Schweitzer Fachinformationen
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Typisch toskanische Lebensart
Mit lebendigen Straßen, schönen Geschäften und ehrwürdigen Palazzi aus dem Mittelalter laden Toskanas Städte ein. Auch Pisa hat weit mehr zu bieten als nur den Schiefen Turm und den Campo dei Miracoli.
Unsere erste Tour durch die Toskana verbindet die Städte Pisa, Lucca, Montecatini, Pistoia und Prato, Florenz/Firenze und Arezzo - klingende Namen voller Charakter und besonderem Charme, mit schiefen Türmen und wehrhaften Altstädten, mittelalterlicher Pracht, kunsthistorischen Highlights, berühmten Heilquellen und dem unverwechselbaren Flair toskanischer Lebensart.
Für die Anreise nach Pisa empfiehlt sich die Brennerautobahn A22 bis Modena und dann die Weiterfahrt auf der A1 Richtung Parma. Von dort geht es über die A15 Richtung La Spezia und anschließend über die A12 Richtung Livorno/Roma bis zur Ausfahrt Pisa Nord. Die letzten Kilometer führen über die Strada Statale 1/Via Aurelia bis nach Pisa.
Nicht nur der spektakuläre Turm steht schief in 1 Pisa, auch eine stattliche Anzahl von Kirchen, Palästen und Türmen hat sich im Lauf der Jahrhunderte leicht geneigt. Die Touristen aus aller Herren Länder haben aber meist nur ein Ziel: den schiefen Glockenturm auf dem Campo dei Miracoli. »Feld der Wunder« heißt Pisas religiöses Zentrum wörtlich übersetzt. Piazza del Duomo, Domplatz, ist die offizielle Bezeichnung des Platzes. Seit 1987 gehört er zum Weltkulturerbe der UNESCO. Dom, Baptisterium, der Friedhof Camposanto Monumentale und der Schiefe Turm von Pisa bilden das einheitliche Wunderwerk dieses einzigartigen Platzes. Die Bezeichnung »Campo dei Miracoli« geht auf den großen Dante Alighieri zurück.
Beeindruckend ist nicht nur die Weite, beinahe wäre man versucht zu sagen die Leere des Platzes, sondern vor allem dieser größte zusammenhängende architektonische Komplex des romanischen Europas und die Harmonie der verschiedenen Baustile, die sich hier im romanico pisano, in der »Pisaner Romanik«, vereinen: Von der Romanik bis zur Gotik finden die unterschiedlichsten Elemente ein fruchtbares Miteinander - mit Anleihen aus der lombardischen Bautradition und starken Einflüssen aus der orientalischen Kultur.
Im Zentrum der Piazza del Duomo steht natürlich der Dom Santa Maria Assunta. 1118 wurde dieses architektonische Meisterwerk zu Ehren der Himmelfahrt Mariä von Papst Gelasius II. geweiht, den Bau begann Buscheto di Giovanni Giudice bereits 1063. Bis ins 14. Jahrhundert dauerten die Bauarbeiten am Dom, der bereits 1595 nach einem verheerenden Brand fast vollständig renoviert werden musste. Ein charakteristisches Element des Bauwerks ist die elliptische gotische Kuppel, die 1380 von Lupo di Gante und Puccio di Gadduccio hinzugefügt wurde. Meisterhaft ist die Fassade mit ihren drei kunstvoll gearbeiteten Bronzeportalen von Bonanno Pisano, ihren Loggien, Arkaden und Statuen. Im riesigen Innenraum mit der imposanten Kassettendecke stechen die Kanzel, zwischen 1302 und 1311 von Giovanni Pisano wundervoll dekoriert, das Grabmal Kaiser Heinrichs VII. und die Urne von Pisas Schutzheiligem Ranieri als besondere Prunkstücke hervor. In der Mitte des Doms hängt ein bronzener Kronleuchter, der als »Galileos Kronleuchter« bekannt ist. Die Legende, die sich um ihn rankt, ist den Pisanern ans Herz gewachsen: Bei einer Messe ließ sich Galileo Galilei, anstatt der Predigt zu lauschen, vom schwingenden Leuchter ablenken und entwickelte seine Theorien über das Pendel. Schade, dass der Leuchter angeblich erst einige Jahre nach Galileos Erkenntnissen angebracht wurde.
Der Glockenturm des Doms ist das Wahrzeichen Pisas und das definitiv berühmteste schiefe Bauwerk der Welt. 1173 wurde mit den Arbeiten des frei stehenden, 55 Meter hohen Campanile begonnen. Bereits nach Fertigstellung der vierten Ebene um 1185 neigte sich der Turm aufgrund des instabilen Untergrundes des versandeten einstigen Hafenbeckens um 90 Zentimeter. Die Bauarbeiten wurden daraufhin ein Jahrhundert lang unterbrochen und die restlichen vier Ebenen danach bewusst schräg konstruiert, um die Schieflage etwas auszubalancieren. Der Turm steht also nicht nur schief, sondern ist auch in sich selbst leicht gebogen. Die Glockenstube wurde erst 1372 vollendet.
1992, die Neigung betrug schon beinahe drei Meter, begann die Stadt mit tiefgreifenden Konsolidierungsarbeiten und schaffte es nach 800 Jahren, die Lage des Turms zu stabilisieren. Seit 2001 können im Rahmen einer Führung die spiralförmig angelegten 294 Stufen des Glockenturms wieder erklommen werden.
Direkt gegenüber dem Dom steht das Baptisterium. Diese größte Taufkirche der christlichen Welt wurde von Diotisalvi 1152 nach dem Vorbild der Heilig-Grab-Kirche von Jerusalem begonnen und bis 1284 in mehreren Bauperioden errichtet. In der ersten, romanischen Bauphase war sie noch dem Baustil des Doms angepasst, vollendet wurde sie später jedoch im gotischen Stil. Seine charakteristische Segmentkuppel erhielt das Baptisterium im Jahre 1358.
Das Innere hat einen Durchmesser von 35,5 Metern und überrascht durch seine verblüffende Akustik. Blickfang hier sind die sechseckige Kanzel von Nicola Pisano aus dem Jahr 1260 und das achteckige Taufbecken.
Mit dem Bau des rechteckigen Camposanto Monumentale, dem »heiligen Feld« hinter dem Dom, wurde 1278 im romanischen Stil begonnen. Abgeschlossen wurden die Arbeiten um 1464 im Stil der Spätgotik und mit Elementen aus der Frührenaissance.
Im Innenbereich ist der antike Friedhof der Adeligen von Pisa wie ein Kreuzgang mit Rundbogenarkaden gestaltet, der einen malerischen Hof umschließt. Als man nach starken Beschädigungen durch Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg die wundervollen Fresken restaurierte, kamen die einmaligen Vorzeichnungen, die sogenannten Sinopien, zum Vorschein. Diese sind heute im angrenzenden Museo delle Sinopie ausgestellt. Das berühmteste Werk am Camposanto ist das gigantische Fresko »Trionfo della Morte«. Der beeindruckende »Triumph des Todes« wird Buonamico Buffalmacco zugeschrieben.
Die eigentliche Geschichte von Pisa beginnt im 11. Jahrhundert. Die mittelalterliche Stadt am rechten Ufer des Arno wurde auf den Spuren des antiken Pisae aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. erbaut. Dabei mussten sich die Pisaner vor allem vor den Einfällen der Sarazenen verteidigen. 1062 gelang Pisa ein entscheidender Sieg über die Feinde in Palermo. Die Flotte der Seefahrerrepublik - der vierten Italiens neben Genua, Venedig und Amalfi - kehrte reich beladen mit Schätzen zurück. Konflikte mit Genua und dann mit Florenz prägten die weiteren Jahrhunderte. 1509 kapitulierten die Pisaner endgültig und überließen den Florentinern die Macht in ihrer Stadt, die es verstanden, der Stadt in vielerlei Hinsicht ihren Stempel aufzudrücken. 1564 erblickte Galileo Galilei, der berühmteste Sohn Pisas, hier das Licht der Welt.
Tipp
Besuch und Eintritt
Mit einem Gemeinschaftsticket erhält man das Komplettprogramm: die Besteigung des Schiefen Turms und den Besuch von Kathedrale, Baptisterium, Camposanto Monumentale, Museo delle Sinopie und Museo dell' Opera del Duomo. Der Glockenturm ist täglich von 8.30 Uhr bis Sonnenuntergang für alle ab acht Jahren (nur für Schwindelfreie) geöffnet. In den Sommermonaten kann der Turm auch in den Abendstunden von 20.30 bis 23 Uhr besichtigt werden. Reservieren Sie Ihre Tickets rechtzeitig. opapisa.it
Schade, dass die meisten Touristen von Pisa nur den Schiefen Turm und den Campo dei Miracoli kennen, denn die Stadt hat viel mehr zu bieten. In den vier historischen Stadtvierteln an den Ufern des Arno entdecken wir auf Schritt und Tritt Spuren aus der reichen Geschichte und Vergangenheit - gepaart mit der jugendlichen Frische und dem mediterranen Flair des Pisa von heute. Pisa wird vom Arno in zwei Hälften geteilt und von vier historischen Stadtvierteln geprägt. Die beiden Tramontana-Viertel Santa Maria und San Francesco liegen am rechten nördlichen Ufer des Flusses, die beiden Mezzogiorno-Viertel San Martino und San Antonio am linken im Süden des mittelalterlichen Stadtzentrums. Den Mittelpunkt der vier Stadtviertel bildet die zentrale Arno-Brücke Ponte di Mezzo. Die Steinbrücke wurde um 1046 erbaut und ist bis 1182 als einziger Übergang über den Arno auch die einzige Verbindung der Stadtteile links und rechts des Flusses. Ihren Namen,...
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