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Von klein auf haben mich sportliche Wettkämpfe fasziniert. Ich habe mir Europa- und Weltmeisterschaften angeschaut und mich oft gefragt, warum die Olympischen Spiele nur alle vier Jahre stattfinden. Zum Glück gibt es ja im Zwei-Jahres-Wechsel Sommer- und Winterspiele. Ein so inspirierendes Event, welches die ganze Welt zum sportlichen Wettstreit zusammenbringt. Athleten aus allen Ländern messen sich im Kampf um Platzierungen und Medaillen. Bekannt ist auch das olympische Credo "Dabei sein ist alles".
Man darf sich von diesem Satz nicht täuschen lassen. Als würde es einem Athleten reichen, dabei zu sein. Alle wollen ihr Bestes geben. Sie mussten vorher schon alles geben, um überhaupt dabei zu sein. Dabei sein ist alles bedeutet auch, dass der Erste und der Letzte es verdient hat, seine Performance zu zeigen.
Ich durfte einmal live erleben, wie der Schwimmer Eric Moussambani aus Äquatorialguinea ein inspirierendes Rennen schwamm.2 Er hatte sich Schwimmen in einem 13-Meter-Pool selbst beigebracht und schaffte es halbwegs, nicht unterzugehen. Er war im Qualifikationsjahr der Beste seines Landes und konnte seine Farben vertreten. Als er in einem Vorlaufrennen ins Wasser sprang, sahen alle das begrenzte Können. Armzüge und Beinschläge waren anfängerhaft. Aber mit seinem leidenschaftlichen Einsatz schwamm er sich nach etwa einer Bahn in die Herzen der Zuschauer.
Unter Standing Ovations und ohrenbetäubendem Jubel schlug er im Ziel an. Weit entfernt von üblichen Spitzenzeiten und doch olympischer Landesrekord. Alle konnten unabhängig vom Können sehen, dass dieser Mensch gerade alles aus sich herausgeholt hatte. Dieser Moment hat mich und wahrscheinlich Millionen Menschen begeistert und inspiriert.
Ich habe solche Momente in mir aufgesaugt, um mit der gleichen Einstellung Sport zu treiben. Ich habe mir Wettkämpfe aus sämtlichen Sportarten angeschaut. Hockey, Tennis, Tischtennis, Rudern, Volleyball, Basketball. Das war noch nicht genug. Badminton, Fechten, Gewichtheben. Im Winter gab es Bobfahren, Ski alpin, Eishockey.
Mir kommen Bilder in den Kopf vom Judo, Ringen, Mountainbike. Und Segeln, Triathlon, Wasserball. Natürlich auch meine Sportart Handball. Alle möglichen Leichtathletikdisziplinen vom 100-Meter-Sprint, 200 Meter, 400 Meter, 10.000 Meter, Marathon. Weitsprung, Hochsprung. Dreisprung, Stabhochsprung.
Ein besonderes Highlight: Rekorde. Jedes Mal habe ich mit weit aufgerissenen Augen zugeschaut, wenn jemand einen olympischen Rekord oder Weltrekord gebrochen hatte. Wieder ein Beweis dafür, was menschenmöglich ist. Eine Bestätigung, dass wir Grenzen verschieben können. Dieser goldene Moment bleibt nur ganz wenigen vorbehalten.
Nicht jeder Mensch wird ein Weltrekordhalter. Doch dieser Moment beinhaltet auch etwas, das jeder erreichen kann: einen persönlichen Rekord. Jeder Weltrekord ist auch ein persönlicher Rekord. Und einen persönlichen Rekord kann jeder aufstellen. Jeder kann das Beste aus sich herausholen. Wir denken viel zu oft, dass wir etwas nicht schaffen. Mit der Einstellung, alles zu geben, ist man nicht kleiner als die Besten der Welt.
"Du bist zu klein."
"Das kannst du nicht."
"Das schaffst du nicht."
Kennst du Menschen, die dir das einreden?
Vielleicht sogar du selbst?
Solche Glaubenssätze werden oft in der Kindheit bei uns geprägt. Vielleicht sogar von Eltern oder Lehrern, die es gut gemeint haben. Diese Prägungen nehmen wir als tiefste Überzeugungen mit ins Erwachsenenalter. Für dieses negative Denken, das in diesen Beispielsätzen steckt, tragen wir also keine Schuld. Mit dieser Überzeugung blockiert man jedoch seine Möglichkeiten, Großes zu vollbringen.
Wenn wir es schaffen, diese negativen Gedankenmuster aufzulösen, löst sich auch die gedankliche Blockade. Aus undenkbar wird umdenkbar. Schreiben wir doch die Geschichte um und machen aus: "Ich bin zu klein", einfach Folgendes: "Ich fange klein an."
Jeder fängt mal klein an. Das durfte ich in meiner Handballkarriere lernen, die in der kleinsten Sporthalle, die ich kenne, begonnen hatte: meinem Kinderzimmer. Ich habe mich von den unteren Ligen bis ganz nach oben gekämpft und weiß, auf welche Erfolgsfaktoren, auf welche Gewinnergewohnheiten es ankommt. Jedes Mal, wenn ich eine höhere Liga erreicht hatte, bekam ich zu hören, dass ich zu klein sei. Ich habe festgestellt: Bei Größe geht es nicht um Körperlänge, sondern um Einstellung.
In der Zweiten Bundesliga wurde ich Torschützenkönig der gesamten Liga. Zweimal. Beim zweiten Mal mit 317 Toren. Die meisten Tore aller Zeiten. Manchmal werde ich gefragt:
"WIE MACHT MAN DAS?"
"WIE WIRFT MAN SO VIELE TORE?"
Ich sage dann mit einem Augenzwinkern und achselzuckendem Understatement: "Da wurden anscheinend die Tore vom Aufwärmen mit dazugezählt. Niemand wirft so viele Tore." Ich möchte hier nicht krankhaft bescheiden klingen, da ich viel zu stolz auf diesen Rekord bin. Doch er ist vor allem auch eine Teamleistung, wie ich zu einem späteren Zeitpunkt noch aufzeigen werde. Er ist allerdings auch ein Nachweis, dass ich etwas von meinem Handwerk verstehe.
Die Besten der Welt verstehen ihr Handwerk noch viel besser, aber auch bei mir ist der Ball nicht zufällig so oft ins Tor gekullert. Ich musste dafür zumindest ziemlich viel lernen. Und das ist der springende Punkt: Dieser Erfolg basiert auf vielen Gewinner-Gewohnheiten, die man sich aneignen kann. Es hat nichts mit Körperlänge zu tun, wenn man beim Handball die Schallmauer von 300 Toren durchbricht. Meine dürftigen Qualitäten in der Abwehr wollen wir hier einmal nicht thematisieren .
Über der Zweiten Bundesliga gibt es natürlich noch höhere Leistungsebenen: die Erste Bundesliga, die Champions League, Europameisterschaften, Weltmeisterschaften und Olympische Spiele. Schauen wir doch einmal auf Beispiele aus der absoluten Weltelite. Ich habe mich in den Besten-Clubs umgesehen und die Besten der Besten analysiert.
Frauen, die im Wasserspringen vom 10-Meter-Turm eine perfekte 10,0-Wertung springen. Männer, die 30 Tore in einer Fußballsaison schießen. Menschen, die beim Bergsteigen einen Achttausender erklimmen. Teams, die in 100 Jahren in etwa 75 Prozent ihrer Rugbywettkämpfe ungeschlagen bleiben. Das Ergebnis dieser Analyse ist: Sie haben die gleichen Gewinner-Gewohnheiten.
Ich ziehe einmal ein Beispiel aus dem Korb der prominenten Spitzenathleten: Dirk Nowitzki, Basketball. 31.560 NBA-Karriere-Punkte.3 Er ist in einem Club, in dem ich gar nichts zu suchen habe. Wenn ich im Club 300 bin, ist er im Club 30.000. In dem Club sind nur ein paar wenige. Die Crème de la Crème. Die Besten der Besten.
WAS MACHEN DIESE LEUTE BESSER?
Es gibt einen maßgeblichen Unterschied: Je höher die Sphären sind, in denen sich diese Legenden bewegen, desto häufiger, intensiver und fokussierter haben sie an ihrer Außergewöhnlichkeit gearbeitet. Man kann lernen, außergewöhnlich gut zu werden. Gewinnen ist ein Lernprozess.
Dabei sollte man mehrere Erfolgsfaktoren berücksichtigen. Ein Faktor allein reicht nicht. Mechanisch betrachtet, kannst du dir vorstellen, dass jeder Faktor ein Zahnrad ist. Die Zahnräder müssen ineinandergreifen. Das setzt den Prozess in Bewegung. Hin zu mehr Gesundheit, Erfolg und Erfüllung. Wie gesagt, geht es hier um eine Haltung, mit der wir das Gewinnen nicht nur als Sieg in einem Wettkampf begreifen.
Ich habe Erfolgsphänomene in meinen Rollen als Athlet und Coach im gesamten Sportspektrum untersucht. Erfolg funktioniert immer durch dieselben Faktoren. Das gilt für einen Spitzenathleten wie für Menschen mit schweren körperlichen Beeinträchtigungen, was mich meine Arbeit als Lehrer für Sonderpädagogik und Sport gelehrt hat.
Im Bildungsbereich lässt sich ebenfalls beobachten, was für die gesamte Berufswelt und weitere Lebensbereiche festzustellen ist: Trotz nicht beeinflussbarer Erbanlagen, Start- oder Rahmenbedingungen kann jeder aus seinem gegebenen Potenzial sensationell viel entwickeln. Die entscheidende Erkenntnis ist: Gewinnen kann jeder Mensch lernen!
Eine alleinerziehende...
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