Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
EIN PAAR WORTE ZUR SORTENWAHL
Zu den wichtigsten Investitionen in eine erfolgreiche, gärtnerische Zukunft gehört die Auswahl der richtigen Sorte einer begehrten Pflanze. Zugleich stellt die gelungene Sortenauswahl an sich schon eine zentrale Pflanzenschutzmaßnahme im eigenen Garten dar. Nachfolgende Überlegungen sollen einige Gesichtspunkte beleuchten, die bei der Sortenauswahl von Interesse sind:
Bohnen beispielsweise wachsen, salopp gesagt, so ziemlich überall. Die eine Sorte jedoch besser an der Küste als im Mittelgebirge, jene Sorte ist resistent gegen Erkrankungen, eine andere nicht, die ausgerechnet gibt aber viel mehr für den Gaumen her. Man muss eben Prioritäten setzen und dann eventuell zu aufwendiger Pflege bereit sein.
Die naturgemäße Anbauweise stellt zudem spezielle Anforderungen an die Pflanzen, wie langsame Nährstoffaufnahme und Toleranz gegenüber Wildkrautbewuchs. Absolute Höchsterträge sind so natürlich wiederum oft nicht zu erwirtschaften; in privaten Gärten sind diese allerdings ohnehin nicht unbedingt das erstrebenswerte A und O. Höchsterträge werden häufig sowieso nur auf Kosten unserer reichlich geplagten Umwelt erzwungen.
Gezielte Anfragen bei den Nachbarn, Großeltern und Gärtnereien, in der unmittelbaren Umgebung, helfen nun, die sogenannten Lokal- oder Landsorten der gewünschten Pflanzen ausfindig zu machen. Diese sind in der Regel gut an das Klima der Region angepasst und oftmals robuster als die sogenannten Hochertragssorten, zu denen meist auch die F1-Hybriden gehören. Ein weiterer Vorteil dieser Landsorten ist, dass man sich sein Saatgut selbst heranziehen kann.
SAATGUT AUF DIE PROBE STELLEN
Ein bisschen auf Nummer sicher wollen wir gehen, wenn es Zeit wird, den Garten zu bestellen. Denn die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen, wenn beispielsweise die eingebrachte Saat nicht aufgehen will, weil sie dazu einfach gar nicht fähig ist. Für einen zweiten Anlauf kann es dann oft schon zu spät sein.
Die Keimfähigkeit des Saatgutes braucht nicht überprüft zu werden, sofern es sich um neu gekauftes handelt. Älteres oder selbst Geerntetes sollte jedoch auf den Prüfstand.
Dieser besteht in Form eines immer wieder verwendbaren "Keimapparates". Die Konstruktion und Anwendungstechnik des wertvollen zeit- und enttäuschungssparenden Gerätes gestaltet sich denkbar einfach. Für jede Art Saatgut nehme man zwei wollene, angefeuchtete Lappen, zwischen die das abgezählte Saatgut gelegt wird. Alle Keimproben werden gestapelt und zusammengebunden an einen warmen Ort gelegt. Empfehlenswert ist es, sich die Reihenfolge der Proben zu notieren. Je nach Keimdauer des Saatgutes erfolgt nach einigen Tagen die Ergebniskontrolle.
Richtig vitales Saatgut besitzt eine Keimfähigkeit von 90 %, bei 20 Samen müssten demnach 18 ihre weiße Keimspitze vorzeigen. Bei geringerer Lebenslust muss entsprechend dichter gesät werden. Ab einer Keimfähigkeit von 40 % abwärts wird eine Direktsaat im Freien problematisch, da zu große Lücken innerhalb der Reihen zu erwarten sind.
STARTHILFE FÜR ÄLTERES SAATGUT
Im Gegensatz zu frischem Saatgut, das in der Regel problemlos aufgeht, können bei länger und womöglich bei zu hoher Temperatur gelagertem Saatgut Probleme auftreten. Oft dauert es sehr lange, bis diese Samen keimen, manchmal rührt sich auch gar nichts mehr.
Die Samen schwitzen während längerer Lagerung einen Ölfilm aus, der die erwähnten Wirkungen auf die Keimung hat. Um aber auch älteres Keimgut noch erfolgreich verwenden zu können, reibt man es mit Sand oder Erde ab, womit der Ölfilm entfernt wird. Luft und Feuchtigkeit können nun ungehindert eindringen und die Keimung in Schwung bringen.
TIEFENRAUSCH BEI LAUCHGEWÄCHSEN
Im Allgemeinen gilt die Faustregel, dass die Samen von Gemüse nur mit so viel Erde bedeckt werden, wie sie selber dick sind. Es gibt jedoch zwei Ausnahmen: Die Samen von Knollen- und Lauchgewächsen kommen etwas tiefer in die Erde.
ANZUCHTERDE WIE SIE SEIN SOLL
Wie im richtigen Leben, sollte es auch auf den Anzuchtbeeten zugehen, möglichst umfallfrei. Wer jedoch immer wieder Probleme mit der Umfallkrankheit hat, sollte seine Anzuchterde vor Gebrauch sterilisieren.
In der Bratfolie lässt sich das machen, ohne den stechenden Geruch in der ganzen Wohnung zu verbreiten. Für eine halbe Stunde bei 150 °C schieben wir eine Ladung Anzuchterde in die Bratröhre, danach wird es um etwaige Keime ziemlich ruhig bestellt sein. Pilzhemmend wirkt sich auch die Zugabe von Steinmehl zur Anzuchterde aus.
Als Großvaters letzte, pilzhemmende Maßnahme empfiehlt sich Folgendes: Eine Sandschicht auf der Anzuchterde lässt diese schnell abtrocknen und hält so die empfindlichen Wurzelhälse der Keimlinge trocken. Auch das Moos wird auf solch präparierter Anzuchtfläche nicht mehr wuchern.
BESTE ANZUCHTERDE VOM MAULWURF
Wir wissen ja, Anzuchterde sollte möglichst frei von Krankheitserregern sein, da sonst die jungen Pflänzchen allzu oft Krankheiten zum Opfer fallen. Ein gefürchteter Vertreter ist hier die sogenannte Umfallkrankheit. Und ob Sie's nun glauben oder nicht, es gibt sie wirklich.
Man kann sich das umständliche Sterilisieren der Erde sparen, wenn man zur Jungpflanzenanzucht die Erde von Maulwurfshügeln nimmt. Diese hat der Maulwurf aus einer Tiefe heraufbefördert, in der sich kaum noch Erreger befinden. Man sammelt die Erde von frischen Maulwurfshügeln im Herbst und Winter und bewahrt sie, gut abgedeckt, an einem frostfreien Ort bis zum Gebrauch im Frühjahr auf. Und jetzt schimpfe noch einer auf unseren kleinen Gartengesellen.
SCHWIERIGKEITEN BEIM KEIMEN?
Bei einigen Pflanzen erlebt man immer wieder, dass sie einfach nicht keimen wollen. Woran liegt's? Hier einige Tipps für Pflanzen mit Anlaufschwierigkeiten:
Salat keimt gerne im Kühlen. Im Frühjahr ist das auch kein Problem. Im Sommer ist der Boden aber oft schon zu warm und die Sonne scheint direkt von oben auf die Körner. Da Salat ein sogenannter Lichtkeimer ist, dürfen wir seine Samen nicht mal zum Schutze mit Erde bedecken. Er darf nur flach gesät werden.
Keimungsanregend ist es, wenn die Samen (oder besser noch die Aussaattöpfe) für einen Tag in den Kühlschrank gestellt werden.
Petersilie muss in lockeren, sandigen Boden gesät werden. Hat man schweren Boden, sollte man die Aussaat auf Juli/August verschieben, wenn die Erde schön warm ist. Dieser Aussaattermin kommt dem Lebensrhythmus der zweijährigen Petersilie ohnehin mehr entgegen als eine Aussaat im Frühjahr.
Lauchgewächse keimen sehr langsam. Dabei werden kühle Temperaturen von 15 bis 18 °C bevorzugt. Schwierigkeiten gibt es ab 20 °C aufwärts. Sogar noch nach der Keimung. Schattieren der Aussaatreihen mit hoch gestellten Brettern ist daher günstig.
Paprika keimt am besten bei 22 bis 25 °C. Ein Fensterbrett über einem Heizkörper oder ein Platz am Ofen sind geeignet. Erfahrungsgemäß bereiten die gelben Sorten beim Keimen mehr Schwierigkeiten als die roten oder grünen. Auch die Sortenwahl ist entscheidend. Eher an unser Klima angepasst sind Sorten aus Ungarn oder Österreich. Problematisch sind die amerikanischen Sorten.
Allgemein keimen schwierige oder hartschalige Samen wie die von Paprika, Neuseeländerspinat, Erdbeeren und Auberginen besser, wenn sie vor der Aussaat einen Tag im Wasserbad vorgequollen sind.
MEHLIGE GEMEINSAMKEITEN VON MELONEN UND GURKEN
Die Samen beider Gewächse lieben es, stets in feucht gehaltenem Sägemehl zu liegen - dort keimen sie besonders gut. Man sollte jedoch unbedingt darauf achten, dass das verwendete Sägemehl von unbehandeltem Holz stammt. In einem Sägewerk erhält man solches wahrscheinlich eher als beim Möbeltischler.
GELUNGENER START: MÖHREN-DILL-MISCHKULTUR
Möhren brauchen naturgemäß recht lange zum Keimen. Während der Zeit von der Aussaat bis zur Keimung vermag dem Samen im Boden allerhand zuzustoßen, was die Keimung letztendlich verhindern könnte. Für sicheres Keimen sorgt eine Untermischung des Möhrensaatgutes mit Dillsamen. Auch andere langsam oder schwierig keimende Arten können mit Dill vermischt werden. Später hilft der Dill mit seinem kräftigen Geruch bei der Schädlingsabwehr, allerdings sollte man ihn bei Möhren nicht höher als 20 bis 25 cm werden lassen.
FEUCHTIGKEIT MUSS SEIN - ABER NICHT ZU VIEL DES GUTEN
"Seltsam, seltsam", klagte kopfschüttelnd der frustrierte Junggärtner, "warum nur diese mickrige Saatausbeute, wo ich's doch stets fleißig goss", und strich mit sanften Pflanzenliebhaberhänden über die arg verkrustete Beeterde.
Und so ging er dahin und besorgte sich die berühmte Ausgabe von "Großvaters Gartenwissen" und erfuhr zum großen Erstaunen jene tiefe Weisheit, die da lautet: Ja, es stimmt, Samen brauchen Feuchtigkeit. Unverzeihlich falsch ist es jedoch, besonders in...
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