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Nanny gesucht: Darf keine Berührungsängste mit CEOs haben!
Anwalt Gabriel Chase ist einer der erfolgreichsten Geschäftsmänner Londons, doch seine ganze Aufmerksamkeit gehört seiner vierjährigen Tochter. Für Beziehungen oder so etwas wie Liebe hat der alleinerziehende Vater keine Zeit - bis er die Amerikanerin Autumn Lumen trifft. Als Gabriels Nanny unerwartet kündigt und Autumn dringend einen Job braucht, stellt er sie kurzerhand als Kindermädchen ein. Obwohl Gabriel alles strikt professionell halten möchte, bringt Autumn mit ihrer fröhlichen und optimistischen Art sein streng geordnetes Leben schon bald gewaltig durcheinander. Und dabei erobert sie nicht nur das Herz seiner Tochter im Sturm ...
"Für mich ist Louise Bay eine der Königinnen der Gentlemen-Romances: heiße Geschäftsmänner, starke Frauen und unterhaltsame Geschichten mit einer guten Prise Sexyness und Gefühl." TANJASBUCHWELT
Band 3 der MISTER-Reihe von SPIEGEL-Bestseller-Autorin Louise Bay
Er war dreiunddreißig, alleinerziehender Vater einer hinreißenden Vierjährigen und zufällig auch noch der einzige mir bekannte Mann, der mich mit seinem Blick buchstäblich erzittern ließ. Wo mochte dieser Typ nur seinen Pfannenwender aufbewahren?
Ich hatte bereits in jeder Schublade und jedem Schrank in der Küche nachgeschaut, ohne einen zu finden. Dabei wollte ich mir nur ein Omelett braten. Ich suchte seit etwa einer halben Stunde, und gefunden hatte ich nur Tupperware, ein altes Rezeptbuch à la Die moderne Hausfrau aus den Siebzigern und etwas, das aussah wie die geschrumpfte Version eines Teils, mit dem man Holz glatt schleift. Aber keinen verdammten Pfannenwender. Vielleicht lagerten Briten ihre unverzichtbare Küchenausrüstung ja gewohnheitsmäßig im Badezimmer oder so? Ich holte mein Handy heraus und rief meine Schwester an. Hollie kannte sich mit Briten besser aus als ich.
»Wo bewahren die Leute hier ihre Utensilien auf?«
»Meinst du ihr Werkzeug?«, fragte sie zurück.
»Na klar, Hollie, mir knurrt der Magen, es ist fast neun Uhr abends, und ich suche in der Küche nach Werkzeug.« Ich ließ mich auf die weichen marineblauen Kissen der Holzbank sinken, die über die gesamte Länge des Küchentisches verlief. »Ich will mir ein Omelett machen und brauche einen Pfannenwender.«
»Also, erstens nennen sie diese Art von Pfannenwender einen Fischheber«, sagte Hollie wie üblich in sachlichem Ton.
Ich war mir ziemlich sicher, dass sowohl in England als auch in den Vereinigten Staaten nach wie vor Englisch gesprochen wurde, aber seit ich wenige Wochen zuvor nach London gezogen war, musste ich mich manchmal auf Wikipedia davon überzeugen, dass sich daran tatsächlich nichts geändert hatte. Bereits für einen Aufenthalt in der Küche brauchte ich einen Dolmetscher. Ich hatte entdeckt, dass Herdplatten Kochfelder hießen. Küchentheken wurden Arbeitsflächen oder Sides genannt. Sides? Sides wovon? Einer gründlichen Google-Suche zufolge, auf die ich nicht gerade stolz war, konnte jede beliebige erhöhte waagerechte Oberfläche in jedem beliebigen Raum eine Side sein - also eben gerade nicht die Seite von irgendetwas. Und nun waren Pfannenwender auch noch Fischheber.
»Okay, und was ist, wenn ich weder Fisch damit braten noch etwas anheben will?«
Vor meinem inneren Auge sah ich, wie Hollie mit den Schultern zuckte. »Dann ist es immer noch ein Fischheber.«
»Okay, hast du eine Ahnung, wo ich . so etwas in einer normalen englischen Küche finden kann?«
»Soweit ich weiß, bewahren Briten solche Sachen an denselben Orten auf wie Amerikaner. In der Küche, in einer Schublade oder in einem Gefäß auf der Theke . in der Richtung.«
Vielleicht besaß Gabriel keine Küchenausrüstung oder er versteckte sie hinter der abgeschlossenen Tür am anderen Ende der Küche. Außer dem Badezimmer war dies der einzige Raum in dem Haus, der ein Schloss hatte. Gabriels unausgesprochene, aber glasklare Botschaft an mich, die angestellte Haushaltshilfe, lautete: Betreten verboten. Und genau darum wollte ich mir diesen Raum unbedingt ansehen.
»Geht es dir gut?«, fragte Hollie.
»Na ja, ich habe Hunger«, sagte ich, stand auf und ging zum Kühlschrank. Omeletts standen offenbar nicht auf der Speisekarte, also würde ich mir etwas anderes suchen müssen.
»Ist Gabriel noch bei der Arbeit?«
»Ja.«
Kein Wunder, dass er für Bethany eine Nanny brauchte, die bei ihm im Haus wohnte. An diesem Morgen war er um sechs Uhr aufgebrochen und noch immer nicht zurückgekehrt. Alle hatten mir diesen Job ausreden wollen. Sogar Gabriel selbst hatte mich zu entmutigen versucht, indem er mir erzählte, sein Kindermädchen müsse in den nächsten Monaten eine Menge Überstunden machen, da er bei der Arbeit besonders stark eingespannt sein werde. Ich würde also auch nachts und am Wochenende arbeiten müssen. Doch all das konnte mich nicht abschrecken. Warum auch? Bethany war bezaubernd, und Gabriel lebte mitten in London in einem Herrenhaus, das aussah wie aus einem Roman von Dickens. Auch mit einem Akademikergehalt hätte ich mir niemals eine Wohnung in Smithfield leisten können. Ein weiterer Grund, warum ich es nicht als Weltuntergang empfand, dass mein Traineeprogramm auf September verschoben worden war. Auf diese Art konnte ich London genießen und stand nicht unter dem Druck, gleichzeitig meine Karriere in Gang bringen zu müssen. Dieser Job war ein Silberstreif am Horizont, und ich musste nicht einmal blinzeln, um ihn zu erkennen.
Anfangs war es mir schwergefallen, einen Vorteil darin zu sehen, dass mein Start in den Job um ein halbes Jahr verschoben wurde. Die seit Ende des vorangegangenen Jahres herrschende Rezession hatte zahlreiche Unternehmen in Schwierigkeiten gebracht, sogar die Fortune-500-Firma, die mich einstellen würde. Ich war total begeistert, dort anfangen zu können, vor allem, weil mein erster Einsatz in London erfolgen würde. Eigentlich sollte ich jetzt bereits Cocktails mit meinen Kollegen trinken und über Papierstaus im Kopierer lachen - oder worüber Büroangestellte in der Happy Hour eben sonst so lachen. Anstatt einer Vierjährigen den Po abzuwischen, sollte ich mit einem Fuß auf der Karriereleiter stehen.
Aber als Babysitterin für Bethany hatte ich einen Job in London, Punkt. Und jeder Job in dieser Stadt war aufregender als einer in Oregon, vor allem, seitdem Hollie und ihr zukünftiger Ehemann hier lebten. Meine Schwester wollte, dass ich kellnerte oder als ihre Assistentin arbeitete, egal was, Hauptsache, ich zog nicht zu Gabriel. Aber als Badeaufsicht am Gemeinschaftspool zu Hause in Oregon hatte ich eine Ausbildung in Erster Hilfe für Kinder genossen, und außerdem hatte ich als Babysitterin bereits jede Menge Erfahrung. Dieser Job bedeutete darüber hinaus mietfreie Unterkunft und damit die komplette Unabhängigkeit von Hollie. Meine Schwester hatte dreiundzwanzig Jahre lang dafür gesorgt, dass ich ein Dach über dem Kopf hatte, und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als sie zu entlasten und endlich auf eigenen Beinen zu stehen.
Babysitting war nicht meine erste Wahl, aber es hätte deutlich schlimmer kommen können. Ich war in London. Ich war nicht auf meine Schwester angewiesen. Und mein Boss war so heiß wie die Hölle. Das Leben entwickelte sich anders, als ich geplant hatte, aber es war in Ordnung.
»Na ja, vielleicht solltest du früh zu Bett gehen«, sagte Hollie.
»Ich brauche was zu essen«, gab ich zurück und holte Schinken und Käse aus dem Kühlschrank. Gabriel zahlte sogar für mein Essen, darum konnte ich meinen Verdienst komplett für meine Reise im nächsten Sommer zurücklegen. Im Geist machte ich mir eine Notiz, einen Teil meines Gehaltsschecks für einen Pfannenwender auszugeben. »Und außerdem bin ich nicht müde.«
»Natürlich bist du das. Du bist den ganzen Tag hinter einer Vierjährigen hergelaufen.«
Tatsächlich war Babysitting harte Arbeit. Aber das würde ich Hollie gegenüber nicht erwähnen, denn sie sollte sich keine Sorgen machen. Bethany hatte ein ansteckendes Lachen, sie liebte es, gekitzelt zu werden, und ihre Neugier kannte keine Grenzen . aber sie hatte die Energie eines Cockerspaniels auf Crack. Abends fühlte ich mich immer, als wäre ich von einem Mack Truck überrollt worden.
»Gabriel wird wahrscheinlich nicht wollen, dass du ihm im Weg bist, wenn er nach Hause kommt«, sagte Hollie.
Sie versuchte, fröhlich zu klingen, so als wollte sie mir keineswegs nahelegen, mich möglichst von Gabriel fernzuhalten. Doch selbst wenn ich auf Distanz bleiben wollte - was nicht der Fall war -, es würde sich nicht umsetzen lassen. Wir lebten unter einem Dach, und häufig war er der einzige Erwachsene, den ich den ganzen Tag lang zu sehen bekam.
»Er hat bestimmt sehr hart gearbeitet und will sich entspannen, aber er wird zu höflich sein, um dir das zu sagen. Also geh lieber ins Bett.«
Ich spähte zu der abgeschlossenen Tür am anderen Ende der Küche hinüber. Ich hatte erst einen Abend und eine Nacht bei Gabriel und Bethany verbracht, und jeder musste sich noch mit den Gewohnheiten des anderen vertraut machen. Als Gabriel nach Hause gekommen war, hatte er sich in den ersten Stock zurückgezogen, um seinen schönen marineblauen Anzug auszuziehen . den Anzug, der seine grünen Augen leuchten ließ, als wäre er ein Gott. Er sah so verlockend aus. So mächtig. Er sah aus wie ein Mann, dessen Kuss mich von den Socken hauen würde. Zurückgekommen war er in ausgeblichenen Jeans, die sich an seine kräftigen Oberschenkel schmiegten. Dazu trug er ein altes T-Shirt, das ein winziges Stück hochrutschte, als er nach einem Weinglas griff, sodass ich einen Blick auf seinen muskulösen Bauch erhaschte. Und das Loch im Saum an der Schulter schien förmlich darum zu betteln, dass ich einen Finger hineinschob und genau erkundete, wie heiß, wie glatt und angenehm zu berühren seine Haut war. Am liebsten hätte ich ihn angefleht, nie wieder etwas anderes zu tragen. Ich spürte bereits, wie mein Mund trocken wurde, während ich nach Worten suchte, die ich an diesen derart seriösen, souveränen, schönen Mann richten konnte, da entschuldigte er sich abrupt und verschwand ohne ein Wort der Erklärung in dem Raum hinter der verschlossenen Tür.
Entspannte er sich hinter dieser Tür?
Und wenn ja, womit entspannte sich ein Mann wie Gabriel Chase?
Mir fielen da ein paar...
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