Schweitzer Fachinformationen
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Heute hat Leonie ihren ersten Tag in der Schreinerei Niehaus. Sie war schon etwas aufgeregt, bin extra mit ihr aufgestanden und hab uns ein schönes Frühstück gemacht. Sie schafft das schon, da bin ich sicher.
Danach bin ich mit meinem Trio Gassi gegangen, da treff ich doch den Wolfgang. Er kommt gerade angefahren. Sieht echt sch.lecht aus. Da muss ich ihn gleich mal ansprechen.
"Hallo Wolfgang, wie geht's denn deiner Mama?"
"Meine Mutter ist heute Morgen leider verstorben", sagt er mit einem unterdrückten Schluchzer.
"Was, aber wieso denn. Sie war doch total fit."
"Sie ist in der Nacht wahrscheinlich die Treppe runtergefallen. Ich habe sie gefunden, als ich sie Sonntag zum Frühstück besuchen wollte. Im Krankenhaus konnten sie nicht mehr viel machen. Sie hat sich das Genick gebrochen."
Er schwankt und muss sich am Auto abstützen, hoffentlich bricht der mir hier nicht zusammen. Irgendwie kommt mir das unecht vor. Oder bilde ich mir das nur ein? Aber wieso sollte sie einfach so die Treppe runterfallen, sie war doch nicht gebrechlich.
"Ich dachte, du wohnst wieder zu Hause, bzw. Sie?" rutscht mir etwas unsensibel raus.
"Duzen sie mich ruhig. Ach wissen Sie, Frau Schneider. Meine Frau und ich wollen es doch noch einmal zusammen versuchen. Man schmeißt ja nicht so einfach eine langjährige Ehe weg."
"Da hast du wohl recht. Ich bin übrigens die Inge", sag ich und drücke ihm noch mein Beileid aus. Dann verabschieden wir uns voneinander. Das lässt mich jetzt nicht los. Ich muss erstmal dem Miss-Marple-Club schreiben. Die Antworten treffen auch ziemlich schnell ein.
Alle sind total geschockt.
Also kram ich die Karte von Evelyn Hülskamp raus, ich hab ja auch die vom Nuschel-Grummel-Wohlbeck, aber das trau ich mich nicht. Der meckert bestimmt nur wieder rum, von wegen Hobbyermittler, Polizei ins Handwerk pfuschen und sowas. Ohne uns hätten die diese zwei Mörder doch nie geschnappt.
Ich hab mir schon zurecht gelegt, was ich sagen will. Da meldet sich die Kommissarin auch schon.
"Kriminalpolizei Münster, Kriminaloberkommissarin Hülskamp am Apparat. Wie kann ich ihnen helfen?"
"Ja, hallo, hier ist Ingeborg Schneider aus Rhede."
"Frau Schneider, na sowas. Wie geht es Ihnen denn? Alles okay im Münsterland?"
"Naja, so richtig nicht. Ich hab da so ein Problem und vielleicht können sie mir weiterhelfen."
"Ich hoffe, da pflastern nicht schon wieder Leichen ihren Weg?"
"Ähm, wenn sie schon so fragen, nur eine. Also eine Leiche, die von einer Nachbarin."
"Sie rufen mich jetzt aber nicht bei jeder Person an, die in Rhede das Zeitliche segnet, oder?"
"Nein, natürlich nicht. Wo denken sie denn hin. Aber das ist schon sehr komisch. Die Hannelore war total fit, dann zieht ihr erwachsener Sohn wieder bei ihr ein, dann wieder aus und schon ist sie tot. Angeblich ist sie einfach so die Treppe runtergefallen. Einfach so, also bitte, die war doch noch nicht tattrig und dement war sie auch nicht."
"Also haben sie einen begründeten Mordverdacht gegen den Sohn?"
"Naja, so möchte ich es eigentlich nicht sagen, vielleicht war es ja auch ein Einbrecher oder sie hatte einen Liebhaber und hat mit ihm Schluss gemacht und der hat die Wut gekriegt, oder."
"Jaja", unterbricht sie mich. "Ich verstehe schon. Man kann nie wissen. Ich werde mich mal umhören, sie hatten mit ihrem Damenkränzchen ja schon zweimal den richtigen Riecher. Geben sie mir mal Namen und Anschrift durch, ich schau, was ich erreichen kann und melde mich dann bei ihnen. So ganz unter uns, kleiner Dienstweg sozusagen, hahaha."
Ich sag ihr alles, was ich weiß und bedanke mich nochmal ganz artig, bevor ich auflege.
Am frühen Nachmittag mach ich meine Hunderunde bis in die Stadt zu Meduna Xana bzw. Sabine Müller (so ihr richtiger Name) die Esoterikerin mit der Seelenpforte, ihr könnt euch bestimmt erinnern. Sie entspricht so gar nicht dem Bild, welches ich mir von einer Esoterikerin gemacht hatte. Mit Vorliebe trägt sie schwarze Lederhosen, kombiniert mit Glitzerteilen. Dadurch sieht man ihre von diversen Tattoos bedeckten Oberarme. Auch sind ihre Ohren mit mehreren Ohrhängern gepflastert. Bei ihrer Größe von über 1,80m und ihren Raspel kurzen, schwarz gefärbten Haaren sieht das sehr interessant aus.
Meduna ist zusammen mit ihrer Lebensgefährtin, Susi Fee, eine liebe Freundin geworden. Susi ist das genaue optische Gegenteil von ihr, sie wirkt äußerlich wie ihr Nachname sagt, wie eine Fee. Blonde, lange Lockenmähne gepaart mit einem süßen Gesicht und einer tollen Figur.
Meduna begrüßt mich und meine Vierbeiner auch gleich mit Umarmung für mich und Leckerlis für die Kurzen. Eine schwere Ambra-Moschus-Duftwolke umgibt sie, die man glatt durchschneiden könnte.
"Meine liebe Inge, möchtest du einen Krafttee oder ein Heilwasser? Ich hab eine ganz tolle Idee, wollte dich eigentlich anrufen, aber das Karma hat es ja wunderbar eingerichtet, dass du mich besuchst."
Ich entscheide mich für ein Heilwasser und setze mich.
Meduna sprudelt schon weiter, "Ich habe erfahren, das eine Bocholterin, hier in Rhede ein Yogastudio eröffnet hat. Da müsst ihr unbedingt zusammen mit mir hingehen. Es gibt nichts Besseres für Körper und Seele als Yoga. Und das Tollste überhaupt, diese Yogalehrerin plant eine Gruppe speziell für die reife Generation. Also für mich eigentlich noch nicht, aber, entschuldige bitte, für euch. Ich habe sie schon angerufen, ich darf auch gern kommen. Sie praktiziert Vinyasa-Yoga, das ist eine besondere Form des Hatha-Yoga. Da geht es sehr dynamisch zu, mit fließenden Asanas und zum Schluss einem wunderschönen Savasana. Und für deinen Rücken und Friedas Knie wäre das perfekt. Die Gruppe heißt "Golden Yoga", sie stimmt die Übungen direkt auf, äh, vollreife Frauen ab. Bitte kommt mit, das wird uns allen guttun.
Ich höre nur Blabla, Yoga, Blabla, Yoga, irgendwas von Ananas, Yoga. " Äh, also, ja, das wäre vielleicht nicht schlecht. Hab lange keinen Sport mehr gemacht. So ein bisschen gelambricher, äh, gelenkiger werden, kann nicht schaden. Du, ich schau mir das mal an und frag die anderen. Ich kenn mich überhaupt nicht mit Yoga und diesen Sachen aus, wie heißt die Frau denn?"
"Das ist eine Karina Sonders, sie gibt die Kurse beim TV-Rhede in der Sporthalle bei den Tennisplätzen."
Wir quatschen noch ein bisschen, aber meine Tiere wollen weiter und so verabschiede ich mich. So schlecht finde ich die Idee...
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