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Zwei neue Gefährten
Als Maxi wieder zurückkam, griff Helium fest nach seiner Pfote und sah ihn ermutigend an. Da fühlte er sich gleich weniger ängstlich.
"Komm, wir hören uns an, was Ta-Ta und Tante Geierline noch zu sagen haben", sagte sie aufmunternd.
Maxi nickte. Auf Heliums Bauchgefühl ist ja meistens Verlass, dachte er.
Tante Geierline beugte sich zu den kleinen Mäusen hinab und sagte ruhig: "Ihr müsst an euch glauben und uns vertrauen. Dann wird alles gut gehen. Gemeinsam sind wir stark!"
Ta-Ta und Helium nickten.
"Entschuldigt, ich habe nur eine kliiiitzekleine Frage", sagte Maxi, der immer noch unsicher aussah. "Du hast von einem Schneemonster gesprochen. Warum Schnee?"
Ta-Ta erklärte, dass in Lindrizia immer Winter herrschte und Schnee lag.
Das kann doch nicht wahr sein, dachte Maxi, der Kälte nicht leiden konnte.
Helium dagegen begann vor Freude herumzuhopsen.
"Juhu, Schnee, der ist so hell und schön!"
"So ein Quatsch, Schnee ist doch nicht schön", protestierte Maxi. "Der ist nur kalt! Wir werden erfrieren!"
Tante Geierline hob einen Flügel, um Maxi zu unterbrechen.
"Niemand wird erfrieren. Ich habe euch kleine Mäntel und Schuhe aus Ochsenpo-Leder eingepackt."
"Oh danke, Tante Geierline, das ist sehr lieb von dir." Helium lächelte.
"Nichts zu danken, es ist mir eine Ehre, euch bei diesem wichtigen Auftrag zu unterstützen."
Das Leder hatte Maxi ein bisschen neugierig gemacht.
"Stammt das Leder von Bruno Ochsenbeins Po? Wie bei dem Sitzkissen, auf dem ich am Esstisch saß?"
"Ja, genau, dieser Teil des Leders wärmt besonders gut. In diesen Mänteln werdet ihr nicht frieren, das kann ich euch versprechen."
Maxi fand die Vorstellung komisch, sich den Po eines anderen Wesens anzuziehen. Tante Geierline schien wieder seine Gedanken lesen zu können, oder sein Gesichtsausdruck hatte ihn verraten.
"Glaubt mir, wenn ihr Lindrizia durchqueren müsst, werdet ihr froh sein, Mäntel und Schuhe dabeizuhaben."
"Was meinst du mit durchqueren?", fragte Helium.
"Lindrizia liegt innerhalb des Tierreichs. Wenn die Spuren eurer Eltern euch durch Lindrizia führen, werdet ihr auf der anderen Seite irgendwann wieder ins Tierreich gelangen."
Maxi nickte.
"Das ist gut!! Dann wird es wieder warm", sagte er.
Tante Geierline plusterte ihr Federkleid auf und setzte sich feierlich vor die beiden Mäuse auf den Boden.
"So, meine lieben, kleinen Freunde, es ist an der Zeit, dass ihr eure beiden neuen Gefährten kennenlernt. Ta-Ta, bist du so lieb und holst sie?"
Ta-Ta nickte und ging die Treppe hoch. Maxi trat unruhig von einer Pfote auf die andere.
"Oh, es wird toll sein, zwei neue Gefährten kennenzulernen!", rief Helium.
"Hm, ich weiß nicht so richtig", murmelte Maxi unsicher.
Kurz darauf hörten sie trippelnde Schritte und ein seltsam blubberndes Geräusch. Es klang, als würde es jemand mit seinen Lippen machen. Bubbelli . Bobbelliii . Bobb. Und dann sagte irgendjemand: "Hipp hopp . Hipp hopp."
Helium stellte sich neugierig auf die Zehenspitzen.
"Oh, da kommen sie", sagte sie und wackelte aufgeregt mit den Ohren.
"Ich habe Angst." Maxi versteckte sich hinter Helium.
Tante Geierline legte ihren Flügel auf Maxis Rücken und flüsterte, er müsse keine Angst haben. Sie könnten den beiden vertrauen. Das beruhigte Maxi ein wenig.
Maxi und Helium staunten nicht schlecht, als die beiden Wesen die letzten Stufen der langen dunklen Treppe hinunterhopsten.
So etwas hatten sie noch nie gesehen. Ein Blatt mit einem Bein und einem Schuh. Und ein vierbeiniges, kleines buntes Marienkäfermädchen mit einem leuchtenden Knubbel auf dem Rücken.
"Willkommen! Wie schön, euch wiederzusehen!", rief Tante Geierline und verbeugte sich.
Die beiden antworteten auf ihre eigene seltsame Weise.
"Bipp bopp", sagte das Marienkäfermädchen.
"Bobbeli-bobbeli blo, blo .", sagte das Blatt.
"Hat sie 'hipp hopp' gesagt? Was soll das bedeuten?", fragte Maxi.
"Das Marienkäfermädchen sagt 'Bipp bopp', und das bedeutet 'Alles ist gut'", erklärte Ta-Ta.
Helium lächelte, ging rasch zu dem vierbeinigen kleinen Wesen und kniete sich vor ihm hin.
"Ja genau, alles ist gut", sagte sie und streichelte ihm über den Rücken.
"Darf ich vorstellen: Marienkäfermädchen Spürli", verkündete Ta-Ta und deutete mit einer Tatze auf das farbenfrohe kleine Wesen, das immerzu sein "Bipp bopp . Bipp bopp" wiederholte.
"Sie ist soooo niedlich", sagte Helium.
Maxi fand, dass sie viel niedlicher war als die Marienkäfer oben in der Menschenwelt.
"Ja, Spürli ist niedlich, aber viel wichtiger ist, dass sie Signale senden und empfangen kann, damit Ta-Ta und ich auf dem Computer sehen können, wo ihr euch befindet", sagte Tante Geierline.
Maxi schien da seine Zweifel zu haben.
"Werdet ihr uns wirklich auf dieser komischen Maschine mit den vielen Knöpfen, die niemand versteht, verfolgen können?"
"Nur weil du eine Sache nicht verstehst, heißt das doch nicht, dass sie nicht funktioniert oder kaputt ist", mahnte Ta-Ta.
Maxi wand sich ein wenig und murmelte leise: "Na jaaaa ."
"Was man nicht versteht, sollte man nicht für untauglich oder gefährlich erklären, sondern zu verstehen versuchen. So kann man eine Menge spannender Dinge dazulernen. Mein Rechner ist zehnmal schneller als alle Menschenrechner. Er kann Sachen, von denen die Menschen nur träumen", sagte Ta-Ta.
"Tut mir leid, dass ich so über deinen Computer gesprochen habe, ohne irgendetwas über ihn zu wissen. Das war falsch", sagte Maxi und blickte auf den Steinboden.
"Das macht nichts, Maxi", sagte Ta-Ta. "Man lernt jeden Tag dazu."
Tante Geierline zeigte auf den leuchtenden kleinen Knubbel auf Spürlis Rücken.
"Das hier ist Spürlis Antenne. Damit empfängt und sendet sie Signale. Sie darf auf gar keinen Fall kaputtgehen."
"Dann müssen wir aufpassen, dass sie nicht auf dem Rücken schläft", sagte Maxi eifrig.
Ta-Ta stellte eine Tatze hinter das einbeinige Blatt, das sofort zu plappern anfing, ohne wirklich etwas zu sagen.
"Das hier ist das Plauderblatt", sagte er feierlich.
Die beiden Mäuse starrten neugierig auf den Mund des Blattes, der ständig in Bewegung war.
"Was sagt es?", fragte Maxi.
"Nichts Bestimmtes", antwortete Tante Geierline. "So klingt es, wenn es Angst hat, genau wie du eben, Maxi."
"Ja, aber jetzt habe ich keine Angst mehr, und das Blatt braucht auch keine Angst mehr zu haben. Wir sind ganz nett!"
Das Plauderblatt schien Maxi verstanden zu haben, denn es beruhigte sich sofort und verstummte fast vollständig.
Helium betrachtete das Plauderblatt genauer und stellte besorgt fest, dass es keine Augen hatte. Wie konnte es nur leben, ohne etwas zu sehen?
Ta-Ta erklärte, dass das Plauderblatt seine Umgebung über Vibrationen wahrnahm.
"Vibrationen?", fragte Maxi nachdenklich. "Was ist das?"
"Alles, was lebt, vibriert. Es ist wie eine Art Zittern."
"Vibriere ich auch?" Helium legte eine Hand auf ihren kleinen Mäusekopf, um zu spüren, ob sie vibrierte. Doch sie spürte nichts.
"Ja, wir alle vibrieren, auch wenn wir es nicht spüren und mit bloßen Augen nicht sehen", versicherte Ta-Ta.
Da kam Maxi plötzlich ein alberner Gedanke.
"Eine Sache vibriert bei mir ganz sicher, und zwar mein Po, wenn ich pupse."
Dann musste er so sehr lachen, dass er rücklings umfiel und fast keine Luft mehr bekam. Und es wurde nicht besser, als Tante Geierline sagte: "Dann könnt ihr euch ja vorstellen, wie es ist, wenn Ta-Ta pupst. Das sind mal so richtige Vibrationen, kann ich euch sagen."
Jetzt konnte keiner von ihnen sich vor Lachen halten. Sogar Spürli und das Plauderblatt mussten kichern. Hätte Ta-Ta kein so dichtes Fell, hätte man vielleicht sehen können, wie peinlich ihm das Ganze war.
"So, jetzt haben wir genug über vibrierende Pobacken geredet", sagte er schließlich.
Tante Geierline fuhr sich durch ihre lila Kopffedern, richtete ihre Brille und räusperte sich.
"Jaaa . Wir haben wichtigere Dinge zu besprechen. Zum Beispiel, dass dieses Plauderblatt euch als Walkie-Talkie dienen wird."
"Walkie-Talkie? Was ist das jetzt schon wieder?", sagte Maxi. "So etwas wie ein Handy?"
"Genau", bestätigte Ta-Ta. "Wenn ihr einen dieser besonderen Bäume findet, werdet ihr über das Plauderblatt mit mir sprechen können."
Helium erinnerte sich daran, was Ta-Ta ihnen zuvor erklärt hatte: Das Plauderblatt vibrierte und machte Geräusche, wenn es sich in der Nähe eines dieser besonderen Bäume befand.
Ta-Ta nickte und sagte: "Das stimmt, und...
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