Schweitzer Fachinformationen
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Wissen ist nicht genug, wir müssen anwenden. Bereit sein ist nicht genug, wir müssen handeln.
LEONARDO DA VINCI
Die Alzheimer-Krankheit sollte eine seltene Krankheit sein. Erinnern Sie sich an Polio? An Syphilis? An Lepra? Sie alle waren einmal Geiseln der Menschheit, und die Alzheimer-Krankheit hat mit allen von ihnen einige Merkmale gemeinsam. Wie viele Menschen kennen Sie, die heute an Polio oder Syphilis oder Lepra leiden? Es gab eine Zeit, in der das Wort »Polio« vielen Menschen, auch meiner Mutter, Angst einjagte. Das war in den 1950er-Jahren. Ich ging in die Vorschule, und manche Menschen wurden plötzlich und scheinbar aus heiterem Himmel Opfer einer Lähmung. Einige starben, andere lebten mit schweren Behinderungen weiter, und viele brauchten eine »eiserne Lunge«. Meine Mutter erklärte mir, ein Experte nehme an, Polio werde von Fliegen übertragen, und daher solle ich versuchen, Fliegen aus dem Weg zu gehen. Das war nicht einfach für ein kleines Kind, das auf dem Spielplatz und im Wald herumrannte!
Zum Glück stellte sich heraus, dass man Polio durch eine Impfung sicher verhindern kann. Heute brauchen wir einen Impfstoff, mit dem wir der Alzheimer-Krankheit vorbeugen können. Aber der »Impfstoff« für die Krankheiten des 21. Jahrhunderts, zum Beispiel für Alzheimer, sieht ganz anders aus als der für Polio: Er ist keine Injektion, sondern eine »Unjektion«[1]. Es handelt sich um ein individuell abgestimmtes Programm auf der Grundlage vieler Informationen über kritische Parameter - vom Genom bis zum Mikrobiom und vom Metabolom bis zum Exposom -, soweit sie zum kognitiven Verfall beitragen. Wir verwenden einen computergestützten Algorithmus, um den Alzheimer-Typ zu bestimmen (ja, es gibt mehr als einen Typ, und das ist wichtig für eine sinnvolle Vorbeugung und Behandlung) und ein optimales Programm zusammenzustellen, um der Krankheit vorzubeugen oder sie zu heilen. Wenn Sie beispielsweise insulinresistent sind, so wie fast die Hälfte der US-Amerikaner, ist Ihr Alzheimer-Risiko erhöht. Aber das lässt sich ändern. Wenn Sie wie Millionen von US-Amerikanern an einer nicht erkannten chronischen Krankheit leiden, besteht die Gefahr, dass Sie an Alzheimer erkranken. Aber sie lässt sich aufspüren und lindern. Wenn Sie an Zinkmangel leiden wie eine Million Menschen auf der Welt oder an Vitamin-D-Mangel, ist Ihr Risiko für einen kognitiven Verfall erhöht; aber dieser Mangel lässt sich beheben. Auch wenn Sie eine verborgene Infektion mit Herpes simplex oder HHV-6 haben oder, ohne es zu wissen, Mykotoxinen (Giften, die einige Schimmelpilze bilden) ausgesetzt sind, ist Ihr Risiko für einen kognitiven Verfall erhöht; aber auch dieses Problem ist lösbar. Am wichtigsten ist: Wenn Sie eine genetische Veranlagung für die Alzheimer-Krankheit aufweisen - wie mehr als 75 Millionen US-Amerikaner -, können Sie jetzt einem Programm folgen, um die Krankheit zu verhindern oder zu heilen. Darauf haben wir seit mehreren Jahren immer wieder in Fachartikeln hingewiesen.
Ein »Impfstoff« gegen Alzheimer im 21. Jahrhundert sieht also so aus: keine Injektionsnadel, kein Thiomersal, kein Quecksilber, kein Guillain-Barré-Risiko (Lähmung). Dennoch ist er in mancher Hinsicht wirksamer als die altmodischen Impfstoffe. So wie es weltweite Projekte gab, um Menschen gegen Pocken zu impfen, sollte es auch globale Projekte geben, um mit dem »Impfstoff« des 21. Jahrhunderts den kognitiven Verfall zu verhindern und zu heilen. Das ist der richtige Weg, wenn wir Krankheiten auslöschen wollen, die uns heute umbringen: komplexe chronische Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson, Makuladegeneration, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Krebs und so weiter. Sie alle sollten - und können - seltene Krankheiten sein und nicht die allgegenwärtigen Ursachen unserer schlechten Gesundheit.
Nina suchte mich auf, weil sie »der Alzheimer-Krankheit vorbeugen« wollte. Ihre Großmutter war in ihren 60ern dement geworden, und ihrer Mutter war es schon mit 55 schwergefallen, beim Sprechen das richtige Wort zu finden, und sie konnte einfache Rechenaufgaben - zum Beispiel die Berechnung eines Trinkgeldes - nicht mehr lösen. Ihr Zustand verschlechterte sich, und sie erhielt die Diagnose »Alzheimer«. Das wollte Nina möglichst vermeiden. Der Facharzt, den sie konsultiert hatte, erklärte ihr: »Es gibt nichts, was die Alzheimer-Krankheit verhindern, heilen oder verzögern kann.«
Sie war - wie 75 Millionen US-Amerikaner - Trägerin einer einzelnen Kopie des verbreiteten Gens ApoE4. Das ApoE4-Gen stammte wahrscheinlich von ihrer Mutter und ihrer Großmutter und war vermutlich die wichtigste genetische Mitursache der Demenz dieser beiden Frauen. Zudem lag ihr Vitamin-B12-Spiegel an der unteren Grenze der Norm, und sie litt an Vitamin-D-Mangel.
Obwohl sie erst 48 war und im Wesentlichen keine kognitiven Beeinträchtigungen hatte - sie glaubte, sie sei eine der »besorgten Gesunden« -, schnitt sie beim MoCA-Test schlecht ab (MoCA steht für Montreal Cognitive Assessment). Dieser einfache, schnelle Test bewertet mehrere Gehirnfunktionen wie Gedächtnis, Organisation, Rechnen und Sprachvermögen. Die meisten Menschen kommen auf 28 bis 30 von 30 möglichen Punkten, aber Nina erreichte nur 23 Punkte, was darauf hindeutete, dass sie bereits an einer leichten kognitiven Störung (LCS) litt, die der Alzheimer-Krankheit vorausgeht. Zusätzliche neuropsychologische Tests bestätigten die Diagnose: Sie war bereits unterwegs in Richtung der Demenz, die sich leider bei ihrer Mutter und bei ihrer Großmutter entwickelt hatte.
Sie begann mit dem Programm, das meine Forschungsgruppe ausgearbeitet hatte - es heißt ReCODE (für reversal of cognitive decline, »Umkehrung des kognitiven Abbaus«) -, und nach mehreren Monaten bemerkte sie einen deutlichen Wandel. Sie sagte: »Ich hatte keine Ahnung, wie schlecht es mir mit dem Denken ging, bis es mir besser ging.« Sie erzielte perfekte 30 Punkte beim MoCA, und ihr Zustand ist auch jetzt noch besser als früher. In einer E-Mail schrieb sie mir: »Vielen Dank für die Chance, an diesem Programm teilzunehmen. Mir hat es das Leben gerettet, und dafür werde ich immer dankbar sein.«
Vielleicht denken Sie nun: »Na schön, Nina geht es besser, aber sie befand sich noch in einem ziemlich frühen Stadium des kognitiven Verfalls. Was wäre geschehen, wenn sie Alzheimer im Spätstadium gehabt hätte?«
Lassen Sie mich von Claudia erzählen.
Claudia war 78 Jahre alt und litt an kognitivem Verfall und später an einer schweren Alzheimer-Krankheit. Beim MoCA-Test erzielte sie keinen Punkt. Sie konnte nicht mehr sprechen, nur ab und zu »Ja« oder »Nein« sagen. Und sie konnte nicht mehr Rad fahren, sich nicht mehr selbst anziehen und sich nicht mehr selbst versorgen. Nach der Evaluation begann sie mit dem Programm, das auf die Verursacher ihres kognitiven Abbaus zugeschnitten war. Wir ermittelten mehrere Faktoren, die zu ihrem Problem beitrugen und zuvor nicht entdeckt worden waren, darunter von Schimmelpilzen erzeugte Mykotoxine. Zudem lag eine Insulinresistenz vor. Sie wurde von Dr. Mary Kay Ross behandelt, einer hervorragenden Ärztin und Expertin für Patienten, die Biogiften ausgesetzt sind. Zunächst ging es Claudia mal besser, mal schlechter, als sie das Gift mied, ihren Entgiftungsprozess optimierte, ihre Ernährung umstellte und ihre Synapsen unterstützte. Aber nach vier Monaten trat eine langsame Besserung ein. Sie konnte wieder sprechen, schrieb wieder E-Mails, zog sich mit einiger Mühe selbst an, fuhr wieder Rad und tanzte sogar mit ihrem Mann.
Ihr Mann schrieb: »Heute Abend machten wir einen Spaziergang, und sie dankte mir, dass ich sie ausführte, sodass sie Dinge beobachten konnte. Sie zeigte auf einiges, unter anderem auf die rosa Wolken im Licht der untergehenden Sonne. Später saßen wir beieinander und unterhielten uns, und ich las die Blog-Einträge, die sie bekommen hatte, und erklärte ihr, was passiert war. Sie sagte: >Mir scheint, dass ich bald wieder gesund bin und die Dinge wieder genießen kann.<«
Ich möchte nicht verschweigen, dass Claudia die Ausnahme, nicht die Regel ist. Je früher Sie mit dem Programm beginnen, desto wahrscheinlicher und desto umfassender ist eine positive Reaktion. Dennoch zeigt Claudias Fall, dass manche Menschen sogar dann eine deutliche Besserung erfahren, wenn sie sehr spät in das Programm einsteigen. Zudem war eine solche Besserung - genauer gesagt, jede Art von Besserung - noch vor einigen Jahren undenkbar, und viele, die wie üblich ein einzelnes Medikament suchen, halten sie immer noch für undenkbar.
Aber zurück zu Nina. Sie nimmt immer noch den »Impfstoff« des 21. Jahrhunderts gegen die Alzheimer-Krankheit, das heißt, sie befolgt ein auf sie zugeschnittenes medizinisches Präzisionsprogramm, das die biochemischen Parameter, die zu Alzheimer beitragen, analysiert und behandelt. Dieser »Impfstoff« des 21. Jahrhunderts eignet sich nicht nur zur Vorbeugung, sondern auch für eine Heilung im Frühstadium. Das gelang den Medikamenten des 20. Jahrhunderts nicht. Aber das ist nicht alles: Neben der Vorbeugung und der Heilung geht es auch darum, die kognitiven Fähigkeiten in jedem Alter zu steigern. Egal, ob Sie 40 oder 80 oder auch 20 Jahre alt sind: Das in diesem Buch beschriebene Programm sollte Ihre kognitiven Fähigkeiten, Ihre Konzentration und Ihre Arbeitsleistung verbessern, Ihr Gedächtnis schärfen und Ihre sprachlichen Fähigkeiten steigern.
Einfache Krankheiten wie Lungenentzündung vs. komplexe Krankheiten wie Alzheimer. Zu einfachen Krankheiten können viele Faktoren beitragen,...
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