Schweitzer Fachinformationen
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Dieses Lehrbuch ist als Einführung in die organische Chemie konzipiert, wobei davon ausgegangen wird, dass auf Vorlesungen in allgemeiner Chemie aufgebaut werden kann. Sowohl die äußere Form als auch der Inhalt beruhen auf unseren Erfahrungen aus den Hörsälen und auf unseren Ansichten zur zeitgemäßen und zukunftsweisenden Ausgestaltung einer kurzen Einführung in die organische Chemie.
Eine Basisvorlesung in organischer Chemie verfolgt mehrere Ziele: Zunächst einmal werden zwar die meisten Studierenden, die diese Vorlesung hören, einen Beruf im Bereich der Naturwissenschaften ergreifen, nur einige wenige aber werden sich am Ende ihrer Ausbildung als vollausgebildete Chemikerinnen oder Chemiker wiederfinden. Sie werden sich vielmehr auf eine berufliche Tätigkeit vorbereiten, für die Grundlagenkenntnisse in organischer Chemie eine notwendige Basis sind. Man kann sich daher darauf beschränken, Struktur, Eigenschaften und Reaktionen vergleichsweise einfacher Verbindungen zu besprechen. Auf diesem Wissen können die Studierenden dann gegebenenfalls in weiteren Vorlesungen und im Laufe ihrer beruflichen Tätigkeit aufbauen.
Zum zweiten muss in einer Grundlagenvorlesung ein Gefühl für den riesigen Umfang und die vielfältigen Inhalte der organischen Chemie sowie für deren immensen Einfluss auf unser Lebens- und Arbeitsumfeld vermittelt werden. Um dies zu erreichen, werden ausgewählte Beispiele zu pharmazeutischen Wirkstoffen, Seifen und Detergenzien, natürlichen und künstlichen Textilfasern, zur Erdölraffination, zu Erdölprodukten, Pestiziden, künstlichen Duft- und Aromastoffen, zur chemischen Ökologie usw. an geeigneter Stelle im Lehrbuch besprochen.
Zum dritten muss eine Einführungsvorlesung Studierende davon überzeugen, dass die organische Chemie mehr ist als eine bloße Aufzählung von Verbindungsnamen und Reaktionen. Es gibt übergeordnete Konzepte und Prinzipien, die nicht nur das Verständnis dieser Disziplin erleichtern, sondern die auch den raschen Einstieg in neue Bereiche der Chemie ermöglichen. So ist der Zusammenhang zwischen Molekülstruktur und chemischer Reaktivität ein roter Faden, der sich durch die gesamte organische Chemie zieht. Elektronenkonfiguration, Lewis-Formeln, Atomorbitale und deren Hybridisierung sowie die Resonanztheorie werden in Kap. 1 vorgestellt. In Kap. 2 wird der Zusammenhang zwischen Molekülstruktur und einer wichtigen chemischen Eigenschaft, der Acidität bzw. Basizität, behandelt. Unterschiede in den Aciditäten und Basizitäten organisch-chemischer Verbindungen lassen sich mit den Konzepten der Elektronegativität, des induktiven Effekts und der Mesomerie verstehen. Auf diese Konzepte wird in diesem Lehrbuch immer wieder zurückgegriffen, wenn Molekülstrukturen und chemische Reaktivitäten diskutiert werden. Stereochemie ist ein weiteres übergeordnetes Thema, das in diesem Lehrbuch immer wieder relevant wird. Dieses Konzept und die Bedeutung der räumlichen Anordnung der Atome in Verbindungen kommen erstmalig in Kap. 3 zur Sprache, wenn es um die Konformationen von Alkanen und Cycloalkanen geht, und sind auch in der cis/trans-Isomerie von Cycloalkanen (Kap. 3) und Alkenen (Kap. 4) von Bedeutung. Molekülsymmetrie und Chiralität, Enantiomere und absolute Konfiguration sowie die Bedeutung der Chiralität in der biologischen Welt werden in Kap. 6 besprochen. Das mechanistische Verständnis der Reaktionen organischer Verbindungen ist das dritte große Thema. Reaktionsmechanismen werden erstmalig in Kap. 5 diskutiert. Ihr Verständnis erlaubt ein einfacheres Memorieren von Reaktionsabläufen und gibt einem das befriedigende Gefühl, das sich einstellt, wenn man die Logik der molekularen Abläufe hinter den organisch-chemischen Reaktionen verstanden hat. In diesem Kapitel werden fünf grundlegende Reaktionsmuster vorgestellt, aus denen die meisten Reaktionsmechanismen bestehen.
Dieses Lehrbuch ist als Einführung in die organische Chemie für alle Studierenden gedacht, deren Berufsziel im naturwissenschaftlichen Bereich liegt und die dafür die Grundlagen in organischer Chemie benötigen. Aus diesem Grund haben wir uns besonders bemüht, stets auch die Beziehungen zwischen der organischen Chemie und anderen Naturwissenschaften, insbesondere der Biologie und den Gesundheitswissenschaften, hervorzuheben. Wir hoffen, dass Studierende, die mit diesem Buch arbeiten, die organische Chemie als ein notwendiges Rüstzeug für viele dieser Disziplinen verstehen werden und dabei erkennen, dass die organische Chemie - sowohl die synthetische Chemie im Labor als auch die Naturstoffchemie - überall um sie herum relevant ist - in Medikamenten, in allen Arten von Kunststoffen, in den Fasern ihrer Kleidung, in Agrochemikalien, in Oberflächenbeschichtungen, in Körperpflegemitteln und Kosmetikartikeln, in Nahrungsmittelzusätzen und in Klebstoffen. Diese Studierenden werden zudem hoffentlich erkennen, dass die organische Chemie ein dynamisches und sich ständig vergrößerndes naturwissenschaftliches Fach ist, das alle bereitwillig willkommen heißt, die durch eine gute Ausbildung, aber auch durch eine neugierige Grundhaltung darauf vorbereitet sind, die richtigen Fragen zu stellen und diese Wissenschaft zu erkunden.
In den Kap. 1 - 10 wird zunächst ein genauer Blick auf organische Verbindungen geworfen, wobei ein grundlegendes Verständnis der kovalenten Bindung, der Gestalt der Verbindungen und der Säure-Base-Chemie vermittelt wird. Anschließend werden die Strukturen und die Reaktionen der wichtigsten Verbindungsklassen diskutiert:der Alkane, Alkene und Alkine, der Halogenalkane, der Alkohole, Ether und Thiole, der aromatischen Verbindungen und der Amine.
In Kap. 11 werden die IR-Spektroskopie sowie die 1H- und 13C-NMR-Spektroskopie besprochen. Die Diskussion der Spektroskopie erfordert nicht mehr Hintergrundwissen, als...
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