Schweitzer Fachinformationen
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Wie bereits erwähnt, haben sich unsere Sehgewohnheiten stark verändert, da gute Fotos fast allgegenwärtig sind. Wenn wir selbst bessere Reisefotos machen wollen, kann es daher schnell passieren, dass wir einen »unfairen Vergleich« anstellen. Ich meine damit, dass es einen großen Unterschied macht, ob Fotos auf einer ganz normalen Urlaubsreise oder einer Fotoreise entstehen, deren Ziel es ist, möglichst viele gute Fotos zu machen.
Wenn Sie eher beim Reisen fotografieren, steht ja meist die Reise selbst im Vordergrund. Der Fokus liegt vermutlich eher auf Erholung, Familie, am Strand liegen und/oder Aktivitäten wie Sightseeing, Wandern, Sport etc. - kurz gesagt, auf etwas anderem als der Fotografie. Daher müssen wir in solchen Fällen häufig immer wieder Rücksicht auf die Bedürfnisse von Mitreisenden, sprich »Nicht-Fotografen«, nehmen.
Unter Umständen können Sie an verschiedenen Stellen aber doch Einfluss nehmen und gute Kompromisse mit Ihren Mitreisenden finden.
Gibt es z. B. saisonale Sehenswürdigkeiten wie Festivals, kulturelle Events, Naturphänomene und dergleichen, die sowohl fotografisch als auch für Ihre Mitreisenden interessant sein könnten? Dann können Sie den Termin der Reise so (ver)legen, dass Sie eine Chance haben, diese Dinge zu sehen - und zu fotografieren.
Ähnlich wie beim Termin der Reise, lässt sich evtl. Einfluss darauf nehmen, wann man wo sein wird. Manch fotografisch interessantes Event findet vielleicht nur an bestimmten Tagen statt, wie z. B. ein Wochenmarkt. Versuchen Sie, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein (mehr dazu im Abschnitt »Recherchieren Sie!« ab Seite 28).
Als Fotografen sind wir extrem abhängig von gutem Licht. Das ist meist morgens und nachmittags oder abends vorhanden. Vielleicht können Sie schon vor dem Frühstück oder nach dem Abendessen noch einmal (ggf. auch allein) mit Ihrer Kamera losziehen? Oder Sie können bestimmte Besichtigungstermine so legen, dass Sie mit tollem Licht belohnt werden.
Vielleicht gibt es Programmpunkte, die Sie auslassen können, um in der Zwischenzeit zu fotografieren. Etwa, während die Familie am Pool liegt oder bei manchen Besichtigungen, die für Sie fotografisch uninteressant sind. Vielleicht können Sie sich auch für interessante Locations/Termine etwas mehr Zeit nehmen als geplant?
Eventuell können Sie mit Ihren Reisebegleitern ja auch Vereinbarungen treffen. Ein Beispiel wäre, dass an einem Tag die Kamera im Hotelzimmer bleibt und Sie am nächsten Tag nach Herzenslust fotografieren dürfen.
Alternativ können Sie versuchen, Ihren Partner selbst für das Thema Reisefotografie zu begeistern. Das mag ein etwas langwieriger Prozess sein, der »Behutsamkeit« und einiges an Geduld erfordert. Am Ende könnten Sie jedoch viel gewinnen, dann nämlich, wenn Sie die Liebe zur Reisefotografie sogar teilen. Ich spreche hier aus eigener Erfahrung, denn meine Frau ist inzwischen selbst eine begeisterte Reisefotografin geworden.
Wenn man reist, um zu fotografieren, kann die Reise gezielt mit dem Fokus auf Fotografie geplant werden. Da in so einem Fall alle Teilnehmenden das gleiche Interesse haben, können Faktoren, die bessere Fotos ermöglichen, wunderbar berücksichtigt werden. So werden die Reisetermine häufig speziell um fotografisch interessante Termine wie Festivals, Märkte und dergleichen herum geplant. Der Tagesablauf ist für das Fotografieren optimiert: Es geht früh los, um das gute Morgenlicht zu nutzen, und nachmittags ist man häufig draußen unterwegs, um das warme und interessante Licht zu nutzen, mitunter sogar bis zur »Blauen Stunde« nach dem Sonnenuntergang. Das harte Mittagslicht vermeidet man gerne. Zu dieser Tageszeit kann man Motive fotografieren, die nicht im Freien stattfinden.
Außerdem sollte man für interessante Fotogelegenheiten ausreichend Zeit einplanen. In manchen Fällen werden spezielle Events oder Zugänge erst für eine solche Reise möglich gemacht. Bei Fotoreisen gibt es in der Regel auch einen inspirierenden Austausch zwischen den Teilnehmenden. Oft steht sogar ein »Foto-Coach« unterstützend zur Seite.
Es dürfte also klar sein, dass sich auf einer Fotoreise deutlich bessere Chancen ergeben, tolle Reisefotos mit nach Hause zu bringen, als wenn man viele Kompromisse eingehen muss. Ungeachtet dessen, ob Sie zur ersten oder zweiten Gruppe gehören, empfehle ich Ihnen eine gute Vorbereitung, da Sie damit Ihre Chancen auf bessere Bilder erheblich steigern können.
Eine hilfreiche Frage ist auch, was Sie später mit Ihren Bildern machen möchten. Wollen Sie die Bilder vor allem für sich selbst haben oder im privaten Kontext (Freunde und Familie) zeigen? Und wenn Letzteres der Fall ist, wie wollen Sie Ihre Bilder präsentieren? Als Slideshow über einen Fernseher oder Projektor, in einem Fotobuch oder auf einer Webseite? Oder soll es sogar eine »richtige Präsentation« werden? Wenn Sie das schon vorher wissen, können Sie es bereits in der Planung und später vor Ort berücksichtigen.
Wenn Sie Ihre Bilder in einem Buch veröffentlichen wollen, könnten Sie vorher bereits überlegen, welches Format Sie bevorzugen: hoch oder quer. Und Sie könnten Details, wie Eintrittskarten oder Menüs in Restaurants fotografieren, weil Sie diese später in Ihrem Buch vielleicht nutzen möchten.
Wenn Sie Ihre Bilder vor allem über einen Projektor (Beamer) oder auf einem Bildschirm zeigen möchten, bietet es sich an, überwiegend im Querformat zu fotografieren, da dies der Darstellung von Bildschirmen oder Projektionen entspricht. Darüber hinaus sollten Sie sich ein paar Gedanken machen, wie Ihr Storytelling aussieht und welche Bilder Sie dazu brauchen. Sollten Sie vorhaben, eine professionelle Präsentation Ihrer Reise zu erstellen, empfehle ich Ihnen, möglichst schon vor Ihrer Reise das Kapitel »Nach der Reise« ab Seite 218 zu lesen.
»If you want to be a better photographer, stand in front of more interesting stuff.«
Jim Richardson
Als ich diesen Satz des amerikanischen Fotografen Jim Richardson das erste Mal las, war es für mich wie ein kleiner Augenöffner: Es geht darum, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Das ermöglicht uns, interessante Motive (möglichst noch) im besten Licht zu fotografieren.
Daher können wir, bevor die Reise überhaupt losgeht, viel dafür tun, dass wir hinterher mit guten und interessanteren Fotos nach Hause kommen. Ein maßgeblicher Faktor ist dabei die Recherche. Beschäftigen Sie sich bereits im Vorfeld mit folgenden Fragen:
Für Ihre Recherche können Sie mit einer Bildersuche in einer der Suchmaschinen anfangen. Sehr gut geeignet sind auch große Fotoarchive sowie Plattformen, um sich zu informieren und Inspiration zu sammeln. Ich nutze gerne National Geographic, Getty Images, iStockPhoto, Instagram, Fotocommunity.de - denn nahezu überall sind die Fotos nach entsprechenden Destinationen gegliedert oder verschlagwortet.
Zur Recherche können sinnvollerweise auch folgende Fragen gehören:
Bei der Recherche zu diesen Fragen können Sie zum einen auf entsprechende Reiseführer zurückgreifen. Vielleicht noch besser, weil spezifischer, kann es jedoch sein, andere Fotografen nach...
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