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In Russland verschwinden Dutzende Atombomben, die so klein sind, dass sie in einen Koffer passen. Der Terrorist Waylon McCabe will sie zeitgleich in den Metropolen der Welt zünden. Nur ein Mensch hat McCabe je zu Gesicht bekommen und könnte ihn stoppen: Samuel Carver, Berufskiller. Das Problem: Carver lebt seit Jahren in einem Sanatorium. Er hat den Verstand verloren ...
Treffsicherer Action-Thriller für Fans von James Bond, Jason Bourne, Clive Cussler oder Lee Child.
Samuel Carvers nächster Auftrag: Assassin.
beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!
Den zweiten Schritt auf dieser tödlichen Straße machte Waylon McCabe in einem überfüllten Stadion in der Innenstadt von Houston, Texas.
Als man ihn damals, vor fünf Jahren, zu dem Rettungshubschrauber hinaufgezogen hatte, war er von grellem Licht geblendet, und um ihn war ein lautes Flattern wie von Millionen Engelsflügeln. Die ersten Worte, die er hörte, kamen von einem Sanitäter: »Es ist ein Wunder, dass Sie noch am Leben sind.«
Das sagten auch die Ärzte, nachdem man ihn in das nächste Krankenhaus geflogen hatte. Die Nachrichtenreporter, die das bescheidene Gebäude belagerten, sein Anwalt und sein Finanzdirektor, die von der Firmenzentrale in San Antonio angereist kamen, die Stewardess, die ihn auf dem Heimflug nach Texas umsorgte - alle sprachen von einem Wunder.
Während der Tage und Wochen, die dem Absturz folgten, als er über seine unglaubliche Rettung nachdachte, wuchs in ihm die Überzeugung, dass sein Überleben kein Wunder im üblichen, alltäglichen Sinne war, sondern buchstäblich ein wirkliches Wunder. Der Herr hatte ihn errettet und ihm ein neues Leben geschenkt. Er fühlte sich genötigt, sein Leben danach zu richten.
Die folgenden Jahre hatten es gut mit ihm gemeint. Sein Image hatte sich verändert. Vorbei war es mit den Vorwürfen wegen brutaler Geschäftspraktiken, Politikerbestechung und Umweltzerstörung. Inzwischen wurde er als Philanthrop bejubelt, als Initiator einer millionenschweren wohltätigen Schenkung und als Mann mit festen religiösen Grundsätzen. In dem offiziellen Bericht der kanadischen Luftfahrtbehörde war der Absturz als Unfall eingestuft worden. Aber McCabe hatte das keine Sekunde lang geglaubt. Da hatte ihn jemand erledigen wollen, und er hätte es beinahe geschafft.
Er wettete, dass es dieser Mechaniker war - Lundin hatte auf dem Namensschild gestanden -, der in die Lounge gekommen war und ihn praktisch aufgefordert hatte, gleich an Bord zu gehen. McCabe war schon oft in Inuvik gewesen, aber diesen Mechaniker hatte er dort nie gesehen. Und er würde ihn wahrscheinlich auch nicht mehr sehen. Das war schade.
Er hätte dem Mann gern die Hand geschüttelt.
Sein Attentäter hatte ihn zu dem gemacht, was er heute war. Nur leider hatten sechs andere Menschen sterben müssen, damit er gerettet werden konnte, aber wenn das Gottes Plan war, dann war es nicht an ihm, daran zu zweifeln.
Wie mehrere zehn Millionen andere Mitbürger glaubte er nun daran, dass Gottes Auserwählte von der Erde direkt in den Himmel entrückt wurden. Denn was war seine Rettung gewesen, wenn nicht ein Augenblick der Entrückung? In jüngster Zeit hatte sich dieser Glaube durch gewisse Ereignisse in seinem Leben nahezu in Besessenheit verwandelt. Und so hatte er sich denen angeschlossen, die zu Tausenden von den Kirchen im Süden zu der mächtigen Arena gekommen waren, um den großen Verkünder der Entrückung zu hören: Reverend Ezekiel Ray. Und als der große, zweihundertköpfige Chor in langen goldvioletten Gewändern die Eingangshymne beendet hatte und sich setzte, erwartete McCabe die Predigt mit derselben Erregung wie alle anderen.
Von der vordersten Sitzreihe aus ging der Applaus wie eine Welle durch die Zuschauermenge und nahm an Lautstärke und Inbrunst zu. Innerhalb von Sekunden war jeder von seinem Platz aufgesprungen, klatschte, jubelte und schrie seinen Beifall dem stämmigen, kämpferischen Mann im strengen schwarzen Anzug zu, der mit seiner im Scheinwerferlicht glänzenden silbernen Haartolle dem Podium in der Bühnenmitte zustrebte.
Wie jeder große Entertainer stand Ray eine Weile still da und nahm den Applaus entgegen, wartete bis zu seinem letzten Crescendo, dann beugte er den Kopf, faltete die Hände und murmelte die Worte des neunzehnten Psalms: »Lass dir wohlgefallen die Reden meines Mundes und das Sinnen meines Herzens, o Herr, mein Fels und Erlöser.«
Die Gemeinde antwortete mit einem leisen Amen. Wieder ließ der Prediger die Stille anwachsen, behielt die Pose der Kontemplation bei, um sich ganz plötzlich aufzurichten und ein Lächeln an den Tag zu legen, das die zwei gigantischen Videobildschirme rechts und links der Bühne aufleuchten ließ.
»Meine Freunde«, begann er mit einer kräftigen, wohltönenden Stimme, die die Autorität eines Staatsmannes vermittelte, die aber gerade so viel von dem schleppenden Akzent West Virginias beibehielt, dass die Zuhörer wussten, er hatte seine Wurzeln nicht vergessen. »Ich bringe euch die freudige Nachricht von der Wiederkunft unseres Erlösers! Das ist eine triumphale Neuigkeit für alle Brüder und Schwestern in Christus, aber es ist auch eine Nachricht des Schmerzes und des Todes und der ewigen Qual für jene, die sich von Christus abgewandt haben, für die Ungläubigen, die den Herrn verspotten und in Sünde schwelgen und die den Versuchungen des Antichrists nachgeben.
Ihr kennt die Nachricht, von der ich spreche. Ihr tragt die Worte des ersten Briefes an die Thessalonicher, Kapitel vier, Vers sechzehn und siebzehn, fest im Herzen: >Denn der Herr selbst wird unter dem Ruf, unter der Stimme des Erzengels und unter dem Schall der Posaune Gottes vom Himmel herabkommen, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; darnach werden wir, die Lebenden, die Übrigbleibenden, zugleich mit ihnen entrückt werden in die Wolken dem Herrn entgegen in die Luft; und so werden wir allezeit bei dem Herrn sein.<«
Viele der Versammelten hatten die Worte leise mitgesprochen und brachen am Ende in Jubel aus. »Jawohl!«, brüllte Waylon McCabe, bis ihn ein trockener, stotternder Husten übermannte.
Ray nickte anerkennend. »Meine Freunde, wir brauchen uns heute nur umzusehen, um die zu erkennen, die frommen Herzens sind, die Gott fürchten und die ein Leben in Sitte und Anstand führen. Aber wenn wir den Fernseher einschalten oder die giftigen Worte der Zeitungselite lesen, erkennen wir die, die das Wort Gottes verspotten ... die die Gläubigen verhöhnen ... die die heilige Institution der Ehe herabsetzen ... die in Dekadenz und Unzucht schwelgen.
Glauben Sie mir, sie werden allzu bald von der Sichel des Herrn niedergemäht werden, und die Anhänger des Antichrists mit ihnen. Denn der Tag der Abrechnung kommt bald!«
Immer wieder unterbrachen die Versammelten seine Predigt. Ray hob die Hand, damit sie still waren und ihn hören konnten.
»Aber Sie fragen sich vielleicht, woher ich das weiß. Wie kann ich mir im Herzen sicher sein, dass der Tag des Herrn bevorsteht? Nun, weil es in der Bibel steht.
Denken Sie an den zweiten Brief an Timotheus, Kapitel drei: >In den letzten Tagen werden schlimme Zeiten eintreten. Denn die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldgierig, prahlerisch, hochmütig, schmähsüchtig, den Eltern ungehorsam, undankbar, gottlos, lieblos, dem Guten feind, mehr die Wollust liebend als Gott.<
Das Matthäus-Evangelium warnt uns im vierundzwanzigsten Kapitel: >Denn erheben wird sich Volk wider Volk und Reich wider Reich. Und viele falsche Propheten werden auftreten. Die Ungerechtigkeit wird überhandnehmen.<
Das klingt vertraut, nicht wahr? Das klingt nach der Welt von heute! Also warten wir jetzt auf die letzte Warnung, dass das Ende nah ist, die Ankunft Satans auf der Erde. Freunde, Sie müssen auf der Hut sein. Denn Satan wird bald kommen, und wenn es so weit ist, müssen wir uns zum Krieg bereit machen.
Wir wissen, wo diese letzte große Schlacht stattfinden wird, denn es steht geschrieben: >Und er versammelte sie an den Ort, der auf Hebräisch Harmagedon heißt.<
Wie Sie wissen, gibt es diesen Ort wirklich. Es ist der Berg von Megiddo in Israel. Man kann dorthin reisen und ihn mit eigenen Augen sehen.
Aber, liebe Brüder und Schwestern, haben Sie keine Angst vor dieser großen Schlacht. Denn der Christus, der in Herrlichkeit wiederkehrt, ist ein mächtiger Christus, ein Krieger auf einem weißen Schlachtross, ein Christus, der seine Feinde zittern macht. Also freuen Sie sich, dass er kommt. Seien Sie glücklich, dass Sie gerettet werden. Aber seien Sie bereit für den letzten Kampf zwischen Gut und Böse.
Denn er ist Christus.
Er bringt uns Entrückung.
Und er ist auf dem Weg!«
Als rings um ihn herum die Rufe »Amen!« und »Lobet den Herrn!« erschallten, war Waylon McCabe zwischen zwei gegensätzlichen Empfindungen hin- und hergerissen. Einerseits erregte ihn die Aussicht auf die baldige Entrückung, die Reverend Ray ausgemalt hatte. Und gleichzeitig war er von einem heimlichen Schrecken erfüllt, der ebenso mächtig war wie die Angst, die er beim Absturz des Flugzeugs durchlebt hatte.
Erst vor ein paar Wochen, nachdem er seinen Husten den ganzen Winter über nicht losgeworden war, hatte er endlich seinen Arzt aufgesucht. Nach wenigen Stunden war er an einen Onkologen im M. D. Anderson Center in Houston überwiesen worden. Nur um sicherzugehen, hatte er eine zweite Meinung eingeholt, vom Chef der Sloan-Kettering Krebsklinik in New York.
Beide sagten dasselbe. McCabe hatte zwei inoperable Tumore in der Lunge. Es hatten sich auch schon Metastasen im Gehirn gebildet. Die Ärzte waren sich nicht sicher, meinten...
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