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Anreise bis Kufstein
Donnerstag, 15.09.2022
Mein nächstes Abenteuer beginnt und ich hatte wieder einmal eine unruhige Nacht. Wird das denn nie aufhören!? Nun bin ich so oft unterwegs und immer noch plagt mich vor jeder Reise die Unruhe. Erst konnte ich nicht einschlafen, und dann war ich schon eine Stunde vor dem Weckerklingeln wach. Na besser so, als verschlafen.
Regina wird mich wieder begleiten. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wie weit wir kommen werden und ob ich überhaupt wandern kann. Seit einigen Wochen habe ich nach längerer Belastung heftige Schmerzen am linken Knöchel. Der Arzt meinte, das läge an den Plattfüßen und der Zustand würde sich nicht mehr verbessern. Wenn ich ihn richtig verstanden habe, müsste ich das Wandern aufgeben. Na das werden wir ja sehen! Ich bezweifle seine Aussage und will es trotzdem versuchen. Notfalls verbringen wir einen entspannten Urlaub, so wie andere "normale" Touristen auch.
Die Bahnfahrt verläuft heute reibungslos und (fast) nach Fahrplan. Das ist in den letzten Jahren eher eine Seltenheit geworden. Ich könnte schon fast ein Buch über das "Abenteuer Bahn" schreiben.
Ich habe uns in Kufstein, direkt gegenüber der Bahnhofshalle, ein relativ preiswertes Hotel gebucht. Inzwischen sind die Etappen schon so weit von meinem Wohnort entfernt, dass ich es nicht mehr an einem Tag mit dem Zug bis zum Startpunkt der Wanderung schaffe. Daher habe ich Kufstein als Zwischenstation gewählt. Regina hat es einfacher, sie wohnt in der Nähe von München und fährt von ihrem Wohnort bis Kufstein "nur" fünf Stunden mit dem Zug.
Nachdem ich heute Morgen um 6:00 Uhr das Haus verlassen habe, bin ich pünktlich um 17:00 Uhr in Kufstein.
Regina ist bereits seit zwei Stunden hier. Sie hat sich inzwischen in unserem Hotelzimmer eingerichtet und im Ort umgeschaut. Nun lege auch ich schnell das Gepäck im Zimmer ab, dann geht es los zur "Ortsbesichtigung".
Meine Begleiterin führt mich durch den Ort. Es ist richtig schön hier, sehr empfehlenswert. Was haben wir das doch gut, wir sind glücklich.
Wir haben uns seit unserer letzten gemeinsamen Wanderung im Mai nicht mehr gesehen und zu meinem Bedauern auch nur zweimal kurz telefoniert. Regina ist nicht besonders gesprächig, sehr beschäftigt und ständig irgendwo unterwegs.
Inzwischen ist es 19:00 Uhr und wir speisen im "Goldenen Löwen", danach gehen wir ins Tessa Rosso. Hier gibt es heute Abend Jazz Musik. Diese Information hat mir die Rezeption unseres gebuchten Hotels schon vorab geschrieben.
Das Tessa Rosso ist proppe voll. Die Gäste sind in bester Stimmung und wir haben sogar noch zwei Barhocker in der Nähe der Musiker erwischt.
Die beiden Musiker sind richtig gut und wir lassen den Abend bei einem Aperol Spritz, der inzwischen unser "Pilgergetränk" ist, ausklingen. Welch wundervoller Abend und ein genialer Einstieg für eine Pilgerreise.
Ich bin zuversichtlich, dass die nun folgende Pilgerreise wieder schön wird und, ich wage es fast nicht zu hoffen, aber vielleicht schaffen wir es ja sogar noch bis Ferrara. Das wäre wundervoll.
In Kufstein
Fahrt nach Padua
Freitag, 16.09.2022
Wir haben beide richtig gut geschlafen und sind erst um 6:30 Uhr aufgewacht. Unglaublich, ich erwache normalerweise immer viel früher. Das liegt wohl an der Bergluft.
Auch von den Zügen des gegenüberliegenden Bahnhofs und dem Straßenverkehr haben wir nichts gehört.
Wir liegen genau im Plan, wollten um 06:30 Uhr aufstehen und um 7:30 Uhr frühstücken. Um 08:36 Uhr fährt unser Zug. Die Fahrt hatte ich schon vor einigen Monaten relativ preiswert gebucht. Jetzt hätten wir mindestens das doppelte bezahlt.
Wir haben Zeit und können alles gemütlich angehen. Die Rückfahrt habe ich wie immer noch nicht gebucht. Mal sehen wie lange wir es dieses Mal aushalten und wohin es uns oder mich nach Ende der Wanderung verschlägt. Ich habe wieder drei Wochen frei und kann die Zeit genießen, wo immer ich auch möchte. Vielleicht sogar noch einige Tage an der Adria? Wer weiß, wir sind in den kommenden Tagen nicht allzu weit von der Küste entfernt. Das ist ein Stück Freiheit, die ich habe, seitdem die Kinder ihr eigenes Leben führen.
Der Frühstücksraum ist noch leer, nur eine einzelne junge Dame sitzt schon an einem der Tische. Gerne hätte ich mich in die hinterste Ecke verkrochen, aber die Tische sind mit den Zimmernummern versehen. Wir haben einen Tisch für zwei Personen, an dem allerdings die junge Frau sitzt.
Also lassen wir uns am Zweiertisch daneben nieder. Dort ist vermutlich ihr vorgesehener Platz. Ich verwickle die junge Russin in ein Gespräch und erfahre, dass sie zum Arbeiten in Kufstein ist. Gerne hätte ich noch erfahren, welche Arbeit sie verrichtet, aber so weit wollte ich die Frau dann doch nicht belästigen.
Sie verabschiedet sich nun auch relativ schnell, muss schließlich zum Dienst. Beim Verlassen des Raumes stelle ich fest, dass sie eine weiße Hose trägt. Sollte sie Masseurin sein? Oder vielleicht eine Krankenschwester? Wer weiß, ist ja auch nicht wichtig.
Hier gibt es ein Buffet, wie es in Hotels üblich ist. Ich esse ein Brötchen und sichere mir vorsichtshalber eins für unterwegs.
Hätte ich zu dem Zeitpunkt gewusst, dass ich mich in den kommenden Tagen danach sehnen würde, hätte ich noch ein Frühstücksei gegessen. Heute habe ich allerdings keinen Appetit darauf und verzichte.
Wir müssen nur einmal über die Straße und schon sind wir am Bahnhof. Deshalb habe ich das Hotel ausgesucht und es war auch noch relativ preisgünstig. Die Zugfahrt nach Verona verläuft reibungslos, ohne Verspätung. Anscheinend klappt es hier mit dem Bahnverkehr besser als in Deutschland.
Wir sind bereits um 13:00 Uhr in Verona Porta Nuova, hier müssen wir nach Padua umsteigen. In Padua haben wir bereits die ersten drei Nächte gebucht und werden uns morgen die Stadt ansehen.
Bevor wir weiterfahren werden wir aber die Zeit nutzen, um uns Verona ein wenig anzuschauen. Allerdings würden wir dafür gerne auf die schweren Rucksäcke verzichten.
Der Bahnhof ist ganz schön groß und wir machen uns auf die Suche nach Schließfächern, so kennen wir es von Deutschland. Die gibt es hier allerdings nicht, wie wir erstaunt feststellen. Auf diesem Bahnhof gibt man das Gepäck bei zwei Herren am Schalter ab. Also stellen wir uns in der Reihe hinten an.
Es geht nur sehr langsam voran und wir haben noch etwa sechs Reisende vor uns. Einen Fahrschein von Verona nach Padua werden wir erst erwerben, wenn wir mit der Stadtbesichtigung fertig sind und weiterwollen.
Ich habe vorhin schon den Automaten nach den Abfahrtszeiten der Bahn befragt. Zum Glück kann man die Automaten in deutsche Sprache einstellen. Die Informationen des Automaten sind nicht identisch mit denen auf meinem Handy, aber egal. Irgendwann werden wir schon in Padua ankommen. Das Hotel ist gebucht und läuft uns nicht weg.
Nun darf sich erst einmal die Stadt Verona über unsere Anwesenheit freuen, falls wir denn in absehbarer Zeit noch unser Gepäck loswerden.
Immerhin haben wir inzwischen schon zwei Leute weniger vor uns in der Warteschlange. Warum sind die hier nur so umständlich?
Einer der beiden Angestellten kassiert und der andere sortiert die Gepäckstücke in ein riesiges Regal ein. So lief es in Deutschland wahrscheinlich auch vor Jahrzehnten ab. Eigentlich dürfte die Abfertigung nicht lange dauern.
Nun sind zwei junge Leute dran und der Kassierer fuchtelt hastig auf der anderen Seite des Tresens mit den Händen herum. Wer weiß, was für Probleme die beiden mit ihrem Koffer haben. Bei uns wird es sicherlich schnell gehen, wenn wir erst mal an der Reihe sind. Einfach Gepäck abgeben, Nummern für die Gepäckstücke erhalten, bezahlen, fertig. Denke ich jedenfalls.
Wir wollen nur für 2-3 Stunden unsere Last loswerden. Gleich sind wir an der Reihe und spitzen unsere Ohren, wieviel werden wir zahlen müssen? Dann sehen wir das Schild mit den Preisen. 6,- ? für maximal 5 Stunden, und das für jede von uns! Wir sind schockiert. Ist uns das wirklich wert? Außerdem wollen wir gar nicht so lange bleiben.
Wir beratschlagen während der Wartezeit und einigen uns darauf, dass wir uns einen schönen Nachmittag ohne Gepäck machen wollen. Schließlich schwärmen viele Leute von dieser Stadt. Dabei kann man diese schweren, faulen Säcke nicht gebrauchen. Ich habe immer einen kleinen zusammenfaltbaren Rucksack dabei, den habe ich schon herausgekramt. Er ist groß genug für unsere Geldbörsen und die Wasserflaschen.
Regina verhandelt mit dem Mann hinter dem Tresen in Englisch. Ich verstehe leider nicht viel von dem, was dort gesprochen wird. Was gibt es da denn schon wieder zu verhandeln? Wundere ich mich. Es ist doch alles klar. Wir geben unsere Rucksäcke für einige Stunden hier in Gewahrsam, das ist doch ganz einfach. Dafür sind die Herren doch da.
Also war das "Theater" mit den Leuten vor uns Normalität, mutmaße ich. Viel "Pallaber" um nichts. Ist...
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