Schweitzer Fachinformationen
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Ein kleines französisches Dorf, liebenswerte Einwohner und ein Hauch von Hollywood!
Élodie kann es kaum glauben! Ausgerechnet im Schloss ihres verschlafenen kleinen Heimatdorfs Courléon soll ein Historienfilm gedreht werden. Alle Dorfbewohner sind furchtbar aufgeregt und wollen beim Dreh dabei sein. Als sich das Team vor Ort nach Komparsen umsieht, landet Élodie prompt als Hofdame am Filmset. Schon bald lernt sie den attraktiven Hauptdarsteller Paul kennen, der ihr ein wenig länger in die Augen sieht als allen anderen. Sehr zum Missfallen des jungen Schlosserben Nicolas, der seit Kindheitstagen eine heimliche Schwäche für Élodie hat. Ein trubeliger Sommer voller Gefühlschaos nimmt seinen Lauf ...
Der erste Band der romantischen Feel-Good-Reihe rund um ein kleines Schloss im idyllischen Loire-Tal.
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»Bitte schön, Madame, Ihr café au lait und ein pain au chocolat.«
Vorsichtig stellte ich den Teller mit dem Gebäck und die dampfende Tasse auf dem runden Holztisch ab. Das schaumige Herz auf dem Café schwappte dabei bedenklich nach rechts.
Die ältere Dame am Tisch sah mit irritierter Miene erst zu dem Getränk und dann zu mir. »Ich habe aber ein ganz normales Croissant und einen Kaffee ohne Milch bestellt«, teilte sie mir auf Englisch mit. »Ich vertrage keine Milch.«
»Mince!« Peinlich berührt kratzte ich mich am Hinterkopf. »Ja, gut, dann bringe ich Ihnen jetzt besser mal das Richtige, oder? Un instant s'il vous plaît!«
Ich schnappte mir so hastig die Tasse und das pain au chocolat, dass ein paar Spritzer des Heißgetränks doch noch auf der Tischplatte landeten.
»Entschuldigen Sie, ich bringe gleich Servietten!«, rief ich über meine Schulter und machte mich dann schnurstracks auf den Weg zurück zur Küche. An diesem Tag schien alles schiefzulaufen. Hatte die Dame wirklich ein Croissant bestellt? Vielleicht hatte mich ja das ewige Chanson-Gedudel aus den Lautsprechern aus dem Konzept gebracht.
Das kleine Bistro, in dem ich kellnerte, verkörperte bis ins letzte Detail, was Touristen sich unter »typisch französisch« vorstellten. Eilig schlüpfte ich unter einer Girlande aus rot-weiß-blauen Flaggen hindurch zurück in die Küche.
»Ähem, sie wollte doch ein Croissant«, verkündete ich dort. »Und Servietten bräuchte ich noch.«
»Na, so was.« Mein Vorgesetzter Monsieur Charlier bedachte mich mit einem strengen Blick. »Unsere Frau Anwältin scheint heute Konzentrationsschwierigkeiten zu haben.«
Im Bistro arbeiteten hauptsächlich Studenten, und mein Chef hatte die merkwürdige Angewohnheit, uns mit unserem Berufsziel anzusprechen. Das hieß, es gab einen Herrn Lehrer, eine Frau Biologin und natürlich mich, die Frau Anwältin. Nur leider wollte ich heute noch weniger als sonst an meine akademische Laufbahn erinnert werden.
»Das Leben als Anwältin ist nun mal hart«, erwiderte ich düster. »Besonders das einer angehenden Anwältin.«
»Einspruch abgelehnt.« Charlier packte ein Croissant mit ein wenig Butter und Marmelade auf einen kleinen Teller mit Goldrand. »Und jetzt sieh zu, dass du der Dame die richtige Bestellung servierst.«
»Oui, Monsieur!«
Ich schnappte mir den Teller mit dem Croissant und ein paar Servietten und eilte so schnell ich konnte zurück in den Gastraum. Es war an diesem Morgen gut besucht, besonders von Touristen, die sich bei typisch französischem Flair durch alle Köstlichkeiten des Landes probieren wollten. Das Stimmengewirr und die vielen gezückten Kameras und Smartphones, um ein paar Erinnerungsfotos zu schießen, machten mich nervös. Ganz abgesehen von den Kleinkindern, die in regelmäßigen Abständen gegen meine Beine prallten.
»So, aber jetzt, Madame«, sagte ich, als ich beim richtigen Tisch angekommen war. »Ein herrlich frisches, luftig leichtes Croissant für Sie.« Ich stellte den Teller vor ihr ab.
Mein Gast bedachte mich lediglich mit einem vernichtenden Blick. »Und was ist mit meinem Kaffee ohne Milch?«
»Merde.«
Ich bemerkte selbst, wie sich mehrere Gäste zu mir umdrehten. Zu Recht. So gründlich sah man wohl selten eine Kellnerin die Bestellung vermasseln. Mir wurde heiß.
»Es tut mir unendlich leid, Madame! Ihr café sans lait kommt natürlich auch sofort.«
»Wann haben Sie denn bitte hier angefangen?«, schimpfte nun die Dame. »Heute Morgen?«
»Ich bin normalerweise wirklich nicht so schusselig, aber heute . heute habe ich einfach einen schlechten Tag. Wissen Sie, ich studiere an der Sorbonne und -«
Ich wurde von der majestätisch erhobenen Hand der alten Dame unterbrochen. »Ich bin nicht hierhergekommen, um Ihren schlechten Tag auszusitzen, Mademoiselle. Machen Sie sich also nicht die Mühe, ich suche mir lieber ein anderes Bistro.«
Mir klappte erschrocken der Mund auf, als sie ihren Stuhl mit einem knarzenden Geräusch zurückzog und sich vom Tisch erhob. »Au revoir!«
Und ehe ich noch etwas sagen oder tun konnte - wobei ich wirklich nicht wusste, wie dieser Notfallplan ausgesehen hätte -, schlug die Tür des Bistros hinter ihr zu. Zut alors. Ich biss die Zähne zusammen und beugte mich nach vorn, um das unberührte Croissant wieder wegzutragen. Wer weiß . wenn ich es irgendwo versteckte und die Rechnung selbst beglich, würde Charlier vielleicht niemals davon .
»Das war ja eine traurige Vorstellung.«
Nur ein letzter Rest Geistesgegenwärtigkeit verhinderte, dass ein Croissant mitsamt Butter und Marmelade auf dem Bistroboden landete. Direkt hinter mir stand mein Chef. Charlier hatte die Augenbrauen hochgezogen und die Arme über seinem ausladenden Bauch verschränkt. Zwei Sekunden lang sahen wir uns an, während ich vor Peinlichkeit ein paar Zentimeter zusammenschrumpfte. Dann nickte er mit dem Kinn in Richtung Küche. Wie ein Häufchen Elend folgte ich ihm. Kaum dass wir die Frankreichgirlande passiert hatten, ging es auch schon los.
»Élodie Vinet! Man könnte meinen, du hättest heute Morgen deinen Kopf zu Hause gelassen! Wenn es nicht mal zum Kellnern reicht, bin ich nicht sicher, ob er überhaupt zu etwas taugt.«
»Es tut mir leid, Monsieur. Es ist nur . Sie wissen schon, der Stress. Ich bin heute ein wenig .«
»Das ist mir egal. Wir befinden uns hier nicht in deiner Universität, sondern in meinem Bistro. In Paris. In der Stadt der Liebe, compris? Meine Gäste wollen verzaubert werden und sich nicht mit den seelischen Nöten ihrer Bedienung befassen. Und überhaupt, mit Anfang zwanzig sollte man sich doch wohl etwas besser im Griff haben.«
»Mitte zwanzig«, korrigierte ich unwillkürlich.
»Ich gebe dir jedenfalls für den Rest des Nachmittags frei.« Monsieur Charlier wirkte sehr bestimmt. »Deine Leichenbittermiene ist in meinem Laden fehl am Platz.«
»Aber -«
»Der Herr Lehrer wird für dich einspringen, und jetzt Marsch nach Hause. Und komm ja nicht auf die Idee, noch mal so kopflos zur Arbeit zu erscheinen, sonst kannst du dir gleich eine neue Stelle suchen.«
Das Gesicht, das ich daraufhin machte, rechtfertigte meinen vorzeitigen Feierabend wahrscheinlich nur noch zusätzlich.
»Ja, Monsieur .«
Niedergeschlagen zog ich meine Schürze aus und verließ kurz darauf zur schwungvollen Melodie von »Les Champs Élysées« das Bistro. Dabei befand ich mich gar nicht auf der französischen Prachtstraße. Vielmehr schlurfte ich mit eingezogenem Kopf die verwinkelten Gassen von Montmartre entlang, vorbei an Patisserien in blassrosa Gebäuden, malerisch mit Efeu umrankt. Apropos malen: Hier konnte man an jeder Ecke ein Porträt von sich anfertigen lassen.
Vorfreudige Touristen saßen auf wackligen Holzstühlen, während sich die Künstler und Künstlerinnen hinter weißen Leinwänden verschanzten und in ihr Werk vertieften. Jetzt, da der Frühling in der Stadt angekommen war, stahlen sich sogar ein paar goldene Sonnenstrahlen durch die grauen Wolken. Jede Menge verschiedene Sprachen verflochten sich zu einem Klangteppich. Die Atmosphäre war entspannt und voller Leichtigkeit. Ich mit meiner »Leichenbittermiene« passte nicht in dieses Urlaubsparadies.
Mir entwischte ein tiefer Seufzer, als ich schließlich die vielen, vielen Stufen des Montmartre zurück zur Metro-Station hinuntertrabte. Dabei gab es eigentlich gar keinen richtigen Grund für ein finsteres Gesicht. Allerdings hatte ich mich seit heute Morgen immer noch nicht getraut, die Mail zu öffnen, die in meinem Postfach gelandet war. Die mit dem unheilvollen Betreff: Ihre Prüfungsergebnisse.
Als ich kurz darauf in der Metro saß, neben einem adretten Herrn im Anzug, verbrachte ich Fahrt an drei Stationen vorbei damit, nervös meine Hände zu kneten, nur um schließlich doch wieder mein Handy aus der Tasche zu ziehen. Es wurde Zeit, dass ich endlich diese Nachricht öffnete. Aber ich konnte es nicht. Ich starrte einfach nur wie hypnotisiert auf die Betreffzeile, während mein Finger unentschlossen über dem Display schwebte.
»Trauen Sie sich, Mademoiselle.«
Verdutzt wandte ich mich von meinem Handy ab und blickte in das Gesicht des älteren Herren, der neben mir saß. Er schenkte mir ein ermutigendes, wenngleich etwas mitleidiges Lächeln.
»Vom Herauszögern wird es auch nicht besser, glauben Sie mir.«
Wenn jetzt sogar schon die Leute in der U-Bahn Mitleid mit mir hatten, musste ich wirklich wie ein besonders armes Häufchen Elend aussehen.
»Ich weiß, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es durchstehe, wenn ich durch die Abschlussprüfung gerasselt bin.«
»Ach was!« Mein redseliger Sitznachbar machte eine wegwerfende Handbewegung. »Prüfungen kann man doch wiederholen.«
»Hmmh .« Ich wollte nicht zugeben, dass es sich schon um meinen dritten Anlauf handelte. Zum Glück las ich in diesem Moment auf der Anzeigentafel, dass ich ohnehin aussteigen musste. »Hoffentlich wird das nicht nötig sein.« Ich erhob mich rasch von meinem Sitz. Die Metro kam mit einem Ruck zum Stehen, woraufhin ich gegen eine metallene Haltestange prallte. »Au revoir, Monsieur!« Ich rieb meine schmerzende Schulter und verließ die Metro.
Das Viertel, das ich kurz darauf betrat, war nicht ganz so malerisch wie Montmartre. Aber wenn man Paris noch nicht allzu lange kannte, konnte man dort eigentlich alles irgendwie romantisch finden. Selbst...
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