Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Jährlich beantworten wir in unseren bundesweit rund 200 Beratungsstellen Tausende von Fragen und helfen bei Schwierigkeiten und Problemen, die Verbraucherinnen und Verbraucher an uns herantragen. In Online-Veranstaltungen und auch vor Ort informieren wir zum Beispiel zu Wärmepumpen und anderen Heizsystemen. Aus dieser täglichen Praxis wissen wir, wie konkrete Unterstützung aussehen muss, wenn es um die Planung, Anschaffung, Installation und den Betrieb einer Wärmepumpe geht. All diese Erfahrungen sind Grundlagen des Ratgebers, der vor Ihnen liegt.
Nutzen Sie darüber hinaus auch das stets aktuelle Online-Angebot der Verbraucherzentrale mit zahlreichen Informationstexten, kostenlosen Onlineseminaren und vielem mehr. Und profitieren Sie von der Beratungskompetenz unserer Energieberater und -beraterinnen. Weitere Informationen und Kontaktmöglichkeiten:
www.verbraucherzentrale-energieberatung.de
Ja, Wärmepumpen können in den meisten Bestandsgebäuden Seite 107 eingesetzt werden. Moderne Wärmepumpen erreichen höhere Vorlauftemperaturen als die Geräte der ersten Generation. Dennoch ist es ratsam, vor Einbau einer Wärmepumpe zu prüfen, ob durch zusätzliche Dämmmaßnahmen an der Gebäudehülle der Heizwärmebedarf und die Vorlauftemperatur gesenkt werden können. Mit Unterstützung eines Fachberaters können Sie die notwendige Heizlast Seite 109 des Gebäudes ermitteln. Oft kann die Wärmepumpe das bestehende Heizsystem ersetzen oder ergänzen. Eventuell sind Heizflächen zur Absenkung der Vorlauftemperatur zu vergrößern oder auszutauschen Seite 41.
Je geringer Heizwärmebedarf und Vorlauftemperatur sind, umso effizienter arbeitet die Wärmepumpe. Es ist hilfreich, bisherige Verbrauchsdaten zu dokumentieren. Dazu gehört die Ermittlung des Warmwasserbedarfs für die Wahl der Warmwassererzeugung Seite 96.
Von der Beschaffenheit des Grundstücks hängt es ab, ob das Erdreich, die Luft oder das Grundwasser Seite 33 die geeignete Wärmequelle für die Wärmepumpe ist.
Laut Umweltbundesamt verursacht ein Heiz-ölkessel pro Kilowattstunde Heizenergie 318 Gramm CO2. Bei einem jährlichen Heiz-energiebedarf von beispielsweise 15.000 Kilowattstunden emittiert die Ölheizung klimaschädliches CO2 in Höhe von 4,7 Tonnen im Jahr. Eine Erdgasheizung emittiert durchschnittlich 247 Gramm CO2 pro Kilowattstunde. Dies verursacht bei gleichem Heiz-energiebedarf eine CO2-Emission von 3,7 Tonnen pro Jahr.
Wärmepumpen nutzen Umweltwärme und werden elektrisch angetrieben. Sie benötigen hierfür Strom. Aus 1 Kilowattstunde Strom und der Umweltwärme macht die Wärmepumpe circa 4 Kilowattstunden Wärme Seite 24. Die Produktion von 1 Kilowattstunde konventionellem Strom verursachte im Jahr 2021 circa 420 Gramm CO2. Bei einem Heizenergiebedarf von 15.000 Kilowattstunden werden mit einer Wärmepumpe etwa 3.750 Kilowattstunden Strom gebraucht. Die CO2-Emissionen betragen dafür circa 1,6 Tonnen CO2 und sind damit deutlich geringer als bei Öl- und Gasheizungen.
Wird die Wärmepumpe mit Ökostrom betrieben, so wird mit der Wärmepumpe kein CO2 ausgestoßen.
Eine Wärmepumpe kann auch an kalten Wintertagen ein Gebäude beheizen. Dies zeigt die hohe Beliebtheit von Wärmepumpen in den kalten nordischen Ländern Norwegen und Schweden. Wärmepumpen ziehen Energie aus der Umgebungsluft, dem Boden oder dem Grundwasser und heben sie auf ein höheres Temperaturniveau an, um das Gebäude zu heizen Seite 24. Selbst bei niedrigen Temperaturen enthält die Außenluft noch Wärmeenergie, die von einer Wärmepumpe genutzt werden kann.
Die Leistung einer Wärmepumpe ist von einem erfahrenen Fachplaner derart ausgelegt, dass auch bei kalten Außentemperaturen eine ausreichende Heizleistung erbracht wird Seite 101. Sollten an wenigen Tagen im Jahr extrem kalte Temperaturen auftreten, so kann eine Zusatzheizung - zum Beispiel ein elektrischer Heizstab - zusätzliche Wärme bereitstellen. Diese Zusatzheizung benötigt zwar ebenfalls Strom, aber da diese Situation nur sehr selten im Jahr auftritt, sind die zusätzlichen Kosten minimal Seite 81.
In der Regel sollten moderne Wärmepumpen keine nennenswerten Störungen verursachen, weder für Sie noch für Ihre Nachbarn.
Wärmepumpen, insbesondere Luft-Wasser-Wärmepumpen, entwickeln im Betrieb Geräusche. Bei geringen Gebäudeabständen - vor allem in eng bebauten Siedlungsgebieten - ist es daher wichtig, eine Wärmepumpenanlage so zu planen, dass die Anforderungen der "Technischen Anleitung zum Schutz gegen Lärm" (TA Lärm) eingehalten werden. Wählen Sie daher einen geeigneten Standort für die Wärmepumpe. Die direkte Nähe zu Schlafzimmerfenstern oder Nachbargebäuden sollten Sie vermeiden.
Durch die Verwendung von schallabsorbierenden Materialien oder speziellen Schallschutzgehäusen für Wärmepumpen können Sie den Schall weiter reduzieren. Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand der Lüfter und anderer Komponenten, um sicherzustellen, dass sie ordnungsgemäß funktionieren Seite 71.
Nein, Wärmepumpen sind keine neue Technologie. Das Prinzip der Wärmepumpe existiert seit langer Zeit und wurde ursprünglich für Geräte zur Kühlung entwickelt und verwendet.
Die erste Verwendung einer Wärmepumpe zur Wärmeproduktion ist für das Jahr 1852 dokumentiert, als William Thomson (Lord Kelvin) zeigte, dass Kältemaschinen, die mit dem Prinzip der Kompression arbeiten, auch gut zum Heizen genutzt werden können.
Durch die Ölkrise in den 1970er-Jahren, die zu einer Brennstoffknappheit führte, wurde die Wärmepumpe als energieeffiziente und umweltfreundliche Technologie erkannt. Die Wärmepumpe wurde seither weiterentwickelt und ist heute eine allseits bekannte Heiz- und Kühltechnologie. Viele Wärmepumpen können deshalb beides: nicht nur heizen, sondern im Sommer auch kühlen Seite 94.
Die Anschaffungskosten einer Wärmepumpe für ein Einfamilienhaus sind derzeit noch höher als die einer Gas- oder Ölheizung. Eine Luftwärmepumpe kostet etwa 8.000 bis 16.000 Euro. Eine Erdwärmepumpe inklusive der Wärmequelle liegt bei 14.000 bis 28.000 Euro. Der Preis für eine Grundwasserwärmepumpe inklusive der Brunnenanlage beträgt 15.000 bis 25.000 Euro.
Die zusätzlich anfallenden Installationskosten sind von dem vorhandenen Gebäude, den Heizflächen und den sonstigen Installationen, wie zum Beispiel dem Wärmeverteilsystem, abhängig und liegen im Bereich von 10.000 bis 30.000 Euro.
Die Betriebskosten einer Wärmepumpe Seite 83 sind niedriger als bei herkömmlichen Öl- oder Gasheizungen, denn Wärmepumpen nutzen kostenlose Umweltwärme aus Erdreich, Grundwasser oder Luft. Die Betriebskosten sind abhängig von der gewünschten Raumtemperatur, der Dämmung des Gebäudes, den Strompreisen und der Effizienz der Wärmepumpe. Jährliche Stromkosten fallen zum Beispiel...
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