Schweitzer Fachinformationen
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Das Westufer des Iseosees bildet die östliche Grenze der Provinz Bergamo. Diese wird im Süden vom Fluss Oglio markiert, der die Städtchen Sarnico {7} und Paratico {1} voneinander trennt. Auch im Norden, wo der Fluss in den See eintritt, kennzeichnet dieser die Provinzgrenze. Paratico und Sarnico bilden durch ihre räumliche Nähe gewissermaßen eine Einheit, könnten aber unterschiedlicher kaum sein.
Nördlich von Sarnico schließen sich mehrere Badestellen an, ehe man mit Predore {14} einen relativ untouristischen Ort erreicht. Weiter führt die Straße ins hübsche Tavernola Bergamesca {20}. Hier bieten sich Ausflüge in die Bergdörfer Vigolo {26} und Parzanica {27} an, die Besucher mit traumhaften Aussichten belohnen. Riva di Solto {28} wird von Urlaubern kaum besucht, präsentiert sich kompakt und hat durchaus seinen Charme. Von dort aus kann man gut einen Abstecher zum Lago di Endine {44} unternehmen, einem ruhigen, gerade bei Badegästen beliebten See, der sich bequem im Rahmen einer Wanderung (->) umrunden lässt und aufgrund der geringeren Wassertemperaturen gerade an heißen Tagen eine gute Alternative zum Iseosee darstellt.
Das industriell geprägte Castro [F2] verbirgt hinter seiner zunächst wenig einladenden Fassade mit dem Parco della Gola del Tinazzo {31} eine echte Naturschönheit. Mit Lovere {32} schließlich erreicht man eines der reizvollsten Dörfer am See - es wurde sogar in die begehrte Liste der schönsten Orte Italiens (I borghi più belli d'Italia) aufgenommen.
Nordöstlich von Lovere trifft man erneut auf den Oglio, der aus den Alpen in den See fließt und an dem sich das Tal Valle Camonica (->) mit seinen einzigartigen Felszeichnungen und dem Hauptort Boario Terme {45} erstreckt.
Paratico, am Austritt des Oglio aus dem See gelegen, ist - im Gegensatz zum benachbarten Sarnico {7} - weniger durch mittelalterliche Gassen geprägt als vielmehr durch zeitgenössische, teils sehr schicke Gebäude. Der eher moderne Charakter tut der Schönheit der Stadt allerdings keinen Abbruch. Knapp 5000 ständige Einwohner zählt der Ort, zu denen sich in der warmen Jahreszeit zahllose Urlaubsgäste gesellen. Mit seinen sehenswerten Sakralbauten lohnt Paratico einen Besuch, vor allem aber wegen des kleinen Naturparadieses Bosco Taxodi {6}.
Bemerkenswert sind ferner die unzähligen Skulpturen und Wandmalereien, die den Ort auch an recht unerwarteten Stellen schmücken. Im Rahmen der sogenannten Via dei Volti entstanden hier viele moderne Kunstwerke, dank derer man Paratico guten Gewissens als "Kunstmekka" am Iseosee bezeichnen kann.
Südlich des Ortes thront auf einem Hügel eine malerische Burgruine, die leider nicht betreten werden darf. Die Burg wurde von der Familie Lantieri errichtet und die Legende will es, dass hier einst sogar Dante Alighieri (1265-1321) genächtigt haben soll, einer der bedeutendsten italienischen Schriftsteller.
Paratico besticht mit einer hübschen Uferpromenade, an deren Ende sich der Parco delle Erbe Danzanti befindet, der "Park der Tanzenden Gräser". Und tatsächlich wiegen sich die Pflanzen schon bei einer leichten Brise so stark im Wind, als würden sie einen Tanz vollführen. Vom Park aus genießt man eine tolle Sicht auf das benachbarte Sarnico {7}. Am Ufer finden sich mehrere Leitern, mit deren Hilfe man von den Wiesen direkt in den See steigen kann. Ganz am östlichen Ende des Parks steht im Wasser eine Statue namens "Die Badende", die etwas melancholisch in Richtung Sarnico zu blicken scheint. Die südöstlich gelegenen schmucken Gebäude sind leider nicht zugänglich, da sie militärisch genutzt werden.
> zwischen Lungolago Chiatte und Via Marconi
Paratico präsentiert sich als gemütliches Dorf direkt am Wasser (015mi-mb)
Jenseits der Durchgangsstraße, die parallel zum Ufer verläuft, befindet sich der den Hügel hinaufführende Parco Comunale, gewissermaßen die grüne Lunge von Paratico. Neben Bänken mit reizvollem Seeblick und einem riesigen Spielplatz findet sich hier auch ein kleines Freilufttheater, in dem im Sommer regelmäßig Konzerte veranstaltet werden.
Direkt daneben steht die kleine, schmucke Villa L'Oselanda. Sie wurde Mitte des 19. Jh. im neogotischen Stil als Casino errichtet. Der zweistöckige Bau besticht mit zahlreichen fein gearbeiteten Rund- und Spitzbögen und wird heute gelegentlich für Ausstellungen genutzt (Aushänge beachten).
> Via Risorgimento
Das - leider nur selten und lediglich nach telefonischer Reservierung zugängliche - Wahrzeichen von Paratico steht am südlichen Ortsende. Der mittelalterliche Turm hat die Zeiten überdauert und thront heute erhaben über einem modernen Wohnkomplex. Das viereckige Gebäude wurde im 14. Jh. vom Lantieri-Clan in Auftrag gegeben und diente Wehrzwecken, wie man noch gut an den schmalen Rundbogenfenstern erkennen kann. Der Turm beheimatet die sogenannte Quadrisphera, ein buntes Kaleidoskop mit geschicktem Licht- und Farbspiel.
> Via Camillo Benso Conte di Cavour 39, Tel. 035 4262079, jeden ersten So. des Monats 15-18 Uhr
Die sich hoch über dem Ort erhebende Kirche zählt zu den attraktivsten Gotteshäusern am See. Interessant ist der Weg hinauf zur Kirche von der Südwestseite her: Er wird von zahlreichen kunstvollen Brunnen gesäumt, die mit kleinen Tafeln versehen sind. Darauf stehen Zitate berühmter Persönlichkeiten wie dem hl. Franz von Assisi oder William Shakespeare, die auf die Kostbarkeit des Wassers hinweisen.
Vom Kirchenvorplatz genießt man einen fantastischen Seeblick, während man auf der Südseite des Gotteshauses die Burgruine auf dem bewaldeten Hügel bestens im Blick hat - besonders empfehlenswert bei Sonnenaufgang. Die Kirche selbst ist über einen Seiteneingang zugänglich und versetzt ihre Besucher angesichts der Vielzahl an Kunstschätzen unweigerlich ins Staunen: Prächtige Deckenmalereien, kunstvolle Altäre, teils mit Reliquien, und eine durch den natürlichen Lichteinfall besondere Atmosphäre prägen das Bild.
> Via Don G. Moioli 14, https://parrocchiadiparatico.wixsite.com/paratico, meist ab 8 Uhr geöffnet
Dort, wo der Fluss Oglio den See verlässt, befindet sich eines der schönsten Naturparadiese am Lago d'Iseo. Das Sumpfgebiet, das auch als Parco Tassodi bezeichnet wird, ist ein Refugium etlicher Vogelarten.
Dank der turmhohen, dem Wasser entwachsenden Bäume - die lateinische Bezeichnung Taxodium distichum für Sumpfzypressen war namensgebend für das Areal - ist es auch eine echte Augenweide. Beinahe fühlt man sich in die Sümpfe der amerikanischen Südstaaten versetzt, nur dass hier glücklicherweise weit und breit keine Krokodile zu sehen sind. Dafür schnattert und quakt es an allen Ecken und viele Insekten schwirren durch die Luft - keinesfalls sollte man sein Mückenspray vergessen. Vor Kurzem wurden moderne Stege angelegt, die einen Rundgang durch das Areal ermöglichen. Infotafeln bringen Besuchern die hiesige Pflanzen- und Tierwelt näher.
> Zugang am westlichen Ende der Via Roma, Mai-Sept. tägl. 8-20 Uhr, Okt.-April tägl. 9-18 Uhr, Eintritt frei
Mein Tipp: Wohlfühloase Bahnhof
Zugegeben, Bahnhöfe zählen normalerweise nicht gerade zu den Orten, die man unter der Rubrik "Wohlfühloase" einordnen würde. Das 1876 errichtete Bahnhofsgebäude von Paratico {1} bildet jedoch eine Ausnahme. Dabei war es lange gar nicht gut bestellt um Italiens einzige Station, die nicht in Besitz der Eisenbahn, sondern der Kommune ist. Nachdem der Bahnverkehr in den 1960er-Jahren eingestellt worden war, nutzte man den Bahnhof zunächst als Bushaltestelle, später verfiel der hübsche Bau. Vor einigen Jahren kam man auf die Idee, das Gebäude zu verpachten, und zwar unter der Bedingung, dass die neuen Pächter den Bau restaurieren würden. Den Zuschlag erhielt ein sympathisches Ehepaar, das hier die "gute alte Zeit" wiederaufleben lassen wollte. Geschickt werteten sie die klassischen Räumlichkeiten mit modernem Design auf. Das Gebäude wird heute gleichzeitig als Blumenladen, Süßwarengeschäft (hervorragende Bonbonauswahl!) und Café genutzt, die Einrichtung ist farbenfroh und gemütlich. Egal, ob man tagsüber auf einen Kaffee oder abends auf einen Aperitivo vorbeikommt, ohne ein Lächeln auf den Lippen und mit etlichen Fotos geht hier wohl niemand nach Hause.
<11> bohem, Via...
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