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Krakau ist das beliebteste Touristenziel in Polen. Die Altstadt mit dem großen, einladenden Marktplatz {1}, das königliche Schloss auf dem Wawel {17}, das ehemalige jüdische Viertel Kazimierz (->) sowie eine ganze Reihe herausragender Museen locken Gäste aus dem In- und Ausland in die Stadt. Ein Schatten spendender Parkring {16} um die mittelalterliche Stadt sowie ein grüner Boulevard am Weichselufer machen Krakau noch lebens- und liebenswerter.
Als ich an einem Sommerwochenende vor vielen Jahren zum ersten Mal nach Krakau kam, war ich sofort vom Zauber dieser Stadt gefangen. Ich beschloss, wenigstens ein Semester an der berühmten Jagiellonen-Universität zu studieren und kehre seitdem immer wieder zurück - inzwischen auch mit Familie. Längst faszinieren mich nicht mehr nur das Antlitz der Stadt, ihre Cafés, Kellerkneipen und Bars unter freiem Himmel, sondern auch die vielfältigen Schichten der Krakauer Geschichte.
Wawel (->) und Altstadt (->) laden dazu ein, tief in die Zeit einzutauchen, als Polen ein Königreich war und von Krakau aus regiert wurde. Eindrucksvoll ist die archäologische Ausstellung unter dem Hauptmarkt {2}, die Einblicke in die mittelalterliche Stadt gewährt. In Kazimierz (->) kann man sich, wenn auch nicht ohne Anstrengung, in die untergegangene Welt der jüdischen Kultur vertiefen, die Krakau und Polen über Jahrhunderte prägte. Am gegenüberliegenden Weichselufer, in Podgórze (->), sind die Spuren des Naziterrors nach wie vor zu entdecken: Ghetto, KZ Plaszow {43} und die Ausstellung in der ehemaligen Schindler-Fabrik {40}. In Nowa Huta (->) wiederum begibt man sich in die sozialistische Welt der Volksrepublik Polen.
Doch keine Sorge: Krakau ist kein Freilichtmuseum, es ist eine vitale, dynamische Stadt voller Energie, aber - dieser Hinweis darf nicht fehlen - deutlich gelassener als Warschau.
Mein Tipp: Vor der Reise erledigen
Es empfiehlt sich, deutschsprachige Führungen im Salzbergwerk Wieliczka {53} und in Auschwitz {54} schon vor Reiseantritt zu buchen, auch bei den Museen Czartoryski {8} und Schindler-Fabrik {40} kann es in der Hochsaison im Sommer sinnvoll sein, sich schon vor Reisebeginn Tickets zu sichern.
Auf dem Wawel {17}, Krakaus ehemaliger Königsresidenz (085ku Abb.: mb)
Krakau ist eine Stadt zum Flanieren: ob durch die belebten Gassen der Altstadt, durch das noch immer leicht morbide anmutende Szeneviertel Kazimierz, durch die weitläufigen Grünanlagen der Stadt, entlang der Weichsel oder in der sozialistischen Musterstadt Nowa Huta. Vor allem aber ist Krakau eine Stadt zum Wohlfühlen und Verweilen.
Verlaufen kann man sich im Krakauer Zentrum nur schwer. Das gesamte Areal der Altstadt, das gleich gänzlich zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, wird von einem grünen Parkring umschlossen, den Planty {16}. Quer durch die Altstadt führt vom Florianstor {7} über die Florianska-Straße {9}, den Hauptmarkt {1} und die Grodzka-Straße {10} bis zum Wawel der sogenannte Königsweg, an dem entlang sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der alten Königsstadt befinden. Wer sich dazwischen in den Straßen und Gassen der Altstadt treiben lässt, wird früher oder später entweder wieder auf dem Hauptmarkt oder in den Planty landen.
Es lohnt sich allerdings auch, einen Blick über den Parkring hinaus zu werfen: Hier lässt sich Krakau jenseits der Touristenströme erleben. Für solche Stadtteilspaziergänge bietet sich der Marktplatz von Kleparz {20} als guter Ausgangspunkt an. Rund um die Straße des heiligen Philipp (ul. sw. Filipa) und die Lange Straße (ul. Dluga) laden zahlreiche Läden zum Einkaufsbummel ein.
Zwei eher studentisch geprägte Viertel sind die westlich der Altstadt gelegenen Piasek und Nowy Swiat. Ein Streifzug durch die von Jugendstilbauten geprägte Gegend zwischen der Pilsudski-Straße (ul. Pilsudskiego) und der Krupnicza-Straße (ul. Krupnicza) ließe sich mit einem Besuch im Nationalmuseum {23} oder einem Ausflug zu Blonia-Wiesen und Jordanpark {24} verbinden.
Unverzichtbarer Teil jedes Aufenthalts in Krakau ist neben der Altstadt das ehemals jüdische und jetzige Szeneviertel Kazimerz. Das jüdische Kazimierz lässt sich hervorragend mit einem Spaziergang entlang des ausgeschilderten Synagogen-Weges erkunden, den man am besten auf der Breiten Straße {26} (ul. Szeroka) beginnt. Gut sichtbar angebrachte Schilder mit einem Übersichtsplan befinden sich vor allen Synagogen.
Mittelpunkt der Café- und Kneipenszene von Kazimierz ist der Plac Nowy {35}. Der christliche Teil von Kazimierz mit seiner imposanten Paulinerkirche {37} liegt etwas abseits der sonstigen Sehenswürdigkeiten. Ein Abstecher zur Paulinerkirche lässt sich jedoch gut mit einem anschließenden Spaziergang entlang der Weichsel bis zum Wawel und zurück in die Altstadt verbinden.
Altstadt und Kazimierz lassen sich am besten zu Fuß erkunden. Wem das zu anstrengend ist, der kann sich auch mit kleinen Elektrofahrzeugen - den Meleks - durch die Stadt chauffieren lassen (->). Diese fahren auch in den rechts der Weichsel liegenden Stadtteil Podgórze (->). Dorthin gelangt man von Kazimierz aus auch über eine Fußgänger- und Fahrradbrücke, die besonders am Abend selbst ein reizvolles Ziel ist.
Um den sozialistischen Musterbezirk Nowa Huta (->) zu besuchen, ist man allerdings auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen. Die Fahrt mit der Straßenbahn dorthin dauert aus dem Stadtzentrum knapp eine halbe Stunde. Das Auto benötigt man höchstens für ausgiebige Ausflüge in die Umgebung Krakaus - die in diesem Buch beschriebenen Abstecher ins Salzbergwerk Wieliczka {53} oder in die KZ-Gedenkstätte Auschwitz {54} sind jedoch problemlos mit Bus oder Bahn zu erreichen.
Krakau ist eine gemütliche Stadt. Ohne Stress lassen sich die wichtigsten Sehenswürdigkeiten an einem langen Wochenende besichtigen - immer unterbrochen von kleinen Pausen in den vielen Cafés (->) und Kneipen (->) der Stadt.
Die historische Altstadt von Krakau und die ehemalige Königsresidenz Wawel sind von Kriegszerstörungen verschont geblieben - und zählen seit 1978 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Sie sind sicher das erste Ziel eines Besuchs in Krakau. Lässt man sich durch die Gassen der Altstadt treiben und gelangt irgendwann auf das Wawelschloss {17} - wo der Blick weit über die Weichsel schweift - taucht man schnell in das Flair der altehrwürdigen Stadt ein. Eine Pause in einem der vielen Cafés tut ihr Übriges, um Urlaubsgefühle aufkommen zu lassen. Besonders gemütlich ist es im Café Camelot (->) und im Nowa Prowincja (->).
Daneben empfiehlt sich auch ein Besuch im Museum - z. B. in der Gemäldegalerie in den Tuchhallen {3}, der archäologischen Multimediaausstellung unter dem Hauptmarkt {1} oder dem Czartoryski-Museum {8}. Restaurants für den Abend finden sich in der Altstadt zuhauf. Wer es östlich-rustikal und nicht allzu teuer mag, dem seien das Smak Ukrainski (->) und das Morskie Oko (->) ans Herz gelegt.
Wer am ersten Abend noch nicht im Szeneviertel Kazimierz (->) gelandet ist, sollte den Stadtteil spätestens am zweiten Tag besuchen. Dort taucht man in die jüdische Vergangenheit Krakaus ein, die schon fast vergessen war, bis man sich ihrer vor einem knappen Vierteljahrhundert wieder entsann. Einen Besuch lohnen nicht nur die vielen Synagogen, sondern auch der Alte und der Neue Jüdische Friedhof {32} {27}. Seit vielen Jahren ungebrochen wächst auch die Beliebtheit Kazimierzs als Vergnügungsviertel mit vielen Restaurants, Kneipen und Clubs, ohne dass es seinen etwas heruntergekommenen Charme dabei allzu sehr verloren hat. Die Kneipen Singer (->) und Alchemia (->) am Plac Nowy {35} sind die ältesten im Viertel. Für eine Kaffeepause lohnt es sich, im Klezmer Hois (->) einzukehren, wo es unbeschreiblich leckere jüdische Süßwaren gibt.
Ein Besuch in Kazimierz lässt sich gut mit einem Ausflug auf die andere Seite der Weichsel verbinden. Dort finden Geschichtsinteressierte in Podgórze nicht nur Spuren des Krakauer Ghettos, sondern auch die berühmte Emaillefabrik von Oskar Schindler {40} - heute ein äußerst sehenswertes Museum über die Nazi-Okkupation in Krakau. Erhellend kann auch ein Besuch im benachbarten Museum für Gegenwartskunst (MOCAK {41}) sein.
Am dritten Tag in Krakau lässt sich all das nachholen, was an den beiden ersten Tagen zu kurz kam: ein Besuch der Museen des Wawels {17},...
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