Schweitzer Fachinformationen
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Du bist jung und brauchst das Geld! Denn du kannst es drehen und wenden, wie du willst, die gesetzliche Rente wird nicht ausreichen, deinen gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten. Willst du auch im Alter gut leben, brauchst du eine gute Vorsorgestrategie.
Vor allem als derzeit junger Mensch wirst du die drastische Verringerung des Bruttorentenniveaus zu spüren bekommen. Selbst die Deutsche Rentenversicherung verweist ihre Versicherten mittlerweile auf die Notwendigkeit, fürs Alter zusätzlich vorzusorgen.
Wer auch im Alter einen guten Lebensstandard haben will, braucht deshalb eine Vorsorgestrategie.
Dieser Ratgeber hilft dir dabei! Schritt für Schritt erklärt er dir, wie du dir deine eigene für dich passende Vorsorgestrategie erstellst: Von der Bestandsaufnahme deiner jetzigen Situation bis zur Auswahl passender Vorsorgeprodukte. Anhand von Übersichten, Checklisten und Schaubildern verlierst du nicht den Überblick und das ausführliche Glossar erläutert alle Fachbegriffe. Die verschiedenen Arten der gesetzlichen und privaten Renten und Vorsorgeprodukte werden mit all ihren Vor- und Nachteilen vorgestellt und erklärt.
Unter anderem werden dir folgende Fragen beantwortet:
Die gute Nachricht lautet also: Du kannst für eine gute finanzielle Vorsorge eine Menge tun. Selbst mit wenig Geld lässt sich Einiges erreichen, wenn du es richtig einsetzt und rechtzeitig deine Altersvorsorge anpackst - am besten startest du also sofort mit unserem Wegweiser!
Das Lifestyle-Vorsorge-Dilemma: Der Wegweiser für eine Altersvorsorge, die zur Dir passt!
1 Vorwort
Du kannst es drehen und wenden wie du willst: Die gesetzliche Rente, die du im Ruhestand erwarten darfst, wird nicht ausreichen, deinen gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten. Zwar wirst du, wenn du in Rente gehst, weniger Geld benötigen als im Arbeitsleben, allerdings sollten dir zwischen 70 % und 80 % deines letzten Nettogehalts in etwa unter dem Strich zur Verfügung stehen, wenn du sorgenfrei den Ruhestand genießen und dein gewohntes Leben einigermaßen fortsetzen willst. Das ist aber allein mit der gesetzlichen Rente nicht zu schaffen. Vor allem die derzeit Jungen werden die drastische Verringerung des Bruttorentenniveaus zu spüren bekommen. Das Bruttorentenniveau zeigt die monatliche Bruttorente eines Durchschnittsverdieners mit 45 Versicherungsjahren in Prozent seines Bruttogehalts. Dieses Niveau sinkt von derzeit 48 % auf voraussichtlich 43 % im Jahr 2030. Hinzu kommt, dass die Rente dann noch voll versteuert werden muss. Und diese Steuerbelastung hängt vom zu versteuernden Gesamteinkommen ab, zu dem auch das Einkommen des Ehepartners sowie alle Renten-, Kapital- und Mieteinkünfte gehören. Selbst die Deutsche Rentenversicherung verweist ihre Versicherten mittlerweile auf die Notwendigkeit, für das Alter zusätzlich vorzusorgen.
»Die Versorgungslücke im Alter entsteht letztlich durch zwei Fehleinschätzungen: Die Unterschätzung, wie viel man im Alter benötigt, und die Überschätzung, wie viel man bekommt.« (Armin Reichert, ehem. Hamburger Politiker)
Der Ruhestand und die Zeit des Arbeitslebens unterscheiden sich zunächst nur darin, dass man kein Geld mehr mit Arbeit verdient. Deshalb musst du dann auf andere Einkommensquellen zurückgreifen, um deine persönlichen Bedürfnisse zu befriedigen.
Wer auch im Alter gut über die Runden kommen will, braucht deshalb eine Versorgungstrategie. Die erste Frage, mit der du dich deshalb beschäftigen musst, ist gleich die schwierigste: Wie viel Geld brauche ich im Alter? Wenn dann dem Versorgungsbedarf die derzeitige Versorgungssituation (z.B. voraussichtliche Rente nach der Renteninformation plus Ersparnisse) gegenübergestellt wird und sich - was leider häufig der Fall sein dürfte - eine Versorgungslücke ergibt, heißt es für dich, das Thema Altersvorsorge nicht mehr auf die lange Bank zu schieben, sondern die Ärmel hochzukrempeln.
Wirst du dein Leben lang angestellt sein, sollstest du bereits einen guten Teil deines Versorgungsbedarfs aus den gesetzlichen Versorgungssystemen, insbesondere aus der gesetzlichen Rentenversicherung oder der Beamtenversorgung, finanzieren können. Was dadurch nicht abgedeckt ist, musst du aber durch private Vorsorge ergänzen. Bei der individuellen Altersvorsorgestrategie muss also diese Basisversorgung mit einer zusätzlichen privaten Vorsorge kombiniert werden. Im Rahmen der privaten Vorsorge kann auch auf mehrere Bausteine zurückgegriffen werden, die es im Rahmen des jeweiligen Produktprofils unter Berücksichtigung der persönlichen Lebensumstände zu bewerten gilt. Denn pauschale Aussagen verbieten sich zu einem derart komplexen Vorhaben wie der Altersvorsorge. Und nicht zuletzt ist für die Wahl des richtigen Vorsorge-Produkts nicht nur die Rendite, sondern auch die Sicherheit des jeweiligen Vorsorge-Bausteins von Bedeutung.
Fakt ist also - und das ist die gute Nachricht -, dass du für eine gute finanzielle Vorsorge im Alter eine Menge tun kannst. Und auch mit wenig Geld lässt sich einiges erreichen, vorausgesetzt, es wird richtig eingesetzt. Und wichtig ist vor allem, dass du rechtzeitig deine Altersvorsorge anpackst - am besten startest du also sofort!
Dr. Otto N. Bretzinger
2 Die Ausgangssituation
Abkürzung: Die wichtigsten Infos zusammengefasst
Das Problem: Deine Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung wird nicht mehr ausreichen, damit du im Alter deinen gewohnten Lebensstandard finanzieren kannst.
Früh anfangen: Je früher du dieses Problem angehst, desto besser kannst du diese Lücke minimieren oder schließen. Lege am besten einen Teil deines Gehalts für deine Altersvorsorge zurück, damit deine finanzielle Belastung dauerhaft überschaubar ist.
Drei-Säulen-Modell: Deiner Altersvorsorge kannst du das Drei-Säulen-Modell zugrunde legen. Die erste Säule deckt die Basisvorsorge in Form der öffentlich-rechtlichen Pflichtsysteme ab, die zweite Säule umfasst die betriebliche Altersvorsorge und die dritte Säule betrifft die private Vorsorge.
Die Mischung macht's: Wenn möglich, solltest du die verschiedenen Bausteine des Drei-Säulen-Modells miteinander kombinieren, damit dir im Alter ausreichend Einkünfte zur Verfügung stehen.
Träumst du nicht auch von einem Ruhestand ohne finanzielle Probleme? Aber du kannst es drehen und wenden wie du willst: Ohne Eigeninitiative, das heißt, ohne zusätzliche private Vorsorge, wird dein Traum nicht in Erfüllung gehen. Denn im deutschen Rentensystem knirscht es an allen Ecken und Enden. Und wer die finanzielle Vorsorge für den Ruhestand auf die lange Bank schiebt, wird später eine herbe Enttäuschung erleben. Denn wer den richtigen Zeitpunkt verpasst - und der liegt im günstigsten Fall bereits beim Berufseinstieg - kann die Defizite kaum mehr auffangen.
2.1 Das Problem: Die »unsichere« Rente
Zum 125-jährigen Jubiläum der gesetzlichen Rentenversicherung musste auch der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm zugeben: Die Rente ist nicht sicher. Zitat: »Wenn das Rentenniveau weiter so sinkt wie in den letzten Jahren, dann kommt man in die Nähe der Sozialhilfe, was die Rentenversicherung nicht nur um ihren guten Ruf bringt, sondern auch um ihre soziale Sicherungsfunktion«.
Zwar ist die gesetzliche Rentenversicherung nach wie vor der Grundpfeiler der Alterssicherung und die Altersrente ist für die Mehrzahl der Beschäftigten die wichtigste Säule ihrer Altersvorsorge, allein ausreichen wird sie allerdings nicht, um nur annährend im Alter den gewohnten Lebensstandard zu gewährleisten. Die Gründe:
Die Finanzierung der Rentenversicherung erfolgt im sogenannten Umlageverfahren. Die laufenden Ausgaben werden zum allergrößten Teil aus den laufenden Beitragseinnahmen und einem Bundeszuschuss finanziert. Die Beschäftigten zahlen also Beiträge in die Rentenkasse ein und die Rentenversicherung bezahlt damit unmittelbar den Ruheständlern die Renten aus. Die gesetzliche Rentenversicherung steckt allerdings in der Klemme, weil immer weniger Beitragszahler immer mehr Rentnern gegenüberstehen. Es liegt damit auf der Hand, dass das System auf Dauer nicht funktionieren kann, wenn die Einnahme sinken und die Ausgaben für Renten steigen. Der Gesetzgeber hat deshalb in der Vergangenheit zahlreiche Rentenreformen durchgeführt, damit die Finanzierung der Rente auf lange Sicht sicher bleibt. So wurde etwa ein sogenannter Nachhaltigkeitsfaktor als Teil der Rentenformel eingeführt, der sich unmittelbar auf die jährliche Rentenpassung auswirkt. Durch den Nachhaltigkeitsfaktor werden Veränderungen im zahlenmäßigen Verhältnis von Rentenbeziehern und Beitragszahlern berücksichtigt. Entsprechend der Veränderung dieses Verhältnisses zwischen Ruheständlern und Beitragszahlern steigen die Renten schneller oder langsamer. Vereinfacht ausgedrückt heißt das, dass die Rentenanpassung geringer ausfällt, wenn die Anzahl der Rentner im Verhältnis zu den Beitragszahlern steigt; umgekehrt fällt eine Rentenerhöhung stärker aus, wenn die Zahl der Beitragszahler im Verhältnis zu den Rentenbeziehern steigt. Zusätzlich wird die Anpassung der Renten noch über den Beitragsfaktor gedämpft, sobald die Beiträge zur gesetzlichen Rentenversicherung steigen.
Seit 2005 gilt für Renten die sogenannte nachgelagerte Besteuerung. Danach sind Alterseinkünfte voll steuerpflichtig, während alles, was für die Altersvorsorge aufgewendet wird, zunehmend steuerfrei gestellt wird. Aufwendungen für deine Altersvorsorge verringern also deine Steuerbelastung während deiner Berufsjahre. Beziehst du dann später eine Altersrente, musst du diese versteuern. Zwar wird für dich die nachgelagerte Besteuerung deiner Rente in der Regel von Vorteil sein, weil die Aufwendungen für die Altersvorsorge deine Steuerbelastung während der Berufsjahre verringert und beim Bezug einer Altersrente deine Einnahmen und mithin die...
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