Schweitzer Fachinformationen
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Im Netz hört dich niemand schreien
Jahrelang jagte FBI-Agentin Kate Donovan den Serienkiller Trask - bis er ihre Partnerin entführte und eiskalt ermordete. Danach hat sich Kate aus dem Dienst zurückgezogen und ist untergetaucht. Jahre später entführt Trask erneut eine junge Frau: Lucy, die Schwester des forensischen Psychologen Dillon Kincaid. Dieser versucht fieberhaft, in die Gedankenwelt des kranken Psychopathen einzutauchen, um seine Schwester aus dessen Gewalt zu befreien - denn der Countdown für Lucys Leben läuft bereits. Trask macht nämlich ein Vermögen damit, ein zahlendes Publikum online am qualvollen Tod seiner Opfer teilhaben zu lassen. Helfen könnte Dillon jetzt nur Kate. Doch sie zögert - dabei hat Lucy nur noch zwei Tage zu leben ...
Der fulminante Abschlussband der No-Evil-Trilogie von Allison Brennan erstmals als eBook. Zwei Ermittler, die einander näherkommen und ein atemloser Wettlauf gegen die Zeit.
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
Fünf Jahre zuvor
Die Kranken und Perversen hatten abgestimmt: Tod durch Erstechen.
»Nein.«
Kate Donovans Flüstern wurde zu einem Schrei, als sie ihr Handy einsteckte. Sie war außerstande, eine Antwort auf die SMS zu schreiben, die ihr der letzte noch verbliebene Freund beim FBI soeben geschickt hatte.
Außerstande und vor allem zu wütend. Verdammt! Sie war so nah dran gewesen. Sie hatte es gewusst, es gefühlt, doch niemand wollte ihr glauben. Warum sollten sie auch? Es war keine zwei Tage her, dass sie ihre Leute in eine Falle geführt hatte, was ihren Kollegen und Geliebten Evan das Leben kostete und die Entführung ihrer Partnerin Paige zur Folge gehabt hatte.
Seit mehr als vierundzwanzig Stunden arbeitete sie nun schon daran, die Webcam zu Paige zurückzuverfolgen, angetrieben von den abscheulichen Dingen, die ihrer Partnerin bereits zugefügt und live im Internet übertragen worden waren. Bei jedem, der ihr einen Gefallen schuldete, war sie vorstellig geworden, hatte teure Hardware aus der FBI-Zentrale mitgehen lassen und sich in Privatfirmen gehackt. Leider fürchtete sie allmählich, dass all ihre Anstrengungen vergebens waren. Paige zu retten wurde zu ihrem obersten Ziel, musste es werden, denn sonst wäre sie gezwungen, über Evans Tod nachzudenken.
Während sie immer schneller durch den Wald lief, atmete sie durch den Mund ein und aus. In ihrem Kopf hörte sie eine unsichtbare Uhr ticken, die sie zur Eile antrieb. Angst jagte ihr Kälteschauer über den Rücken und schnürte ihr den Brustkorb zu, bis jeder einzelne Atemzug schmerzte. Sie würde es nicht schaffen.
Ein beängstigend menschlicher Schrei hallte durch die bewaldete Schlucht, brach jedoch jäh wieder ab.
Kate stolperte, konnte sich aber gerade noch abfangen und bemerkte verwundert, dass ihr Gesicht sich nass anfühlte. Ich weine doch wohl nicht, dachte sie irritiert, strich sich über die Wange und entdeckte Blutstreifen auf ihrer Hand. Die notdürftig verbundene Platzwunde an ihrem Kopf müsste genäht werden, doch dafür war jetzt keine Zeit.
Sie wischte sich die Hand an ihrer Jeans ab, wickelte den Verband fester um die Stirn und rannte mit gezogener Waffe weiter.
Die große, zweigeschossige Hütte stand auf einer Lichtung. Sobald Kate die Satellitenschüssel auf dem Dach sah, wusste sie, dass sie richtig war. Ihre Ausbildung und ihr Bauchgefühl hatten sich bezahlt gemacht: Sie hatte sich nicht getäuscht, was das Versteck betraf, in das Trask Paige verschleppt hatte. Die Öffnung der Schüssel wies in den blauen Himmel, sodass sie Paige Henshaws Vergewaltigung und Ermordung via Satellit zum Server und von dort zum nächsten Satelliten schicken konnte - live. Am liebsten wäre Kate quer über die Lichtung gerannt und hätte die Hütte gestürmt, doch das war zu riskant.
Sei nicht blöd, Donovan!
Im Schutz der Bäume schlich sie um die Hütte herum und ignorierte das Vibrieren ihres Handys. Das FBI wusste, wo sie war. Wäre es ihnen mit Paiges Rettung wirklich ernst gewesen, hätten sie auf Kate gehört und wären mit ihr gekommen, statt sie wegen Befehlsverweigerung festnehmen zu wollen.
Neben der Hütte parkte ein schwarzer Kombi, sonst waren keine Fahrzeuge zu sehen. Trask war nicht so dumm, sich ohne Schutz hier draußen aufzuhalten. Zwar hatte er vorletzte Nacht einige Männer verloren, als er Paige und Kate in den Hinterhalt im Lagerhaus lockte, aber mindestens zwei seiner Gorillas mussten noch übrig sein.
Ein unheimliches Hautkribbeln verriet ihr, dass sie beobachtet wurde. Ohne aus dem Baumschatten zu treten, blickte sie sich um. Sie dachte, sie hätte alle Sicherheitsfallen gemieden. Oder hatte sie unwissentlich doch irgendeinen Alarm ausgelöst, der eine Kamera oder ein Mikro in Gang setzte? Was für technische Überwachungssysteme mochte das Monster hier installiert haben?
Lautlos wie ein Jäger, der Beute erspähte, duckte sie sich ins Unterholz. Allerdings fühlte sie sich eher wie ein Reh im Visier eines Gewehrs, nicht wie eine hartgesottene FBI-Agentin.
Nichts. Aus der Hütte war kein Mucks zu hören, und auch der Wald war still, abgesehen vom leisen Rascheln des Windes in den Pinien, hier und da einem Frosch oder einem Vogel.
Wo war er?
Verflucht, Trask! Wo steckst du?
Sechzig Meter entfernt wurde die Hüttentür langsam geöffnet, und Trask erschien in der Tür.
Seinen richtigen Namen kannte Kate nicht. Für alle war er nur »Trask«, weil er Trask Enterprises gegründet hatte, eine Internet-Pornofirma. Ebenso wenig kannte sie seine Nationalität oder sein Alter. Jetzt betrachtete sie ihn genauer. Er sah mitteleuropäisch aus, zu dunkel für jemanden mit skandinavischen Wurzeln, zu hell für jemanden mit mediterranen. Wie alt mochte er sein? Dreißig? Älter?
Dieses Gesicht würde sie überall wiedererkennen. Erst vor sechsunddreißig Stunden hatte sie in seine eisblauen Augen geschaut, als er seine Waffe auf ihren Kopf richtete.
Er starrte genau in ihre Richtung, und die Zeit schien stillzustehen. Kates Mund wurde trocken. Sie war drauf und dran loszufeuern, aber sie drängte den Impuls zurück. Zwar war sie eine hervorragende Schützin, doch auf diese Distanz konnte sie nicht sicher sein, ihn wirklich auszuschalten.
Nachdem er ein paar Schritte auf die Veranda hinausgetreten war, folgten ihm zwei größere Männer. Einer von ihnen trug zwei Koffer. Der andere, der eine Halbautomatik in den Händen hielt, sah sich in alle Richtungen um, während die drei mit großen Schritten zum Kombi gingen. Kate entdeckte er nicht.
Falls sie das Schwein umbringen könnte, wäre sie bereit, ihr Leben zu opfern, denn fortan würde die Trauer um Evan sie ohnehin endlos quälen. Aber sollte es ihr nicht gelingen, Trask zu erwischen, wäre ihr Tod vergebens, und sie wollte nicht umsonst sterben.
Von ihrem Versteck aus sah sie zu, wie der Wagen wegfuhr, während Wut und Reue in ihr tobten. Sie hatte Evan verloren, hatte alles verloren, weil sie in dem Lager nicht schnell genug gewesen war. Sie hatte es versäumt, wesentliche Informationen zu überprüfen. Wäre sie doch bloß nicht so versessen darauf gewesen, Trask zu erwischen und allen zu beweisen, dass sie recht hatte, dann wären ihre besten Freunde nicht verloren, sie hätte ihren Job noch und ihre Freiheit.
Recht zu haben war vollkommen sinnlos, wenn alles zerstört wurde, was einem wichtig war.
Der Wagen verschwand hinter einer Biegung auf dem Waldweg. Erst jetzt rannte Kate zum Vordereingang der Hütte. Ihr Instinkt sagte ihr, dass alle fort waren, aber sie wollte sich dennoch erst gründlich umsehen.
Von der Veranda aus konnte sie durch eines der hinteren Fenster aus Paige sehen.
Sie lag auf einer blutdurchtränkten Matratze, und ein Messer ragte aus ihrer Brust. Ihr Körper war entsetzlich zugerichtet; ihre großen Augen schienen Kate vorwurfsvoll anzustarren.
Du hast mir versprochen, dass du mich findest.
Paige hatte ihr im Lagerhaus das Leben gerettet. Zuerst hatte Trask nämlich Kate erwischt und ihr seine Waffe an den Kopf gehalten.
»Du kommst mit mir«, hatte er gesagt.
Einen Moment später hatte Paige ihn von hinten attackiert und lange genug abgelenkt, dass Kate hinter ein paar Kisten springen und sich ihre Waffe wieder holen konnte, die sie im Kampf verloren hatte. Sirenen hallten durch die Nacht, während Kate hinter der Deckung hervorlugte, um gerade noch zu sehen, wie Trask Paige bewusstlos schlug und sein Partner, Roger Morton, sie aus dem Lager schleifte.
Kate hatte nicht geschossen, weil sie fürchtete, Paige zu treffen.
Und nun hatte Paige ihr Leben für Kate gegeben. Vor lauter Schmerz und Wut über ihr Versagen schrie sie auf. Sie wollte hineinrennen, um Paige die Augen zu schließen. Und sie wollte ihrem Boss die Hölle heißmachen, weil der ihr keine Verstärkung geschickt hatte. Vor allem aber wollte sie die verdammte Videokamera ausschalten, die das Bild von Paiges verstümmeltem Leib an Tausende kranke Schweine übermittelte, die dafür bezahlten, bei den Vergewaltigungen und dem Mord zuzuschauen.
Dann aber bemerkte sie etwas Grünes. Neben der Tür war eine Digitaluhr angebracht, und auf einmal registrierte Kate den ganzen Raum, nicht bloß Paiges Leiche.
Die Kabel.
Das Plastikpäckchen.
Das Laufwerk.
Es zählte rückwärts: 1:11, 1:10, 1:09.
Nachdem sie den Fensterrahmen auf mögliche Sprengfallen überprüft hatte, zerschlug Kate die Scheibe mit dem Griff ihrer Waffe, öffnete den Riegel von innen und stieg eilig hinein.
Der Countdown war inzwischen unter einer Minute. Kate zog ihre Jacke aus und ging zu Paige hinüber. Sie hätte sie so gerne hier rausgeschafft, doch dazu fehlte ihr die Zeit.
So viel Blut.
Es tut mir furchtbar leid, Paige.
Einundvierzig Sekunden.
Mit der Jacke griff sie hinunter und zog das Messer aus Paiges Brust. Es steckte im Knochen fest, sodass Kate all ihre Kraft aufwenden musste, um es herauszubekommen. Dann wickelte sie es in ihre Jacke und stieg durchs Fenster wieder nach...
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