Schweitzer Fachinformationen
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Nicht zuletzt auf Grund der Verbesserung des Equipments beim Badminton sind heute wesentlich höhere Leistungen im Spitzenbadminton möglich. Diese Entwicklungen beziehen sich vor allem auf den Schläger, die Besaitung und die Bälle. Aber auch die Sportkleidung und die Schuhe wurden den modernen Anforderungen an einen Leistungssport angepasst. Dazu gehören genauso spezielle Schlägerhüllen und Sporttaschen, die den Erfordernissen von Badmintonspielern entsprechen.
Während in den 80er Jahren das Gewicht der Schläger noch zwischen 100 g und 130 g lag, so wiegen die guten Rackets heute gerade mal noch etwa 85 g. Trotzdem können die Schläger durchaus mit einer Härte von bis zu 14 kg bespannt werden. Die Bestandteile des Schlägers sind Griff, Schaft, Kopf und Besaitung. In den Anfängen des Badmintonsports bis in die 1970er-Jahre bestanden Schläger vollständig aus Holz. Damit der Schlägerrahmen sich nicht verzog, wurde dieser nach dem Spiel in einen Spanner eingeklemmt.
Erst mit der Professionalisierung des Sports experimentierten asiatische Firmen mit anderen Materialien als Holz. Zunächst wurden Schaft und Rahmen aus Leichtmetall, Stahl, Aluminium und später aus Carbon-Grafit (Kunstfaser aus verkohltem Erdpech) hergestellt. Dadurch reduzierte sich zum einen das Gewicht, zum anderen erhöhte dies die Stabilität des gesamten Schlägers. Heute werden auch Stoffe wie Glasfasern (Fiberglas) und synthetische Fasern (Boron, Grafit, Kevlar und Magan Beryllium) verwendet. Die Materialien haben einen sehr hohen Zerreißwiderstand und sind wesentlich fester als Stahl - und haben vor allem eine wesentlich höhere Elastizität. Dabei besteht der Schläger nicht mehr aus verschiedenen Teilen, sondern Kopf und Schaft sind bei den hochwertigen Spielgeräten aus einem Stück (One-Piece-Konstruktion).
Die oben genannten Materialien machen die Schläger leichter und bringen eine größere Flexibilität hinein. Insbesondere der elastische Schaft sorgt für den sogenannten Peitscheneffekt. Man hört beim Schlag ein typisches Zischgeräusch. Während ein elastischer Schaft druckvolle Schläge unterstützt und eine noch größere Beschleunigung bewirkt, so ist die Eigenschaft der Flexibilität beim Schlägerkopf eher hinderlich. Die Präzision in den Schlägen geht verloren. Es gilt daher: Je härter der Rahmen ist, desto präziser lässt sich damit schlagen.
Hochwertige Schläger zeichnen sich durch eine geringe Torsion (Verwindungssteifheit des Schafts) aus. Diese wird daran gemessen, inwiefern sich der Schlägerkopf um die Längsachse des Schafts nach links oder rechts drehen lässt. In dem Fall, in dem der Spieler den Ball nicht zentral, sondern am Schlägerrand trifft, kann dieser bei einem Schläger mit geringer Torsion ähnlich gut zurückgebracht werden, wie bei einem Ball, der mittig getroffen wurde.
Abb. 6a: Neu bespannte Schläger bei einem Profiturnier
Eine weitere physikalische Eigenart des Schlägers, die die Spieleigenschaft beeinflusst, ist die Balance. Auf dem Markt gibt es kopf- und grifflastige sowie ausgewogene Schläger. Grundsätzlich bieten kopflastige Schläger eine höhere Beschleunigung beim Smash, während grifflastige Modelle besser geeignet sind für eine defensive Spielweise, weil damit eine größere Präzision in den Schlägen gegeben ist. Ausgewogene Modelle sind ein Kompromiss beider Varianten. Um zu testen, um welche Art von Schläger es sich handelt, muss man den Schläger auf dem Zeigefinger balancieren - und zwar so, dass sich der Zeigefinger in der Mitte am Schaft befindet.
Auch an der Form des Schlägerkopfs wurde experimentiert, da das Regelwerk lediglich Maximalmaße festlegt und somit andere Maße zulässig sind. So darf der gesamte Schlägerrahmen nicht länger als 68 cm in der Länge und 23 cm in der Breite sein. Für die Besaitung gelten Werte von maximal 28 cm x 22 cm.
Der traditionelle Schlägerkopf ist oval, es kann damit eine gute Ballbeschleunigung erzielt werden. Dies ist die Fortentwicklung gegenüber der Tropfenform aus den Anfängen der Sportart. Daneben ist mittlerweile auch die isometrische Kopfform gängig, wobei der Kopf nach oben hin flach abgerundet ist. Der optimale Schlagbereich - der sogenannte Sweet-Spot - vergrößert sich dadurch.
Abb. 6b: Klassische vs. Isometrische Kopfform
Tipp 1: Einsteiger sollten sich nicht von der Schlägerwerbung verrückt machen lassen - und ein günstigeres und unter umständen robusteres Schägermodel wählen. Gute Einsteigerschläger sind für 60-80,- ? zu haben. Stabile Schläger sind insbesondere bei Neulingen angeraten, wenn diese gerne Doppel spielen. Durch mangelndes technisches und taktisches Verständnis kreuzen sich da schon einmal ungewollt die Schläger.
Tipp 2: Beim Training und insbesondere beim Wettkampf sollte ein Spieler mindestens zwei Schläger dabeihaben. Diese Schläger sollten durchaus im Wechsel gespielt werden, damit sie "eingeschlagen" sind und während des Wettkampfs nicht für unnötige Anpassungsschwierigkeiten sorgen.
Tipp 3: Die Griffstärke kann über Griffbänder reguliert werden. Spieler mit großen Händen tendieren oft zu dicken Griffen. Sie wickeln durchaus zwei oder drei Griffbänder übereinander, um die gewünschte Stärke zu bekommen.
Tipp 4: Die Schlägergriffe eines neuen Schlägers sind aus synthetischem Stoff oder aus Leder. Versierte Spieler, die zum Schwitzen in der Handfläche neigen, wickeln ein rutschfestes Griffband aus Gummi oder Frottee um das Originalband. Dabei ist zu berücksichtigen, dass ein Frotteeband nach einer gewissen Zeit verbraucht ist und ausgewechselt werden muss.
Tipp 5: Turnierspieler sollten immer auch ein Ersatzgriffband dabeihaben, um dieses schnell auswechseln zu können.
Abb. 7: Mit Puder kann der Frotteegriff getrocknet werden - hier von Lin Dan.
Die Besaitung des Schlägers ist ein wichtiger Faktor beim Badminton. Der Ballflug wird durch die Beschaffenheit und Bespannungshärte der Saite beeinflusst. Beschleunigung, Kontrolle und Kraftaufwand variieren dadurch erheblich. Saiten sind durchschnittlich etwa 0,62-0,85 mm dick. Bei der Bespannung ist zu unterscheiden in Kunstsaiten und Darmsaiten.
Während frühere Spitzenspieler ausschließlich auf Naturdarmsaiten aus Rinds- und Schafsdärmen schworen, so nimmt deren Bedeutung mit der immer besseren Herstellung von Kunstsaiten ab. Darmsaiten zeichnen sich durch eine hohe Elastizität aus und gestatten ein gefühlvolles Spiel und eine hervorragende Ballbeschleunigung. Allerdings sind sie teurer als vergleichbare Kunstsaiten und weniger haltbar, da sie auf äußere Einflüsse wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit reagieren.
Kunstsaiten können aus einem Strang (Polyester) oder aus mehreren Fasern (multifile Nylonsaiten) bestehen. Je nach Beschaffenheit unterstützen sie bestimmte Spieleigenschaften, wie gefühlvolles oder kraftvolles Spiel. Zudem variiert die Haltbarkeit je nach Herstellungsverfahren. Eines der profiliertesten Unternehmen auf dem Gebiet ist die amerikanische Firma Ashaway, die vor fast 200 Jahren in der Nähe von Boston mit der Produktion von Operationsfäden und Fischfangsaiten begann. Seit etwa 70 Jahren entwickeln sie Badminton- und Squashsaiten weiter.
Bei der Bespannungshärte muss ein Kompromiss zwischen der Beschleunigung und der Ballkontrolle gefunden werden. Als Faustformel gilt: Je härter die Bespannung, desto größer ist die Kontrolle und Ballsicherheit. Die Beschleunigung...
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