Schweitzer Fachinformationen
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Wenn nach dem Happy End der Albtraum beginnt ...
»Ein sensationelles Thrillerdebüt. Bestgen hat mich gepackt, mitgerissen und nicht mehr losgelassen!« Linus Geschke
Gerade noch lag der kleine Ben fröhlich brabbelnd auf seiner Krabbeldecke, kurz darauf ist er nicht mehr da. Isa erlebt ihren dunkelsten Albtraum, als ihr vier Monate alter Sohn spurlos verschwindet. Nach mehr als einem halben Jahr taucht Ben plötzlich wieder auf, doch seine Rückkehr bleibt so rätselhaft wie sein Verschwinden. Während die Polizei nach Antworten sucht, setzt Isa alles daran, die verlorene Zeit mit ihrem Sohn nachzuholen. Dabei werden tief in ihr die Zweifel immer lauter. Hatte Ben schon immer diese klaren blauen Augen? Aufmerksam betrachtet Isa jede Abweichung - und stellt sich weitere Fragen. Fragen, die schon bald vermuten lassen, dass hinter der Fassade einer scheinbar heilen Welt dunkle Abgründe lauern ...
Perfide Manipulation und dunkle Lebenslügen - das atemberaubende Thrillerdebüt einer jungen Psychologin
» Was für ein Debüt! Die Psychologin Sarah Bestgen weiß sehr genau, wozu Menschen in der Lage sind. HAPPY END ist eine emotionale Achterbahnfahrt für die Protagonisten und die Leser. Höhen und Tiefen des menschlichen Lebens wechseln sich gekonnt ab, schleudern einen von einer Vermutung zur nächsten und zerren an den Nerven. Aber kaum ist die Fahrt zu Ende, möchte man vor Begeisterung rufen: Noch mal! «
Mike Altwicker, WDR4
Simons warf den Stift, mit dem er sich Notizen gemacht hatte, auf seinen Schreibtisch und lehnte sich zurück. Er sah zu seinem Partner hinüber, der gerade ein Telefonat beendete.
»Und?«
»Wieder nichts«, erwiderte dieser müde und griff nach seiner Kaffeetasse, die den Aufdruck >Meine Frau sagt, ich bin der beste Ehemann, und meine Frau hat immer Recht!< trug. Schwarz hatte sich über Andreas Geschenk lustig gemacht, nutzte die Tasse jedoch täglich. »Wieder nur jemand, der sich wichtigtun wollte. Unbrauchbare Hinweise. Weiter nichts. Das ist doch nicht zu fassen. Dieses Kind kann sich doch nicht in Luft aufgelöst haben. Wir arbeiten seit Wochen Tag und Nacht. Meine Frau weiß schon gar nicht mehr, wie ich aussehe.«
Simons kniff die Lippen zusammen und sah aus dem Fenster ihres Büros im Polizeipräsidium Köln. Der große hellbraune Gebäudekomplex mit den anthrazitfarbenen Fensterrahmen hatte ihm damals bei seinem Dienstantritt auf Anhieb gefallen. Er wirkte aufgeräumt und geradlinig.
Der Fall Ben Winterberg hingegen war alles andere als geradlinig. Bevor Simons nach Köln gekommen war, hatte er mehrere Jahre für die Kripo in Münster gearbeitet. Er hatte sowohl in Münster als auch in Köln schon einigen Sonder- und Mordkommissionen angehört und galt als akribisch, rational und ausgesprochen ehrgeizig, was seine Ermittlungsarbeit betraf. Er verlor nie seinen Fokus, egal wie herausfordernd ein Fall auch sein mochte. Der Fall Ben Winterberg jedoch stach heraus. Er war derart undurchsichtig, dass er in Simons ein wachsendes und für ihn eher unbekanntes Gefühl von Unwohlsein erzeugte.
»Lass es uns nochmal durchgehen.« Er rieb sich über die Augen und griff nach den Akten.
»Die Kollegen von der Tatortuntersuchung konnten keine Einbruchspuren finden, geschweige denn fremde Fingerabdrücke oder andere Spuren, die irgendeinen Hinweis auf unbekannte Dritte geben würden. Und nur die Eltern haben Zugang zum Haus, abgesehen von der Nachbarin, die kein Motiv hat. Der Zeitrahmen würde auch nicht so ganz passen, immerhin war sie kurz nach dem Verschwinden des Jungen durchgängig an der Seite der Kindsmutter. Sie könnte Ben natürlich entführt und in der Zwischenzeit versteckt gehalten haben, aber verdächtig erscheint sie auf Basis unserer Vernehmung nicht, und Hinweise in ihrem Haus, zu dem sie uns freiwillig Zutritt gewährt hat, haben sich auch keine ergeben.«
Er blätterte ein paar Seiten weiter zu den Kopien der Vernehmungsprotokolle.
»Die Ärzte, mit denen Herr Winterberg ein berufliches Treffen ungefähr zum Zeitpunkt des Verschwindens von Ben hatte, haben seine Angaben bestätigt. Bleibt offen, ob er anschließend wirklich in seine Praxis gefahren ist.«
»Seine zeitlichen Angaben sind zumindest schlüssig.«
»Ja. Wäre er von der Klinik nach Hause gefahren, anstatt in die Praxis, wäre das Zeitfenster für Bens Entführung sehr knapp gewesen.«
»Zumal sowieso auch hier die Motivfrage ungeklärt wäre.« Schwarz lehnte sich knarzend in seinem Bürostuhl zurück.
Simons nickte und fuhr fort: »Welches Motiv hätte der Vater gehabt, seinen eigenen Sohn zu entführen oder zu töten und verschwinden zu lassen? Der Backgroundcheck liefert einfach keine griffigen Anhaltspunkte.« Er zählte an den Fingern ab. »Die Familie ist gut situiert, die Arztpraxis läuft erfolgreich, sie können den Hauskredit locker bedienen. Die Winterbergs haben keinerlei Vorstrafen oder Vermerke. Falls Mark Winterberg irgendwelche Leichen im Keller hat, sind sie verdammt gut versteckt.«
»Dasselbe gilt für Isa Winterberg. Sie wiederum hat zwar kein Alibi, allerdings auch kein schlüssiges Motiv«, seufzte Schwarz.
Sie hatten diese Diskussion schon geführt, auch in den Lagebesprechungen der Sonderkommission, und drehten und wendeten die wenigen Anhaltspunkte, die sie hatten, immer wieder, kamen bisher jedoch zu keinem Ergebnis.
»Die momentan einzig denkbare Option in Bezug auf Frau Winterberg ist also nach wie vor ein Unfall mit Kindstodfolge und eine anschließende Vertuschung des Ganzen. Allerdings gab es weder in Haus und Garten noch in den Fahrzeugen des Paares Blut-, Sekret- oder irgendwelche Leichenspuren und auch sonst keine Hinweise auf einen Unfall mit Todesfolge.« Simons schüttelte frustriert den Kopf. »Frau Winterberg ruft nahezu jeden Tag an, um den Stand der Ermittlungen zu erfahren. Sie bringt sich dadurch täglich in Erinnerung. Zudem erschien sie mir während der Vernehmungen offen und auskunftsfreudig. Auch ihre Vergangenheit gibt keinerlei Hinweis auf irgendwelche Auffälligkeiten. Sie ist in einem stabilen Umfeld aufgewachsen, scheint eine fleißige Frau und, laut Berichten aus ihrem Umkreis, liebevolle Mutter zu sein. Es gibt einfach keinen Anknüpfungspunkt. Und ich habe die Panik in ihren Augen gesehen, in jedem Moment, in dem ich mit ihr gesprochen habe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man diese Emotionen spielen kann, sie wirken aufrichtig und authentisch. Andererseits wissen wir beide nur zu gut, dass die Täter in solchen Fällen nun mal meist im engsten Umfeld zu finden sind.«
Schwarz murmelte zustimmend, verschränkte die Arme über dem Kopf und fuhr seufzend fort: »Ein unbekannter Dritter müsste sich unbemerkt und spurenlos Zugang zum Haus verschafft haben.«
»In einem Zeitraum von wenigen Minuten, während Frau Winterberg im Keller war.«
Die beiden Männer schwiegen.
»Oder der Täter hat sich schon vorher Zugang zum Haus verschafft und dann nur auf einen günstigen Zeitpunkt gewartet«, warf Schwarz schulterzuckend ein. Auch diese Möglichkeit hatten die Ermittler bereits durchgespielt. »Was nichts an der Tatsache ändert, dass am Tatort keine außergewöhnlichen physischen Spuren festgestellt werden konnten. Wer auch immer da zugange war, wusste also verdammt genau, was er tut, oder kommt aus dem engsten Kreis.«
»Was ist mit den Schlüsseldiensten der Umgebung? Hast du da schon was gehört?«, fragte Simons und rieb sich nachdenklich über sein Kinn.
Die Verfolgung dieser Spur hatte Bode mit Priorität angeordnet. Da keine Einbruchspuren festzustellen gewesen waren, hatte es zunächst nahegelegen, diejenigen Personen zu prüfen, die einen Schlüssel zum Haus der Winterbergs besaßen: das Ehepaar selbst und ihre Nachbarin Linda Rosauer. Außerdem hatte die Polizei auch mit ihrem Neffen gesprochen, Jakob Sanders, der ebenfalls Zugang zum Schlüssel hätte haben können. All das war ohne Ergebnis geblieben, so dass es als Nächstes um die Überprüfung von örtlichen Schlüsseldiensten gegangen war, für den Fall, dass jemand ein Exemplar hatte nachmachen lassen.
»Alle drei sagten, dass ihr Schlüssel zu keinem Zeitpunkt verschwunden gewesen sei. Schneider wird bei der nächsten Lagebesprechung sicher ein Update geben, aber soweit ich gehört habe, haben sie kein Unternehmen aufgetan, das irgendeinen Anhaltspunkt für eine Schlüsselkopie liefern konnte.«
Einen Augenblick herrschte resigniertes Schweigen im Büro, bis die Tür schwungvoll geöffnet wurde und die Beamten aus ihren Gedanken riss. Ihre Kollegin Anita Bruck kam herein und mit ihr eine blumige Parfümwolke, die augenblicklich durch den kleinen Raum waberte. Schwarz grinste und warf Simons einen Blick zu.
Simons verdrehte genervt die Augen, denn er wusste genau, worauf sein Partner anspielte. Der Mist schon wieder. Für Schwarz schien es ein ungeschriebenes Naturgesetz, dass zwei alleinstehende Kollegen in einem halbwegs zueinander passenden Alter Interesse aneinander finden mussten, früher oder später. Simons hatte es aufgegeben, seinem Partner zu erklären, dass er nichts von Bruck wollte. Nach seiner Trennung vor einigen Monaten hatte er entschieden, dass das der letzte Versuch gewesen war, so zu tun, als könne oder wolle er ein halbwegs normales Privatleben führen. Immerhin hatte sein Arbeitseifer einen nicht unerheblichen Teil zu der Trennung von Cynthia beigetragen. Er hatte für sich entschieden, konsequent nur noch seiner Arbeit Platz in seinem Leben einzuräumen und sich nicht weiter von Emotionalitäten ablenken zu lassen. Darin war er ohnehin nie besonders gut gewesen. Schwarz, der zweifacher Familienvater war, konnte seine Haltung nur schwer nachvollziehen, obwohl genau dieser Umstand ja dazu führte, dass er sich zwischen Arbeit und Familie aufrieb, Tag für Tag. Aber unabhängig davon war Simons sicher, dass auch Bruck in ihm nichts weiter sah als einen Kollegen, der seinen Job sehr ernst nahm und mit dem sie genau deshalb fachlich wetteifern konnte. Die ambitionierte Polizistin war noch nicht lange bei der Kripo Köln, hatte allerdings einige psychologische Fortbildungen speziell zum Umgang mit Kindern und Jugendlichen im polizeilichen Kontext absolviert und galt als talentiert, weshalb sie trotz ihres vergleichsweise jungen Alters ebenfalls der Sonderkommission zugeordnet worden war.
»Es gibt Neues zu Mark Winterberg. Wir haben nun eine verlässliche Zeugin aus dem Ärztehaus, in dem er seine Praxis hat. Sie hat ihn dort zum fraglichen Zeitpunkt gesehen, er ist also tatsächlich nach dem Treffen in der Klinik zunächst in die Praxis gefahren«, platzte die junge Beamtin ohne ein Wort der Begrüßung heraus.
»Damit ist sein Alibi wasserdicht«, stellte Simons fest. Eine Option weniger auf der Liste und trotzdem keine Antworten.
»Ja. Weswegen ich aber eigentlich hier bin: Bode will euch sehen. Die Kollegen von der Telekommunikationsüberwachung haben weitere Handydaten ausgewertet, die überprüft werden müssen, dafür braucht er mehrere Teams. Außerdem ist der Staatsanwalt da und will auf den neuesten Stand gebracht werden. Bode springt im Dreieck, weil wir...
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