1 - Change Management in der Pflege [Seite 1]
1.1 - Inhaltsverzeichnis [Seite 6]
1.2 - Zusammenfassung [Seite 8]
2 - 1. Change Management in Gesundheitsorganisationen [Seite 10]
2.1 - 1.1 Zum inhaltlichen Aufbau des Buches [Seite 10]
2.2 - 1.2 Zum didaktischen Aufbau des Buches [Seite 11]
2.3 - 1.3 Worte des Dankes und abschließende Hinweise [Seite 12]
3 - 2. Weshalb Gestalten und Verhalten von und in Gesundheitsorganisationen? [Seite 14]
3.1 - 2.1 Gesundheitswesen im Wandel - Chancen und Risiken [Seite 14]
3.2 - 2.2 Geschichte und Hintergru?nde des Change Managements [Seite 16]
3.3 - 2.3 Faktoren als relevante Einflu?sse aus dem äußeren und inneren Umfeld [Seite 18]
3.4 - 2.4 Sprech- und Sichtweisen der Organisationswissenschaft und Managementlehre [Seite 19]
3.5 - 2.5 Diskussionsfragen [Seite 23]
4 - 3. Das Verhältnis von Gesundheitsorganisationen zu ihrer Umwelt [Seite 24]
4.1 - 3.1 Change Management durch Veränderungen im äußeren Umfeld [Seite 24]
4.2 - 3.2 Reaktionen auf Veränderungen im äußeren Umfeld [Seite 29]
4.3 - 3.3 Change Management durch Veränderungen der Binnenwelt [Seite 30]
4.4 - 3.4 Diskussionsfragen [Seite 32]
5 - 4. Change Management durch den Einsatz von Technologien [Seite 34]
5.1 - 4.1 Pflege und Technologien in Gesundheitsorganisationen [Seite 34]
5.2 - 4.2 Materielle und sozialeTechnologien in Gesundheitsorganisationen [Seite 35]
5.3 - 4.3 Materielle Technologien in Gesundheitsorganisationen [Seite 36]
5.4 - 4.4 Soziale Technologien in Gesundheitsorganisationen [Seite 39]
5.5 - 4.5 Kontrollspielräume durch materielle und sozialeTechnologien [Seite 41]
5.6 - 4.6 Diskussionsfragen [Seite 43]
6 - 5. Die Strukturierung und Gestaltung von Arbeitsprozessen [Seite 46]
6.1 - 5.1 Die Rationalität der wissenschaftlichen Betriebsfu?hrung [Seite 46]
6.2 - 5.2 Die Produktion am Endlosmontageband als weitere Rationalisierungswelle [Seite 49]
6.3 - 5.3 Der Prozess der McDonaldisierung als neuzeitliche Rationalisierungswelle [Seite 50]
6.4 - 5.4 Verschiedene Formen der Kontrolle in Gesundheitsorganisationen [Seite 53]
6.5 - 5.5 Diskussionsfragen [Seite 56]
7 - 6. Organisationsstrukturen, Herrschaftsformen und Managementprinzipien [Seite 58]
7.1 - 6.1 Die Struktur und Architektur von Gesundheitsorganisationen [Seite 58]
7.2 - 6.2 Bauprinzipien von Gesundheitsorganisationen und ihre besonderen Herausforderungen [Seite 60]
7.2.1 - 6.2.1 Zentralisierung [Seite 61]
7.2.2 - 6.2.2 Dezentralisierung [Seite 62]
7.2.3 - 6.2.3 Die Gesundheitsorganisation als Prozess und Business Process Re-Engineering [Seite 64]
7.3 - 6.3 Die Bu?rokratie und Wege aus dem «stahlharten Gehäuse» [Seite 66]
7.4 - 6.4 Die Funktionen des Managements und die Prinzipien der wissenschaftlichen Administration [Seite 71]
7.5 - 6.5 Managementrollen und Managementverhalten [Seite 74]
7.6 - 6.6 Diskussionsfragen [Seite 76]
8 - 7. Strategisches Management und Organisationsentwicklung [Seite 78]
8.1 - 7.1 Die Bedeutung des strategischen Managements fu?r Gesundheitsorganisationen [Seite 78]
8.2 - 7.2 Instrumente, Taktiken und Methoden des strategischen Managements [Seite 80]
8.3 - 7.3 Die Organisationsentwicklung und ihre spezielle Zielrichtung im Change Management [Seite 84]
8.4 - 7.4 Die systemtheoretische und arbeitsprozessorientierte Organisationswissenschaft [Seite 90]
8.5 - 7.5 Diskussionsfragen [Seite 97]
9 - 8. Das Management von Unternehmenskulturen [Seite 98]
9.1 - 8.1 Das Konzept der Unternehmenskultur [Seite 98]
9.2 - 8.2 Unternehmenskultur und Change Management [Seite 100]
9.3 - 8.3 Unternehmenskulturen von und in Gesundheitsorganisationen [Seite 107]
9.4 - 8.4 Ansätze und Ergebnisse aus der Kulturforschung [Seite 110]
9.5 - 8.5 Diskussionsfragen [Seite 118]
10 - 9. Welches Change Management ist das beste? [Seite 120]
11 - Literatur [Seite 122]
12 - Über die Autorin [Seite 132]
13 - Abbildungsverzeichnis [Seite 134]
14 - Sachwortverzeichnis [Seite 136]
1. Change Management in Gesundheitsorganisationen (S. 9-10)
Das Change Management in Gesundheitsorganisationen liegt ganz offensichtlich im Trend. Diese Entwicklung wird von unzähligen Publikationen, von Unternehmensberatern, Coaches, Personalentwicklern und Führungskräften aus dem inner- und außereuropäischen Ausland beeinflusst. Ein Blick auf die Entstehungsgeschichte dieser Form des modernen Managements lässt erkennen, dass es in den deutschsprachigen Ländern seit den späten 1980er-Jahren ein Interesse an speziellen Fragestellungen rund um das Management von Gesundheitsorganisationen gibt, insbesondere hinsichtlich eines erfolgreichen Change Managements. Zum einen ist das Interesse groß, mit welchen Strukturen, Strategien und Systemen Gesundheitsorganisationen erfolgreich beeinflusst werden können. Zum anderen werden die bisher fast ausschließlich angloamerikanischen (empirisch- analytischen) Forschungsergebnisse zum Gestalten und Verhalten von und in Gesundheitsorganisationen sukzessive auch in der hiesigen Literatur zur Kenntnis genommen. Die Forderung nach einer kritischen Auseinandersetzung mit diesem Thema kann daher als logische Konsequenz betrachtet werden. 1.1 Zum inhaltlichen Aufbau des Buches Ziel dieses Buches ist es, einen Überblick über die unterschiedlichen Praktiken und Diskurse zum Change Management und ihre praktische Bedeutung für das Gestalten und Verhalten von und in Gesundheitsorganisationen zu geben. Dazu werden in Kapitel 2 die Geschichte und die Hintergründe des Change Managements dargestellt, sodass die Prinzipien des komplexen Wandels in Gesundheitsorganisationen mit ihren Chancen und Risiken verankert werden können. Dadurch können verschiedene Faktoren als relevante Einflüsse aus dem äußeren und inneren Umfeld von Gesundheitsorganisationen unter Berücksichtigung des Mainstreams und kritischeren Ansätzen besprochen werden. In Kapitel 3 wird das Verhältnis von Gesundheitsorganisationen zu ihren Umwelten sowie die aktuellen Faktoren, Trends und Entwicklungen aus dem Gesundheitskontext erörtert, um in Kapitel 4 den zunehmenden Einsatz von Technologien und die damit verbundenen historischen, sozialen und kulturellen Bedingungen für die Versorgung sowie Unterstützung von Patienten bzw. Bewohnern zu diskutieren.
In diesem Kontext wird in Kapitel 3 auf die Aspekte einer Umweltanalyse unter Berücksichtigung verschiedener Vorgehensweisen und in Kapitel 4 auf die materiellen und sozialen Technologien hinsichtlich deren «Determinismus versus organisationaler Wahl» eingegangen. In Kapitel 5 wird die Strukturierung und Gestaltung von Arbeitsprozessen diskutiert, um im Anschluss daran das Potenzial und die Probleme der Managementkontrolle in Gesundheitsorganisationen zu verdeutlichen. Im Mittelpunkt stehen dabei sowohl die Führungskräfte als auch die Mitarbeiter von Gesundheitsorganisationen sowie deren Handlungen und Verhaltensweisen. Parallel dazu wird in Kapitel 6 das facettenreiche Verhältnis der Organisationsstruktur und -architektur als formales Gestaltungsproblem erläutert sowie die verschiedenen Herrschaftsformen nach Max Weber und die klassisch-administrativen Organisationsprinzipien der funktionalen Managementlehre aufgezeigt. Auch in Kapitel 6 geht es um einen Perspektivenwechsel des Change Managements: von der Perspektive der Führungskräfte zur Perspektive aller beschäftigten Personen - d. h. von der Analyse des Mainstreams zu einem kritischeren Verständnis und einem achtsameren Umgang von Gesundheitsorganisationen. In Kapitel 7 wird das strategische Management und die damit verbundenen instrumentellen Best-Practice-Modelle kurz vorgestellt und bewertet, um im Anschluss daran die Hintergründe der Organisationsentwicklung und der modernen Konzepte des Change Managements zur geplanten Veränderung des Mitarbeiterverhaltens zu reflektieren. Unter Berücksichtigung von Grundzügen eines systemtheoretischen und arbeitsprozessorientierten Organisationsverständnisses wird danach deutlich, anhand welcher Prozesse sich Gesundheitsorganisationen (nicht) reproduzieren und gestalten lassen. Kapitel 8 widmet sich der Unternehmenskultur in Gesundheitsorganisationen als wissenschaftlich- analytische Konzeption und den damit verbundenen Mainstream-Analysen sowie kritischeren Reflexionen. Damit werden die Handlungen und Verhaltensweisen von Personen nicht allein als Ergebnis von planmäßigen Gestaltungsmaßnahmen oder von externen Bestimmungskräften betrachtet, sondern es wird auch auf die historischen, sozialen und politischen Beziehungsprozesse in Gesundheitsorganisationen Rücksicht genommen. Eine solche Darstellungsweise in acht Kapiteln bringt es mit sich, dass bestimmte Aspekte des Gestaltens und Verhaltens von und in Gesundheitsorganisationen mehr Aufmerksamkeit bekommen als andere. Um einen gewissen Ausgleich zu schaffen, werden die beiden wichtigsten wissenschaftstheoretischen Perspektiven, ihre Denkweisen und Kontroversen bereits zum Ende des zweiten Kapitels genauer behandelt. Darüber hinaus wurden alle Zitate aus englischsprachigen Texten ins Deutsche übertragen. Für Anregungen und Evidenzen zur weiteren Entwicklung des Buches ist die Autorin dankbar (margitta@beil-hildebrand.de). 1.2 Zum didaktischen Aufbau des Buches Die Themenauswahl für dieses Buch zum Gestalten und Verhalten von und in Gesundheitsorganisationen kann nicht vollständig sein, erhebt aber den Anspruch, auf die wichtigsten Grundaspekte zum Change Management in der Analyse des Mainstreams und des kritischen Denkens einzugehen. Der Aufbau der einzelnen Kapitel zeigt, dass das Change Management in der zeitgenössischen Sichtweise vorgestellt wird und kritisch reflektiert und herausgearbeitet wird, wo die Zweckdienlichkeit einer kritischeren Perspektive liegt. Diese Zweckdienlichkeit wird immer wieder anhand von reflexiven Beispielen anschaulich illustriert. Das Buch ist folglich insoweit differenziert, als es die Probleme des Mainstreams im Change Management rekonstruiert und kritische Perspektiven zum weiteren Verständnis referiert; es ist reflexiv in dem Sinne, als es achtsame Überlegungen zur ...