Schweitzer Fachinformationen
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So lautet ein bekanntes andalusisches Sprichwort, das mich oft in Gedanken begleitet. Immer wenn ich durch Andalusien reise, ziehen mich seine kontrastreiche Vielfalt und intensive Lebensart in den Bann. Mein Andalusien ist leidenschaftlich, temperamentvoll, musikalisch, vielfältig, exotisch, lebhaft, bunt, spannend und bisweilen kontrovers: ein Potpourri aus Orient und Okzident, Afrika und Europa, gewürzt mit der ansteckenden Lebensfreude der Andalusierinnen und Andalusier, die sich durch nichts die Laune verderben lassen. Probleme werden einfach weggefeiert. Vielleicht liegt es daran, dass die Menschen hier gesegnet sind mit einem Reichtum imposanter Kulturstätten und reizvoller Naturräume, mit Sonnenschein satt und der Lebenskunst, im Hier und Jetzt zu leben.
Eine Reise durch Andalusien gleicht einer Zeitreise durch die Weltgeschichte. Das Erbe als faszinierender Schmelztiegel diverser Kulturen und Religionen prägt die südlichste Region Spaniens bis heute. Nicht von ungefähr kommen Urlauber aus aller Welt, hält das immense Freizeit- und Kulturangebot doch für jeden etwas bereit.
Dieses kompakte Buch soll eine Orientierung bieten, wie man sein ganz persönliches Andalusien entdecken kann. Eine erste Reise nach Andalusien ist ein Anfang, um etliche Facetten dieser aufregenden Region kennenzulernen und ein guter Anlass, immer wieder zurückzukehren.
¡Bienvenidos a Andalucía!
Am Schnittpunkt zweier Kontinente gelegen und von zwei Meeren gesäumt, ist Andalusien geografisch, klimatisch und kulturell mit Trümpfen gesegnet. Es schlägt die Brücke zwischen Europa und Afrika sowie zwischen Mittelmeer und Atlantik. Idyllische Badestrände, ausgedehnte Wälder und schneebedeckte Gipfel sind im Rahmen eines Tagesausflugs erreichbar. Tief verwurzelte katholische Traditionen und islamisches Erbe gehen Hand in Hand - Kathedralen und Moscheen sind mitunter baulich wie in Symbiose vereint. Der Flamenco (->) gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und spiegelt die Seele der Region musikalisch wider. Reitkunst, Oliven und Sherry sind weitere Markenzeichen.
Die autonome Gemeinschaft Andalusien ist in acht Provinzen mit ihren jeweils gleichnamigen Hauptstädten eingeteilt: Von West nach Ost sind dies Huelva {57}, Cádiz {44}, Sevilla {59}, Córdoba {68}, Málaga {19}, Jaén {74}, Granada {12} und Almería {1}. Mit einer Fläche von 87.268 km² ist Andalusien fast so groß wie Portugal und etwas größer als Österreich oder die Schweiz. 8,6 Mio. Menschen leben in der südlichsten und flächenmäßig zweitgrößten der 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens, die meisten in und um Sevilla und Málaga. Damit ist Andalusien die Region mit der größten Bevölkerungszahl. Knapp die Hälfte der Einwohner konzentriert sich an den Küsten, v. a. in Cádiz und Málaga. Andalusiens Küste umfasst 945 km, womit die Region nach Galicien die zweitlängste Küstenlinie des spanischen Festlands stellt.
In touristischer Hinsicht werden vier Küstenabschnitte unterschieden: Costa de Almería ("Küste von Almería") im Osten, die Costa Tropical ("Tropische Küste") sowie die Costa del Sol ("Sonnenküste") in der Mitte und die Costa de la Luz ("Küste des Lichts") im Westen.
Mittelmeer und Atlantischer Ozean treffen sich in der Straße von Gibraltar und gehen bei Tarifa {40}, der südlichsten Stadt Europas, ineinander über. Hier sind sich Kontinentaleuropa und Afrika so nah wie nirgendwo sonst - nur 14 km trennen Tarifa von der marokkanischen Küste. Die höchste Bergkette ist die Sierra Nevada {16} östlich von Granada mit ihren Ausläufern, den Alpujarras {17}.
Andalusien gilt auch als "Gewächshaus" Europas: Ein Großteil des Obstes und Gemüses, das in europäischen Supermarktregalen verkauft wird, wird in Intensivlandwirtschaft vorwiegend in der Provinz Almería angebaut.
Zur besseren Orientierung und entsprechend dem Beliebtheitsgrad wird die Region in diesem Buch in mehrere Bereiche eingeteilt: erstens Südandalusien samt den erwähnten vier Küstenabschnitten und dem Hinterland, zweitens Westandalusien und drittens Ostandalusien.
Für einen ersten Eindruck von Andalusien wird man rund zwei Wochen einplanen müssen. Eine Kombination aus Badeurlaub und Stadtbesichtigungen lässt sich am besten von Málaga, Granada oder Cádiz aus organisieren. Wer Ruhe bevorzugt und abseits der touristischen Hotspots im Meer schwimmen möchte, wird im östlich gelegenen Naturpark Cabo de Gata-Níjar {5} mit einer kleinen Ferienwohnung am ehesten auf seine Kosten kommen. Wander- und Radfreunde finden in den zahlreichen Naturparks des Hinterlandes reizvolle Strecken durch attraktive Landschaften.
Aktuell gehören vier Naturparks Andalusiens zum Netzwerk der EU-Dachorganisation EUROPARC, die den Schwerpunkt auf nachhaltigen Tourismus in geschützten Naturräumen legt: die Naturparks Sierras Subbéticas (->) und Sierras de Cazorla, Segura y Villas {80} sowie die Nationalparks Sierra Nevada und Doñana {56}.
>Name: Autonome Gemeinschaft Andalusien ("comunidad autónoma de Andalucía")
>Lage: Andalusien ist die südlichste Region des spanischen Festlandes, sie grenzt an das Mittelmeer, das britische Überseegebiet Gibraltar {39}, den Atlantischen Ozean und an Portugal. Im Norden ist Andalusien umgeben von der Extremadura und Kastilien-La Mancha, im Nordosten von Murcia.
>Fläche: 87.268 km²
>Einwohnerzahl: ca. 8,6 Mio. (Stand 2024)
>Sprachen: Spanisch ("castellano") und Andalusisch (regionaler Dialekt)
>Hauptstadt: Sevilla {59} (ca. 700.000 Einwohner)
>Höchste Erhebung: Mulhacén [I6] in der Sierra Nevada {16}, mit 3479 m höchster Berg der Iberischen Halbinsel (der Teide auf Teneriffa ist der höchste Berg Spaniens)
>Ausdehnung: von Ost nach West ca. 535 km, von Nord nach Süd ca. 251 km
>Küstenlänge: 945 km
>Längster Fluss: Río Guadalquivir mit 657 km (->)
Andalusische Superlative
>Höchster Berg der Iberischen Halbinsel: der Mulhacén in der Sierra Nevada {16} mit 3479 m Höhe
>Die meisten Naturparks: Im Verhältnis zur Größe besitzt die Region Andalusien die meisten Natur- und Nationalparks in Europa, und zwar insgesamt 24.
>Einzige Wüste Kontinentaleuropas: Die Desierto de Tabernas {8}, eine ausgesprochen beliebte Filmkulisse für Western- und Actionfilme, liegt in Andalusien.
>Kontinentaleuropas südlichste Stadt: Tarifa {40} liegt in der Mitte der beiden Küsten Costa del Sol und Costa de la Luz bzw. zwischen Mittelmeer und Atlantik und nur 14 km von Nordafrika entfernt.
>Größtes Naturwaldareal im Mittelmeerraum: die Korkeichenwälder des Parque Natural de Los Alcornocales [E7] mit knapp 170.000 ha
>Bedeutendster Olivenölproduzent: Spanien ist vor Italien der größte Olivenölhersteller der Welt, wobei 85 % des in Spanien produzierten Olivenöls aus Andalusien stammen. Es gibt rund 200 Mio. Olivenbäume.
>Höchste Bergstraße Europas: die Zufahrtsstraße zum Pico del Veleta [I6] in der Sierra Nevada
Südandalusien umfasst die Küstenabschnitte Costa de Almería, Costa Tropical, Costa del Sol und Costa de la Luz ebenso wie das direkt angrenzende Hinterland. Diverse Bergketten, die sich als Ausläufer der nördlich gelegenen Sierra Morena und der Betischen Kordillere (Cordillera Bética) ausbreiten, erheben sich auf andalusischem Territorium und schützen die Küste vor kalten Nordwinden. Das höchste Gebirge ist die Sierra Nevada {16}, die südöstlich von Granada {12} auf knapp 3500 m ansteigt. Angesichts der großen Höhenunterschiede und verschiedenen Niederschlagsmengen lassen sich verschiedene Vegetationszonen unterscheiden: Die Ostküste ist trocken und weitgehend karg, die zentrale Mittelmeerküste warm und sonnig und der westliche Küstenabschnitt ist vergleichsweise grün und regenreicher.
Die Costa de Almería umfasst einen 217 km langen Abschnitt zwischen der östlich gelegenen Provinz Murcia und der sich westlich anschließenden Costa Tropical. Die namensgebende Hauptstadt Almería {1}liegt ungefähr in der Mitte und ist der Ausgangspunkt für attraktive Umgebungsziele, z. B. in den Parque Natural del Cabo de Gata-Níjar {5} mit seiner faszinierenden Vulkanlandschaft und seinen idyllischen Badebuchten. Im Kontrast dazu steht der beliebte, westlich gelegene Urlauber-Hotspot Roquetas de Mar {4} mit seinen langen, palmengesäumten Badestränden. Die berühmten Höhlenwohnungen von Guadix {9} und die Desierto de Tabernas {8} mit ihren Wildwestlandschaften lohnen einen...
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