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Glück ist, wenn alle Botenstoffe miteinander tanzen - und zwar nicht irgendwie, sondern unter Einhaltung einer bestimmten Choreografie. Soll unser Körper im Gleichgewicht bleiben, müssen sich alle Tanzpartner an die vorgesehenen Schritte halten. Wenn man bedenkt, wie viele Showstars auf der Bühne stehen, so wird schnell eines klar: Das ist eine anspruchsvolle Aufgabe! Im zweiten Kapitel erfahren wir, was passiert, wenn einer der Bühnenkünstler beschließt, einen Freestyle zu entwickeln.
Säbelzahntiger, Mammuts und kriegerische Stämme - unsere Vorfahren hatten es echt nicht leicht. Akute Stressreaktionen auf Bedrohungen aller Art waren für ihr Überleben unerlässlich. Abhauen oder draufhauen standen zur Auswahl, wenn die Stresshormone signalisierten: »Hoppla, diese Situation ist jetzt wirklich nicht so günstig.«
Die Säbelzahntiger der heutigen Zeit sind anderer Natur - die meisten Auslöser für Ängste und Stress sind viel subtiler: Eine bevorstehende Prüfung, Unsicherheiten im Job, finanzielle Probleme - das alles kann an unserer Substanz nagen.
Unser Körper macht zwischen den einzelnen Stressoren keinen Unterschied - die physiologischen und psychologischen Reaktionen sind heute die gleichen wie vor Zehntausenden von Jahren. Hin und wieder unter Strom zu stehen, steckt unser Organismus locker weg - vorausgesetzt, der Alarmzustand ist zeitlich begrenzt und auf die Anspannung folgt eine Entspannung.
Was aber passiert, wenn der Säbelzahntiger täglich vor der Tür steht? Sorgen, Zeitdruck und Grübeleien bringen besonders ein Organ zur Verzweiflung: die Nebennieren. Chronischer Stress kann sie erschöpfen. Das ist nichts, das aus heiterem Himmel kommt. Vielmehr handelt es sich um einen Prozess, bei dem das Hormon Cortisol eine Hauptrolle spielt.
Man kann sich die Nebenniere wie den Akku unseres Körpers vorstellen. Unsere Stresshormone sind der Strom, sie geben uns Antrieb. Jede Stressphase verlangt den Nebennieren einiges an Arbeitseinsatz ab - sie müssen sich vor allem auf die Herstellung von Cortisol konzentrieren. Dauert die Belastungssituation an, wird die Cortisol-Maschinerie auf ein höheres Level geschaltet: Es wird immer mehr und mehr Cortisol produziert.
Wie alle anderen Organe halten auch die Nebennieren einer Dauerbelastung nicht stand. Früher oder später muss der Schalter für die Cortisolproduktion wieder zurückgedreht werden. Unglücklicherweise erfolgt diese Rückregulation nicht um eine, sondern gleich um mehrere Stufen - es kommt zu einem Cortisolmangel. Wir erinnern uns: Gelangt kein Strom in den Akku, kann dieser nicht aufgeladen werden. Logisch! Und genauso fühlen sich Menschen, deren Nebenniere in ihrer Funktionalität eingeschränkt ist: ausgelaugt und leer.
Die drei Phasen der Nebennierenschwäche
1. Die Überkompensationsphase
Zu Beginn lässt sich die Nebenniere ihre Verzweiflung noch nicht anmerken. Ganz im Gegenteil: Sie rackert sich ab und produziert Cortisol im Übermaß. Das bedeutet aber keineswegs, dass wir uns fit und ausgeglichen fühlen. Bereits in diesem Stadium können erste Erschöpfungssymptome und Stimmungsschwankungen auftreten. Charakteristisch für diese Phase sind auch innere Unruhe und eine nachlassende psychische Belastbarkeit. Auch Schlafstörungen kommen häufig vor - sie lassen sich darauf zurückzuführen, dass auch die nächtliche Cortisolproduktion gesteigert ist.
2. Die Ermüdungsphase
Hält Phase zwei zu lange an, beginnen die Nebennieren zu schwächeln. Die Hormonkonzentrationen nehmen stetig ab - häufig ist vor allem der morgendliche Cortisolwert erniedrigt. Also genau andersherum, wie er im Rahmen eines normalen Tagesrhythmus sein sollte. In dieser Phase entwickeln sich oft noch weitere hormonelle Störungen wie ein Progesteronmangel. Auch die Schilddrüse kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Sie springt ein, wenn es der Nebenniere nicht gut geht und versucht, die verzwickte Lage durch vermehrte Produktion von Schilddrüsenhormonen zu kompensieren. Ein solidarischer Akt, der die Schilddrüse auf Dauer jedoch überfordert - eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann die Folge sein.
3. Die Erschöpfungsphase
Die Nebennieren sind völlig ausgelaugt. Zwar versuchen sie, noch ein paar Hormone zu produzieren, es sind aber zu wenige, um den Körper in Balance zu halten. Geschwächte Nebennieren, die trotz Erschöpfung arbeiten, sind wie ein Auto, bei dem man wiederholt die Zündung dreht - obwohl seine Batterie längst leer ist. In dieser Phase geht meist gar nichts mehr - selbst kleine Dinge erscheinen schwer und Hürden unüberwindbar.
Achtung: Nebennierenschwäche versus Nebennierenrindeninsuffizienz
Eine Nebennierenschwäche muss von der pathologischen Nebennierenrindeninsuffizienz mit manifestem Mangel an Cortisol im Blut und komplettem Funktionsverlust abgegrenzt werden - dem Morbus Addison. Im Gegensatz zur Addison-Krankheit ist die Nebennierenschwäche eine rein funktionelle Störung. Das bedeutet: Die Hormonproduktion ist eingeschränkt, aber nicht komplett lahmgelegt.
Für alle Checklisten gilt: Sie sollen bei der Identifizierung eines möglichen Ungleichgewichts helfen. Sie dienen aber nur der groben Orientierung - nicht alle Punkte müssen zutreffen.
Checkliste: Nebennierenschwäche
Wenn wir älter werden, verändert sich auch unser Stoffwechsel. Nahezu alle Körpervorgänge schalten von Vollbetrieb auf Sparmodus um - auch die endogene Produktion von DHEA lässt nach. Die Konzentration dieses Hormons ist bei 25-Jährigen am höchsten. Spätestens um das 50. Lebensjahr hat sich der DHEA-Spiegel meist halbiert. Bei über 70-Jährigen können vielfach nur noch 20 Prozent des Ausgangswertes junger Erwachsener gemessen werden. Das ist ein normaler physiologischer Vorgang, der klarerweise aber auch spürbar ist: DHEA greift direkt an den Energiekraftwerken unseres Körpers ein - an den Mitochondrien. Mangelt es uns an diesem »Jugendhormon«, sind wir im Alltag weniger belastungsfähig - ja mitunter sogar chronisch erschöpft.
Checkliste: DHEA-Mangel
Neben dem Alter kommen noch andere Ursachen für niedrige DHEA-Spiegel infrage: Bei Nebennierenschwäche und Nebennierenrindeninsuffizienz sowie bei Autoimmunerkrankungen, unter Immunsuppression und bei chronischen Intensivpatienten sind die DHEA-Serum-Konzentrationen ebenfalls erniedrigt. Auch Raucher oder Ex-Raucher haben häufig relativ wenig DHEA im Blut. Vor allem aber wird der DHEA-Haushalt durch einen Faktor empfindlich gestört: durch Stress. Chronischer Stress äußert sich häufig in einem deutlichen Abfall der männlichen Hormone. Neben Testosteron kann eben auch DHEA davon betroffen sein....
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