Schweitzer Fachinformationen
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Eine Reise in die Vergangenheit, ein lang gehütetes Geheimnis und eine wahre Liebe
Callies Leben wird mit dem geplanten Verkauf ihres Hauses auf den Kopf gestellt. Seit Generationen ist es im Besitz der Familie. Zudem löst sich gerade Callies Beziehung in Nichts auf. Doch als plötzlich ein Fremder auftaucht und merkwürdige Fragen stellt, muss sie sich auf eine Reise in die Vergangenheit begeben und entdeckt lang gehütete Geheimnisse. Zusammen mit dem Fremden, Michael, taucht Callie in die Liebesgeschichte zwischen ihrer Großtante Hannah und dem jungen Schmied Ben ein: eine wahre Liebe - schön und traurig zugleich. Doch was ist damals mit den beiden passiert? Und was hat ihre Geschichte mit Michael und Callie zu tun?
Ein romantischer und bewegender Roman über Liebe, Verlust und neue Hoffnung - der sich über zwei Generationen entspinnt.
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Der dunkle Fluss der Sehnsucht. Wind über dem Fluss. Weil die Hoffnung nie versiegt. Weil nur die Liebe wirklich zählt.
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Callie stand auf der hinteren Veranda und sah auf den Garten. Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt, und die Tränen, die in ihren Augen brannten, verschleierten ihren Blick auf die üppig wachsenden, sonnenbeschienenen Sträucher. Ein bleiernes Gefühl breitete sich in ihrer Brust aus und setzte sich in ihrem Magen fest.
Das Haus verkaufen?
Die Worte ihrer Mutter wirbelten wie verrückt durch Callies Kopf, vermischten sich mit einer Abfolge willkürlicher, Jahre zurückliegender Bilder: Rufus, der Irische Setter, der einem geworfenen Stock hinterherjagte und seine steifen Beine dabei auf seltsam gestelzte Art bewegte; ihr Vater Alex, der den alten Rasenmäher über die Wiese schob, während ihre Mutter sich nach der Wäscheleine reckte, um die Bettlaken festzuklammern. Die Bilder schienen so real, dass Callie meinte, das frisch gemähte Gras zu riechen, zu sehen, wie sich die weißen Laken im Wind aufblähten und deren Flattern zu hören.
Callie schüttelte kaum merklich den Kopf und verscheuchte die Erinnerungen. Zurück in die Vergangenheit, wohin sie gehörten, in eine weit zurückliegende Kindheit, in der die Träume noch bunt und strahlend gewesen waren.
Das Haus in der Brunswick Street 27 war um 1900 von Callies Ururgroßeltern John und Elizabeth gebaut worden, und deren drei Kinder waren die erste Generation der Cordukes gewesen, die dort aufwuchsen. Thomas, der jüngere Sohn, war im Ersten Weltkrieg gefallen. Hannah, Thomas' Zwillingsschwester und die einzige Tochter, hatte einen Viehzüchter von der Westküste geheiratet. Nur der älteste Sohn David, Callies Urgroßvater, war hier geblieben. Nach Davids Tod war der Besitz an dessen Sohn Davie übergegangen, der ihn wiederum seinem einzigen Sohn Alex hinterlassen hatte, Callies Vater.
Callies Gedanken wanderten zurück zu ihrem Vater. Seit dessen Tod teilte sich Bonnie, Callies Mutter, das Haus mit Alex' unverheiratet gebliebener Schwester Freya.
»Wozu gutes Geld ausgeben und zwei Haushalte führen«, hatte Bonnie zu ihrer Schwägerin gesagt, nachdem ihr Kummer abgeflaut war und ihr praktisches Wesen einmal mehr die Oberhand gewonnen hatte. »Ich sitze hier ganz allein in diesem großen alten Haus herum, dabei ist Platz für eine ganze Armee.«
Freya Corduke, der finanzielle Engpässe nicht fremd waren, hatte dem Vorschlag bereitwillig zugestimmt.
Das ist vor fast zehn Jahren gewesen, stellte Callie jetzt mit einigem Erstaunen fest.
Niedergeschlagen stieg sie die Treppenstufen hinunter und ging durch den Garten. Obwohl die Sonne schien und die Luft warm war, verspürte sie ein leichtes Frösteln und schlang die Arme um sich. Ein riesiger Maulbeerbaum beschattete den Hof. Die Sonnenstrahlen tanzten durch das Laubdach des riesigen Maulbeerbaums, der im Hof stand und dessen Blätter ein gedämpftes grünes Licht und eine Spur von Kühle spendeten. Jenseits des hinteren Zauns schlängelte sich träge ein kleiner Bach durch sein Bett, ehe er sich über eine Schwelle aus Steinen in einen großen, von Schwertlilien gesäumten Teich ergoss.
Der Garten war Freyas Stolz und Freude. Er wirkte einladend, mit seiner wunderbaren Mischung aus einheimischen Gewächsen und traditionellen englischen Pflanzen: Rosen, Campherlorbeer und Grevilleen, Myrten und Bauhinien und Koniferen, eine mächtige Palme, Bougainvilleen, die sich über Beeten mit Narzissen rankten, Stiefmütterchen und Schmucklilien. Am meisten jedoch liebte Callie die Akazien, die entlang des hinteren Zaunes verschwenderisch wuchsen. Seit jenen letzten kalten Winterwochen vor einigen Monaten trugen sie keine Blüten mehr, und jetzt, Mitte September, schienen die hellen Blätter mit den grünen Spitzen ein doch eher farbloser Ersatz für die goldenen pelzigen Blütenbälle zu sein.
Mit einem tiefen Seufzer wandte sich Callie um und blickte zurück in die Richtung, aus der sie gekommen war. Geräumig und von ansprechender Architektur war das Haus typisch für seine Ära. Genau die Art von Haus, für das die Leute zurzeit übermäßig hohe Preise zahlen, dachte sie sarkastisch. Bonnie würde daher kein Problem haben, einen Käufer zu finden.
Der Zuschnitt der Räume war Callie so vertraut wie ihr Herzschlag. An den Vordereingang schloss sich ein großzügiger, zentraler Korridor an, von dem die Haupträume abgingen: drei große Schlafzimmer, ein riesiges Wohnzimmer, das Esszimmer und die Küche, die noch immer den alten AGA-Herd beherbergte, obwohl Bonnie ihn nur noch selten benutzte. Sie zog den modernen elektrischen Herd mit dem Backofen vor, auf dessen Kauf Alex vor Jahren bestanden hatte.
Callies Ururgroßvater John Corduke hatte als Direktor die Bank der Stadt geleitet und bei der Innenausstattung des Hauses keine Kosten gescheut. Die Zimmer hatten hohe Decken, deren Randleisten in einem Muster aus Blüten- und Blattornamenten schwelgten. Lampen aus Messing hingen aus passenden Deckenrosetten herab, und die Wände bestanden noch aus dem ursprünglichen Gips, der oberhalb der taillenhohen Wandverkleidung aus Holz begann. Irgendwann - Callies Erinnerung reichte nicht so weit zurück - war die hintere Veranda verglast worden, um so einen Wintergarten zu erhalten, während die Veranden vorne und an den Seiten sich mit einer Vielfalt an Kletterpflanzen schmückten: Jasmin und Geißblatt, und, zu der Vorderseite, eine tiefrot blühende Bougainvillea, die immer von einer Fülle von Blüten bedeckt zu sein schien, ungeachtet der Jahreszeit.
Traurigkeit legte sich wie ein Mantel um sie, als sie durch den Garten zurück auf das Haus zuging. Sie lag in ihrer Brust wie eine schwere drückende Last, die sich zu einem Übelkeit erregenden Knoten zusammenballte, der ihr in die Kehle stieg. Wie könnte sie es ertragen, diesen Ort zu verlieren? Niemals wieder durch den Garten zu gehen? Niemals wieder den Duft der Rosen zu riechen?
Ihre Mutter wartete am Fuß der Treppe auf sie. »Ich weiß, dass du schockiert bist, Liebes«, stellte Bonnie ruhig fest und legte den Arm um Callies Schulter, »und es tut mir leid, aufrichtig leid. Wenn es einen Weg gäbe, dass wir bleiben könnten, würden wir es tun.«
Callie wandte den Kopf ab und starrte angestrengt in den Garten. Noch immer saß dieses bleierne Gefühl in ihrer Brust. Sie fragte sich, ob ihre Mutter es für seltsam halten würde, würde sie jetzt weinen. Du bist zweiunddreißig, ermahnte sie sich. Es ist dumm, wegen eines alten Hauses sentimental zu werden. Doch dieser Ort hatte etwas .
Bonnie lächelte ihre Tochter mitfühlend an. »Es ist viel zu groß für uns, Liebes. Wir werden älter, Freya und ich. Wir können das Haus nicht mehr so instand halten, wie es nötig wäre. Und der Rasen, der Garten. Freya kann sich nicht mehr so gut bücken. Die Arthritis .«
Es stimmt, dachte Callie und versuchte, die Argumente ihrer Mutter zu verstehen. Bonnies Gesicht schien faltiger als gewöhnlich, fiel ihr nun auf, und das Haar lag silbergrau um ihre Schläfen. Und Freya, der Callie vorhin begegnet war, als sie über die von Bougainvilleen überrankte Vorderveranda das Haus betreten hatte, war kaum fähig gewesen, die Gartenschere in ihren von der Krankheit gezeichneten Händen zu halten.
»Und wo wollt ihr hinziehen?«, fragte sie bedrückt. Sie gab sich Mühe, die Verzweiflung aus ihrer Stimme zu verbannen, doch es wollte ihr nicht gelingen.
»Wir dachten an eine Wohnung.«
»Eine Wohnung! Ihr würdet euch niemals darin wohlfühlen!«
»Nun, eigentlich ist es keine Wohnung, sondern eines von diesen Stadthäusern. Unten an der Bucht sind sie dabei, welche zu bauen. Zwei Schlafzimmer mit einem schönen Blick über das Wasser und ein kleiner Garten. Wir dürften einen guten Preis für das Haus bekommen und noch etwas übrig behalten für eine Reise und vielleicht ein paar neue Möbel. Wir dachten, dass wir das meiste von dem alten Zeug mit dem Haus verkaufen.«
Callie dachte an Davie Cordukes Schreibtisch, der in der Ecke des Esszimmers stand, und sie zuckte unwillkürlich zusammen, als weitere Erinnerungen aus irgendeinem verborgenen Winkel ihres Bewusstseins aufblitzten, aneinandergereiht wie die Bilder alter Schwarzweißfilme im Kino. Briefumschläge, die auf dunklem Mahagoni liegen, weißes Löschpapier, Federschale und Tintenfass, das Gesicht ihres Großvaters - ein Bild tiefer Konzentration, während seine knotigen Hände sich mühten, vollkommene gestochene Buchstaben zu formen. Hände, die so steif und geschwollen gewesen waren wie die ihrer Tante Freya.
Ein Mischung aus Trauer und Wut erfüllte sie. Worte des Protestes strömten aus ihrem Mund, und sie war machtlos, sie aufzuhalten. »Ich verstehe nicht, wie du es ertragen kannst, dieses Haus aufzugeben. Es ist seit so langer Zeit in der Familie!« Sie verstummte, da ihr plötzlich ein Gedanke durch den Kopf geschossen war. Wie der Griff nach einem Strohhalm, dachte sie sarkastisch. »Wenn der Garten das einzige Problem ist, dann werde ich jemanden einstellen, der sich um den Garten kümmert.«
»Es ist nicht nur das Geld, Liebes. Es ist das Haus selbst; es verlangt nach jüngeren Leuten.« Bonnie wandte sich um und stieg die Treppe hinauf.
»Jüngere Leute?«, fragte Callie und sah ihrer Mutter hinterher.
»Was dieses Haus braucht«, erwiderte Bonnie ernst, »ist eine Schar Kinder, die durch die Zimmer tobt.«
Michael Paterson verlangsamte die Fahrt, als er an die T-förmige Kreuzung kam. »Brunswick Street« stand auf dem Schild, das nach links wies. Er bog...
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