1 - Inhaltsverzeichnis [Seite 6]
2 - Schnittebenen, Topographie und Anatomische Terminologie [Seite 12]
3 - Abkürzungen und Zeichen [Seite 18]
4 - Makroskopische Anatomie [Seite 19]
4.1 - 1 Knochen, Bänder und Gelenke [Seite 20]
4.2 - 2 Vordere und hintere Rumpfwand [Seite 41]
4.3 - 3 Hals-, Brust- und Bauchsitus [Seite 56]
4.4 - 4 Beckensitus, untere Extremität [Seite 86]
4.5 - 5 Obere Extremität [Seite 107]
4.6 - 6 Kopf [Seite 125]
4.7 - 7 Zentralnervensystem [Seite 152]
5 - Mikroskopische Anatomie [Seite 168]
5.1 - Anleitung zur Mikroskopischen Anatomie [Seite 171]
5.2 - Differentialdiagnostisches Flußdiagramm [Seite 171]
5.3 - A Binde- und Stützgewebe [Seite 172]
5.4 - B Epithelgewebe [Seite 175]
5.5 - C Drüsengewebe [Seite 181]
5.6 - D Muskelgewebe [Seite 184]
5.7 - E Andere Funktionsgewebe [Seite 185]
6 - Schlüssel zum Gegenstandskatalog (Anatomie) [Seite 187]
7 - Sachverzeichnis [Seite 190]
8 - Literaturverzeichnis und Buchempfehlungen [Seite 206]
A Binde- und Stützgewebe (S. 172)
Die Binde- und Stützgewebe dienen dem Zusammenhalt der Organe. Gleichzeitig ermöglichen sie einen (Nähr)Stoffaustausch innerhalb der Organe bzw. zwischen den Organen und dem Blut. Entscheidende Komponenten sind die eigentlichen Bindegewebszellen, die interzellulären Proteoglykane und weitere spezifische, faserartige Substanzen, die sich zwischen den Zellen befinden und dem Bindegewebe die eigentlich Konsistenz verleihen. Man unterscheidet kollagen, retikuläre und elastische Fasern und dementsprechend kollagenes, retikuläres und elastisches Bindegewebe. Das embryonale Bindegewebe stellt eine Sonderform dar; die Interzellularsubstanz ist nicht faserig sondern gallertartig.
Weiterer wichtiger Baustein des menschlichen Körpers ist der Knochen. Er ermöglicht erst die Fortbewegung des Individuums, das ohne ihn haltlos über den Boden robben müßte. Knorpelgewebe stellt hinsichtlich der Stabilität ein Kompromiß dar; es ist zwar wesentlich biegungs-elastischer und reibungsfester als Knochen, weist aber auch nicht seine Stabilität auf. Dementsprechend findet der Knorpel seinen Platz als Verbindungsstück zwischen zwei Knochen (z.B. Symphyse) oder er wird in Organe eingebaut, bei denen zwar eine gewisse Stabilität erreicht werden, die Gefahr des Abbrechens aber vermieden werden soll (z.B. Ohr).
Bindegewebe
embryonales Bindegewebe - gallertartige Substanz, viel Interzellularsubstanz; Färbungen: Methylenblau-Azur; Vorkommen: WARTHON'sche Sulze (Nabelschnur) kollagenes Bindegewebe - Zugfestigkeit, lockeres kollagenes Bindegewebe: gitter-, netz-, geflechtartige Faserzüge, straffes kollagenes Bindegewebe: geflechtartig oder parallel angeordnete Faserzüge (enthält immer auch elastische Fasern); Färbungen: H.E., VAN GIESON, Azan;
Vorkommen: Faszien, Ligamenta, Cornea, Sclera, Unterhautbindegewebe oder Sehnen
retikuläres Bindegewebe - Biegungselastizität, netzartiger Aufbau; Färbungen: Azan, Versilberung;
Vorkommen: Leber, Niere, Lymphknoten, Milz und Knochenmark
elastisches Bindegewebe - Dehnungselastizität; Färbungen: Elastika (=Resorcin-Fuchsin); Vorkommen: Aorta, Lunge, Lig. flava und Lig. nuchea
Fettgewebe - durch Präparation entstandene Löcher; Färbung: Sudanrot; Vorkommen: in vielen Organen, Drüsen und Bindegewebe