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Mordermittlung statt Meeresurlaub!
Kommissarin Thea Molt nimmt sich gerade eine berufliche Auszeit, als ihre Freundin sie um Hilfe bittet: Thea soll ihr in ihrem Feinkost-Laden auf Mallorca aushelfen. Die ersten Tage im malerischen Küstenort Paguera sind herrlich, doch dann wird ihr Nachbar ermordet! Thea ist schockiert und beginnt auf eigene Faust, Nachforschungen anzustellen. Dabei gerät sie mit dem spanischen Polizisten David Martinez aneinander. Doch Thea wird seine Hilfe noch brauchen. Denn sie ahnt nicht, was sie mit ihren Ermittlungen losgetreten hat...
Der erste Fall für Kommissarin Thea Molt und Sargento David Martinez auf Mallorca. Denn auch auf der Lieblingsinsel der Deutschen schläft das Verbrechen nie. Die perfekte Urlaubs- und Strandlektüre für alle Krimifans.
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Im Winter waren die Flieger nach Mallorca nur spärlich besetzt. Thea hatte eine Reihe für sich allein, saß am Fenster und drückte sich an der Scheibe die Nase platt. Der Blick auf die schneebedeckten Alpen war spektakulär. Einen Vielflieger hätte es sicher amüsiert, doch Thea stand dazu, dass es sie faszinierte, die Welt aus zehn Kilometern Höhe zu betrachten.
Als sie das Festland verließen und aufs offene Meer schwenkten, stieg ein unbändiges Glücksgefühl in ihr auf. Wellen waren von hier oben weiße Tupfen, Schiffe dunkle Striche in den Weiten der See. Sie konnte es kaum erwarten, endlich am Strand zu sein. Das Rauschen der Brandung, der Salzgeschmack in der Luft. Sie wollte den Sand unter den Füßen spüren, die Sonne auf der Haut, den Wind im Haar. Den typischen Geruch einer Meeresküste in sich aufsaugen. Warum war sie nicht eher auf die Idee gekommen, einfach ihre Koffer zu packen? Reif für die Insel war sie definitiv, und die Flüge nach Mallorca hatten sich außerhalb der Saison als durchaus bezahlbar entpuppt.
Becca hatte recht - sie hätte ihren Hintern früher hochbekommen sollen. Aber nun war es ja so weit. Fast fünf herrliche Wochen lagen vor ihr. Morgens würde sie den Laden für einige Stunden öffnen. Die Nachmittage gehörten ihr, dem Strand und einem guten Buch. Sie hatte neue Wanderschuhe im Gepäck und große Lust, die Insel zu erkunden, die im Winter ihre wildromantische Seite zeigte.
Zwei Stunden, nachdem sie Schmuddelwetter und Schneematsch verlassen hatten, setzte die Maschine in Palma de Mallorca auf, und wenig später kletterte Thea zu Becca in den kleinen Corsa.
***
Thea warf einen Blick zu Becca hinüber. Ihre Freundin hatte sich keinen Deut verändert. Nur die einst langen hellbraunen Haare trug sie inzwischen als trendig fransige Kurzhaarfrisur, die ihre dynamische Ausstrahlung unterstrich. Obwohl Thea alles andere als dick und phlegmatisch war, kam sie sich neben ihrer großgewachsenen, superschlanken Freundin immer ein wenig behäbig vor. Was wohl auch an deren energiegeladener Art lag: Wenn Thea noch das Für und Wider einer Sache abwog, machte ihre Freundin einfach. So hatte die sich inzwischen einen gutgehenden Laden auf dieser Insel aufgebaut, während Theas Leben in einer Sackgasse steckte und sie in drei Monaten Sabbatical nicht einmal den Rückwärtsgang gefunden hatte, um den Karren hinauszumanövrieren.
Beccas Augen strahlten vor Freude. »Es ist toll, dich mal wieder zu sehen.« Konzentriert steuerte sie durch den Verkehr der Umgehungsautobahn. Ein Transporter querte von links alle drei Fahrbahnen, um die nächste Abfahrt noch zu erwischen, doch Becca zuckte nicht einmal mit der Wimper. »Hier ist immer die Hölle los«, kommentierte sie trocken. »Die fahren alle wie die Irren.«
Thea entschied spontan, Beccas Angebot nicht wahrzunehmen, in ihrer Abwesenheit den Corsa zu benutzen.
»Im Hinterland ist es ruhiger«, erklärte Becca, die ihre Gedanken erraten zu haben schien. »Dafür sind die Straßen dort absurd schmal.«
Also auf jeden Fall Bus oder Fahrrad.
Über die Autobahn war die Fahrt von Palma nach Paguera der berühmte Katzensprung. Thea verrenkte sich den Hals, um ab und zu einen Blick aufs Meer zu erhaschen. Wie hatte sie nur so lange ohne auskommen können?
Ihr verschlug es schier den Atem, als sie kurz vor ihrer Ausfahrt einen Tunnel verließen und geradewegs auf die Berge zufuhren, die sich plötzlich zum Greifen nah vor ihnen in den tiefblauen Himmel reckten. So schön und ein bisschen unwirklich. Fast wie eine Fototapete. Unvorstellbar, dass in Deutschland noch trüber Winter herrschte. Die Natur war hier so viel weiter. Saftiges Grün, gespickt mit gelben Blüten, bildete einen Teppich für Bäume, an denen sich erste Knospen zeigten.
»Die Mandelblüte beginnt.« Becca war ihrem Blick gefolgt. »In zwei, drei Wochen wird hier alles in Rosa und Weiß erstrahlen. Du musst dann unbedingt nach Es Capdellà wandern. Der Weg dorthin führt an den Mandelhainen vorbei.«
Thea konnte sich nicht sattsehen. »Ich habe nicht geahnt, dass du so traumhaft wohnst«, sagte sie beinahe ehrfürchtig. Dann grinste sie. »Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich schon viel eher gekommen.«
Becca warf ihr lachend von der Seite einen Blick zu. »Du hättest wirklich längst einmal kommen sollen«, pflichtete sie bei. »Es ist schön, dich zu sehen«, fügte sie ernster hinzu. »Online oder per Telefon ist einfach nicht dasselbe.«
»Asche auf mein Haupt«, murmelte Thea zerknirscht. Sie kannte Becca seit dem Sommer nach ihrem Abitur. Beide hatten nach der Schule nicht sofort mit Studium oder Beruf beginnen wollen und waren auf den Kanaren gelandet. Gleich am ersten Abend hatte Thea die Hamburgerin kennengelernt. Eine Saison lang hatten sie zusammen gekellnert, gefeiert und eine Menge Spaß gehabt.
Danach hatte für Thea der Ernst des Lebens mit einer Ausbildungszusage von der Polizei begonnen, während Becca in Spanien geblieben war und nur die Inseln gelegentlich gewechselt hatte.
Zwei-?, dreimal hatte sie Becca noch besucht, dann war Ben vor fünf Jahren in Theas Leben getreten. Ihren Jahresurlaub verbrauchte sie daraufhin für die Renovierung der ersten gemeinsamen Wohnung und drei Jahre später, um dort wieder auszuziehen. In der Zeit dazwischen konnte sie Ben nicht dazu bewegen, auf die »Insel der Sauftouristen« zu fliegen.
»Aber nun bin ich ja hier, und wir holen alles nach«, sagte Thea unternehmungslustig, und eine lange nicht mehr gespürte Freude stieg in ihr auf.
Beccas Bungalow lag in einer Seitenstraße oberhalb des Bulevar de Paguera, wie die weitgehend für den Verkehr gesperrte Hauptstraße hieß, die sich an der Küste entlangschlängelte und das Zentrum des touristischen Lebens bildete.
Die Straße, in der Becca wohnte, war ruhig und schmal. Ein- und zweigeschossige Häuser reihten sich rechts und links aneinander.
Vor einer Bungalowanlage in mallorquinischer Optik - ockerfarbener Anstrich und flache Pultdächer mit Terracotta-Ziegeln - manövrierte Becca den Corsa in eine winzige Parklücke. Ein kleiner Garten trennte fünf Wohneinheiten von der Straße, die man über einen Weg zwischen blühenden Hibiskussträuchern und Obstbäumen hindurch erreichte.
»Sind das echte Orangen?« Thea blieb staunend stehen. »Die hängen hier einfach so herum?«
»Ja, sind es. Orangen und Zitronen. Und ganz viel Unkraut«, kommentierte Becca den Zustand des Stückchens Grün. »Bedien dich an den Früchten, wenn dir danach ist. Die sind reif, aber außer mal eine Zitrone für einen Longdrink pflückt hier niemand etwas ab.«
Der Weg teilte sich T-förmig und führte vor den Terrassen entlang, über die man den jeweiligen Bungalow betrat.
Becca lenkte ihre Schritte nach links und stoppte vor dem vorletzten Gebäude. »Hier wären wir.« Sie schloss auf und stellte Theas Rucksack neben der Garderobe ab. Thea folgte ihr mit dem Koffer. Sie wollte sich umdrehen, um die Tür zu schließen, als es hinter ihr maunzte. Überrascht wanderte ihr Blick nach unten. Ein schwarzer Kater starrte neugierig zurück. »Na, hallo, wer bist du denn?«
Der Kater wertete das als Aufforderung, sich zu nähern. Nachdem er den Koffer ausgiebig beschnuppert hatte, strich er an Theas Beinen entlang, die sich bückte, um ihn zu streicheln.
»Das ist Fred«, erklärte Becca.
»Gehört er dir?« Thea musste sich verrenken, um gleichzeitig den jetzt schnurrenden Kater weiterzukraulen und Becca anzusehen.
»Manchmal denkt er das«, antwortete ihre Freundin lachend. »Du weißt ja, was man über Katzen sagt. Sie suchen sich ihre Dosenöffner selbst aus. Eigentlich gehört er meinen Nachbarn.« Sie ging zur Küchenzeile, die durch einen Tresen vom Wohnzimmer abgetrennt war. »Möchtest du einen Kaffee?«
»Liebend gerne.« Thea richtete sich auf und nahm das Zimmer in Augenschein, das sie bisher nur als Hintergrund von Videochats kannte.
Ein Flachbildfernseher, ein Laptop und ein Stapel Zeitschriften teilten sich die Oberfläche eines Sideboards. Gegenüber stand ein gemütlich wirkendes Sofa mit bunten Kissen und einer Kuscheldecke, davor ein Couchtisch, daneben eine Stehlampe. Das Fenster auf der rückwärtigen Seite bot leider nur die Sicht auf die Hinterhöfe des nächsten Straßenzugs.
»Meerblick wäre schöner, ist jedoch unbezahlbar«, sagte Rebecca, die neben Thea ans Fenster trat. »Zum Strand sind es aber nur zehn Minuten von hier. Der Kaffee ist gleich fertig. Soll ich dir schon mal dein Zimmer zeigen?«
Sie ging voraus und öffnete die Tür. »Dein Reich. Du kannst aber nächste Woche auch gerne ins Schlafzimmer umziehen.«
Das Gästezimmer diente sichtlich den Großteil des Jahres als Abstellraum, doch Becca hatte sich Mühe gegeben, alles einladend herzurichten. Ein Teil des Kleiderschranks war leergeräumt, Bügelbrett und Staubsauger hinter einem Paravent verschwunden. Auf dem...
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