Blütenmeer für dein Zuhause

Wie pflegt man Blütenpflanzen?

Wenn Sie Ihre Blütenpflanzen richtig pflegen, werden sie sich garantiert von ihrer besten Seite zeigen - das heißt, sie werden gut gedeihen und hoffentlich auch blühen. Im Gegensatz zu Pflanzen in der freien Natur sind Zimmerpflanzen vollkommen darauf angewiesen, dass wir ihre Bedürfnisse erfüllen. Ein sanfter Rhythmus aus Lernen, Eintopfen, Standortwahl, Überprüfen, Gießen, Düngen, Zurückschneiden, Experimentieren - und gelegentlichen Fehlern - wird dazu beitragen, dass Ihr Zimmer- oder Balkongarten prächtig gedeiht.

Licht

Ohne Licht wird Ihr Garten - egal ob drinnen oder draußen - nicht gedeihen, denn durch den Prozess der Fotosynthese wandeln Pflanzen mithilfe des Sonnenlichts Wasser und Kohlendioxid in Energie um, die sie benötigen, um zu wachsen.

Ganz einfach: Pflanzen brauchen Licht, um zu überleben. Es gibt zwar ein paar wunderschöne Blattpflanzen, die sich auch an lichtarmen Standorten wohlfühlen (zum Beispiel die Efeutute und das Einblatt); doch die meisten Pflanzen benötigen eine kräftige Dosis Licht, um gesunde Blätter und vor allem Blüten auszubilden - denn Blüten verbrauchen ungeheuer viel Energie. Um Ihre Pflanzen bei Laune zu halten und dafür zu sorgen, dass sie auch blühen, müssen Sie wissen, wie viel Licht sie brauchen.

Zimmerpflanzen erhalten je nach Standort unterschiedlich viel Licht. Selbst auf einem geschützten Balkon wird eine Pflanze wahrscheinlich immer noch viel mehr Sonne abbekommen als in Innenräumen. Einige der Pflanzen, die wir Ihnen in diesem Buch vorstellen möchten, gedeihen nur im Freien gut, während man andere auch in der Wohnung zum Blühen bringen kann, wenn man ihnen einen Platz in der Nähe eines Fensters oder Oberlichts anbietet.

In unseren Pflegeanleitungen finden Sie Angaben zu fünf verschiedenen Arten von Licht: gefiltertes oder direktes Licht für Pflanzen im Haus oder in der Wohnung und Vollschatten, Halbschatten oder volle Sonne für Pflanzen im Freien.

Gefiltert Ein Platz in einem Innenraum mit viel hellem Licht während des ganzen Tages. Pflanzen, die an einem solchen Standort gedeihen, mögen durchaus ein bisschen direkte, sanfte Morgensonne, sollten aber vor der prallen Nachmittagssonne geschützt werden, da ihre Blätter sonst verbrennen.

Direkt In Innenräumen ist das Licht in der Nähe einer natürlichen Lichtquelle, beispielsweise eines Fensters oder Oberlichts mit freiem Blick auf den Himmel, am hellsten. Pflanzen, die so einen Standort mögen, brauchen vier bis sechs Stunden direktes Sonnenlicht pro Tag - am besten über den Vormittag und Nachmittag verteilt.

Vollschatten Ein heller Standort, aber mit sehr wenig bis gar keiner direkten Sonneneinstrahlung. Pflanzen mit zarten, empfindlichen Blättern und Blüten, die bei direkter Sonneneinstrahlung verbrennen würden, sind hier bestens aufgehoben.

Halbschatten Das ist entweder ein teils schattiger, teils sonniger Standort oder ein Platz, an dem es zu bestimmten Tageszeiten sonnig und zu anderen Zeiten schattig ist. Im Freien herrscht an solchen Standorten bis zu drei Stunden pro Tag direkte Sonne, wobei die Pflanzen jedoch vor der prallen Nachmittagssonne geschützt sind.

Volle Sonne Ein Platz im Freien oder auf dem Balkon, der sechs bis neun Stunden am Tag direktem Sonnenlicht ausgesetzt ist. Kakteen und Sukkulenten, die in der Wüste wachsen, aber auch viele essbare Pflanzen brauchen so viel direkte Sonneneinstrahlung, um zu gedeihen.

Standort

Bei der Wahl eines geeigneten Standorts für Ihre Pflanze sollten sowohl ästhetische als auch praktische Überlegungen eine Rolle spielen, denn vom richtigen Standort hängt es ab, ob Ihre Pflanze gedeihen und Sie mit Blüten belohnen wird oder nicht. Egal ob drinnen oder draußen - die meisten Pflanzen brauchen viel Sonnenlicht, um die für eine Blüte erforderliche Energie zu erzeugen. Aber Licht ist nicht das einzige Kriterium für die Standortwahl; auch andere Umweltbedingungen - beispielsweise Wind, Temperatur und Luftfeuchtigkeit - sowie Schädlingsbekämpfung, die Wahl der richtigen Töpfe und die Wuchsform der Pflanze spielen eine wichtige Rolle.

Die Entscheidung, ob sich Ihre Pflanze am besten für ein Leben im Haus oder im Freien eignet, hängt im Wesentlichen vom Licht ab. Ein Großteil der Zimmerpflanzen stammt ursprünglich aus tropischen Regenwäldern, wo sie in sanftem, gedämpftem Licht unter riesigen Baumkronen wachsen. Dagegen benötigen die meisten Sukkulenten viel mehr direkte Sonneneinstrahlung, um zu überleben und zu gedeihen. Fast alle Pflanzen brauchen ziemlich viel Sonne, um zur Blüte zu kommen; viele Pflanzen, die wir in diesem Buch vorstellen werden, blühen sogar nur dann, wenn sie zumindest ein paar Stunden lang direktem Sonnenlicht ausgesetzt sind.

In der Wohnung haben wir die Umweltbedingungen unserer Pflanzen bis zu einem gewissen Grad unter Kontrolle; doch im Freien unterliegen sie sehr viel stärkeren Schwankungen. Selbst auf Balkonen, die vor Wind und Wetter geschützt sind, sind Ihre Pflanzen normalerweise ziemlich extremen Klimabedingungen ausgesetzt - von starker direkter Sonneneinstrahlung (die manche Pflanzen lieben, andere aber gar nicht mögen) bis hin zu drastischen Temperaturschwankungen. Wie stark sich diese Schwankungen auf Ihre Pflanzen auswirken, hängt davon ab, wo Sie wohnen. Das relativ gemäßigte Klima der kühleren Jahreszeit in Sydney unterscheidet sich ganz erheblich von den Minusgraden eines Winters in New York. Und während manche Pflanzen Frost vertragen (und ihnen diese Kälte vielleicht sogar guttut), gehen andere vorzeitig ein, wenn sie solch extremen Wetterbedingungen ausgesetzt sind.

Überwintern - also die Unterbringung von Pflanzen im Haus oder in einer geschützteren Umgebung, wo sie keinem Frost ausgesetzt sind - ist eine hervorragende Strategie für kältere Klimazonen. Und wenn Ihr Balkon im Sommer sehr heiß und sonnig ist, kann eine gut platzierte Markise oder die vorübergehende Umsiedelung Ihrer Pflanzen nach drinnen empfindlichen Exemplaren das Leben retten. Wind kann Pflanzen ebenfalls schaden, da er die Blumenerde sehr schnell austrocknet; er lässt sich eindämmen, indem man einen Wandschirm aufstellt oder größere, robustere Arten anpflanzt, die empfindlicheren Pflanzen einen Windschutz bieten. In der Wohnung können sich Klimaanlagen und Heizungen negativ auf das Gedeihen von Pflanzen auswirken. Die meisten tropischen Pflanzen freuen sich über etwas mehr Luftfeuchtigkeit, die man ihnen bieten kann, indem man sie regelmäßig besprüht, auf eine mit Kieselsteinen und Wasser gefüllte Schale oder in die Nähe eines Luftbefeuchters stellt, vor allem in der trockeneren Jahreszeit.

Vögel und Schädlinge wie Schnecken, die an Zimmerpflanzen zum Glück nicht herankommen, können für den Balkongarten durchaus ein Problem sein. Nutzen Sie Vorrichtungen wie beispielsweise Abdeckungen aus Bambusgeflecht, um Vögel fernzuhalten, und natürliche Schädlingsbekämpfungsmittel wie Bierfallen, um Schnecken loszuwerden. (Dazu füllt man einfach eine flache Schale mit Bier und gräbt sie so tief in die Erde ein, dass der Rand der Schale auf gleicher Höhe mit der Erdoberfläche steht.) Aber verhalten Sie sich respektvoll gegenüber der Tierwelt auf Ihrem Balkon (und gegenüber der Umwelt im Allgemeinen), indem Sie auf giftige Pestizide verzichten! Alle Insekten - vor allem Bienen - sind wichtige und wertvolle Freunde der Blumen. Ihre Zimmerpflanzen werden aber wahrscheinlich keinen Besuch von Bestäubern erhalten - und das ist ein echtes Problem, wenn Sie hoffen, dass Ihre Pflanze Samen bildet oder Früchte trägt. In unseren Ausführungen zum Thema Bestäubung auf Seite 16-17 finden Sie ein paar hilfreiche Tipps dazu.

Wenn Sie in einer Etagenwohnung leben, sollten Sie sich als Erstes nach etwaigen Vorschriften für Balkongärten in Ihrem Haus erkundigen. Vielleicht gibt es Gewichtsbeschränkungen oder Anordnungen für Untersetzer, um die Sicherheit und das Wohlbefinden Ihrer Mitbewohner nicht zu gefährden. Wählen Sie in solchen Fällen lieber leichte Töpfe (also weder aus Beton noch Keramik, auch nicht, wenn Sie größere Balkonpflanzen haben) und legen Sie einen leeren, umgedrehten Anzuchttopf aus Plastik oder natürliche Füllstoffe wie Tannenzapfen oder kleine Stöckchen auf den Boden des Topfes, um das Gesamtgewicht zu reduzieren. Aber achten Sie darauf, dass den Wurzeln der Pflanze trotzdem noch genügend Platz zum Wachsen bleibt!

Unsere Pflegeanleitungen verraten Ihnen, ob eine Pflanze im Haus oder im Freien am besten gedeiht und ob sie sich an beiden Standorten wohlfühlt. Halten Sie sich an die Standort- und Lichtempfehlungen in diesem Buch, um den besten Platz für Ihre Pflanze zu finden.

Wasser

Genau wie Licht ist auch Wasser ein wichtiger Faktor, damit Pflanzen erfolgreich gedeihen. Wasser macht ungefähr 95 Prozent des Pflanzengewebes aus. Dieses flüssige Gold wird hauptsächlich über die Wurzeln aufgenommen; es stützt die Zellstruktur der Pflanze und macht sie stark und gleichzeitig elastisch genug, um den Elementen zu trotzen.

Außerdem trägt Wasser dazu bei, wichtige Nährstoffe, die die Pflanze für Wachstum und Fortpflanzung braucht, in die Stiele, Blätter und Blüten zu transportieren. Für die Wasseraufnahme benötigen die meisten Pflanzen ein gut durchlässiges und belüftetes Substrat, in dem das Wasser ungehindert fließen und von den Wurzeln aufgenommen werden kann; gleichzeitig sollte überschüssiges Wasser abfließen können. Manche Pflanzen brauchen sehr viel Feuchtigkeit, während andere wüstenähnliche Umweltbedingungen bevorzugen....