Schweitzer Fachinformationen
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Wahrheit oder Verschwörungsmärchen: Welche Gefahren lauern in unserer vernetzten Welt? Eine Mordserie erschüttert eine deutsche Großstadt. Leichen von jungen Frauen tauchen an unterschiedlichen Fundorten auf. Der Gerichtsmediziner macht eine grausige Feststellung: Den Frauen wurden mit chirurgischer Genauigkeit große Mengen Blut abgenommen. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Wer steckt hinter den Schneewittchen-Morden? Hauptkommissarin Christine Peterson fordert die Unterstützung der Privatermittler Janina Funke und Bastian Becker an. Doch die Spurensuche erweist sich als schleppend. Je länger die Mordermittlungen andauern, desto mehr Verschwörungsmärchen verbreiten sich im Netz. Nach und nach entwickeln sie sich zu einer ganz eigenen, echten Bedrohung. - Wer ist der Frauenmörder? Mitreißende, moderne Crime-Noir-Geschichte - Erschütternd & gesellschaftskritisch: Spannendes Buch über Wahn und Wirklichkeit - Verbrecherjagd unter erschwerten Bedingungen: Ermittlungsarbeit im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit Die Angst vor dem Vampir-Mörder: Gibt es das Böse? Bei der Suche nach einer Antwort auf die Frage nach dem »Warum?« geraten Janina Funke und Bastian Becker immer mehr unter Druck. Der Landesinnenminister drängt auf rasche Ermittlungsergebnisse. Die Stimmung in der Gesellschaft ist angespannt. Die Menschen gehen auf die Straße und brüllen ihre Verdächtigungen heraus. Die Ermittler versuchen, sich in den Täter hineinzuversetzen. Will der Mörder seine Opfer vorführen? Arbeitet er alleine? Steht er in Verbindung zur Realvampirismus-Szene? In seinem ersten Kriminalroman entführt uns der Bestsellerautor und Kriminalbiologe Mark Benecke in einen unbekannten, düsteren Teil unserer Gesellschaft, wo Verbrechen und Verschwörungsglaube eine unheilvolle Verbindung eingehen.
Mark Benecke, geb. 1970, ist Kriminalbiologe und Wirbellosenkundler, er arbeitet zu rechtsmedizinischen Fragen und der Biologie des Todes. U. a. ist er insektenkundlicher Gutachter in bekannten Kriminalfällen und wissenschaftlicher Berater für Fernsehsender. Seine Bücher stürmen regelmäßig die Bestsellerlisten.
Das war er. Der perfekte Augenblick. Bastian Becker hatte den Gipfel erreicht. Die letzten Meter waren anstrengend, aber nun stand er auf dem vereisten Felsen und blickte auf die Welt hinab. Becker betrachtete die schneebedeckten Wälder und die einsamen, weiß eingeschneiten Hütten, die ihm zu Füßen lagen. Über seinem Kopf krächzten ein paar Vögel, während die Sonne langsam aufstieg und die gesamte Landschaft in ein sanftes, goldenes Licht tauchte. Was für eine Aussicht! Becker fühlte eine tiefe, innere Ruhe. Er stand dort, direkt an der Klippe, und atmete ein paar Mal durch. Wie friedlich von hier oben doch alles war. Becker zog sich ein Zigarillo aus der Jackentasche, steckte es sich an und nahm einen tiefen Zug. Er spürte, wie sich seine Lungen mit dem warmen Tabakdampf füllten. Es fühlte sich an, als wären die Sorgen und Probleme der vergangenen Monate einfach von ihm abgefallen. Als würden sie sich im Angesicht der atemberaubenden Natur ganz einfach auflösen. Welche Bedeutung hatten sie auch schon, fragte er sich selbst, diese ganzen belanglosen Dinge, mit denen er sich in seinem Alltag quälen musste. Welche Bedeutung hatten sie im Angesicht der Schönheit dieser Welt? Becker hatte ein paar schlechte Wochen hinter sich. Unbezahlte Rechnungen. Offene Mietzahlungen. Ängste, die ihn eigentlich um den Schlaf brachten. Aber hier oben, da wurden die Sorgen auf einmal unbedeutend.
»Bastian!«
Ja, hier oben war er frei. Bastian Becker streckte die Arme aus, als wären sie Flügel, und schloss dabei die Augen, er spürte den frischen Luftzug, der ihm um die Nase wehte. Er ging noch einen Schritt vorwärts, stellte sich genau an die Kante, seine Zehen ragten schon über sie hinaus, und plötzlich, da hatte er das Gefühl, dass nun alles möglich sei. Er hielt noch für einen kurzen Moment inne - und dann wagte er es. Er trat über die Schwelle hinaus und spürte, wie die Schwerkraft seinen Körper hinunterzog, wie er fiel, aber plötzlich, da wurde alles ganz leicht, er erhob sich wieder, und das Unmögliche wurde tatsächlich möglich, er begann mit seinen ausgebreiteten Armen zu fliegen und über die vereiste Winterlandschaft zu gleiten.
Und so schwebte er über die malerischen, schneebehangenen Wälder, bis er schließlich eine Lichtung unter sich entdeckte. Becker sank ein wenig ab und sah, dass auf dieser Lichtung eine kleine Hütte stand. Eine einfache Hütte. Sie war aus Holz. Becker kniff die Augen zusammen, um sie näher zu erkennen, und in diesem Moment wurde ihm bewusst, welche Hütte das war, die er da sah, und plötzlich spürte er einen tiefen Stich in seinem Herzen, und es fühlte sich von einem Moment auf den nächsten alles ganz verändert an. Die Leichtigkeit, mit der er über die Erde schwebte, war verloren. Die Wolken zogen sich zu und verdeckten die Sonne. Becker fühlte, dass ein Gewitter aufzog. In der Ferne hörte er ein Donnergrollen, und er schaute wieder auf die Hütte hinunter und plötzlich sah er, dass sich der Schnee rot verfärbte, und Becker verlor das Gleichgewicht und plötzlich, da schwebte er nicht mehr, plötzlich verlor er mehr und mehr die Kontrolle, und er fiel tiefer und tiefer in Richtung Boden. Sein Herz zog sich zusammen, Erwartung und Anspannung pumpten durch seinen Körper, als er dem blutroten Boden immer näher und näher kam, und plötzlich .
». Herrgott noch mal, wach endlich auf!« Bastian Becker riss seine Augen auf und schreckte hoch. Verdammt! Was war los?
Janina wich einen Schritt zurück und schaute ihren Partner mit hochgezogenen Augenbrauen an. Bastian brauchte ein paar Sekunden, um sich wieder zu orientieren. Wo war er doch gleich? Er schaute sich um. Schreibtisch. Papierstapel. Bücherwand. Ach ja. Sein Arbeitszimmer. Er musste eingeschlafen sein. »Bastian, das ist schon das dritte Mal diese Woche«, sagte Janina, und in ihrer Stimme lag mehr Sorge als Wut. »Ist wirklich alles in Ordnung bei dir?«
Becker fing sich wieder, schüttelte die Traumbilder ab und kam langsam in der Wirklichkeit an. »Ja«, sagte er. »Ja, na klar. Ich . muss eingeschlafen sein.«
»Du hast geschrien, Bastian.«
Becker kratzte sich am Kopf. Es war ihm unangenehm. Er schaute auf die große Uhr, die an der Wand hing. Es war gerade einmal Mittagszeit. Er dachte zurück an die letzte Nacht. Sie war kurz gewesen. Zu kurz.
»Hier«, sagte Janina und streckte ihm das Telefon entgegen, das sie schon die ganze Zeit in der Hand hielt. Mit ihrem Handballen verdeckte sie die Sprechmuschel. »Da will jemand mit dir reden.«
Becker atmete durch. Da war sie wieder. Die Realität. Mietschulden, Rechnungen und jede Menge Arbeit. Er nahm das Telefon und hielt es abwartend noch ein paar Sekunden in der Hand. »Hallo?«, fragte er vorsichtig.
»Hören Sie mal, Becker«, vernahm er eine seltsam vertraute Stimme am anderen Ende. »Wir haben hier was. Ungewöhnlicher Fall. Wir bräuchten Ihre Hilfe.«
Er hielt kurz inne. Becker erkannte Petersons knorrige Stimme sofort. Wie lange war es her, dass er das letzte Mal mit ihr gesprochen hatte? Er rechnete es rasch durch: beinahe auf den Tag genau fünf Jahre.
»Peterson .«, begann Becker etwas unsicher. Er wusste nicht genau, wie er diesen Anruf einzuordnen hatte. ». ich bin gerade wirklich überladen mit Arbeit. Es ist . kein guter Zeitpunkt«, sagte er und begutachtete die Unordnung auf seinem Schreibtisch. Die Akten stapelten sich mittlerweile wirklich bedenklich hoch. Er musste diesen ganzen Mist abarbeiten. Dringend. Außerdem brauchte er Geld. Ebenfalls dringend.
»Hören Sie zu, Becker, wenn ich Ihnen sage, dass wir hier einen außergewöhnlichen Fall vorliegen haben, dann haben wir hier einen außergewöhnlichen Fall vorliegen. Ich kenne Sie. Kommen Sie vorbei, schauen Sie es sich an, und Sie werden garantiert nicht Nein sagen.«
Becker rang mit sich selbst. Er hatte seine Gründe, warum er sich so lange nicht mehr bei Peterson gemeldet hatte.
»Schon okay«, gab er dann aber schließlich nach. »Ich kann in .«, er schaute auf seine Uhr, ». vier Stunden bei euch sein. Dann schaue ich mir die Sache einmal an. Aber ich kann für nichts garantieren.«
»Gut. Danke. Bis später.«
Becker legte das Telefon auf den Tisch und lehnte sich schwer in seinem Schreibtischstuhl zurück. Scheiße, dachte er sich und massierte seine Schläfen. Das war nicht das, was er jetzt gebrauchen konnte. Scheiße, wiederholte er. Wieso habe ich das zugesagt? Er ließ seinen Blick einmal durch den Raum schweifen. Über die schweren und vollgestopften Bücherregale, über den schönen, antiken Holzschreibtisch, den er in fünfter Generation geerbt hatte. Auf dem Boden stapelten sich leere Weinflaschen. Und vor ihm, da lag die Arbeit der vergangenen drei Monate, die es noch abzuschließen galt. Becker fasste sich an den Kopf. Er war ein gefragter Privatermittler. Es gab kaum jemanden, der sich so in Spuren von Tatorten kniete wie er. Er bearbeitete Fälle, die andere für unlösbar oder hirnverbrannt hielten. Aber er war nicht imstande, aus seiner Fähigkeit auch Geld zu schlagen. Zu oft nahm er noch kniffelige, aber unterbezahlte Fälle an.
»Bastian?«, hörte er Janina aus der Küche rufen. »Die verdammte Milch im Kühlschrank ist seit ganzen drei Monaten abgelaufen.«
Becker atmete schwer aus und vergrub sein Gesicht zwischen seinen Händen. Ein paar Sekunden später stand Janina mit der abgelaufenen Milchtüte in der Hand vor ihm. »Wer war das?«
»Das war Christine Peterson«, sagte Becker und schaute an ihr vorbei.
»Die Christine Peterson, von der du .«
»Ja.«
Schweigen. »Was wollte sie?«, hakte Janina vorsichtig nach.
»Sie hat einen Auftrag. Einen Fall, bei dem ich beraten soll. Ich weiß noch nicht, worum es geht .«
»Wirst du annehmen?«
Becker schaute zu ihr hoch. Janina war der einzige Mensch in seinem neuen Leben, der von seiner Vergangenheit wusste. Er hatte ihr alles anvertraut. Oder zumindest das meiste. Darum wusste sie, wie unangenehm diese Entscheidung für ihn gerade war. »Ich werde es mir zumindest anschauen«, sagte Becker. »Keine Ahnung, ich denke es ist .«
». wichtig?«
»Wichtig. Ja.«
»Und diese Sache mit deinen Träumen? Das ist jetzt schon .«
»Es ist in Ordnung. Wirklich«, winkte Becker ab und schaute seine Partnerin an, die ihre Augenbrauen wieder in dieser ganz besonderen Weise hochgezogen hatte, die ausdrückte, dass sie sich Sorgen machte. »Es ist einfach nur...
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