Wenn die Abdeckung zusätzlich zum Schutz vor Wind und Regen auch isolieren soll, ist es wichtig, noch eine zusätzliche Dämmschicht gegen Kälte in einer Dicke von fünfzehn bis zwanzig Zentimetern aufzutragen. Dazu können die jeweiligen Abdeckungen noch mit Erde, Schnee oder Ziegeln aus Rasen bedeckt werden. Diese Schicht sollte so dick wie möglich sein. Die Kombinationsmöglichkeiten von Rahmen und Abdeckung sind vielfältig, eine gewisse Stabilität des Rahmens, um das Gewicht der Abdeckung mit Sicherheit zu tragen, ist allerdings Voraussetzung. Hier sind einige Beispiele für verschiedene Baumöglichkeiten:
Sämtliche Beispiele von Rahmen und Dächern sind auch im Winter hervorragend als Schutz geeignet. Durch einen hohen Schneebelag kommt es zusätzlich noch zu einer hervorragenden Isolierung. Haben Sie aufgrund von fehlenden Baumaterialien nicht die Möglichkeit ein solches Lager zu errichten, kann auch mit Schnee und wenig Arbeitsaufwand eine andere Unterschlupfart errichtet werden.
Lagerstätte aus Schnee
Eine einfache Lagerstätte ist ein simples Schneeloch. Dieses kann auch ohne Hilfsmittel wie Messer oder Ski zur Not mit den Händen ausgegraben werden. Ein Schneeloch bietet das schnellste und einfachste Mittel, um sich beispielsweise vor einem Schneesturm und vor dem Erfrieren zu schützen. Eine Schneetiefe von mindestens fünfzig Zentimetern ist dabei allerdings Voraussetzung. Um ein Schneeloch zu graben, legen Sie sich am besten auf den Rücken. Stoßen Sie kräftig mit den Beinen, um so ein Loch zu graben. Alternativ können Sie sich mit dem Körper herumdrehen und mit den Händen ein Loch schaufeln, sodass ihr Körper hineinpasst. Haben Sie eine Tiefe von fünfzig Zentimetern erreicht, graben Sie nun seitlich weiter unter der Schneedecke. Schließen Sie anschließend die seitliche Öffnung entweder ganz oder nur teilweise. Je kleiner der Raum am Ende ist, desto mehr Wärme wird sich dort sammeln. Liegt nicht genug Schnee, sodass Sie das Loch nicht tief genug graben können, graben Sie einfach nur eine offene Mulde, die Sie anschließend mit Schneeblöcken abdecken.
Im Gegensatz zu Schnee und Kälte kann diese Methode auch bei großer Hitze mit Sand angewendet werden.
Ein weiterer Unterschlupf aus Schnee ist eine Schneegrube. Hierfür graben Sie ein mindestens achtzig Zentimeter tiefes Loch in der gewünschten Länge. Es sollte circa schulterbreit sein beziehungsweise so schmal wie möglich. Nach unten hin graben Sie die Grube breiter, und zwar auf beiden Seiten. Haben Sie vor, die Grube zu beheizen, sollte die Breite unten mindestens 1,5 Meter betragen. Nun können Sie die Schneegrube von oben her durch alle möglichen, zur Verfügung stehenden Abdeckungen, wie zum Beispiel Schneeblöcke, abdecken. Eine isolierende Schicht aus Schnee von mindestens dreißig Zentimetern sollte noch darüber geschichtet werden. Nun können Sie den Eingang ebenfalls mit Schneeblöcken verschließen. Es sollten aber ein paar Luftlöcher gelassen werden.
Eine nächste Möglichkeit ein Lager aus Schnee zu errichten, ist eine Schneehütte. Diese lehnt wie ein Schrägdach an einer bereits vorhandenen Schneewand an. Die Hütte kann aus einem Hang gegraben werden. Sie können je nach Belieben eine Sitzbank oder auch Ablagemöglichkeiten formen. Anschließend decken Sie den Rahmen mit Schneeblöcken ab und verschließen die Seiten.
Auch eine Schneehöhle ist als Schneelager denkbar. Hierfür ist allerdings eine Schneetiefe von mindestens zwei Metern Voraussetzung und im Allgemeinen die beste Art von Lager im Winter. Das Innere der Höhle muss an den Wänden geglättet werden und die Höhle sollte die Form eines Spitzbogens haben, um so Schmelz- und Kondenswasser ablaufen lassen zu können. Auch dauerndes Tropfen kann dadurch vermieden werden. Die Decke sollte mindestens eine Stärke von fünfzig Zentimetern haben. Je stärker die Dicke der Decke ist, umso besser wird die Hülle isoliert. Vor Beginn des Baus sollten Sie daher Holzstücke in der Länge der geplanten Deckenstärke in den Schnee stecken, sodass Sie beim Aushöhlen erkennen können, wann die beabsichtigte Stärke erreicht ist. Nach circa 24 Stunden ist der Schnee durch die Körperwärme oder durch Beheizung bis zur Vereisung verdichtet. Dadurch sind die Wände luftdurchlässig. Trotzdem sollte immer mindestens ein Luftloch mit einem Durchmesser von zwei bis fünf Zentimetern offengelassen werden.
Beim Bau von Schneelagern sollten Sie darauf achten, dass Sie dabei möglichst Kleidung tragen, die vor Nässe schützt oder die schon nass ist. Trockene Bekleidung sollten Sie sich zum Unterziehen aufbewahren, wenn das Lager fertig ist. Im Lager sollten Sie die trockene Bekleidung auf der Haut tragen und die nasse darüber. Haben sie keine Möglichkeit das Lager zu beheizen, sollten Sie alle Kleidung, die zur Verfügung steht, anziehen. Besonders der Kopf sollte vor Kälte geschützt sein. Zum Schutz vor Kälte können Sie auch sämtliche Möglichkeiten wie Papier, trockene Nadelzweige, Laub oder Moos ausnutzen und zwischen die Kleidungsstücke stecken. Einschnürungen, wie zum Beispiel der Hosenbund, Gurte oder ähnliches, sollten gelockert werden. Sollten Sie nicht alleine sein, können Sie eng aneinanderrücken, um sich gegenseitig zu wärmen. Gegen die Bodenkälte sollten Sie Ihren Liegeplatz entsprechend isolieren.
Der Liegeplatz
Ist der Schutzbau fertig gestellt, so ist der darin befindliche Liegeplatz enorm wichtig. Nicht nur zur Isolierung gegen die Bodenkälte und die Feuchtigkeit ist dieser Platz ausschlaggebend, sondern auch um sich entspannt auszuruhen zu können und weich und bequem zu liegen. Die Qualität des Liegeplatzes ist ausschlaggebend für Ihre körperliche und psychische Verfassung und Leistungsfähigkeit. Zum Bau des Liegeplatzes kann als Material alles verwendet werden, was weich und isolierend ist. Zum Beispiel können dichte lange Laub- oder Nadelholzzweige verwendet werden. Auch trockenes Gras, Moos oder Laub sind weich und isolieren. Ebenso können Felle von Beutetieren, gewebte Gras- oder Schilfmatten sowie vorhandene Bekleidung zum Bau des Liegeplatzes verwendet werden. Natürlich können auch all diese Materialien miteinander kombiniert werden.
Die beste Isolationswirkung erreichen Sie, indem sie circa zwanzig Zentimeter Luft beziehungsweise Abstand vom Boden halten. Dies können Sie beispielsweise mit einem Holzrahmen erreichen. Der Liegeplatz sollte täglich frisch mit Material gefüllt werden, um so das Einnisten von Ungeziefer zu verhindern und die Elastizität und Isolierwirkung zu erhalten.
Auch die Äste eines Baumes können als Liegeplatz verwendet werden. Natürlich können auch Unterkünfte auf Bäumen errichtet werden, zum Beispiel in Form eines Baumhauses.
Beheizung des Lagers
Fast alle Lager und Schutzbauten können beheizt werden. Dies geschieht entweder im Inneren des Schutzbaus selbst durch ein Feuer oder durch eine Feuerstätte außerhalb des Lagers. Bei einem Feuer außerhalb des Lagers können Steine erhitzt werden, die dann als Wärmespeicher in den Unterschlupf gelegt werden.
Bei der Beheizung des Schutzhauses ist Folgendes zu beachten:
Heben Sie die Feuergrube aus, so können Sie die Raumhöhe beibehalten und gleichzeitig ein größeres Feuer entfachen. Die Grube für das Feuer sollte dabei eine Tiefe von zwanzig Zentimetern haben und der Rauch sollte nach oben abziehen können. Um sich und das Lager vor Funken zu schützen, sollten Sie das Feuer rundherum mit grünem Holz umgeben. Es ist sinnvoll, das Feuer in gerader Linie zum Eingang und in die Mitte des Raumes zu legen. So haben Sie mehr Platz im hinteren Teil des Lagers, wo es auch wärmer ist. Um Feuer im Schnee zu machen, sollten Sie einen Rost aus grünem Holz oder aus Steinen unterlegen. Glühende Steine sollten Sie zu einem Haufen zusammenlegen, um sich so vor dem Verbrennen an versehentlich herumliegenden einzelnen heißen Steinen zu schützen.
Auch die Liegefläche kann beheizt werden. Dadurch erhöht sich zwar der Arbeitsaufwand, sichert aber eine behagliche Wärme während der ganzen Nacht. Besonders wichtig ist dies im Winter oder wenn es Verletzte gibt.
Es gibt zwei Möglichkeiten der Beheizung für den Liegeplatz:
Möglichkeit eins ist die Beheizung durch Strahlungswärme. Dazu wird eine Grube von circa fünfundzwanzig Zentimetern Tiefe auf einer Fläche von 60 x 170 Zentimetern gegraben. Auf den Boden der Grube legen Sie nun eine fünfzehn bis zwanzig Zentimeter dicke Schicht aus Steinen. Auf dieser Steinfläche entzünden Sie nun ein Feuer und unterhalten dies so lange, bis die Steine glühen. Glut und Asche werden anschließend soweit wie möglich entfernt. Nun decken Sie eine sieben bis zehn Zentimeter dicke Erdschicht über die glühenden Steine. Darüber schichten Sie noch mindestens fünfzehn Zentimeter Reisig, Laub oder Gras. Die abstrahlende Wärme ist unter Berücksichtigung von Witterung und dem jeweiligen Schutzbau bis zu zwölf Stunden spürbar.
Möglichkeit zwei ist die Beheizung durch warme Luft. Hierbei wird eine Art Kamin unter dem Bett hergeleitet. Durch diesen kann der heiße Rauch hindurchfließen. Natürlich muss der Bau dieser Beheizung den jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden und ist nicht ganz so...