Schweitzer Fachinformationen
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COLTON
Sechs Monate später .
»Ich hab mir ein bisschen Sorgen gemacht, dass du die Kontrolle über deine Eier verloren hättest, als du fragtest, ob ich heute vorbeikommen könnte, aber das hier?«, meint Becks, als er einen bedächtigen Blick auf den leeren Strand um uns herum wirft. »Das hier ist genau das, was der Arzt angeordnet hat.«
»Wo bleibt dein Vertrauen, Kumpel?« Ich schaue ihn durch meine Sonnenbrille an. »Kannst du dir mich etwa bei einer Babyparty vorstellen?« Als Erwiderung prustet er los. »Und ich kann dir versichern, dass meine Eier genau da sind, wo sie hingehören. Auf gar keinen Fall setze ich jetzt einen Fuß auch nur in die Nähe des Hauses!« Bei dem Gedanken an all die Frauen, die nur allzu gerne ihre Lippenstift-Abdrücke auf meiner Wange hinterlassen würden, täusche ich ein Zittern vor.
»Eine völlig neue Definition für den Östrogen-Wirbel.«
»Verdammt richtig!« Ich stoße mit dem Flaschenhals von meinem Bier an seinen. »Und das nicht im positiven Sinne.«
»Und aus dem Grund allein denke ich, dass das Baby ein Mädchen wird«, lacht er und bringt mich dazu, wegen seiner logischen Schlussfolgerungen zu ächzen. »Kumpel, du hast so lange mit Frauen gespielt, dass es verdammt witzig wäre und dir außerdem auch ganz recht geschähe, wenn eine bis zum Rest deines Lebens mit dir spielt.« Er hält seinen kleinen Finger hoch, um mir damit zu verdeutlichen, dass wenn wir ein kleines Mädchen bekommen würden, es mich um den Finger wickeln würde. Der Wichser hat vermutlich sogar recht, doch das sage ich ihm natürlich nicht. Außerdem ist das schmierige Grinsen auf seinem Gesicht breit genug, dass er den Flaschendeckel verdient hat, den ich nach ihm werfe.
»Keiner spielt mit mir! Da kannst du dir aber sicher sein!« Ich setze mir meine Flasche an die Lippen, während Becks lange und heftig über meine Worte lacht, von denen er weiß, dass sie eine Lüge sind.
»Ich glaube, du hast nicht den blassesten Schimmer, was auf dich zukommt, Kumpel.«
Und er hat recht. Ich habe auch verdammt noch mal absolut keine Ahnung. Gar keine. Das Einzige, was ich weiß, ist, dass je näher der Entbindungstermin rückt, mich umso mehr das Gefühl beschleicht, dass ich nicht genügend Zeit gehabt habe, um für es bereit zu sein. Für es? Vielmehr ist es doch so, dass unser Leben komplett umgekrempelt wird. Verdammte Scheiße, das ist ganz schön beängstigend.
»Also wie kommst du mit alldem hier zurecht?«
»Der Mist beginnt real zu werden«, antworte ich laut grübelnd und langsam nickend.
»In Anbetracht dessen, dass gerade jetzt im Haus eine Babyparty mit Frauen und Toilettenpapier - ich schwöre bei Gott, dass ich manche Rituale nie verstehen werde - und Windeln stattfindet . ja, es ist definitiv real. Aber ah, netter Versuch, Wood. Du hast mir nie meine Frage beantwortet.«
»Mir geht's gut.« Lass mich in Ruhe, Daniels.
»Wie lange kennen wir uns jetzt schon?«, fragt er, und ich weiß, dass er nun zum entscheidenden Schlag ausholen wird. Ich wünschte, ich wüsste nur, worauf er hinauswill, deshalb konzentriere ich mich darauf, das Etikett von meiner Bierflasche abzumachen, anstatt ihm die Antwort zu geben, die er sowieso schon kennt.
»Weichei«, murmelt er flüsternd. Er ärgert mich und schürt das Feuer, das ich lieber nicht entfachen würde.
»Worauf willst du hinaus, Becks? Du willst hören, dass mir diese ganze Baby-Sache eine Heidenangst einjagt? Dass ich deswegen völlig durch den Wind bin?« Ich sammele eine Muschel auf und schmeiße sie auf einen Haufen Meeresalgen zu meiner Rechten. »Fühlst du dich jetzt besser?«
Am liebsten würde ich weitereilen, runter zum Wasser gehen, um von ihm wegzukommen, aber er kennt mich gut genug, um dann zu wissen, dass mir seine Worte unter die Haut gegangen sind. Dass er - wie beabsichtigt - die richtigen Knöpfe gedrückt hat.
Wie zur Hölle erkläre ich ihm nur, dass sich einerseits alles so wie immer, aber dann wiederum alles auch so anders anfühlt, ich allerdings dennoch nichts daran ändern würde, selbst wenn ich es könnte?! Er würde sofort die verdammte Zwangsjacke herausholen.
»Ob ich mich besser fühle? Nein«, meint Becks und lacht. Mittlerweile bin ich komplett entnervt. »Aber ich glaube, du tust es.« Ich schaue ihn durch meine Brillengläser an. »Willst du darüber reden?«
»Nein!«, schnauze ich ihn an. Fang jetzt ja nicht mit diesem Scheiß an, über den ich nicht reden will. Aber die Stille nagt an mir, reizt mich, sodass ich schließlich doch zu sprechen beginne. Ich kann Becks vertrauen. Ich weiß, dass ich es kann. Doch als die Worte Form annehmen, ersticke ich fast an ihnen. Steh deinen Mann, Donavan. »Ja. Fuck. Ich weiß nicht.«
»Nun gut, das macht natürlich alles einfacher«, neckt er mich, versucht, auf meine Kosten Witze zu machen.
Ich nehme meine Mütze ab, fahre mir mit der Hand durchs Haar und setze sie dann wieder auf, um Zeit zu schinden. »Ich werde Vater, Becks. Und alles daran jagt mir eine Heidenangst ein. Windeln und die Zukunft und Erwartungen und . Ich weiß nicht, was sonst noch, aber ich bin sicher, dass es da noch eine Million andere Sachen gibt. Was zeichnet mich denn aus, um Vater zu sein? Und damit meine ich nicht einfach nur Vater, sondern dazu auch ein guter. Schau dir doch nur einmal meine beschissene Kindheit an. Das ist alles, was ich kenne. Woher zur Hölle soll ich wissen, dass wenn ich einmal müde oder gestresst bin, ich dann nicht wieder dorthin zurückkehre, was ich immer gekannt habe?« Ich beende die Frage, meine Stimme ist fast schon ein Schreien, und mir wird bewusst, was ich da gerade eben alles gesagt habe.
Nimm dir noch ein Bier, Donavan. Du klingst ja wie ein Vollidiot.
Becks lacht. Es ist kein normales Lachen, sondern vielmehr ein tadelndes Glucksen, das an meinen Nerven schabt wie Schleifpapier.
»Gott sei Dank! Es wurde ja langsam mal Zeit, dass du dich auch so verhältst, dass du durchdrehst, weil es mir definitiv genauso gehen würde. Schau mal, keiner qualifiziert sich, ein guter Elternteil zu sein. Du lernst es einfach mit der Zeit, wenn das Kind dann da ist. Du wirst Fehler machen und daraus lernen.« Er zuckt mit den Achseln. »Und was Letzteres angeht . Kumpel, schau mal, wie du mit den Jungs umgehst. Du würdest sie niemals verletzen. Das ist gar nicht deine Art und hat auch rein gar nichts mit deiner eigenen beschissenen Kindheit zu tun.«
Als ich seine Worte höre, nicke ich nur. Irgendwie bin ich erleichtert, dass die Scheiße, die in meinem Kopf rotiert, ganz normal zu sein scheint. Aber mein normales und Becks' normales Aufwachsen könnten unterschiedlicher nicht sein. Während ich zwar das Gefühl begrüße, das er mir vermittelt hat, so bringt es doch auch nicht den Güterzug der Angst zum Anhalten, dass ich bei diesem Eltern-Scheiß komplett versagen könnte. Dass Rylee dermaßen Hals über Kopf in das Baby verliebt sein wird, dass sie mich dabei völlig vergisst. Dass durch meine Adern das gleiche Blut fließt wie das meiner Mutter, die keinerlei Respekt vor mir hatte. Dass das gleiche Blut durch meine Adern fließt wie das meines Vaters, der sich einfach aus dem Staub machte.
»Kumpel, es ist völlig normal durchzudrehen«, meint Becks, als ich die Kühlbox öffne und mir noch ein Bier schnappe, um mir meine Dummheit wegzusaufen. »Manchmal wirst du versagen, aber so ist es nun einmal. Es gibt keine Gebrauchsanweisung, wie man sich als guter Vater verhält . du wirst es mit der Zeit lernen. Es ist ganz ähnlich wie beim Sex. Übung macht den Meister.«
Ich lache. Verfluchter Becks. Er ist die einzige Person, die ich kenne, die Erziehung mit Sex vergleichen könnte, allerdings kann ich die Parallele komplett nachvollziehen. Er versteht mich einfach.
»Und Sex? Na ja, das ist etwas, das ich wirklich ausgiebig geübt habe.«
»Wenn ich mir Rylees Bauch so anschaue, denke ich, dass du darin jetzt ein Profi bist. Also, siehst du? Kein Grund zur Sorge. Du packst das schon.«
»Verdammt.« Das Wort ist raus, als mir Bilder von heute früh durch den Kopf schießen. Eigentlich sollte ich die Couch ins große Zimmer bringen, um Platz für die gemieteten Tische und Stühle zu schaffen, die heute für die Babyparty geliefert werden sollten. Stattdessen sah ich Rylee dabei zu, wie sie mir einen blies. Der Ausdruck in ihren Augen und das Grinsen auf ihren Lippen, als sie meinen glatten Schwanz zwischen ihre Brüste schob, bis er schließlich in die Süße ihres feuchten Mundes glitt. Meine Eier ziehen sich jetzt noch zusammen, wenn ich daran zurückdenke, wie ihre Lippen um meinen Schwanz herum aussahen, als sie die Spitze neckte, bevor er wieder tief in ihren Mund drang.
»So gut, hä?«, fragt mich Becks und zieht mich von der Vorstellung an meine heiße Frau weg.
»Verdammt perfekt.« Es ist zwecklos, gegen das süffisante Grinsen auf meinen Lippen anzukämpfen.
»Also stimmt es dann?« Ich schaue zu ihm rüber, meine Bierflasche stoppt auf halbem Wege, noch bevor ich sie an meine Lippen setzen kann, während ich darauf warte, dass er das näher ausführt. »Dass schwangere Frauen echt so notgeil sind?«
Mein Blick wandert zurück zu dem Haus hinter uns. Gelächter von der Östrogen-Invasion strömt zu uns herunter, und ich nicke nur. »Kumpel, lass dir eins gesagt sein: Voodoo macht auch vor schwangeren Muschis nicht halt.«
»Echt jetzt?«
»Nymphomanin .« Ich ziehe das Wort genüsslich in die Länge.
Sein Gesichtsausdruck in diesem...
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