Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Nachhaltigkeit1 ist als Topthema in der Wirtschaft und in den Unternehmen angekommen. Gerade einmal 50 Jahre, nachdem zum ersten Mal in der breiten Öffentlichkeit vor den Gefahren des Klimawandels gewarnt wurde. Okay, Zynismus beiseite: Spätestens seit dem Pariser Klimaabkommen 2015 gewinnt Nachhaltigkeit als politisches, wirtschaftliches und gesellschaftliches Thema stetig an Relevanz und öffentlicher Aufmerksamkeit. Die Welt ringt um wirksame Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakatastrophe. Die EU ruft den Green Deal aus. CO2-Emissionen werden bepreist, neue Taxonomien und Reportingstandards für die Wirtschaft eingeführt.
In einer Vielzahl von Unternehmen hat Nachhaltigkeit eine hohe Priorität und bestimmt die Transformationsagenda. Unter der Überschrift »Nachhaltigkeitstransformation« haben etliche Unternehmen begonnen, sich Nachhaltigkeitsziele zu setzen, Dekarbonisierungsstrategien zu entwerfen, Umsetzungspläne zu gestalten und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Also alles im Griff?
Die andere Realität: Eine im Fachmagazin nature veröffentlichte Studie geht davon aus, dass die Begrenzung der globalen Erwärmung auf maximal 2 Grad bis zum Jahr 2100 nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 5 Prozent erreicht wird.2 Der Verlust an Biodiversität ist dramatisch und kaum noch aufzuhalten. Soziale Ungleichheiten nehmen zu und wurden durch die Corona-Pandemie noch verschärft. Die Netto-Null-Ziele von Unternehmen, aber auch von Regierungen sind zu großen Teilen noch Jahrzehnte entfernt. Die 17 Sustainable-Development-Goals der UN werden nach aktuellen Berechnungen nicht vor 2082 erreicht werden.
»As we reflect on the past 20 years, it seems that everything has changed, and nothing has changed« - so beschrieb es Business for Social Responsibility, eines der führenden US-Netzwerke im Bereich nachhaltiger Wirtschaft bereits im Jahr 2012. Mehr als zehn Jahre später dürfte das Fazit zwar etwas differenzierter ausfallen, da die Auswirkungen der Klimakatastrophe deutlich spürbarer geworden sind - nicht nur im Globalen Süden, wo viele Länder schon längst jeden Tag die Konsequenzen des Konsumverhaltens der sogenannten entwickelten Länder zu spüren bekommen, sondern auch in Europa und Nordamerika. Im Kern stimmt die Aussage aber immer noch: Nachhaltigkeit und Klimaschutz werden zwar immer breiter diskutiert, die Anstrengungen aller Akteur*innen nehmen zu - allein der weltweite Energieverbrauch springt weiter von Rekord zu Rekord, es gelingt nicht, die CO2-Emissionen weltweit zu reduzieren, den Verlust der Artenvielfalt aufzuhalten, die soziale Ungleichheit zu verringern.
Viele Menschen in den Unternehmen haben das Gefühl, dass »das mit der Nachhaltigkeit« eine etwas andere Herausforderung ist als zum Beispiel die Herausforderung der Digitalisierung in den vergangenen 20 bis 30 Jahren. Einerseits, weil die Klimakatastrophe die Menschheit ganz unmittelbar und existenziell gefährdet.3 Andererseits, weil sich die Frage aufdrängt, ob die gesellschaftlichen und vor allem wirtschaftlichen Spielregeln nicht grundsätzlich geändert werden müssten, wenn wir die überlebenswichtigen Klimaziele in den nächsten Jahren noch erreichen wollen. Wie sähe eine Wirtschaft aus, die sich innerhalb der planetaren Grenzen bewegt, statt ständig über ihre Verhältnisse zu leben? Eine Wirtschaft, die globale Gerechtigkeit statt soziale Ungleichheit fördert? Wäre das überhaupt noch die gleiche Wirtschaft wie heute? Und vor allem: Wie kommen wir dahin, ohne auf dem Weg die soziale Stabilität zu gefährden und ins gesellschaftliche Chaos zu rutschen?
Es ist paradox: Wir müssen die Spielregeln ändern, während wir das Spiel spielen. Dafür gibt es leider keine Blaupausen, keine Masterpläne, keine vorgefertigten Gebrauchsanweisungen. Klar ist nur: Wenn wir das schaffen wollen, brauchen wir die kollektive Anstrengung vieler Akteur*innen. Wir brauchen die Menschen, die an den Systemen arbeiten und gesetzliche Rahmenbedingungen gestalten - die Regierungen, die Politik, die Verwaltung. Wir brauchen aber auch alle, die im System mitwirken und es von innen heraus verändern: die Zivilgesellschaft, Aktivist*innen, Bürger*innen - und eben die Organisationen und Unternehmen selbst.
Genau da setzen wir mit dem Stellar-Approach an. Er ist ein Lösungsangebot für Organisationen, er richtet sich also an Akteur*innen im System. Er beschreibt einen Entwicklungsweg in eine mögliche Zukunft und hilft der Organisation, auf diesem Weg Schritt für Schritt zur Lösung der aktuell so drängenden Herausforderungen beizutragen - und damit die Resilienz der eigenen Geschäftsmodelle zu stärken. Der Stellar-Approach empfiehlt eine Richtung, aber er gibt nicht das Ergebnis vor.
Nachhaltigkeit und Regenerativität sind kein Zustand, sondern ein Prozess. Niemand weiß heute ganz genau, wie die Wirtschaft der Zukunft aussehen wird. Viele Unternehmen wissen heute noch nicht einmal, wie sie ihre selbst gesteckten Nachhaltigkeitsziele für 2030 oder 2045 erreichen sollen. Dieses Nichtwissen und diese Unsicherheit sind im Stellar-Approach Teil der Lösung. Die Organisation macht sich mit dem Stellar-Approach auf die Reise und lernt dazu. Das Brauchbare wird verstetigt, das weniger Brauchbare aussortiert.
Der Stellar-Approach arbeitet im Kern mit Teams, ganz gleich, ob es sich um funktionale, cross-funktionale oder auch Führungsteams handelt. Warum? In den Teams einer Organisation wird die eigentliche Arbeit gemacht, dort werden die Entscheidungen getroffen, die eine Organisation in eine mehr oder weniger nachhaltige Richtung bewegen. Wenn alle Teams4 einer Organisation sukzessive nachhaltiger und regenerativer werden in dem, was sie tun, wird damit auch die gesamte Organisation nachhaltiger und regenerativer. Und über verändertes Handeln ändert sich auch die vielbeschworene Kultur in der Organisation, sodass weitere Schritte der Veränderung wahrscheinlicher werden.
Im Stellar-Approach nutzen wir Prinzipien, Praktiken und Tugenden, die dabei helfen, im Gehen neue Muster zu etablieren. Die drei Elemente fügen sich nach und nach im Buch zusammen:
Stellar- Prinzipien
Die vier Stellar-Prinzipien sind unsere Leitsterne. Als Gestaltungsprinzipien geben sie der regenerativen Reise eine klare Richtung und bieten den Teams Orientierung auf dem Weg.
Stellar- Praktiken
Die sieben Stellar-Praktiken versorgen die Teams mit der passenden Ausrüstung. Mit den Praktiken bauen die Teams Fähigkeiten und Gewohnheiten auf, die sie für die Reise benötigen.
Stellar- Tugenden
Die drei Stellar-Tugenden sind innere Kompetenzen, die jedem*jeder Einzelnen helfen, im Übergang zum Regenerativen Wirtschaften bei Kräften zu bleiben.
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.