Schweitzer Fachinformationen
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Kurz nachdem ich professioneller Baseballspieler geworden war, erlebte ich eine meiner schwersten Enttäuschungen. Ich war noch jung, ehrgeizig und wollte Spitzensportler werden. Doch was geschah? Ich wurde entlassen! Mein ganzes Leben wäre anders verlaufen, wenn ich nicht sogleich den Manager aufgesucht und ihn gefragt hätte, warum er mich entlasse.
Seine Antwort war eindeutig: Weil ich ein fauler Spieler sei. Alles hatte ich erwartet, bloß das nicht!
»Du schleichst auf dem Feld herum wie ein Veteran, der schon seit 20 Jahren spielt«, sagte er zu mir. »Warum spielst du so, wenn du kein Faulpelz sein willst?« - »Ich bin derart nervös«, antwortete ich, »dass ich beim Spielen immer versuche, meine Angst und meine Nervosität vor den Zuschauern und Mitspielern zu verbergen. Ich dachte mir, meine Nervosität würde sich legen, wenn ich mich zu Ruhe und Gelassenheit zwinge.«
»Mein lieber Frank«, entgegnete mir darauf der Manager, »so geht es nicht. Mit dieser Taktik schaffst du es nie. Was immer du machst, wenn du unseren Club verlässt, wach um Gottes willen auf und geh mit etwas mehr Begeisterung an deine Arbeit ran!«
In diesem Club hatte ich bis anhin 175 Dollar im Monat verdient, im neuen Club erhielt ich nur noch 25 Dollar. Natürlich war ich von dieser kläglichen Summe nicht eben begeistert, aber ich begann, auf dem Spielfeld begeistert zu handeln. Nachdem ich drei Tage mitgespielt hatte, kam ein alter Baseballspieler, Danny Meehan, auf mich zu: »Frank, kannst du mir sagen, weshalb du in diesem unbedeutenden Club spielst?«
»Danny«, gab ich zur Antwort, »einen besseren Job würde ich sofort annehmen, aber ich hab' keinen.«
Die Woche darauf führte mich Danny in den »New Haven«-Club ein. Der erste Spieltag war für mich ein Ereignis. Niemand kannte mich; ich beschloss, so zu spielen, dass keiner sagen konnte, ich sei faul. Ich wollte mir den Ruf des schnellsten Spielers unserer Liga erwerben. Ich sagte mir: Wenn mir dies gelingt, dann bin ich auch gezwungen, alles zu unternehmen, damit ich diesen Ruf nicht aufs Spiel setze.
Auf dem Spielfeld war ich schon von der ersten Minute an wie mit Elektrizität geladen; ich spielte, als wäre eine Million Batterien in mir. Den Ball schlug ich so hart, so weit, so heftig und so schnell, dass bald alle Zuschauer und erst recht die Spieler auf mich aufmerksam wurden. Ich kam mir vor wie auf einer Bühne: zur Schau gestellt, im Rampenlicht - aber ich hielt durch.
Dieses Erlebnis war für mich der Wendepunkt. Das Wunder bestand aus drei Dingen:
1.Meine Begeisterung besiegte meine Angst. Meine Nervosität begann mit einem Mal ü mich zu arbeiten, und ich spielte wesentlich besser, als ich es mir je zugetraut hätte. Daher mein Ratschlag: Wenn Sie nervös sind, so seien Sie dankbar; halten Sie Ihre Nervosität nicht zurück; leben Sie sie aus, indem Sie sie in Aktivität umwandeln; lassen Sie Ihre Nerven für sich arbeiten!
2.Meine Aktivität und Begeisterung steckte die anderen Spieler an, und schon nach kurzer Zeit gingen sie wie ich vor.
3.Statt mich vom Rampenlicht blenden zu lassen und aufzugeben, fühlte ich mich im Verlaufe des Spiels immer besser. Und als es zu Ende war, fühlte ich mich besser denn je.
Die größte Überraschung erlebte ich am nächsten Morgen. In der Zeitung war zu lesen: »Frank Bettger, der neue Spieler, ist ein mit Begeisterung aufgeladenes Nervenpaket. Es steckte unsere Spieler derart an, dass sie nicht nur das Treffen gewannen, sondern in dieser Saison einen stärkeren Eindruck machten als je zuvor.«
Die Zeitungen nannten mich »>Pep< Bettger« (»>Motor< Bettger«). Mit Vergnügen sandte ich die Zeitungsausschnitte dem Manager, der mich aus meinem ersten Club hinausgeworfen hatte. Können Sie sich sein Gesicht vorstellen, als er die Zeilen über »>Pep< Bettger« las, den er wegen seiner Faulheit entlassen hatte?
Binnen zehn Tagen erhöhten meine Begeisterung und mein Einsatz mein Einkommen von 25 auf 185 Dollar im Monat: eine Steigerung von 700 Prozent. Ich will es Ihnen nochmals sagen: Einzig und allein der feste Entschluss, mit Begeisterung und Einsatz zu spielen, erhöhte mein Einkommen in zehn Tagen um 700 Prozent. Diese gewaltige Verbesserung erzielte ich nicht, weil ich den Ball besser werfen oder schlagen konnte, nicht weil sich mein Spiel verbessert hätte, sondern nur dank meiner neuen Einstellung.
Zwei Jahre, nachdem ich mich in jenem kleinen Club mit den 25 Dollar hatte bescheiden müssen, spielte ich bei den »St. Louis Cardinals« und hatte mein Einkommen verdreißigfacht. Wie habe ich das erreicht? Einzig und allein mit dem Willen, begeistert zu handeln.
Wieder zwei Jahre später erlitt ich bei einem Spiel einen schweren Unfall. Ich musste das Baseballspiel aufgeben. Damals war dieser Unfall für mich eine Tragödie. Heute ist er für mich eines der glücklichsten Ereignisse meines Lebens.
In der Folgezeit verdiente ich mein Brot, indem ich auf dem Fahrrad durch die Straßen Philadelphias fuhr und im Auftrag eines großen Kreditinstituts die Raten einkassierte. Nach zwei eher unerfreulichen Jahren versuchte ich, für eine Lebensversicherungsgesellschaft Policen an den Mann zu bringen.
Die folgenden zehn Monate waren für mich die längsten und bedrückendsten meines Lebens: Mein Versuch, Lebensversicherungen zu verkaufen, schlug völlig fehl. Ich sagte mir: »Nie wirst du ein guter Verkäufer!« Ich schrieb auf Stellenangebote meine Bewerbungen. Egal was meine künftige Arbeit war - eines stand für mich fest: Ich hatte Angst und litt unter einem Minderwertigkeitskomplex; beides musste ich unbedingt überwinden.
Dies war der Grund, weshalb ich einen Dale-Carnegie-Kurs besuchte. Als ich an einem der Kursabende einmal einen kurzen Vortrag hielt, unterbrach mich Mr. Carnegie: »Mr. Bettger, sind Sie an dem, was Sie uns sagen, eigentlich interessiert?«
»Aber sicher!«, antwortete ich.
»Schön«, erwiderte er. »Warum legen Sie denn nicht etwas mehr Begeisterung hinein? Wie wollen Sie Ihre Zuhörer gewinnen, wenn Sie Ihre Worte mit so wenig Lebendigkeit und Überzeugung versehen?«
Darauf hielt Dale Carnegie unserer Seminargruppe einen Vortrag über die Kraft der Begeisterung. Als ich am Kursende nach Hause ging, blieb ich noch eine volle Stunde auf, um das Gehörte auf mich einwirken zu lassen. Ich dachte an meine Baseball-Zeit zurück. Da wurde mir klar, dass der gleiche Fehler, der meine Baseball-Karriere beinahe zerstört hätte, nun auch meine Karriere als Verkäufer zu vernichten drohte.
Der Entschluss, den ich in jener Nacht fasste, war in meinem Leben ein Wendepunkt: Mit der gleichen Begeisterung, mit der ich damals als »>Pep< Bettger« spielte, wollte ich meine Arbeit als Verkäufer und Versicherungsfachmann anpacken.
Nie vergesse ich meinen ersten Kundenbesuch am anderen Morgen: Er war der Durchbruch zum Erfolg. Ich hatte mir vorgenommen, dem Kunden als der aktivste und lebendigste Verkäufer entgegenzutreten. Als ich die ersten Worte herausgesprudelt hatte, sagte ich mir: Dieser Kunde muss mich jetzt zwingend unterbrechen und mich fragen, ob bei mir wohl noch alles in Ordnung sei. Irrtum! Der Mann sah mich immer aufmerksamer an, nahm eine entschlossene Haltung an und unterbrach mich nicht - außer wenn er mir versicherungstechnische Fragen stellte. Folge? Ich schloss ein Geschäft ab. Der Kunde, ein Getreidegroßhändler, wurde bald einer meiner besten Freunde und empfahl mich überall als guten Versicherungsberater.
Von jenem Tag an begann ich zu verkaufen. Die Kraft der Begeisterung arbeitete für mich im Geschäftsleben wie damals beim Baseball.
Begeisterung besteht zwar nicht nur darin, dass man die Faust ballt; hilft diese äußerliche Geste aber, uns innerlich zusammenzureißen, dann dürfen wir uns ihrer selbstverständlich bedienen. Eines ist sicher: Wenn ich mich zwinge, begeistert zu handeln, so ändert sich schon bald darauf meine innere Einstellung: ich fühle mich begeistert.
Während der 32 Jahre meiner Verkaufstätigkeit lernte ich Dutzende von Verkäufern kennen, die ihr Einkommen verdoppelt und verdreifacht haben - weil sie mit Begeisterung an ihre Arbeit gingen. Ich begegnete aber Hunderten von Kollegen, die keinen Erfolg hatten - weil ihnen jegliche Begeisterung abging.
Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass Begeisterung im Verkauf das wichtigste Element ist.
Ich kenne einen Mann, der in Versicherungsfragen als Experte gilt. Trotzdem kommt er mit seinen Kenntnissen auf kein anständiges Einkommen. Warum? Weil ihm die...
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