Gasthaus, ging die schmale Treppe hinunter und taumelte durch die engen Gassen davon. Aber schließlich trat ein Mann heraus, der direkt auf den Baum zuging, unter dem Nash wartete. Er war dünn und lief sehr schnell. Sein fester Gang verriet, dass er nüchtern war.
»Guten Abend, Sir.«
»Guten Abend«, erwiderte Nash den Gruß. »Ist jeder betrunkene Soldat der Guards heute Nacht dort drinnen?«
Der Mann, der etwas kleiner als Nash war, lächelte leicht. »So scheint es, Mylord«, erwiderte er. »Swann sagt, Ihr wünscht, meine Dienste in Anspruch zu nehmen?«
Nash zog seine Geldbörse hervor und wies mit einem Kopfnicken zur Wilton Crescent. »Kennt Ihr die Frau, die im dritten Haus auf dieser Seite der Chester Street wohnt?«
»Nun, wer kennt sie nicht?«, antwortete der Gefragte. »Die Comtesse de Montignac.«
»Stimmt«, sagte Nash. »Ist das ihr richtiger Name?«
Der Mann grinste. »Vermutlich nicht. Aber sie hat ranghohe Freunde, und ihr Mann ist Attaché der französischen Botschaft. Was ist Euer Wunsch, Mylord?«
»Drei Mann sollen das Haus Tag und Nacht observieren«, sagte Nash mit emotionsloser Stimme. »Ich will den Namen eines jeden wissen, der kommt oder geht, vom Kaminkehrer bis zu den Dinnergästen. Sollte die Comtesse das Haus verlassen, so wünsche ich zu erfahren, wohin sie geht, wie lange sie dort verweilt und wer sie begleitet. Erstattet Swann einmal wöchentlich Bericht. Ich werde mich von nun an nicht mehr mit Euch treffen.«
Der Mann verbeugte sich. »Es wird alles arrangiert werden.« Dann zögerte er. »Darf ich ganz offen sein, Mylord?«
Nash zog kaum merklich die dunklen Augenbrauen hoch. »Gewiss doch.«
»Seid vorsichtig, Sir«, sagte der Mann leise. »Das Diplomatische Korps ist ein Schlangennest - und die Comtesse de Montignac schlängelt sich genau in seiner Mitte. Wenn der Preis stimmt, würde sie ihre eigene Mutter verraten.«
Voller Bitterkeit verzog Nash den Mund. »Das weiß ich nur...
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