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Wenn zwei das Gleiche sagen, meinen sie noch lange nicht dasselbe. Wenn jemand von oder über Sport redet, hat er ein ganz eigenes Sportverständnis, das sich bei ihm auf Grund seiner eigenen Erfahrungen gebildet hat. So gibt es einen großen Spielraum, was man unter dem Begriff Sport verstehen könnte.
In diesem Kapitel sollen zunächst die grundlegenden Aspekte des Begriffs Sport geklärt werden, damit annähernd das Gleiche gemeint ist, wenn dieser Begriff verwendet wird.
(1) Sieh dir die folgenden Bilder an, beantworte die auf Hier aufgeführten Fragen und begründe deine Meinung!
(2) Streiche die folgenden Begriffe, die nach deiner Auffassung nicht notwendig sind, wenn man den Begriff "Sport" erklärt: Tore - Laufen - Wettkampf - Verlierer - Sieger - Bewegung - Wasser - Spielregeln - Schnelligkeit - Weite - Ausdauer - Spielidee - Kondition - Olympische Spiele - Weltmeisterschaften - Leistung - Erfolg.
(3) Vergleiche die von dir ausgewählten Begriffe mit denen, die deine Mitschülerinnen und -schüler unterstrichen haben, und versucht, zu einem gemeinsamen Ergebnis zu kommen.
(4) Wenn ihr Probleme habt, eine gemeinsame Erklärung zu finden, überlegt, worin die Ursachen liegen könnten.
Sport (engl. sports)
(5) Ist mit dem oben beschriebenen Verständnis von "Sport" deine Vorstellung von "Sport" getroffen?
(6) Welche Bewegungsaktivitäten gehören deiner Meinung nach zum Sportunterricht und zum Vereinssport, obwohl sie nicht direkt mit Wettkampf in Verbindung gebracht werden können?
Sicher werdet ihr festgestellt haben, dass die hier angebotene Definition von eurem eigenen Verständnis abweicht. Definitionen klären, wie ein Autor bzw. Wissenschaftler einen Begriff benutzt, damit seine Adressaten wissen, wovon er spricht, wenn er einen bestimmten Begriff, wie z. B. Sport, verwendet. Wenn also Sportwissenschaftler über "Sport" reden, sollte man annehmen, dass sie darunter das Gleiche verstehen. Wissenschaftliche Arbeiten im Rahmen der Sportwissenschaft zeigen allerdings, dass dies nicht immer der Fall ist, vielleicht auch nicht sein kann, wenn man bedenkt, dass z. B. Sportsoziologen und Sportmediziner einen ganz spezifischen und damit auch unterschiedlichen Blick auf den Sport haben. Prof. Dr. Claus Tiedemann von der Universität Hamburg definiert1 den Begriff "Sport" zum Beispiel folgendermaßen:
"Sport" ist ein kulturelles Tätigkeitsfeld, in dem Menschen sich freiwillig in eine wirkliche oder auch nur vorgestellte Beziehung zu anderen Menschen begeben mit der bewussten Absicht, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten insbesondere im Gebiet der Bewegungskunst zu entwickeln und sich mit diesen anderen Menschen nach selbstgesetzten oder übernommenen Regeln zu vergleichen, ohne sie oder sich selbst schädigen zu wollen.
(7) Vergleicht die beiden Definitionsversuche und sucht nach Übereinstimmungen und Unterschieden.
(8) Sucht nach weiteren Definitionsversuchen in der Fachliteratur.
(9) Was steht unter dem Stichwort "Sport" in einem sportwissenschaftlichen Lexikon?
Über das oben beschriebene Verständnis von Sport hinaus gibt es noch viele Formen des Bewegungshandelns, die man mehr oder weniger auch zum Sport zählt. So gibt es in Sportvereinen und Arbeitsgemeinschaften im Schulsport Gruppen, die sich zum Beispiel mit Fitnessgymnastik, Tai-Chi, Yoga, Akrobatik, Volkstanz, Ballett beschäftigen. Da es im Schulsport auch darum geht, über den eigentlichen Sport hinaus viel über den eigenen Körper und dessen Bewegungsmöglichkeiten, über seine Gesunderhaltung und Pflege, aber auch über die Vielfalt unserer Bewegungskultur zu lernen, muss im Folgenden mitgedacht werden, dass Schulsport immer mehr ist als das, was man unter Sportarten und ihrem Wettkampfsystem versteht.
Das Fach Sport bezeichnet in der Schule einen großen Ausschnitt aus der Bewegungskultur, der nicht immer mit Leistungsvergleich und Wettkampf verbunden sein muss.
Im Folgenden wird deshalb von einem erweiterten Sportbegriff ausgegangen. Er geht über das enge Verständnis von Sport hinaus und ist in Verbindung zu bringen mit den vielfältigen Anliegen des Schulfachs Sport und der Vielfalt der menschlichen Bewegungskultur, (vgl. Tiedemann, a. a. O.).
Sport ist dir bekannt aus der Schule, aus deiner Freizeit, aus dem Verein, aus dem Fernsehen und anderen Medien. Dass Sport nicht gleich Sport ist, muss nicht weiter erklärt werden. Aber warum gibt es so viele unterschiedliche Erscheinungsformen des Sports?
Zunächst leuchtet es jedem ein, dass unterschiedliche Spielideen und Spielregeln zu unterschiedlichen Formen des Sports führen.
Ausgehend von verschiedenen Spielideen und unterschiedlichen Regeln, gelangt man zu unterschiedlichen Sportarten.
Dieser Zusammenhang ist in Kap. 2 "Welche Bedeutung Spielidee und Spielregeln im Sport haben" ausführlich behandelt.
Die Vielfalt des Sports wird von den Wissenschaftlern mit unterschiedlichen Systematiken geordnet. Es gibt die Möglichkeit, nach Sportarten zu unterscheiden. Eine andere Unterscheidungsmöglichkeit besteht darin, sich an Lebensbereichen zu orientieren, in denen der Sport auftaucht: Schulsport, Straßensport, Vereinssport, Betriebssport ... Diese Reihe kannst du sicher selbst ergänzen.
Eine weitere, häufig verwendete Systematik unterscheidet nach den Leistungsansprüchen, denen sich Sportler unterwerfen: Spitzen- oder Hochleistungssport, Leistungssport, Breitensport. Dementsprechend kann man sich in unterschiedlichen Sportbereichen bewegen, je nachdem, welchem Anspruch man folgt. So kann gegebenenfalls das sportliche Handeln einer Person in einer Sportart, z. B. im Sprint, dem Spitzen- bzw. Hochleistungssport zugeordnet werden, während sie eine andere Sportart, z. B. Schwimmen, nur als Breitensport betreibt.
(1) Suche andere Ordnungsprinzipien, nach denen man den Sport systematisch gliedern könnte.
(2) Wo würdest du dein eigenes sportliches Handeln einordnen?
(3) Wo würdest du den Schulsport einordnen?
(4) Versuche, am Ende einer Sportstunde die sportlichen Aktivitäten, mit denen ihr euch beschäftigt habt, miteinander zu vergleichen. Welche Absichten standen in den verschiedenen sportlichen Aktivitäten während des Unterrichts jeweils im Mittelpunkt? So könnte bei der Gymnastik am Stundenanfang das Aufwärmen und Einstimmen besonders wichtig gewesen sein. Nenne weitere Schwerpunkte eures Sporttreibens nach folgendem Raster:
(5) Kann ein Beobachter die Absichten, mit denen ihr Sport treibt, von außen erkennen?
(6) Wie beeinflusst eure zentrale Absicht die Art eures sportlichen Handelns?
(7) Welchen Einfluss haben eure Absichten auf Spielidee und Spielregeln?
Neben der Spielidee und den Regeln haben die Absichten, mit denen man Sport treibt, einen großen Einfluss auf die Gestalt des Sports.
Mal ist man selbst Sportler, mal Zuschauer, vielleicht auch Betreuer, Schiedsrichter oder Trainer. Gleichgültig, in welcher Rolle man sich dem Sport nähert, jeder hat dafür eigene Gründe.
Sportler werden unterschiedliche Gründe anführen, wenn man sie befragt, warum sie eigentlich Sport treiben oder sich mit dem Sport beschäftigen. Solche Gründe nennt man auch Sinngebungen. So ist z. B. im Tanz die...
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