Schweitzer Fachinformationen
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Die Arbeitswelt verändert sich rasant. Jeder erlebt das unmittelbar am eigenen Arbeitsplatz. Vermutlich gibt es keine Branche, deren Arbeitsmittel und Arbeitsweisen nicht in den letzten 20 Jahren neue Impulse erhalten hätten. Neuartige Berufe sind hinzugekommen, z. B. 3D-Druckexpert:in, Big Data Analyst, Robotik-Ingenieur:in. Alte Berufsbilder müssen sich wandeln, wie z. B. Elektriker:innen, die zu Programmierer:innen für Smart-Home-Anwendungen werden, oder auch Kfz-Mechatroniker:innen, die ohne Laptop nicht mehr in die Werkstatt gehen.
Innerhalb einer Arbeitsgeneration haben sich viele Parameter in der Produktion und am Arbeitsplatz geändert, sei es durch die Möglichkeiten der Informationstechnologie, also Computer, Roboter, Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Logistik, oder auch durch eine allgemeine Veränderung des Verständnisses, warum, wo und unter welchen Bedingungen man arbeitet. Diese beiden Dimensionen - die technischen Möglichkeiten und die veränderten Erwartungen der Menschen an Lebensgestaltung und Arbeitsumfeld - sind in den letzten Jahren schon oftmals beschrieben worden. Trotzdem lohnt es sich, diese sich zumindest kurz noch einmal zu vergegenwärtigen. Kernpunkt der Aussage ist, dass der Wandel so allumfassend ist, dass er durch alles durchgreift und daher auch ganzheitlich verstanden und begleitet werden muss.
Digitalisierung war und ist ohne Frage einer der stärksten Treiber von Veränderungen in der Arbeitswelt. Aufgaben, die früher noch per Hand oder zumindest unter Aufsicht gemacht wurden, können heute besser und schneller mithilfe von Computern erledigt werden. Diese Entwicklung ist auf keinen Fall schon abgeschlossen. Künstliche Intelligenz, "Big Data" und andere Schlagwörter zeigen auf, wohin die Reise gehen könnte. Und spätestens mit den Erfahrungen aus den Corona-Zeiten konnte man auch sehen, wie schnell in diesem Bereich Veränderung möglich ist: Dank der digitalen Möglichkeiten konnten die klassischen Büroarbeitenden plötzlich von heute auf morgen ihren Arbeitsplatz nach Hause verlegen. Physische Präsenz im Büro, Besuche auf Ämtern, sogar medizinische Diagnosen waren und sind nun auch aus der Ferne möglich.
Doch die Corona-Erfahrungen sind auch ein gutes Beispiel dafür, dass die (gefühlt) großen Veränderungen in unserem Arbeitsleben nicht nur durch Digitalisierung getrieben werden. Zum einen war da die Pandemie an sich. Ein Naturereignis, das keiner vorhersehen konnte, aber aufgrund der Globalisierung und Vernetzung der Welt unmittelbar und in unkontrollierbarer Weise die Erde bis in den letzten Winkel getroffen hat. Bemerkenswert war nicht nur, dass alle Welt davon beeinträchtigt war, sondern auch die Geschwindigkeit, mit der die Konsequenzen bei jedem Einzelnen zu spüren waren. Der Ukraine-Krieg wäre dafür ein weiteres Beispiel. Er hat fast in Echtzeit zumindest in Europa zu explodierenden Energie- und Lebensmittelpreisen geführt und so die Menschen unter anderem über ihre Duschdauer und die Anzahl der Kleiderschichten, die man übereinander tragen kann, nachdenken lassen.
Zum anderen hat die Pandemie uns gezeigt, dass herkömmliche Muster, wie z. B. dass man zum Arbeiten in ein Büro geht oder vielleicht auch, dass man Yoga nur in einem Yoga-Studio machen kann, nicht ultimativ gesetzt sind. Persönliche Lebenskonzepte wurden hinterfragt und neujustiert. Der Anspruch auf Selbstverwirklichung bekommt neue Impulse, wenn klar ist, dass man nicht zwingend in einer großen Stadt leben muss, um zu arbeiten, oder dass es auch möglich ist, tagsüber mal offline zu gehen und erst später den Computer wieder anzuschalten. Während Corona waren die Gründe für diese Verhaltensänderungen eher problematisch: sei es, dass man zu den Eltern aufs Land zog, weil man dort wenigstens einen eigenen Raum als Homeoffice hatte, oder weil man auch noch nebenher Homeschooling betreiben musste. Das Schlagwort der "Work-Life-Balance", das schon lange vorher immer wieder damit verbunden wurde, dass Arbeitgeber sich im Klaren sein müssen, dass Arbeitnehmende ein Gesamtlebenskonzept verfolgen und Arbeit davon nur ein Teil sein kann, hat hier ganz neue Dimensionen erhalten. Wie sehr das anhält, lässt sich daran sehen, wie schwer sich Arbeitgeber:innen tun, die Belegschaft wieder zurück ins Büro zu holen.
Themen wie Diversität, also die Möglichkeit, seine eigene (kulturelle, geschlechtliche, religiöse) Identität auch und gerade am Arbeitsplatz leben zu dürfen, führen dazu, dass sich das Zusammenarbeiten und der Umgang miteinander verändert. Genauso, wie die Tatsache, dass zumindest in der westlichen Welt aufgrund der demografischen Entwicklung die Arbeitskräfte immer weniger und älter werden. Es muss um Arbeitskräfte gekämpft werden und gleichzeitig muss man sich darauf einstellen, dass es nicht genug davon gibt.
Viele der Veränderungen durch die Digitalisierung sind auch durch die Hoffnung getrieben, dass sich der demografische Wandel durch Automatisierung beheben ließe und damit die Menschen, ganz im Sinne der sich geänderten Werte, weitgehend vom Joch stupider Arbeiten befreit werden könnten.
Dieser grundsätzliche Wandel der Arbeitswelt verändert auch die persönlichen Lebenswege von Menschen. Die meisten erlernen zwar immer noch einen Beruf (oder studieren ein bestimmtes Fach), aber das heißt noch lange nicht, dass sie diesen auch ihr Leben lang ausüben oder überhaupt ausüben. In früheren Zeiten war es der Regelfall, dass man nach der Ausbildung in einer entsprechenden Branche zu arbeiten begann und sich, wenn man sich nicht ganz dumm angestellt hatte, "hocharbeitete" zum Abteilungsleiter/zur Abteilungsleiterin oder am Ende der Berufskarriere im "oberen Management" landete. Diese Lebenswege gibt es heute immer noch.
Doch zugleich sind die Möglichkeiten vielfältiger geworden. Man kann einfacher Aufgabenfelder und Branchen wechseln. Man kann später - auch mit einer Berufsausbildung - noch einen fachspezifischen Master "draufsetzen" und sich damit neue berufliche Möglichkeiten eröffnen. Menschen nehmen "Sabbaticals" und betätigen sich künstlerisch oder gehen auf Weltreise. Andere gründen Start-ups am laufenden Band, auf der Suche nach dem nächsten technischen Trend. Berufsbiografien werden damit "bunter", unberechenbarer und auch spannender, da damit vollkommen verschiedene Erfahrungen miteinander verbunden werden.
Solche rein optimistischen Szenarien, die die persönliche Selbstverwirklichung propagieren oder das "Ende der Arbeit" ausrufen, klingen spannend und attraktiv, müssen aber auch skeptisch gesehen werden. Arbeit wandelt sich, aber wird nicht verschwinden. Immerhin müssen diese Roboter auch programmiert werden und bestimmte Bereiche - gerade, wenn es um Arbeit mit Menschen geht, wie in der Pflege oder der Erziehung - können maximal digital unterstützt, aber nicht durch reine Maschinen erledigt werden. Hinzukommt, dass politische Ereignisse auch das "Rad zurückdrehen" können, wie an den Diskussionen zu sehen ist, ob es angesichts gestörter Lieferketten und der hohen Abhängigkeit von China nicht sinnvoll wäre, wieder mehr innerhalb der EU zu produzieren. Und die Energie- und Klimakrise könnte dazu führen, dass Produktion und Logistik sich mittelfristig ganz anders entwickeln als heute gedacht.
Klar wird bei diesen Überlegungen, dass man immer zwei verschiedene Perspektiven beachten muss, wenn man über den Wandel in der Arbeitswelt spricht. Da wären zum einen neue technische Möglichkeiten, wie sie durch Automatisierung, Künstliche Intelligenz oder auch das Internet of Things, also sich selbst steuernde digitale Geräte, möglich werden. Hierzu muss man auch die Vernetzung in der globalen Welt zählen, die es inzwischen ermöglicht, gleichzeitig auf der ganzen Welt Dienstleistungen anzubieten oder Waren über die ganze Welt verteilt herzustellen und wieder zusammenzuführen. Hier ist noch kein Endpunkt der Entwicklungen abzusehen und daher auch nicht vorauszuplanen.
Zugleich haben sich der menschliche Anspruch an Arbeit und die Vorstellungen vom richtigen Zusammenarbeiten, das damit verbunden ist, gewandelt. Individualisierung und Flexibilisierung sind noch zu keinem Abschluss gekommen. Ideen wie die von Mark Zuckerberg (siehe Kasten "Metaverse - die schöne, neue Welt von Mark Zuckerberg"), dass man sich zukünftig nur noch in einer komplett virtuellen Welt zum Arbeiten trifft, stoßen - nicht zuletzt aufgrund der Begrenzungen, denen die Technologie aktuell noch unterworfen ist...
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