Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Welche sozialen Grundbedürfnisse gibt es?
Ich möchte diese vier Grundbedürfnisse für dich und deinen Hund erkennbar, lesbar und spürbar machen. Lerne, sie durch die Brille deines Hundes zu betrachten, im Hinblick auf eure Mensch-Hund-Beziehung. Lerne, die Bedürfnisse in euer Zusammenleben einzubeziehen, in die Dialoge mit deinem Hund innerhalb eures Zuhauses.
Ich werde dir die mögliche Reihenfolge, in der die Grundbedürfnisse in Erscheinung treten können, in verschiedenen Situationen eures gemeinsamen Hundealltags aufzeigen. Vielleicht ein Bewusstsein schaffen für fehlende oder zu schwache Selbstregulation oder eben auch für fehlende Co-Regulation deines Hundes. Was bedeutet es etwa für deinen Hund, wenn er in einzelnen Momenten des Tages sich selbst schlecht regulieren kann, oder vielmehr, was bedeutet es, wenn der Sozialpartner keine Co-Regulation vornimmt bzw. vornehmen kann? Es bedeutet für den Hund: Da ist keine Entspannung, keine Klarheit und damit keine Sicherheit. Da ist keine Form von klarer Gesprächsstruktur - oder soll ich gar sagen: Es gibt zu wenig Gesprächskultur! Heißt: keine Sicherheit, kein klarer Informationsfluss und damit kein Austausch.
Kommunikation als Basis für die Beziehung
Wie bist du in welcher Situation mit deinem Hund? Was empfindet dein Hund für sich und wie ist er dann mit dir? Kannst du seine Gefühle erkennen? Versuche, dich darin zu üben.
Die Beziehung zu anderen stellt immer eine Basis durch den Widerhall oder das Mitschwingen dar - für das eigene Empfinden in den Strukturen der Grundbedürfnisse und den sogenannten Basisemotionen.
Sie sind zu acht:
Man kann die Beschreibung, Wahrnehmung und Betrachtung von Gefühlen üben - mit Farben! Mit Energieformen! Mit Mimik und Gestik, Ausdruck, also Energie und Bewegung. In minimaler Form kann das jeder Mensch üben und lernen.
Wenn du dir ein paar Basisemotionen wie Wut, Freude, Trauer oder Bewunderung vorstellst und sie pantomimisch vor einem großen Spiegel zum Ausdruck bringst, kannst du dir langsam vorstellen, wie gefühlte Bewegung aussehen könnte. Gefühle in Mimik, Körperachse und Spannungen, und im Kontext zum Auslöser. Du bist gerade wütend auf den Spiegel oder freust dich sehr stark über den Spiegel, du bewunderst ihn, du bist traurig wegen ihm. Du würdest immer anders aussehen und dich sehr unterschiedlich im Raum und im Kontext bewegen.
(Niklas Hekers & Jessica Scheffler)
Für welchen Hund und welchen Halter ist dieses Buch gedacht?
Ich glaube, es ist für jeden Hund und für jeden Hundehalter gedacht. Egal, ob Welpe, Junghund, sehr verspielter, positiver, erwachsener Hund, ob eckiger, ernster Typ, zurückhaltender, besorgter bis ängstlicher Hund, ob überforderte »Granate«, die jede Lücke in der Erziehung nutzt und die energievoll alles versucht alleine zu regeln.
Ich versuche mich zurückzuhalten mit den Beispielen zu schwierigen Hunden. Ich möchte die Grundprinzipien für jeden Hund und jeden Halter in den Fokus stellen. Ein klein wenig mehr im Kern der Beziehung und der »normalen« Situation der Erziehung verweilen, als zu sehr in die Therapie zu schweifen. Bleiben wir eher bei den gewöhnlicheren und somit von vielen Teams erlebten Momenten. Das Buch zur Therapie und Rekonvaleszenz folgt, lach.
Ich möchte mich aber auch in den Erklärungen zum Ausdrucksverhalten unserer Vierbeiner und zum Ethogramm3 Hund zurückhalten. Ich empfehle unglaublich gern im Anhang die passenden Bücher, um das Lesen und Verstehen der Bewegung und des Ausdrucks deines Hundes als Gesprächspartner zu unterstützen. Ich beschreibe nicht ausschweifend das Aussehen eines demütigen, drohenden, imponierenden, ängstlichen Hundes. Ich werde es erwähnen und in Nuancen mit Illustrationen aufzeigen.
Schauspiel auf höchstem Niveau
Lass dich bewusst auf neue Rollen ein, werde noch empfänglicher für die dahinterliegenden Fragen: Wer bin ich für dich? Wie bin ich mit dir?
Ohne zu wissenschaftlich zu werden, zu sehr einzutauchen in die Psychologie, Soziologie, Physik und Biologie, nutzen wir einige bereits erschaffene Weisheiten und Bilder von großen Meistern. Heruntergebrochen, für dich verstehbar und freudig übertragbar in deinen Hunde-Alltag.
Die Rollen sind zu viert: Welche Rolle und welche Form von Einfluss hast du wann?
1. Kumpel: Im Einklang haltender, schwingender, zustimmender, spiegelnder Part. Energiefluss schwingt freudig oder gelassen hin und her = Nähe (dein Hund darf dir nah sein), mit der Aussage: »Lass uns zusammen Spaß haben!« Ich rege mich positiv auf.
2. Mutter: Versorgender, liebender, Wärme gebender Part. Energetische Tür auf = Nähe (dein Hund darf dir nah sein), mit der Aussage: »Ich tröste dich!« Wir entspannen zusammen. Ich rege mich positiv ab.
3. Erzieher: Sicherheit und Klarheit versprechender, entscheidender und regieführender Part. Energetische Tür zur Abgrenzung zu = Distanz (du hältst deinen Hund auf Distanz), mit der Aussage: »Das darfst du nicht!« Ich rege mich negativ auf.
4. Fels: Anwesenheit geben, ohne Energie zu arbeiten in das Gegenüber, das heißt, du bist in dieser Struktur sehr ruhig und hältst den Kommunikationspartner dennoch auf Abstand zu dir. Jeder Energiekreis ist kurz für sich = Distanz (du hältst deinen Hund auf minimale Distanz). Ein Innehalten und somit Festigen des Momentes im Kommunikationspartner. Mit der Aussage: »Ich halte dich! Entspanne einen Moment!« Ich rege mich negativ ab.
Du kannst dir vorstellen, dass in der Tierwelt das Thema »Welche Rolle / welche Persönlichkeit führt mit mir einen Dialog?« noch viel entscheidender ist als in unserer Welt. Wir alle wissen, dass Herkunft und Etikette unerheblich sind, ebenso wie, bedingt, Größe, Alter oder Geschlecht. Was ist sie denn dann, die große, tragende Rolle im Dialog unter Hunden bzw. zwischen Mensch und Hund?
Die Grundpersönlichkeit spielt eine tragende Rolle und ich finde das Persönlichkeitsmodell des Psychologen Hans Jürgen Eysenck für die Idee der Energiearbeit im Dialog Nähe vs. Distanz sehr passend. Diese Fragen dienen als Eckpfeiler des Modells:
Wer bin ich? Wie ist jetzt gerade meine Energie in mir, bin ich ruhig oder angespannt, und das auf meine Umwelt in einem Raum bezogen? Lasse ich meinen Hund jetzt zu mir, und wenn ja, wie bin ich dabei? Ruhig oder freudig? Lasse ich meinen Hund jetzt nicht zu mir und wie bin ich dabei? Ruhig oder verärgert? Eigentlich einfach in der Struktur.
Es gibt eine Grundpersönlichkeitsstruktur in dir, die ist genetisch, sie kommt also mit dir auf die Welt; ebenso verhält es sich bei unseren Hunden. Diese wirst du wahrscheinlich leicht ausüben können, du wirst dich wohl fühlen, es ist eine bekannte Struktur/Strategie.
Ich würde mich freuen, wenn du dich einlässt auf den Wandel und ein bisschen Schauspiel. Versuche dich später in den Übungen für Temperament und Schauspiel. Du wirst es mögen.
Bereits in der griechischen Antike erfasst, haben die vier Temperamente noch immer eine hohe Bedeutung in allen Wissenschaften, die sich mit den Bereichen Persönlichkeit und soziales Verhalten auseinandersetzen.
Charaktereigenschaften in vier Himmelsrichtungen
Wenn du dir die ganze Palette der Charaktereigenschaften anschaust, kennst du alle relevanten Adjektive für Persönlichkeitsbeschreibung. Vielleicht treffen auch ein paar auf deine eigene zu.
Es ist anhand des Diagramms ganz gut zu verstehen: Hat ein Mensch von allen vier Charaktereigenschaften anteilig gleich viel, handelt es sich um einen ausbalancierten, sehr umgänglichen Menschen. Wenn die Eigenschaften sehr in Richtung der Pole verrutschen, wird es spezieller, und zwar für das Innen und das Außen. Also sowohl für den Menschen selbst als auch für sein soziales Umfeld.
Jeder Mensch ist hoffentlich mal cholerisch, also impulsiv, aktiv, wütend, veränderlich.
Und auch das Gegenteil (der Gegenpol): phlegmatisch, also nachdenklich, ruhig, besorgt, wartend.
Jeder Mensch ist mal sanguinisch, also lebhaft, redselig, sorglos, aufgeschlossen.
Jeder Mensch und jeder Hund ist hoffentlich mal cholerisch, phlegmatisch, lustig und melancholisch. (Dana Thimel)
Und auch das Gegenteil: melancholisch, also reserviert, still, pessimistisch, ungesellig.
Es geht um die Balance für das gesunde eigene Ich und das gesunde bzw. »heile« Umfeld.
Jetzt kommen die Bewegung und die Energie ins Spiel, denn jeder Hund trägt diese vier Charakterzüge und drückt sie seiner Umwelt gegenüber aus - durch Bewegungsrichtung (Distanz und Nähe) und die Art seiner Bewegung (Energieform und soziale Zuversicht). Eigentlich ganz einfach .
Die grundlegenden Fragen hierbei: WER bewegt sich im Dialog WIE WOHIN?
Es geht nicht um eine Analyse von dir als Hundehalter oder deinem Hund. Ich möchte deine Wahrnehmung für deine Art der Bewegung im sozialen Kontext schulen, und für deine Art des Fühlens bzw. Denkens in dieser sozialen Körperbewegung.
Hier tauchen wieder Emotionen auf, die jeder Hund und vor allem jeder Hundehalter empfindet, die jeder von uns als Aufregung/Stress und gesteigerte Gefühle kennt. JEDER MENSCH und JEDER HUND. Wir müssen sie nur entzaubern, als Erscheinungen wahrnehmen - und somit den Hund als...
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