Schweitzer Fachinformationen
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Es war einmal ein Land, da flossen Milch und Honig - so oder ähnlich fangen alle Märchen an. Aber unser modernes Märchen spielt im Hier & Jetzt, es spielt in der Gegenwart, obgleich es so scheinen mag, als sei es aus fernen Zeiten zu uns gekommen, Zeiten, die uns wiederum so nah, so vertraut! Es ist Vergangenheit, ist Gegenwart, ist Zukunft - man könnte sagen: Vergegenkunft!
Bei näherer Betrachtung mischen sich die Dinge, doch hart im Raume stoßen sich die Sachen, wie der Dichter sagt. In unserem Märchen fließen nicht Milch & Honig in lieblichen Bächen über die Wiese, die gebratenen Tauben fliegen den Leuten nicht ins Maul und die gebackenen Gänse laufen nicht mit Messer und Gabel im Rücken herum, auf dass jedermann sich nur ein Stück herauszuschneiden braucht.
Nein, in diesem Land - das auf einer fernen Insel im großen Ocean liegt - muss hart gearbeitet werden, um das tägliche Leben zu sichern: Die Kühe müssen gemolken werden, um an die Milch zu gelangen, die Wiesen müssen gemäht und das Heu eingefahren werden, der Strom muss produziert werden, damit die Menschen nicht bei Kerzenlicht sitzen müssen, Brot und Kuchen werden gebacken wie gewöhnlich auf der ganzen Welt, ja, sogar moderne Technik gibt es, man könnte fast sagen, es ist ein Land dem unsrigen gar nicht unähnlich, wenn es nicht einen grundlegenden Unterschied gäbe: Die Bewohner haben einen König!
Nun mögt ihr wohl sagen, das sei doch nichts so Besonderes, denn Könige gibt es ja in unserer heutigen Welt - die die Bewohner des Landes, das ich beschreiben will, die AnderWelt nennen oder das GrossLand, oder auch "die da drüben" oder ähnlich -, also Könige gibt es bei uns ja auch.
Aber es ist etwas Besonderes mit dem König, den sie haben: Es ist nämlich ein GUTER KÖNIG, den seine Untertanen liebevoll "unser Guter König" titulieren. Auch wird er im Volk manchmal der GROSSE GUKO genannt. "Unser GROSSER GUKO" hört man sie auf den Marktplätzen sagen, "unser GROSSER GUKO hat wieder eine bedeutende Rede gehalten, er ist wirklich ein großer & guter König!"
Ja, dieser König ist zwar der oberste Herr in seinem Land und mit so großen Vollmachten ausgestattet, dass er auch die wichtigsten Entscheidungen selber treffen kann. Aber da er ein guter König ist, berät er sich immer mit seinem Volk und seinen Ministern, was wohl das Beste für alle sei und macht dies dann zur Grundlage seiner Entscheidungen. Ohne Umwege, die das Regieren bei uns so schwierig machen. Und weil er ja ein guter König ist, trifft er natürlich auch immer die richtigen Entscheidungen.
Rein äußerlich ist unser Guter König keine Schönheit, er ist etwas rundlich, ja, man muss es leider sagen: er ist dick. "Aber meine Untertanen sehen aufs Herz", pflegt er dann zu sagen. Er sieht ein wenig aus, wie der Obelix, dem wir in unserer AnderWelt zeichnerisch Denkmale gesetzt haben. Aber er hat, wie schon gesagt, ein gutes Herz, das zutiefst angefüllt ist mit Gerechtigkeitsliebe. Er ist ein Idealist, aber mit dem naiv-realistischen Durchsetzungswillen eines Traumtänzers. Er ist klug, hat den guten Willen und die Autorität, das Notwendige und als richtig Erkannte anzuordnen. Die Ausführung überlässt er dann freilich den 'Machern', den 'Realos'. Wenn er von seinen Gefühlen überwältigt wird, dann versagt ihm auch schon mal die Sprache und er stammelt seine großen Entscheidungen in den Äther. Und seine Willensbekundungen führen dann auch schon mal zum unkontrollierten Fuchteln mit Armen & Beinen, ja, mit dem ganzen Körper. Aber das hindert ihn nicht bei der konsequenten Verfolgung seiner Ideale. "Wir machen das!" ruft er dann wohl aus, "Wir machen das, meine lieben Freunde und Untertanen!" - Ja, so ist er, der GUTE KÖNIG!
Ihm zur Seite stehen aber natürlich auch eine Reihe von hilfreichen Geistern, all diejenigen, die bei der Beratung und Ausführung der Regierungstaten eben notwendig sind; denn auch ein guter König kann nicht alles wissen und nicht alles alleine machen!
Da gibt es zum Beispiel Seine Exzellenz WEISSIMMER&HÖRTALLES. Solche Leute braucht man im Staat, in jedem Staat! Weissimmer hat Augen und Ohren am Geschehen, lauscht und belauscht, apportiert wie ein Hund die neuesten Ungeheuerlichkeiten aus der großen und kleinen Welt - auch aus der DrübenWelt - und berichtet alles seinem Guten König, wobei er teils selbst empört oder begeistert, teils auch ironisch oder traurig ist, wenn er seinem König Rapport erstattet.
Dann gibt es bei Hofe den kreativen Mitdenker seiner Majestät, nämlich Seine Exzellenz KÖNNTEMANNICHT, der - Diskutant und Berater des Königs - voller wunderbarer Ideen ist, wie man bestimmte Probleme lösen könnte. Wenn wir ehrlich sind, erscheinen seine Vorschläge manchmal absurd-vernünftig, oft im Gegensatz zu allem Herkömmlichen und Durchführbaren, realistisch-utopisch, jedenfalls provokant, mitunter abartig-normal, realistisch-skurril, sinnreich-verrückt. Ein Spinner, könnte man meinen, aber einfallsreich und voller Zuversicht: "Majestät, Ihr glaubt vielleicht, es geht nicht, aber es ginge schon!" Er ist jedoch jedes Mal enttäuscht, wenn man ihm klarmacht, dass es schon ginge, aber eben nicht geht.
Wer kennt sie nicht, die rationalen, analytischen, wissenschaftlichen Menschen, die "wertneutral" und ohne Parteinahme die Dinge "objektiv" betrachten wollen. So einer ist unser MINISTER LOGICO, auch manchmal Mister Logico oder einfach nur "LOGI" gerufen. Logi versteht es meisterhaft, gewisse Schwächen der Politiker, Unternehmer, Interessenvertreter und deren ideologische Positionen zu enthüllen. Er ist aber unfähig, aus seinen Erkenntnissen Folgerungen für das Handeln zu ziehen. Oder seine Folgerungen sind so abstrakt, dass sie für die Lebenspraxis keinen Gewinn abwerfen. So gesehen, bildet er einen gewissen Gegenpol zum guten König und wagt diesen sogar manchmal - liebevoll und konstruktiv - zu kritisieren. Aber er ist nicht rechthaberisch und lässt sich am Ende von den Erfolgen des Guten Königs, wenn auch zögernd und mitunter nörgelnd, umstimmen.
Und dann ist da noch der Minister BEDENKENTRÄGER DEMOKRATOS, Sekretär des Inneren und Träger des "Großen Bedenkenträger-Ordens". Er ist der Abwägende, der stets alles erst einmal ausgiebig bedenkt, den Kopf hin und her wiegend das Für und Wider ausgiebig reflektiert und zur Abstimmung bringen will, um sich des Mehrheitswillens der Gemeinschaft zu versichern.
Nicht vergessen wollen wir unseren guten Minister MACHTALLES, den devoten Exekutor der Anordnungen des Königs, pflichtbeflissen dessen Wünsche umsetzend, eine Art Oberster Verwaltungsbeamter, ausübendes Organ und gesetzestreuer Handlungsgehilfe. So trägt er dazu bei, das Gute zu schaffen, wenn auch nicht aus eigenem Antrieb. Wäre der König böse, würde er auch das Böse umsetzen und sich rechtfertigen: "Ich habe nur pflichtbewusst die Befehle von oben befolgt" würde er dann sagen. Aber hierzulande braucht er sich nicht zu verteidigen, denn das Gute rechtfertigt sich selbst.
Damit das Gute in die Welt hinausgetragen wird, bedarf es eines, der die Wahrheit verbreitet. Diese Aufgabe obliegt unserem Minister WEITERSAGER. Er ist der leicht für die gute Sache entflammbare, wortgewaltige Verbreiter der Maßnahmen des Königs. Man könnte ihn als eine Art Regierungssprecher, aber auch als Propagandaminister bezeichnen, der nach außen trägt und lobend herausstellt, was die Regierung - also der König - im Namen des Volkes beschlossen hat.
Nun, so gibt es eben viele in der Umgebung und Begleitung unseres Guten Königs, die ihm hilfreich zur Hand gehen oder die öffentliche Diskussion mitbestimmen. Nur können wir sie hier nicht alle aufzählen, aber Ihr werdet sie hier und da kennenlernen. Aber richtig, einige müssen wohl doch noch erwähnt werden!
Da fallen mir zwei sozusagen direkt ins Auge, die sich gegenseitig durchaus nicht immer gewogen sind: nämlich der etwas querköpfig-konservative WAS-DENN-NUN-SCHON-WIEDER, der alles in der alten Ordnung belassen möchte. "Es ist doch alles gut so wie es ist!" pflegt er zu sagen. "Alles hat der liebe Gott so gewollt!" Das ist seine Devise. Und: "Wir leben doch in der besten aller möglichen Welten!" Das ist seine Überzeugung. Und: "Veränderung bringt nur Unheil!" Dass er gelegentlich auch aggressiv werden kann, dann in seinen Herkunftsdialekt verfällt und etwa sein herbes "Ja - Kruzimörken" in die Runde schleudert, das werdet Ihr gelegentlich erleben. "Ah, da schau her, unser HAUDRAUF", sagt dann mancher.
Kein Wunder, dass er und unser Ungläubiger, den sie den ATEOSTEN nennen, sich manchmal in den Haaren liegen. Philosophisch...
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