Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Das Schweitzer Vademecum ist ein renommierter Fachkatalog, der speziell die relevanten Angebote für juristisch und steuerrechtlich Interessierte sortiert, aufbereitet und seit über 100 Jahren der Orientierung dient. Das Schweitzer Vademecum beinhaltet Bücher, Zeitschriften, Datenbanken, Loseblattwerke aus dem deutschsprachigen In- und Ausland und ist seit 1997 wichtiger Bestandteil des Schweitzer Webshops.
Aus den bereits beschriebenen Aufgaben, die der Cashflow als Kennzahl erfüllt, lassen sich unterschiedliche Möglichkeiten seiner Nutzung innerhalb und außerhalb des Unternehmens ableiten. Es ist wichtig, sich die grundsätzlichen Nutzungsmöglichkeiten des Cashflows bereits jetzt zu vergegenwärtigen, damit man die folgenden detaillierten Betrachtungen von Berechnungen und Inhalten sofort richtig einordnen und die Verbindung zur Praxis herstellen kann.
Die folgende Aufzählung zeigt in Kurzform, worüber der Cashflow Auskunft geben kann:
Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Für den Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit werden die Zahlungsströme, die sich aus dem laufenden Geschäft des Unternehmens ergeben, saldiert. Der Cashflow gibt an, wie viele Finanzmittel aus dem eigentlichen Geschäft erzielt wurden. Ist der Cashflow positiv, wurden finanzielle Überschüsse erwirtschaftet. Ist der Wert negativ, hat das laufende Geschäft Geld verbraucht. Der Wert sollte immer deutlich positiv sein.
Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Wenn ein Unternehmen in Anlagevermögen investiert, verbraucht es finanzielle Mittel. Daher ist der Cashflow aus Investitionstätigkeit meist negativ. Die Finanzströme, die aus dem Unternehmen hinausfließen, sind dann größer als die, die sich aus dem Verkauf von vorhandenem Anlagevermögen ergeben. Denn die Einnahmen, die sich aus dem Verkauf von Grundstücken, Gebäuden, Maschinen, Fahrzeugen und anderen Vermögensteilen ergeben, werden hier ebenfalls verbucht. Ein Unternehmen, das einen positiven Cashflow aus Investitionstätigkeit ausweist, verringert seine Substanz.
Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Für den Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit werden Geldströme von oder zu Kapitalgebern saldiert. Zu den Kaitalgebern gehören die Anteilseigner des Unternehmens, die Kapital geben oder Dividenden bekommen. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit kann sowohl positiv sein, wenn z. B. eine große Investition finanziert werden musste, als auch negativ. Ein negativer Cashflow zeigt die Zahlung von Zinsen, Tilgung und Dividenden. Im richtigen Verhältnis zu den anderen beiden Cashflow-Werten ist ein negativer Cashflow nicht per se als negativ zu bewerten.
Der Cashflow kann einerseits als Grundlage für die eigenen internen Entscheidungen verwendet werden. Andererseits muss er gleichzeitig so beeinflusst werden, dass Externe für ihre Entscheidungen ein gutes Bild zugunsten des Unternehmens erhalten.
Wenn sich externe Dritte mit Entscheidungen im Hinblick auf ein Unternehmen befassen, geht es oft um ein finanzielles Engagement. Soll die Bank einen weiteren Kredit geben? Will der Anteilseigner seine Anteile verkaufen? Oder liefert der Rohstoffhändler seine Waren gegen Rechnung? Was die Externen für solche Entscheidungen wissen müssen, wird als Parameter für die Aufstellung des Cashflows im Deutschen Rechnungslegungs Standard 21 genannt.
Die Entscheider außerhalb des Unternehmens wollen beurteilen, ob das Unternehmen ausreichende Mittel erwirtschaftet, um seinen Zahlungsverpflichtungen z. B. an Lieferanten nachkommen zu können. Banken versuchen zu erkennen, ob Kredite vereinbarungsgemäß bedient werden können und Anteilseigener müssen einschätzen, ob die ihnen zustehenden Ausschüttungen getätigt werden können.
Eine positive Bewertung hängt dabei nicht allein vom Wert des errechneten Cashflows ab. Es kann sogar sinnvoll sein, dass der Gesamt-Cashflow negativ ist. Das ist z. B. dann der Fall, wenn eine große Investition getätigt und ausreichende eigene Mittel in der Vorperiode erwirtschaftet wurden. Werden diese vorrätigen Mittel aus der Vorperiode in der betrachteten Periode für die Finanzierung neuer Anlageteile eingesetzt, ist auch ein negativer Cashflow positiv zu beurteilen.
Ein Unternehmen hat in der betrachteten Periode eine Maschine im Wert von 100.000 EUR gekauft. Diese wurde mit Finanzmitteln der Vorperiode bezahlt. Um das Beispiel nicht zu komplex zu machen, werden keine Bankzahlungen, weder Kredite noch Tilgung, angenommen. Die Cashflow-Betrachtung zeigt folgendes Bild:
Tab. 3: Cashflow-Betrachtung
Wird nur der Gesamt-Cashflow der Periode t betrachtet, ist das Ergebnis negativ. Denn dabei wird übersehen, dass bereits im Vorjahr (t-1) die Finanzmittel um 100.000 EUR aufgebaut wurden, wohl um die Investition in Periode t finanzieren zu können. Eine korrekte Beurteilung ist nur unter Berücksichtigung der Einzelwerte und der Vorperiode möglich.
Da nicht jeder Externe vor seiner Entscheidung eine Erläuterung zur Interpretation der Daten erhält oder erhalten will, ist es notwendig, die Kennzahl Cashflow zu optimieren. So hätte z. B. die Anzahlung der Maschine noch in t-1 den negativen Cashflow in t reduziert. Gleichzeitig kann eine Ausschüttung an und eine Rückzahlung von den Anteilseignern von Teilbeträgen zu einem weniger dramatischen Bild führen. Dabei muss jedoch beachtet werden, wie sich die Ausschüttung bei den Anteilseignern steuerlich auswirkt.
Dieses Beispiel zeigt klar, dass für eine sichere positive Beurteilung des Cashflows durch Externe eine optimierende Beeinflussung notwendig ist. Das gilt umso mehr, wenn die finanzielle Lage des Unternehmens kritisch ist.
Wie gerade erläutert, verwenden Externe den Cashflow zur Beurteilung des Unternehmens. Aber er liefert darüber hinaus eine Grundlage für interne Entscheidungen.
Eine kurzfristige Zahlungsfähigkeit wird durch die Liquiditätsplanung sichergestellt, langfristige Zahlungsströme hingegen werden mithilfe des Cashflows geplant. Lediglich auf die Vergangenheit bezogen zeigt er, wieviel finanzielle Mittel das Unternehmen selbst erwirtschaften konnte und wieviel aus externen Quellen wie Banken oder Eigentümern gekommen ist. Für die Optimierung des Cashflows ist es notwendig, Planwerte zu bestimmen. Dabei wird zunächst festgelegt, wieviel Cashflow aus dem laufenden Geschäft kommen soll.
Im mittel- und langfristigen Plänen sind bereits Investitionen vorgesehen, die finanziert werden müssen. Aus dem Ergebnis der geplanten Investitionstätigkeit errechnet sich der Cashflow. Ist dieser höher als der im laufenden Geschäft erwirtschaftete Cashflow, muss der Wert aus der Finanzierungstätigkeit geplant werden. Dabei werden die Zahlungsströme zwischen dem Unternehmen und den Banken bzw. den Anteilseignern so eingestellt, dass ausreichend Mittel für die Investitionen bereitstehen.
Um die Cashflow-Planung aufzubauen, ist der Blick auf eine längere Vergangenheit sinnvoll. Dabei wird die Entwicklung der einzelnen Cashflow-Bestandteile beobachtet. Daraus lassen sich oft Rückschlüsse auf die Zukunft ziehen. Der dynamische Cashflow erhält eine zusätzliche, zeitliche Komponente, also eine weitere Dynamisierung.
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