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Zusammen verbrachten Shae, Ariana, Evie und Tyler einen ruhigen und perfekten Sommer in New York. Doch nun scheint der Trubel in die Stadt zurückzukehren und bringt das Leben der Freunde gehörig durcheinander. Ariana, die in ihrer Beziehung mehr als glücklich ist, sieht sich mit Hindernissen konfrontiert, die ihren Alltag auf den Kopf stellen. Tyler ist endlich bereit, sich den Schatten seiner Vergangenheit zu stellen, während Evie auf dem Weg zur Liebe viel über sich selbst lernt, was nicht immer leicht zu akzeptieren ist. Und Shae begeht in ihrem Eifer zu helfen einen Fehler, der sie das Wichtigste in ihrem Leben kosten könnte. Können sich die vier wenigstens auf ihre Freundschaft verlassen?
TYLER
Samstag, 28. September
». there's not a star in heaven .«, trällerte ich voller Inbrunst und funkelte dabei Lily an, die mit einem Mikro bewaffnet neben mir auf der Bühne stand und ihren Teil des Songs ergänzte. Wir wippten im Takt der Musik, ich channelte meinen inneren Zac Efron und legte alles in die Performance. Heute war mein dreißigster Geburtstag, und ich durfte ihn in einer der geilsten Städte mit den geilsten Leuten dieser Welt feiern.
Evie, Shae und Ariana saßen schon lang nicht mehr auf ihren Plätzen, sondern sangen lauthals mit. Casey unterstützte uns mit Maracas, die er irgendwoher gezaubert hatte. Cam hatte einen Arm locker um Shaes Hüfte geschlungen, Layla groovte ausgelassen neben Ariana, während Paul auf ihrer anderen Seite tanzte und dabei Hannah, Alice und Sophie anfeuerte. Wir hatten den gesamten Karaokeraum für uns gemietet und würden noch die nächsten Stunden hier abhängen.
Ich war heiser, weil ich seit Stunden auf dieser Bühne stand und ein Lied nach dem anderen schmetterte. Doch ich konnte und wollte nicht aufhören. Meine Seele war erfüllt von Glück und Dankbarkeit für dieses Leben, das Shae und ich im Big Apple gefunden hatten.
Als wir vor knapp einem halben Jahr aus Phoenix hergezogen waren, hatte keiner von uns geahnt, wie sehr diese Stadt uns verändern würde. Nicht nur, dass ich einen großartigen Job als Assistent des Geschäftsführers in der angesagtesten Influencer-Agentur Greenwood & Steele ergattert hatte. Ich hatte auch diese tolle Frau kennengelernt, die neben mir sang, meine enge Freundesclique um Ariana und Evie erweitert und es geschafft, mich den Dämonen meiner Vergangenheit zu stellen. Letzteres benötigte zwar definitiv noch Zeit, bis ich es einigermaßen in den Griff bekäme, doch ein Anfang war gemacht, und das war alles, was ich derzeit brauchte.
Wir kamen zum Refrain. Ich nahm Lilys Hand und schmachtete sie an wie einst Troy seine Gabriella.
»Yeah, Ty!«, rief Shae.
Lily lachte, gab mir einen Klaps auf die Brust, ging aber voll mit. Sie warf sich die langen dunkelblonden Haare über die Schulter und zwinkerte mir zu. »We're breakin' free«, sang sie.
»We're soarin'«, antwortete ich und arbeitete mich Note um Note mit ihr durch das Lied.
Mein Grinsen wurde noch breiter, als wir zu den letzten Klängen des Songs kamen. Ich wandte mich Lily zu, streichelte über ihre Hand und ließ die Töne mit ihr ausklingen. Kaum waren wir fertig, schlang sie die Arme um meinen Nacken und zog mich für einen Kuss zu sich.
Die anderen klatschten, ich packte ihren Hintern, drückte ihn fester und teilte ihre Lippen mit meinen.
Sie lachte in meinen Mund und löste sich schließlich schwer atmend von mir. »So wäre Troy bei Gabriella aber nie rangegangen.«
»Dann ist gut, dass wir hier nicht die Disney-Version spielen.« Denn ich hatte vor, nachher noch viel mehr von ihr zu küssen und Dinge mit ihr zu tun, die definitiv nichts im keuschen High School Musical verloren hatten.
Wir traten von der Bühne, Shae hielt mir meinen Gin Tonic hin, und ich nahm einen großen Schluck, während Lily nach ihrem Wasser griff. Sie sah auf ihre Uhr und drückte leise vor sich hin murmelnd darauf herum.
Ich küsste sie in den Nacken und schlang einen Arm um ihren Bauch. »Alles klar?«
»Ja, ich muss noch einen Liter trinken, dann ist Schluss. Endlich.«
»Soll ich dir mehr Wasser besorgen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Ich würde das gern zu Hause in Ruhe machen. Ich muss morgen zudem früh raus, weil ich mich mit Todd fürs Training treffe. Dann geht es auch schon bald in die heiße Phase.«
Lily hatte mich bereits vorgewarnt, dass sie heute nicht lange bleiben könnte. In vier Tagen stand sie für ihren ersten Wettbewerb auf der Bühne und war entsprechend mit ihrem Training beschäftigt. Alles wurde aufs Gramm genau abgewogen, sie hatte einen festen Trink-, Essens- und Sportplan. Auf ihrer Küchenzeile stapelten sich die Dosen mit den Supplements. Ich hatte keine Ahnung, wie sie das ganze Zeug runterbekam. Mir reichten schon die Proteinshakes oder die BCAAs für den Muskelaufbau, die ich ab und an nahm.
»Sehen wir uns dann morgen?« Ich zog sie an meine Brust.
»Ich weiß noch nicht. Lass uns telefonieren, ja?«
Ich küsste ihren Hals und beobachtete mit einiger Genugtuung, wie sie Gänsehaut bekam. Die letzten Wochen mit ihr waren wundervoll gewesen. Wir trainierten gemeinsam, hatten sagenhaften Sex, entspannten auf der Couch oder trafen uns mit Freunden. Mit meinen hauptsächlich. Ich kannte nur wenige aus ihrem Umfeld, die meist keine Zeit hatten, weil sie Profisportler mit genauso strengen Trainings- und Ernährungsplänen waren. Sie behaupteten zwar immer, dass sie auch Spaß neben all der Arbeit hatten, aber es war kaum möglich, sich abends zum Essen oder für einen Clubbesuch zu treffen. Alles wurde dem Körper untergeordnet. Ich fand es faszinierend und befremdlich zugleich.
»Soll ich dir ein Taxi rufen?«, fragte ich.
»Ich nehm die Subway, danke.«
Ich brummte und ließ sie los.
Lily lächelte mich an und küsste mich auf die Nase. »Danke für den schönen Abend. Tut mir wirklich leid, dass ich gehen muss. Ich hätte gern noch bis morgen früh mit dir High School Musical gerockt.«
»Wenn dein Wettbewerb durch ist, machen wir einen High School Musical-Marathon bei dir. Jedes Mal, wenn Troy Gabi anhimmelt, zeig ich dir, wie es in der Nicht-Disney-Version zugehen würde.«
»Da hast du aber viel zu tun. Die schmachten ja quasi nur.«
»Ich weiß.« Ich wackelte mit den Augenbrauen und freute mich schon darauf, mehr Zeit mit ihr zu verbringen.
»Zum Glück gehst du gerade so viel joggen«, sagte sie mit einem süffisanten Grinsen. »Das steigert die Ausdauer.«
Daran war Ariana schuld. Sie trainierte für den New-York-Marathon, der in ein paar Wochen anstand. Jedes Jahr war Greenwood & Steele mit am Start. Owen hatte mich auch gefragt, ob ich teilnehmen wollte, aber ich hatte dankend abgelehnt.
Lily wandte sich von mir ab und holte ihre Tasche vom Sofa.
»Gehst du schon?«, fragte Shae, als sie merkte, dass Lily aufbrechen wollte.
»Ich muss leider. Hab morgen einen harten Tag vor mir.«
»Schade.«
»Ihr könnt ja ein paar Videos drehen, wie Tyler weiter auf der Bühne abrockt.«
»Werde ich auf alle Fälle tun. Warte mal ab, wenn er mit Whitney Houston anfängt.«
»Dafür bin ich noch lang nicht besoffen genug.« Ich blickte zu Ariana, die in ein Gespräch mit Paul vertieft war. Er quetschte sie schon den ganzen Abend lang über Musicals aus, weil er vor Kurzem seine Leidenschaft dafür entdeckt hatte.
Lily fand ihre Handtasche und schob den Riemen über ihre Schulter. Obwohl sie im Vorfeld angekündigt hatte, dass sie nicht lange bleiben würde, spürte ich den Stich im Herzen. Es wäre schön gewesen, weiter mit ihr zu feiern und den Abend später im Bett ausklingen zu lassen.
»Oh, warte, Lily!« Shae griff ebenfalls nach ihrer Tasche. »Hier ist ein erster Entwurf, wie deine Kolumne in Concrete Jungle aussehen könnte. Ich finde, auf Papier wirkt es immer schöner als auf dem Bildschirm, daher hab ich es ausdrucken lassen.«
Für die kommende Ausgabe von Concrete Jungle hatte Shae Lily überzeugen können, eine Kolumne zu schreiben. Vor ein paar Jahren noch hatte sie ziemlich mit ihrem Gewicht und ihrem Körper gekämpft. Nach zig Diäten und einer falschen Lebensweise hatte sie lange gebraucht, um den für sie passenden Weg zu finden. Auf ihrem Instagramkanal ließ sie ihre Followerschaft schon an vielem teilhaben. Mit einer Kolumne im Magazin würde sie nun noch mehr Menschen erreichen.
Ich betrachtete die Musterseite und pfiff anerkennend durch die Zähne. Evie hatte das Foto geschossen. Es zeigte Lily im Sportoutfit vor der Hantelstange im Gym. Das zweite daneben war ein Bild, wie sie vor drei Jahren ausgesehen hatte. Dass sie damals mehr gewogen hatte, fand ich überhaupt nicht schlimm. Sie sah mit jedem Gewicht toll aus. Heftiger war der Ausdruck in ihren Augen. Da waren so viel Schmerz und Kummer in ihrem Blick. Lily hatte sich selbst verloren und all das innere Leid an ihrem Körper ausgelassen. Sie hatte mir bisher nur wenig darüber erzählt. Von ihren Essstörungen, dem Selbsthass, dem Mobbing durch ihre Kollegen, den durchgeheulten Nächten und ihren finsteren Gedanken.
Ich beugte mich zu ihr und hauchte ihr einen Kuss auf die Haare. »Ich bin so stolz auf dich.«
Sie atmete tief ein und aus, faltete den Artikel und verstaute ihn in der Tasche. »Danke, Leute. Das ist wirklich eine großartige Sache. Ich freu mich, Teil davon zu sein.«
»Immer«, sagte Shae.
»Ich muss jetzt aber echt los.«
»Klar. Wir sehen uns. Meld dich, wenn du Änderungswünsche wegen des Artikels hast.«
»Mach ich.« Sie wandte sich mir zu, schlang die Arme um meinen Nacken und schenkte mir einen weiteren Kuss. Ich teilte ihre Lippen, fand ihre Zunge und keuchte leise, als sie mir entgegenkam. Mich schauderte bis in die Zehenspitzen. Obwohl wir uns schon hundertmal geküsst hatten, war es jedes Mal prickelnd, heiß und betörend. Und ich wollte noch viel mehr davon.
»Wenn wir gehen sollen und ihr die Couch für euch braucht, sagt Bescheid«, rief Shae.
Lily löste sich von mir und winkte ab. Ich drehte mich zu meiner besten Freundin. »Das ist eine hervorragende Idee! Ihr könntet...
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