Schweitzer Fachinformationen
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Nur wenige Orte in Italien gelten so sehr als Inbegriff des Dolce Vita wie die fünf pittoresken, förmlich in den Fels geschlagenen Dörfer Monterosso al Mare {13}, Vernazza {26}, Corniglia {34}, Manarola {40} und Riomaggiore {44}. Aber nicht nur sie machen den Reiz des Landstrichs aus - auch die herrlichen Wanderwege (->), die die Orte verbinden und durch das Hinterland zu kleinen Weingütern führen, versprechen unvergessliche Urlaubserlebnisse. Erst 2024 wurde die berühmte, zwischen Riomaggiore und Manarola verlaufende Via dell'Amore (->) wieder geöffnet, die als einer der reizvollsten Wanderwege der Welt gilt. Ein absolutes Highlight ist ferner eine Fahrt mit der Fähre (->) oder dem Boot (->) von Küstendorf zu Küstendorf. Es scheint, als habe ein Maler die farbenfrohen Häuser mit dem Pinsel an die Felsküste getupft. Im Licht der untergehenden Sonne entsteht ein beeindruckendes, kontrastreiches Bild, das im Gedächtnis bleibt.
Auch außerhalb der Grenzen des Nationalparks Cinque Terre lassen sich faszinierende Entdeckungen machen. Levanto {1} im Nordwesten punktet mit einem traumhaften Strand, der bei Sonnenanbetern und Surfern gefragt ist. Porto Venere {50} im Südosten steht seinen populären Nachbarn in Sachen Schönheit in nichts nach. Von hier ist es nur ein Katzensprung auf die Insel Palmaria {56}, die vor allem bei Wanderern beliebt ist. Östlich hiervon lockt La Spezia {60} mit urbanem Flair. Dank seiner belebten Einkaufsstraßen und dem riesigen Hafenareal {61} bildet es einen dynamischen Kontrapunkt zu den kleinen Winzerdörfern der Cinque Terre.
Kommen Sie mit auf eine Reise ins östliche Ligurien, ich zeige Ihnen gerne meine Lieblingsorte!
Es gibt kaum etwas Schöneres als die Aussicht auf Manarola {40} vom Meer aus (036cq-mb)
Cinque Terre, das sind fünf bezaubernde mittelalterliche Dörfer, die sich wie an einer Perlenschnur entlang der ligurischen Küste zwischen Sestri Levante und La Spezia {60} bzw. - in größerem Maßstab gedacht - auf halber Strecke zwischen Genua und Pisa aneinanderreihen. Von Nordwesten nach Südosten sind dies Monterosso al Mare {13}, Vernazza {26}, Corniglia {34}, Manarola {40} und Riomaggiore {44}.
Der Name "Cinque Terre" ("Fünf Länder") deutet es schon an: Man war hier stets eher dem Land als dem Meer zugewandt. Das mag angesichts der Postkartenromantik mit Küstenflair etwas verwundern, aber tatsächlich handelt es sich bei den meisten Orten nicht um Fischer-, sondern um Winzerdörfer, die ihre kleinen Häfen vorwiegend zu Versorgungs- und Handelszwecken unterhielten. Die Bezeichnung "Cinque Terre" fand erstmals im 15. Jh. in einem Bericht eines genuesischen Beamten Erwähnung, der die fünf Dörfer aufgrund ihrer Gemeinsamkeiten untereinander und ihres distinktiven Charakters gegenüber weiteren Orten an der ligurischen Küste unter diesem Begriff zusammenfasste - der lokale Tourismusverband hätte sich vermutlich kein besseres Etikett ausdenken können.
Zum damaligen Zeitpunkt existierten die Dörfer schon länger, dennoch ist über ihre Anfänge nur wenig bekannt. Es wird zwar allgemein angenommen, dass sie auf die Römerzeit zurückgehen, allerdings gibt es hierfür nur spärliche archäologische und keinerlei schriftliche Belege. Vermutlich entstanden die Orte der Cinque Terre im Hochmittelalter, als es Winzer aus dem Val di Vara hier an die Küste zog. Erst als Pisaner und Genuesen Mitte des 11. Jh. die Sarazenen aus dem nördlichen Mittelmeer fortjagten, die hier jahrhundertelang ihr Unwesen getrieben hatten, schien es sicher genug, auf den Felsen an der Küste Dörfer zu errichten und mit dem kostbaren Wein Geschäfte zu machen. Zwar war das Klima für den Weinanbau hier nahezu ideal, aber auf die Böden traf das angesichts der steilen Küsten nicht zu. Deshalb entwickelte man die Technik des Terrassenbaus mithilfe von Trockenmauern (->). Diese prägen die Landschaft bis heute und sind so einzigartig, dass sie der Region Cinque Terre zusammen mit dem Arcipelago Spezzino und Porto Venere {50} den begehrten Titel einer UNESCO-Weltkulturerbestätte einbrachten.
Lange Zeit lebten die Menschen in diesem Landstrich fast völlig abgeschieden von der Außenwelt, die einzelnen Orte ließen sich nur mit dem Boot ansteuern. Erst der Bau der Eisenbahnlinie im 19. Jh. sorgte für eine verlässliche Verkehrsanbindung. Eine Straße für den Autoverkehr wurde sogar erst vor wenigen Jahrzehnten angelegt. Kein Wunder, dass man hier lange beinahe autark lebte. Geldgeschäfte beispielsweise waren noch bis in die 1950er-Jahre im Alltag unüblich und nur für den Export des Weines notwendig, untereinander war für beinahe alle Waren der Tauschhandel verbreitet. Und auch wenn die Orte der Cinque Terre heute längst in der Moderne angekommen sind und Jahr für Jahr Hunderttausende Urlauber willkommen heißen, kann man sich vor Ort, wenn man einen Moment innehält, in diese längst vergangene Zeit zurückträumen. Diese Vergangenheit war allerdings längst nicht so idyllisch, wie es den Anschein hat, war sie doch für die Bewohner mit großen Entbehrungen verbunden. Ein Bauer aus Manarola berichtete beispielsweise nach seiner Auswanderung in die USA Anfang des 20. Jh., dass er die menschlichen Hinterlassenschaften der Dorfbewohner in einem Bastkorb die Berge hinaufschleppen musste, um sie dort als Dünger einzusetzen.
> Lage: östliches Ligurien, ca. 200 km Luftlinie westlich der französischen und südlich der Schweizer Grenze
> Fläche: 38,60 km²
> Höchster Punkt: Prevo (208 m)
> Die fünf Dörfer der Cinque Terre: Monterosso al Mare {13} (1500 Einw.), Riomaggiore {44} (1500 Einw.), Vernazza {26} (850 Einw.), Manarola {40} (350 Einw.) und Corniglia {34} (250 Einw.)
> Weitere Orte in der Umgebung: Als größere regionale Zentren fungieren Levanto {1} (5200 Einw.) nordwestlich des Nationalparks sowie Porto Venere {50} (3300 Einw.) und insbesondere La Spezia {60} (94.000 Einw.), beide südwestlich der Cinque Terre. Mit knapp 600.000 Einwohnern ist die nahe Metropole Genua (->) die sechstgrößte Stadt Italiens.
> Verwaltung: Verwaltungstechnisch bilden Monterosso, Vernazza und Riomaggiore eigene Gemeinden, Corniglia gehört administrativ zu Vernazza und Manarola zu Riomaggiore. Alle Orte sind Teil der Provincia della Spezia mit Sitz in La Spezia. Diese Provinz ist wiederum Teil der Region Ligurien (Liguria), die mit einer Fläche von 5416 km² nach dem autonom verwalteten Aostatal und Molise die drittkleinste italienische Region darstellt. Hauptstadt von Ligurien ist Genua.
Gleichzeitig wirkten die bilderbuchgleichen Dörfer der Cinque Terre seit jeher sehr anregend auf Künstler aus Nah und Fern: Ob der Dichter Lord Byron (->), der Literaturnobelpreisträger Eugenio Montale (->), der Maler des Realismus Telemaco Signorini oder der deutsche Expressionist Max Pechstein - ihnen allen dienten die kunterbunten, sich an die Felsen schmiegenden Häuser als Inspirationsquelle.
Die Beschreibung der Orte in diesem Buch folgt dem Verlauf der ligurischen Küste von Nordwesten nach Südosten und beginnt daher nicht mit Cinque Terre selbst, sondern mit dem beliebten Badeort Levanto {1}. Nach den fünf Dörfern von Cinque Terre, die anschließend folgen, werden im weiteren Verlauf Porto Venere, die Insel Palmaria {56} und zum Abschluss La Spezia {60} beschrieben. Letztere dient vielen Reisenden als Ausgangsbasis für Erkundungen in der Region und kann mit einer Fülle von Sehenswürdigkeiten punkten. Genau wie Porto Venere und Palmaria ist La Spezia zwar nicht mehr Teil der Cinque Terre, die Stadt soll hier aber in Anbetracht ihrer herausgehobenen Stellung im östlichen Ligurien gebührend Beachtung finden.
Neben Bilderbuchdörfern bietet die Region auch jede Menge Möglichkeiten zur aktiven Urlaubsgestaltung. Gerade Wanderer (->) finden optimale Bedingungen vor. Auch Segeln, Kajakfahren und Stehpaddeln sind in der Region möglich (->). Badefans dürften vor allem an Monterosso und Levanto Gefallen finden. Dies sind auch jene Orte, die sich am ehesten für einen Aufenthalt mit Kindern anbieten. Großstadtflair und Kunstgenuss verspricht La Spezia.
Die lokale Pflanzenwelt ist geprägt von der Macchia (Hartlaubgebüsch) und dem Einfluss des Menschen auf diese mediterrane Kulturlandschaft. Letzterer zeigt sich vor allem in Form der allgegenwärtigen Steinterrassen (->), die zum Zwecke der Kultivierung des Bodens für den Weinbau angelegt wurden.
Neben Weinreben stößt man in der Cinque Terre vielerorts auf...
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