Schweitzer Fachinformationen
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Ein toter Vogelflüsterer, eine zwielichtige Wahrsagerin und diebische Pfauen Potsdams Lokalreporter Frederik Loebell hat schon entspanntere Aufträge erlebt. Eigentlich wollte er nur einen Artikel über Madame Karamba schreiben, die auf der berühmten Pfaueninsel in die Zukunft blickt. Begleitet von seiner Kollegin Lisi und Zwergdackel Wilhelm gerät er jedoch mitten in einen Mordfall: Ein Mann wird tot im Gasthaus vor der Insel gefunden - ausgerechnet von Loebells Mutter Maria.Schnell fällt der Verdacht auf die zwielichtige Wahrsagerin mit den großen Füßen. Doch auch die diebischen Pfauen und die verschwundene Freundin des Opfers werfen Fragen auf. Eine Insel voller Rätsel - und das Potsdamer Ermittlerteam ist wieder im Einsatz.
Sommerlich, spritzig, spirituell - dieser humorvolle Cosy-Krimi steckt voller skurriler Charaktere, tierischer Verwicklungen und kriminalistischem Spürsinn! Der nächste Fall für Frederik Loebell aus der Provinz-Krimi-Reihe »Morden ohne Sorgen«. Im schönen Potsdam, zwischen Schlössern und Parks, stolpert Frederik mit seinem Zwergdackel Wilhelm über die eine oder andere Leiche. Zum Glück stehen ihm mehrere tapfere Helfer zur Seite - die lebensfrohen Reporterin Lisi und der junge Redakteur Tuan, sowie Loebells liebste Ermittlungspartnerin Fleur. Ach, und Zwergdackel Wilhelm ist mit seiner Spürnase natürlich auch immer dabei.
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»Ich kann nicht glauben, dass wir das wirklich tun.« Frederik Loebell stand dicht gedrängt mit seiner Kollegin und Freundin Lieselotte, genannt Lisi, in einem Linienbus vom Bahnhof Wannsee zur Pfaueninsel. Mit mindestens achtzig weiteren Fahrgästen. Den Stimmen nach hauptsächlich Touristen aus dem Ausland.
Erst vor wenigen Wochen war Loebell in dieser Gegend mit seiner Fleur unterwegs gewesen: auf Pfauen-Rettungsmission. Heute hatte er in seinem linken Arm Zwergdackel Wilhelm, während er versuchte, sich mit seiner rechten Hand an einer Haltestange festzuhalten. Kein einfaches Unterfangen in diesem überfüllten Bus. Rettung war vorerst nicht in Sicht.
»Was kannst du nicht glauben? Dass wir mit einem Bus fahren? Geht mir genauso. Warum hast du denn immer noch keinen Führerschein?«, zischte Lisi ihm ins Ohr. Sie standen sehr eng beieinander.
»Ich meine den Grund unseres Ausflugs. Deine Madame Karacho«, brummte Loebell. »Hoffentlich ist sie es wert, dass ich so früh an einem Samstag in einen Touribus gestiegen bin.«
»Also erstens: Sie heißt Karamba, nicht Karacho. Merk dir das bitte. Und zweitens: Die Kunst einer Wahrsagerin sollte man niemals verachten, das bringt nur Unglück. Sie ist Ehrengast des diesjährigen Sommerprogramms auf der Pfaueninsel.«
»Da soll es sogar einen Pfauenflüsterer geben. Klingt wie ein schlechter Witz. Das wusste sogar der Gallig. Und von der Karacho wusste er auch.«
»Karamba.«
»Das macht es nicht besser.«
»Ah, Sie wollen auch zur Karamba? Die ist richtig gut, die wird Ihnen gefallen.« Ein Mann mit Schnauzer und fettigen schwarzen Haaren strahlte Lisi und Loebell an. Er trug ein ausgebeultes, graues Sakko mit Nadelstreifen. Viel zu warm für diese Jahreszeit. Aus der Brusttasche seines Hemdes schaute ein Flyer, auf dem das Konterfei der Wahrsagerin abgebildet war. Stark geschminkt nebst Sonnenbrille mit rot getönten Gläsern und einem roten Tuch um die wallenden schwarzen Haare posierte sie vor einem alten Zirkuswagen.
Zwergdackel Wilhelm, kampferprobt und mittlerweile erfahrener Mordermittler, knurrte dem Fremden direkt ins Gesicht und fletschte die Zähne. Der Mann versuchte zurückzuweichen, kam aber nicht weit. Es war zu eng.
Loebell lächelte den Fremden an und erlaubte sich einen Scherz. »Meine Frau ist Fan von Frau Karacho. Ich bin nur Begleitung. Aua!« Lisi war ihm mit voller Wucht auf den Fuß getreten.
»Ich bin nicht deine Frau. Und sie heißt Karamba, merk dir das bitte.«
»War doch nur ein Witz. Zumindest scheint sie über die Landesgrenzen hinaus bekannt zu sein. Hoffentlich müssen wir da nicht lange warten. Ich habe keine Lust, mit lauter Touristen in der prallen Sonne für eine Wahrsagerin anzustehen. Für meinen Wilhelm ist die Sonne auch nicht gut.«
»Wir haben einen Zeit-Slot, den habe ich online gebucht. Ich bin Clubmitglied.«
»Du bist was?«
»Ich bin zahlendes Mitglied im Karamba-Club. Dreißig Euro pro Monat. Onlineberatung und VIP-Slots bei den Live-Sessions sind inklusive.«
»Und was bringt dir das?«
»Wahrheit und Weisheit. Beides kann ich gerade gut gebrauchen.«
»Und das geht nicht online?«
»Bei der Onlineberatung sieht Madame Karamba nicht bis ins nächste Jahr. Das geht nur von Angesicht zu Angesicht, vor der Glaskugel. Da muss man im Raum sein.«
»Ah.« Loebell hatte die Szene schon bildlich vor Augen. Lisi und er in diesem Zirkuswagen. Schummriges Licht, ein kleiner runder Tisch, darauf die Kugel und vor ihnen die wirre Karamba mit der komischen Brille.
Lisi nickte zum Dackel, der interessiert an einem anderen Fahrgast schnüffelte. »Und wie kriegen wir unseren kleinen Vierbeiner gleich auf die Insel? Der darf da doch gar nicht mit. Damit verstoßen wir gegen alle Parkregeln. Das hat dir deine Fleur sicher zigmal gepredigt.«
Loebell seufzte, denn da hatte sie leider recht. Hunde waren auf der Pfaueninsel strengstens untersagt. In dem Punkt hatte sich seine Herzensdame Fleur sehr klar ausgedrückt. Sie bekleidete bei der Park- und Schlösserverwaltung, die auch für die Pfaueninsel zuständig war, eine hohe Position. Wegen Fauna, Pfauen und Flora durften keine fremden Tiere auf das Eiland übersetzen. Auch keine Hunde, ohne Ausnahmen.
Allerdings sah Loebell Regeln, die im Zusammenhang mit seinem Dackel standen, generell nicht so streng. Schließlich machten Dackel ihre eigenen Regeln. Je eher man sich damit abfand, desto einfach war das Leben. Und sein Wilhelm war ja nur ein kleiner Dackel, ein Zwergdackel. Zudem hatte Loebell für den Tag keinen Hundesitter gefunden. Fleur musste arbeiten, seine Tante spielte Bridge, und seine Mutter machte irgendeinen Ausflug. Er hatte nicht weiter nachgefragt. Also kam der Dackel mit.
»Wir machen das wie im Supermarkt. Rein in die Tasche und Schnauze halten«, erklärte Loebell zuversichtlich. »Und für den Fall, dass er bellt, habe ich ein Ass im Ärmel. Tuan hat mir Hundegebell als Klingelton aufs Handy gespielt. Im Zweifel war's also mein Handy. Gut, was?« Er strahlte Lisi an.
»Wenn das mal nicht in die Hose geht. Wehe, der funkt mir in meinen Termin mit der Wahrsagerin. Ich möchte mir meine und Jannis Zukunft vorhersagen lassen. Vielleicht heiraten wir nächstes Jahr. Also vermassel mir das nicht, Freddy. Das ist wichtig.«
»Jawohl, Schatz.«
Die Liebelei zwischen Lisi und dem deutlich jüngeren Polizeikommissar Jan Winter hatte sich in letzter Zeit zugespitzt. Die zwei gab es seit Wochen nur im Doppelpack. Loebell hatte seine liebe Kollegin und Freundin Lisi viel zu selten für sich.
Insgeheim war Loebell aber auch mitgekommen, weil ihn sein Chefredakteur Winfried Gallig auf die Karamba angesetzt hatte. Aus irgendeinem Grund witterte der Chef in der Karamba-Nummer eine große Geschichte. Er wollte eine investigative Knaller-Story für die Stadtnachrichten, um die Wahrsagerin hochgehen zu lassen. Warum, behielt Gallig für sich.
Loebell war das ganz recht. So hatte er einen doppelten Grund, um dem Humbug der Karamba auf den Grund zu gehen: rein beruflich als Journalist im Auftrag des Chefs. Und als Begleitung und moralische Unterstützung für seine Freundin Lisi.
Auf dem Fußweg von der Bushaltestelle zur Fähre kamen sie an einem alten Gasthaus vorbei. Die Terrasse lag verführerisch in der Sonne. Ein schöner Platz für eine erste Rast und einen guten Kaffee. Loebell zwinkerte Lisi zu, während sein Wilhelm zufrieden einen Jägerzaun markierte.
»Denk nicht mal daran. Ich habe für uns Wasser und ein paar Stullen dabei. Hier wird keine Minute verschwendet. Auf, auf! Ich will die nächste Fähre bekommen.« Sie stürmte in Richtung des Fähranlegers, wo eine Schlange von Touristen auf die Abfahrt wartete.
Wehmütig blickte Loebell zum Wirtshaus. Dort wurde auf mehreren Kreidetafeln mit leckeren Köstlichkeiten geworben. Vor allem das Wiener Schnitzel hatte es ihm angetan. Er nahm sich vor, bei der Rückkehr hier auf jeden Fall einzukehren - wie es sich für einen entspannten Samstagnachmittag gehörte.
Direkt neben den Tafeln lehnten ein paar Fahrräder. Bei einem von ihnen stutzte er, und sein linkes Augenlid zuckte. War das nicht .?
»Kommst du? Und pack den Dackel ein, sonst kommen wir nicht mal bis aufs Boot.« Lisis Stimme ließ keine Widerrede zu.
Loebell seufzte. Er beugte sich zu Wilhelm und erklärte dem Zwergdackel seinen Plan. »Wir machen es wie im Supermarkt. Ganz lieb, ganz ruhig und ganz geduldig. Das dauert nicht lange. Und sobald wir drüben im Park verschwunden sind, darfst du wieder raus und dir gehört eine ganze Insel. Ist das toll?«
Wilhelm wedelte und ließ sich routiniert in den Rucksack setzen. Loebell wartete, bis der Dackel sich zwei Mal darin gedreht und eine bequeme Sitzposition eingenommen hatte. Als er die kleine Schnauze oben aus der Öffnung schob, wusste Loebell, dass sein Wilhelm einsatzbereit war. Er schulterte den Rucksack vorsichtig und reihte sich mit Lisi in die Schlange am Anleger ein. Die kleine Fähre näherte sich bereits dem Ufer.
»Rüdiger, letzte Fuhre, danach Middach!«, brüllte eine tiefe Stimme quer über das Boot. Es war der Kapitän, der aus der erhöhten Brücke getreten war und grimmig über die Fahrgäste blickte. Er war sicher schon Ende fünfzig, schätzte Loebell. Mit seinem weißen Vollbart strahlte er Souveränität und Verlässlichkeit aus, wie es sich für einen Kapitän gehörte. Aber als sich der Mann in Loebells Richtung drehte, verzog er mürrisch das Gesicht. Sein Blick war voller Misstrauen, oder war es Wut? Aber warum? Hatte er etwa Wilhelms Versteck im Rucksack entdeckt?
»Middach. Alles klar, Boss.« Sein jüngerer Kollege, von dem nun alle wussten, dass er Rüdiger hieß, salutierte. Er hatte einen kahl geschorenen Kopf, Tattoos an beiden Armen und war sicher noch keine dreißig, tippte Loebell. Der junge Mann stand vorne an der Rampe und kontrollierte die Fahrkarten. »Tickets nur am Automaten oder online. Nicht bei mir«, wiederholte er ein ums andere Mal. Wobei er das i in mir sehr lang zog. Loebell spürte, dass sein Wilhelm bei dem Gebrüll im Rucksack unruhig wurde.
Der Automat stand keine drei Meter von ihnen entfernt, halb im Gebüsch. Davor verzweifelte eine Gruppe älterer Damen am Bezahlprozess. Die Maschine nahm kein Kleingeld, nur Karte, wie Loebell der Diskussion entnehmen konnte.
»Das hatte ich mir hier romantischer vorgestellt«, brummte er zu Lisi. »Irgendein nettes Frauchen mit Bauchladen, das freundlich Fahrkarten verkauft und süßen Kinderlein dabei einen Lutscher spendiert. Aber Automaten und Wärter mit norddeutschem...
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