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Thyra züchtet Rentiere in dem Dorf Tjarojakk. Sie ist seit langem mit Ragnar verlobt, und die beiden führen eine Beziehung mit viel Zuneigung, aber ohne Leidenschaft. Einem Hochzeitstermin weichen sie immer irgendwie aus. Nachdem die Dorfgemeinschaft beschließt, dass es bald soweit sein soll, lenken zwei Besucher von den Vorbereitungen ab. Der Schauspieler Krister ist in den USA berühmt, aber in den Weiten Lapplands kennt niemand seine Filme. Er begleitet seinen Großvater, der aus dem Dorf stammt und es noch ein Mal sehen will. Krister ist mit dem winterlichen Landleben völlig überfordert. Und obwohl Thyra ihn unmöglich findet, knistert es zwischen ihnen heftig ...
Ein zauberhafter Skandinavien-Roman mit romantischer Liebesgeschichte im tiefverschneiten Lappland
Krister stand auf der Terrasse seines Hauses und ließ den Blick über die endlosen Weiten des Pazifiks gleiten. Die untergehende Sonne tauchte den Himmel in ein Kaleidoskop aus warmen Farben - Gold, Orange und sanftes Rosa verschmolzen miteinander und warfen ein magisches Leuchten auf das ruhige Wasser. Eine leichte Brise strich ihm durch die Haare und trug den salzigen Duft des Meeres zu ihm herüber.
Der Klang der Wellen, die ans Ufer rollten, war wie ein Willkommensgruß. Das spürte er immer besonders stark, wenn er nach den Dreharbeiten hierher zurückkehrte. Dies war der Ort, an dem er zur Ruhe kam, hier konnte er seine Gedanken ordnen. Malibu war in den vergangenen acht Jahren zu seinem Zuhause geworden, lediglich sein Großvater Ove erinnerte Krister regelmäßig daran, dass er eigentlich aus Schweden stammte.
Das Klingeln an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken, und er eilte durch den großen Wohnraum zur Haustür. Dort hielt er inne und sammelte sich einen Moment, bevor er ihr öffnete.
Sie war so unglaublich sexy. Nicht sehr groß, aber wohlproportioniert. Das eng anliegende Kleid schmiegte sich in changierenden Grüntönen an ihren Körper, und das blonde Haar war zu einem glatten Bob geschnitten. Aus ihren blauen Augen blitzte sie ihn übermütig an, als sie die Hände in die Hüften stemmte und sich leicht nach rechts und links drehte.
»Mit diesem Outfit bin ich zweifellos der Star des Abends, findest du nicht?«
»Zweifellos«, konterte er trocken. »Zumal wir nur zu zweit sind und mein Outfit mit deinem in keiner Weise mithalten kann.«
Ihr Blick glitt an ihm hinab. Wie so oft trug er Jeans und ein T-Shirt.
»Stimmt. Aber das macht nichts, ich bin schön genug für uns beide.«
»Du bist vor allem ziemlich frech. Du solltest dir Josie nicht zu sehr zum Vorbild nehmen.«
Sie spielten beide eine der Hauptrollen in der Krimiserie Glimmer of Guilt. Nach dem großen Erfolg der beiden ersten Staffeln hatte die Produktionsfirma beschlossen, dass es eine Fortsetzung geben würde. Ein Großteil der Dreharbeiten war bereits abgeschlossen.
Anouk spielte die Gerichtsmedizinerin Josie, während Krister die Rolle des Polizisten Mike Sullivans übernommen hatte.
Die beiden kamen in der Serie scheinbar nicht besonders gut miteinander zurecht, und doch war das Knistern zwischen ihnen deutlich zu spüren. Es gab immer wieder kurze Szenen, in denen sie sich sehr nahe kamen, auch wenn es nie in einem Happy End gipfelte.
»Warum nicht? Ich finde es ganz spannend, was da zwischen Josie und Mike passiert.« Lächelnd ging sie an ihm vorbei ins Haus und schaute sich um. Natürlich fiel ihr Blick zuerst auf die gläserne Verandatür und den tiefblauen Pazifik dahinter. »Wow!«
»Das dachte ich auch, als ich das erste Mal hier reinkam.« Krister schloss die Tür.
Ohne zu fragen oder auf eine Aufforderung zu warten, begann Anouk ihre Besichtigungstour durch das Haus. Der große Wohnraum, in den man direkt durch die Eingangstür kam, wirkte durch sein luxuriöses, aber leicht abgenutztes Ambiente. Das Zimmer war ausgestattet mit bequemen Ledersofas und einem imposanten Kamin, der oft als Mittelpunkt gesellschaftlicher Zusammenkünfte diente.
Die Wände waren mit exzentrischen Kunstwerken und unkonventionellen Deko-Elementen geschmückt, die Kristers eigenwilligen Lebensstil widerspiegelten. Auf dem Boden lag ein edler, wenn auch etwas ramponierter Teppich, der Geschichten von vergangenen Eskapaden zu erzählen schien. Die großen Fenster ließen viel Tageslicht herein und boten über die Terrasse hinweg einen traumhaften Blick auf den Pazifik.
Gleich neben dem Wohnzimmer war die Küche.
»Hier brutzelt ja nichts«, stellte Anouk verwundert fest. »Wolltest du nicht für mich kochen?«
Krister verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Je nachdem, wie der Abend so läuft, will ich vielleicht, dass du wiederkommst. Deshalb unterlasse ich lieber eigene Kochversuche. Ich habe Essen bestellt.« Er schaute auf seine Armbanduhr. »Es wird in einer halben Stunde geliefert.«
Anouk ging zurück in den Wohnraum und schaute zur Treppe, die bis zu einem Podest führte. Auch hier bot ein riesiges Fenster eine spektakuläre Aussicht auf den Pazifik. Linksherum führten die Stufen dann weiter ins Obergeschoss.
»Da oben ist dein Schlafzimmer?«
»Unter anderem.« Krister grinste. »Soll ich es dir zeigen? Wir haben genug Zeit, bis das Essen kommt.«
Anouk schüttelte den Kopf. »Ich denke, ich genieße lieber noch ein bisschen die Aussicht aufs Meer. Das Schlafzimmer kann warten.«
»Wie du meinst«, entgegnete er achselzuckend. »Wir haben es ja nicht eilig.«
Anouk stieß leicht mit der Faust gegen seinen Arm. »Soll das heute Abend eigentlich so etwas wie ein Date sein?«
»Das frage ich mich selbst.« Krister musterte sie von Kopf bis Fuß. »Also, ich finde dich sexy .« Er brach ab.
»Da schwingt so ein unausgesprochenes Aber mit«, stellte Anouk fest.
Krister nickte. »Es knistert nicht wirklich zwischen uns.« Fragend schaute er sie an. »Oder?«
Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie den Kopf schüttelte. »Nein, absolut nicht. Ich mag dich wirklich gern .«
Krister musste lachen. »Da klingt bei dir aber auch ein sehr lautes Aber mit.«
»Wir sind eben nicht Josie und Mike. Zwischen den beiden besteht eine intensive Spannung. Wir sind einfach nur Krister und Anouk. Schade eigentlich.« Sie betrachtete ihn auf dieselbe Art und Weise, wie er es eben bei ihr gemacht hatte. »Ich finde dich nämlich auch ziemlich scharf, also rein optisch. Und eigentlich würde alles passen. Wir sind Schauspieler, ziemlich erfolgreich und kommen beide aus Schweden. Wir mögen uns, finden einander attraktiv, aber . Warum ist da nicht mehr?«
»Vielleicht sollten wir uns einfach erst mal etwas besser kennenlernen«, schlug Krister nach kurzem Nachdenken vor. »Ich würde mich gerne darauf einlassen.«
»Ja, vielleicht .« Anouk brach ab, als Kristers Handy klingelte.
Er warf einen Blick auf das Display und erkannte die Nummer des Seniorenheims in Stockholm, in dem sein Großvater seit knapp einem Jahr lebte.
»Tut mir leid, aber das ist wichtig«, stieß er hastig hervor, bevor er das Gespräch annahm.
»Hej, här är Krister«, meldete er sich.
Seine Gesprächspartnerin antwortete ebenfalls auf Schwedisch.
»Hier ist Inga. Gut, dass ich dich sofort erreiche. Krister, wir haben ein Problem. Dein Großvater ist verschwunden.«
Die Anschnallzeichen leuchteten auf, und das Ruckeln des Fahrwerks, das in diesem Moment ausgefahren wurde, war deutlich zu spüren. Durch das Fenster konnte Krister den Flughafen Arlanda erkennen.
Seit nunmehr fast fünfzehn Stunden war er unterwegs, von Los Angeles nach Stockholm, mit einer Zwischenlandung in London. Nach Ingas Anruf hatte er die nächste Maschine nach Schweden gebucht, während Anouk sich über die Köstlichkeiten hergemacht hatte, die er für ihr Date bestellt hatte. Sie war noch im Haus gewesen, als sein Taxi gekommen war, um ihn zum Flughafen zu fahren.
Als die Maschine zur Landung ansetzte und allmählich ausrollte, schaltete Krister den Flugmodus auf seinem Handy aus. Prompt bekam er die Meldung, dass eine SMS eingegangen war. In der Hoffnung, dass es sich um eine Nachricht von Inga handelte, öffnete er sie. Die SMS war jedoch von Anouk.
Vielen Dank für die Einladung, schrieb sie. Das Essen hat ausgezeichnet geschmeckt, und dein Haus ist toll, nur du hast gefehlt. Vielleicht versuchen wir es noch einmal zu zweit, wenn du wieder zu Hause bist. Dahinter war ein lachendes Smiley mit Herzen.
Das machen wir, schrieb er zurück. Ich freue mich jetzt schon darauf. Dann steckte er das Handy wieder ein.
»Wir bitten alle Gäste, sitzen zu bleiben, bis die endgültige Position erreicht ist, und wünschen einen angenehmen Aufenthalt in Stockholm.«
Noch während die Stewardess sprach, erhoben sich die ersten Passagiere und öffneten die Gepäckfächer über ihren Sitzen. Kaum stand die Maschine still, kam es zu dem üblichen Gedränge.
Krister verspürte keine Lust, sich da einzureihen. Er blieb ruhig auf seinem Platz sitzen und schaute aus dem Fenster.
Etwas mehr als ein Jahr war seit seinem letzten Besuch in Stockholm vergangen .
Er verzog die Lippen zu einem bitteren Lächeln, als er daran dachte. Auch damals hatte er die Reise wegen seines Großvaters angetreten. Allerdings war es kein erfreuliches Wiedersehen gewesen, sondern für beide sehr schmerzlich.
»Großer Vater!« Seine Lippen bildeten diese Worte nur, ohne sie auszusprechen.
Ove war für ihn immer Großvater und Vater zugleich gewesen. Daraus hatte sich dann diese ganz besondere Anrede gebildet.
Als Kristers Eltern bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen waren, hatte Ove sein geliebtes Tjarojakk verlassen, war nach Stockholm gezogen - und geblieben. Er hatte sich des anfangs verstockten kleinen Jungen angenommen, der einfach nicht einsehen wollte, dass die Eltern nie mehr zurückkommen würden. Dabei hatte Ove selbst um seinen einzigen Sohn und seine Schwiegertochter getrauert.
»Fliegst du mit uns zurück?«, riss ihn die Stimme der Stewardess aus seinen Gedanken.
Das offensichtliche Interesse in ihren Augen entlockte ihm ein Lächeln.
»Leider nicht.« Er seufzte tief. »Obwohl ich nichts lieber tun...
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