Schweitzer Fachinformationen
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Schnell und effektiv auf psychosomatische Krankheitsbilder reagieren.
Sie beraten täglich Eltern, die Schreibabies, Kinder mit Fütterungs- oder Schlafstörungen, Kopf- oder Bauchschmerzen, Störungen der Ausscheidung, der Konzentration oder des Verhaltens vorstellen. Körperliche Ursachen dieser Symptome sind eher die Ausnahme.
Daher brauchen Sie ein übersichtliches, pragmatisches und effizientes Instrumentarium, das Eltern und Patienten dabei helfen kann, die häufig psychosomatisch bedingten Probleme zu lösen. Die Herausgeber dieses Buches kennen die Balance zwischen Zeitmanagement und Abrechnung aus eigener langjähriger Tätigkeit in Praxis und Spezialambulanz und geben ihr Wissen und ihre Erfahrung in diesem Ratgeber an Sie weiter.
Der Psychosomatik-Ratgeber für die pädiatrische Praxis:
Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.
H. Bode, U. Büsching, U. Kohns
Die Psychosomatik befasst sich mit den individuellen Wechselwirkungen zwischen Körper und Psyche. Sie betrachtet im Krankheitsfall die Interaktion organischer, psychischer und sozialer Faktoren und folgt damit dem biopsychosozialen Krankheitsmodell. Neben objektiven Symptomen und Befunden berücksichtigt sie die subjektive Wahrnehmung und Verarbeitung der Symptome durch das Individuum sowie die interaktive Bedingtheit von Symptomen. Die individuelle Biografie eines Patienten hat für sie einen hohen Stellenwert.
Psychosomatische Störungen entstehen häufig aus einem Konflikt heraus, in dem die Passung von Anforderungen und Möglichkeiten fehlt. Demzufolge wird eine Überforderung oder Überlastung wahrgenommen.
Psychosomatische Erkrankungen sind keine abgeschlossene nosologische Kategorie. Sie werden in der ICD-10, der International Classification of Diseases, nicht in einem gesonderten Kapitel aufgeführt. Zu den psychosomatischen Störungen gehören:
primär somatische, in der Regel chronische Erkrankungen, die mit psychischen Störungen assoziiert oder kausal verknüpft sind, z.B.:
Diabetes
chronische Darmerkrankungen
Epilepsie
psychische Symptome, die Folge einer organischen Erkrankung sind, z.B.:
Stoffwechsel- und endokrinologische Störungen
Autoimmunerkrankungen
genetische Syndrome
neurodegenerative Erkrankungen
somatoforme/funktionelle Störungen, bei denen keine körperliche Ursache der Symptomatik zu finden ist, z.B.:
Kopf- oder Bauchschmerzen
Schwindel
Schlafstörungen
Bei der Ausbildung psychosomatischer Störungen von Kindern und Jugendlichen spielen Entwicklungsaufgaben und -erwartungen eine wichtige Rolle. Zusätzlich sind alterstypische soziokulturelle Faktoren bedeutsam, z.B.:
außerfamiliäre Betreuung
Erziehungsstile
Rollenerwartungen
Leistungsanforderungen
Schließlich sind individuelle Bewältigungsprozesse des Kindes/Jugendlichen und dessen Familie zu berücksichtigen (? [2], ? [4] und ? [5]). Primär oder komorbide auftretende, kinder-und jugendpsychiatrische Störungen sind ebenfalls zu beachten ? [3].
Der wechselseitige Einfluss körperlicher und psychischer Prozesse aufeinander ist vielfach nachgewiesen. Eine sorgfältige, aber nicht ausufernde Suche nach organischen Ursachen ist ebenso wichtig wie die Vermeidung einer vorschnellen Zuordnung zu psychischen Ursachen. Genauso wichtig ist es, bei fehlenden organischen Ursachen mit den Kindern/Jugendlichen und ihren Familien ein erweitertes, biopsychosoziales Krankheitsverständnis als gemeinsame Basis für weitere Behandlungsmaßnahmen zu finden. Dies erfordert Kompetenzen, die im Curriculum psychosomatische Grundversorgung vermittelt werden ? [1].
Komplexere psychosomatische Störungen und Krankheiten erfordern ein interdisziplinäres Vorgehen in Diagnostik und Therapie. Mit Rücksicht auf eine unterschiedliche Gewichtung der biologischen und psychosozialen Aspekte beim einzelnen Patienten werden in die Diagnostik verschiedene Kompetenzen mit einbezogen, u.a.:
Kinder- und Jugendarzt (KJA)
pädiatrischer Subspezialist
Psychologe
psychologischer Psychotherapeut
Kinder- und Jugendpsychiater
Auch die Therapie erfordert dann ein mehrdimensionales Vorgehen und kann somatisch-pharmakologische, edukative, psychotherapeutische oder soziale, auf das Umfeld bezogene Maßnahmen beinhalten.
In der Praxis der niedergelassenen KJÄ nehmen die sog. "neuen Kinderkrankheiten" immer mehr an Bedeutung zu. Die KJÄ sind durch ihre Weiterbildung fachlich auf die Organerkrankung bestens vorbereitet. Jedoch ist deren "hausärztliche" Aufgabe mit der Feststellung, das Kind sei organisch gesund, nicht beendet. Psychosomatische Erkrankungen sind ebenso wie organische Erkrankungen von Leiden des Kindes, seiner Eltern und womöglich der Umwelt begleitet. Sie bedürfen einer nachhaltigen Abklärung und Behandlung, die durchaus sehr zeitaufwendig sein kann.
Die Diagnostik psychosomatischer Erkrankungen greift zum einen auf schulmedizinische Grundlagen zurück; darüber hinaus benötigt sie aber weitere Kenntnisse und Werkzeuge, um die möglichen Ursachen zu erkennen und zweckmäßige Therapien einzuleiten. Dabei haben sich die behandelnden KJÄ in der Praxis mehreren Aufgaben zu stellen. Um den Anspruch, der sich aus dem Begriff "Grundversorgung" ergibt zu erfüllen, ist in jedem Fall die Kenntnis der psychosomatischen Krankheitsbilder notwendig. Die KJÄ sollten die Diagnose möglichst abschließend stellen können.
Die diagnostischen Werkzeuge sind eine gründliche Anamnese, ergänzt durch Fragebögen und Testungen. Vertiefte Kenntnisse dieser Werkzeuge sind für KJÄ in der psychosomatischen Grundversorgung unabdingbar. Außerdem müssen diese Werkzeuge in der pädiatrischen Praxis praktikabel sein. Mit der Diagnose entscheidet sich, ob das psychosomatische Krankheitsbild in der Praxis betreut wird oder ob die KJÄ das Kind/den Jugendlichen in ihrem Netzwerk weiterleiten.
Psychosomatische Grundversorgung hat einen hohen präventiven Stellenwert. Mit spezifischer Kenntnis der Krankheitsbilder werden die KJÄ viel früher entsprechende Signale des Kindes/Jugendlichen oder der Eltern wahrnehmen. Geschieht dies im Rahmen einer Früherkennungsuntersuchung, so wird die weitere Abklärung in weiteren Kontakten geschehen; Eltern und Kindern bleiben lange Wartezeiten erspart.
Die Vorbefunde aus den Früherkennungsuntersuchungen und die Möglichkeit, die Anamnese umgehend durch den Einsatz von Fragebögen zu vertiefen, wirken auf die Eltern als ein unmittelbares und kompetentes Handeln. Viele in den Anfängen erkannte Fehlentwicklungen lassen sich durch Frühintervention vollständig beheben. Es ist davon auszugehen, dass tiefgreifende Entwicklungsstörungen dadurch auf einem höheren Niveau stabilisiert werden.
Die psychosomatische Grundversorgung verfolgt weiterhin das Ziel, KJÄ zu befähigen, bei chronischen Erkrankungen der Kinder/Jugendlichen die psychischen Komorbiditäten zu erkennen und qualifiziert zu behandeln. Aber auch den Eltern werden z.B. bei Ess- oder Ausscheidungsstörungen die psychodynamischen Anteile vermittelt und sie werden entsprechend ...
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