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Er wird sie für immer zum Schweigen bringen
Am Strand von San Diego wird die Leiche der achtzehnjährigen Angie Vance gefunden - brutal ermordet. Detective Carina Kincaid verdächtigt Angies Ex-Freund, das schreckliche Verbrechen begangen zu haben. Der aber beteuert seine Unschuld und bittet seinen älteren Bruder, Sheriff Nick Thomas, um Hilfe. Widerwillig akzeptiert Carina, dass Nick sich einmischt. Ihr ist klar: Sie müssen zusammenarbeiten, wenn sie den Killer noch rechtzeitig fassen wollen. Denn dieser hat sein nächstes Opfer schon im Visier ...
Der packende Auftakt zu Allison Brennans No-Evil-Trilogie erstmals als eBook. Ein grausamer Serienkiller und ein ungleiches Ermittlerpaar, bei dem es knistert.
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
Ihr Tod war kein leichter gewesen.
Carina Kincaid, Detective der Mordkommission, starrte auf den toten, nackten Körper der jungen Frau, vermied es allerdings, in das verzerrte Gesicht mit den weit aufgerissenen Augen zu blicken. Sie war geknebelt. Was Carinas Aufmerksamkeit aber vor allem fesselte, war das Wort Schlampe, das in schwarzen Buchstaben quer über ihrer Brust prangte. Auf der linken Brust war eine kleine Tätowierung, die eine Rose darstellte.
Das Opfer lag in einer verdrehten Embryonalhaltung, hatte getrocknetes Blut an den Beinen und schlimme rote Schwellungen auf beiden Brüsten, die sexuelle Misshandlungen vor Eintritt des Todes erkennen ließen. In Kalifornien konnte das die Todesstrafe für den Täter bedeuten. Und wenngleich Carina es durchaus gerecht fand, wenn derjenige starb, der das hier zu verantworten hatte, so machte es die unbekannte Tote doch nicht wieder lebendig.
Für einen Moment wandte sie den Blick von der Leiche ab und hin zu den Wellen, die geradezu absurd beruhigend auf den Strand schwappten - vor und zurück. Carinas Wangen brannten von der kühlen morgendlichen Salzluft, auch wenn sie wusste, dass sie bereits in wenigen Stunden, wenn die Sonne über San Diego stand, in ihrer Jacke schwitzen würde.
Als sie mit Jim Gage, dem Kriminaltechniker des San Diego Police Department, am Tatort eintraf, hatten sie als Erstes notiert, dass die Beweise kontaminiert waren. Die drei dicken Schichten aus extrastarken grünen Müllsäcken, in welche die Leiche gehüllt war, hatte ein Park Ranger aufgeschnitten, nachdem er vergeblich versucht hatte, den »Müll« wegzutragen. Was hatte er sich bloß dabei gedacht?
»Ich habe doch nicht geahnt, dass da eine Leiche drin ist«, sagte er zu Carina, als sie ihn befragte.
Jims zusammengekniffenen Lippen nach zu urteilen, war er stinksauer, aber erwartungsgemäß sagte er kein einziges Wort. Jim sagte überhaupt nie etwas, was einer der Hauptgründe war, weshalb Carina sich im letzten Jahr von ihm getrennt hatte. Mit seinen Launen konnte sie umgehen, immerhin hatte sie vier Brüder und gelernt, mit fast allem klarzukommen, doch Jims Weigerung, über das zu reden, was ihm zu schaffen machte, sei es bei der Arbeit oder privat, war ein echter Beziehungskiller.
Vielleicht war aber auch einfach ihre Liebe nicht stark genug gewesen.
Carina drehte sich um, als sie einen Wagen herankommen hörte. Der Van des Leichenbeschauers bog auf den leeren Parkplatz ein, und ein kleiner, schlanker, gut gekleideter Asiat stieg aus. Der stellvertretende Coroner Ted Chen war ein Perfektionist. Carina begrüßte es immer wieder, wenn er an einem ihrer Fälle arbeitete, obschon sie sich ihm gegenüber bisweilen etwas unsicher fühlte. War er der zugeteilte Gerichtsmediziner, überprüfte sie ihre Berichte stets dreimal, weil sie nach elf Jahren in dem Job nicht wie eine blutige Anfängerin dastehen wollte.
»Dr. Chen ist da«, sagte sie zu Jim.
»Hmm.« Jim fotografierte zunächst die Leiche und die Tatortumgebung zu Ende, ehe er sich aufrichtete und Dr. Chen entgegensah, der über den Strand auf sie zukam. »Hallo Ted.«
»Gage. Detective.« Chen nickte in Richtung des Opfers. »Wurde die Leiche so gefunden?«
»Nein, die Müllsäcke waren heil. Der Park Ranger hat sie aufgeschnitten.«
»Und warum das?«
Jim nahm seine Metallrandbrille ab und rieb sich mit dem Unterarm über die Augen. »Er hat gedacht, da ist Müll drin, und wollte ihn in mehreren Touren zum Container schaffen.«
Chen schüttelte angewidert den Kopf. Seine ohnehin schon schmalen Lippen waren jetzt nur noch zwei dünne Linien. Vorsichtig kniete er sich vor die Leiche, wobei er penibel darauf achtete, dass keine weiteren Sandkörner in den offenen Müllsack rieselten. »Sie ist erstickt«, bemerkte er ruhig.
»Sie meinen, sie wurde lebend in den Sack gepackt?«, fragte Carina.
»Sieht so aus, aber wir müssen den Müllsack erst im Labor haben, um es mit Sicherheit sagen zu können«, antwortete Chen. »Sehen Sie die Hautverfärbung?« Das Opfer wirkte bläulich, fast violett. »Kein Sauerstoff. Und keine Strangulationsmale am Hals, kein Blut in den Augen oder Ohren, das auf Erwürgen hindeuten würde. Nach der Autopsie kann ich Ihnen Genaueres sagen.« Er sah auf seine Uhr. »Ich habe heute Vormittag drei Autopsien, aber heute Nachmittag kann ich diese hier dazwischenschieben.«
»Danke, Dr. Chen. Damit ist mir sehr geholfen.«
»Ich habe sie dann also um zwei auf dem Tisch.«
Carina nickte und merkte, dass Jim sie anstarrte, auch wenn sie nicht erkennen konnte, was in ihm vorgehen mochte. »Kommst du auch dazu?«, fragte sie ihn.
»Warten wir ab, wie weit mein Team mit den Müllsäcken kommt. Wir sind sowieso schon überlastet.«
Kein Wunder. Im Gegensatz zu dem, was man in den abendlichen Fernsehserien sah, wurden die meisten Beweise erst bearbeitet, nachdem ein Verdächtiger gefasst und ein Gerichtstermin anberaumt wurde. Die Mühlen der Justiz trieben die Zahnräder der Labors an, nicht umgekehrt.
Carina zwang sich, der Toten ins Gesicht zu sehen, während Chen und Jim sie für den Transport zur Gerichtsmedizin vorbereiteten. Sie sah so jung aus, achtzehn vielleicht. War sie eine Studentin? Es gab zwei Universitäten, die beide nur einen Steinwurf vom Strand entfernt lagen. Vielleicht ging sie aber auch noch auf die Highschool.
Carina dachte an ihre kleine Schwester. Nun ja, klein war Lucy eigentlich nicht mehr. Sie war im letzten Highschool-Jahr und begabt genug, um nach dem Abschluss die freie College-Wahl zu haben. Ihre Eltern wünschten, dass sie in der Nähe blieb, während Lucy so weit weg wie möglich wollte. Da Carina um die Gefahren wusste, die ein College-Campus mit sich brachte, schlug sie sich bei diesem Thema ausnahmsweise auf die Seite ihrer Eltern.
Vor vierzehn Jahren hatte sie genauso gedacht wie Lucy. Auch sie konnte es kaum erwarten, nicht mehr unter der Fuchtel ihrer Eltern zu stehen. Aber das war, bevor sie sich entschied, Polizistin zu werden, und bevor sie erkannte, wie gefährlich die Stadt sein konnte. Und bevor sie begriff, dass die Justiz nicht immer zügig arbeitete und das System keineswegs zuverlässig funktionierte.
Inzwischen wusste sie auch, dass manche Morde niemals aufgeklärt wurden.
Sie wandte sich vom Leichenfundort ab und starrte wieder hinaus auf den Pazifik, wobei sie unbewusst die Arme um ihre Taille schlang. Wie fast an jedem Tag erwartete man auch heute ein gemäßigtes Klima für San Diego. Der kühle Morgenwind, der hier an der Küste blies, löste ein paar dunkle Locken aus dem geflochtenen Zopf, den sie bei der Arbeit trug. Im Moment herrschte Ebbe, und die sich zurückziehenden Wellen waren klein und verspielt. Die Muscheln und Steine reflektierten den Sonnenaufgang hinter Carina, während der Ozean noch dunkel und geheimnisvoll wirkte. Ein Paar früher Jogger, ein Mann und eine Frau, trabten über den festen Sand.
War das Mädchen hier an diesem ruhigen, sauberen Strand ermordet worden? Oder hatte man es schon tot hergebracht?
Carina tippte auf Letzteres, aber das sollten die Experten klären.
»Ich schätze, dass sie tot hier abgelegt wurde«, sagte Jim. »Es gibt keinerlei Anzeichen für einen Kampf. Andererseits ist der Fundort natürlich kontaminiert worden.« Er sah sich auf dem Sand um, wo die Spuren seine Aussage bestätigten.
Carina folgte seinem Blick zum Parkplatz am Strand. Auf dem Highway dahinter setzte der morgendliche Pendlerverkehr ein. Dutzende kleiner, unverschämt teurer Häuser säumten die gegenüberliegende Seite der Straße. Ein paar Hundert Meter weiter nördlich war eine Einkaufszeile am Strand, wo es mehrere gut besuchte Restaurants sowie eine Bar gab, die besonders bei College-Studenten beliebt war. Selbst am Sonntag dürfte sie bis zur gesetzlich vorgeschriebenen Sperrstunde um zwei Uhr nachts geöffnet gewesen sein.
Das musste nicht zwangsläufig heißen, dass die Leiche nicht vor zwei hier abgelegt wurde, aber von ihren College-Tagen und ihren Jahren auf Streife wusste Carina, dass gerade an diesem Strandabschnitt bis in die frühen Morgenstunden reger Betrieb herrschte. Folglich hätte es mit Sicherheit jemand bemerkt, wäre vor zwei Uhr ein so großer Müllsack hier deponiert worden.
Und für gewöhnlich legten Mörder ihre Opfer erst dann ab, wenn sie relativ sicher sein konnten, dass sie dabei nicht beobachtet wurden.
Obwohl Carina nicht ausschließen konnte, dass das Mädchen früher hergebracht wurde, sagte ihr die Logik, dass es wahrscheinlich zwischen drei und fünf Uhr abgelegt worden war. Die Pendler waren früh unterwegs, und ab etwa halb sechs herrschte auf dem Highway Verkehr. Außerdem war es seit ungefähr einer halben Stunde hell.
»Können Sie schon sagen, wann sie gestorben ist?«, fragte sie Chen.
Er hockte immer noch vor der Leiche und sah zu Carina auf. »Es haben sich noch keine Leichenflecke gebildet, und es ist offensichtlich, dass sie bewegt wurde. 30,1 Grad Körpertemperatur, aber ich weiß nicht genau, wie sie...
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