Schweitzer Fachinformationen
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Folge 21: Bei der Beerdigung des bekannten Fernsehmoderators Henry Mortimer kommt es zum Skandal: Sein Grab ist bereits belegt - mit drei Leichen! Die Gerichtsmedizinerin findet heraus, dass es sich bei den Opfern um die Artistengruppe "Die drei Montoyas" gehandelt hat, und bittet Nathalie und Louise um Hilfe, denn: Die drei Montoya-Brüder treten weiterhin auf! Die beiden schleusen Louise' Lebensgefährten Martin Lazebnik inkognito als Clown in den Zirkus ein, in dem die Trapezkünstler gerade arbeiten. Doch was der vermeintliche Clown dort über die drei Artisten herausfindet, bringt ihn selbst in größte Gefahr ...
Über die Serie: Davon stand nichts im Testament ... Cottages, englische Rosen und sanft geschwungene Hügel - das ist Earlsraven. Mittendrin: das "Black Feather". Dieses gemütliche Café erbt die junge Nathalie Ames völlig unerwartet von ihrer Tante - und deren geheimes Doppelleben gleich mit! Die hat nämlich Kriminalfälle gelöst, zusammen mit ihrer Köchin Louise, einer ehemaligen Agentin der britischen Krone. Und während Nathalie noch dabei ist, mit den skurrilen Dorfbewohnern warmzuwerden, stellt sie fest: Der Spürsinn liegt in der Familie ...
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Prolog, in dem eine Beerdigung mit Hindernissen stattfindet
»Das war eine sehr schöne Ansprache, Father, vielen Dank«, sagte Janet Mortimer zu dem Geistlichen, der an der Tür der Kirche St. Cathy's von South Paddybush stand und darauf wartete, dass die Trauergäste nach draußen kamen, damit der Sarg geholt werden konnte. »Mein Mann hätte sicher gesagt, dass das die >volle Packung< war.«
»Danke, Mrs Mortimer«, erwiderte Father Winchester und nickte bedächtig. »Ein solches Kompliment aus Ihrem Mund weiß ich zu schätzen.«
Janet lächelte ihn flüchtig an, dann setzte sie die Sonnenbrille wieder auf und mischte sich begleitet von ihrer besten Freundin Michelle Farmer unter die Trauergäste.
»Oh Gott, ich kann schon die Paparazzi sehen«, stöhnte Michelle. »Dass diese Aasgeier einen nie in Ruhe lassen können.«
Janet zuckte mit den Schultern. »Das ist der Preis dafür, dass man prominent ist. Wenn Millionen Leute jede Woche dreimal den Fernseher einschalten, um einem Mann dabei zuzusehen, wie er einem Kandidaten nach dem anderen irgendwelche verrückten Fragen stellt, dann wollen sie auch sehen, wie dieser Mann zu Grabe getragen wird.«
Hinter den beiden gab Father Winchester den Sargträgern ein Zeichen. Die sechs Männer setzten sich in Bewegung und folgten ihm in die Kirche. Minuten später kamen sie mit dem geschulterten Sarg nach draußen und gingen hinter dem Geistlichen her zum kleinen Friedhof hinter der Kirche.
Janet Mortimer und die anderen Trauergäste schlossen sich den Sargträgern an. Als sie sich dem Grab näherten, deutete Michelle nach rechts.
»Was ist?«, fragte Janet.
»Der Father hat offenbar einen Sichtschutz zwischen den Bäumen aufstellen lassen, um den Paparazzi einen Strich durch die Rechnung zu machen.«
Janet betrachtete die grauen Stellwände, die auf den ersten Blick wie eine Friedhofsmauer aus Beton aussahen, sich bei näherem Hinsehen jedoch als mit einer bedruckten Stoffplane bespannte Baustellenabsperrungen entpuppten. Sie nickte erleichtert. »Schön zu wissen, dass er meine Warnung ernst genommen hat. Ich hatte angekündigt, dass diese Meute in Scharen über den Friedhof herfallen wird, wenn er keine Vorkehrungen trifft.« Nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: »Die großzügige Spende für seine Kirche könnte natürlich auch etwas mit seinem Eifer zu tun gehabt haben.«
»Wieso wollte Henry eigentlich unbedingt hier beerdigt werden?«, erkundigte sich Michelle, nachdem sie ein paar Meter gegangen waren. »Wir sind doch hier mitten im Nirgendwo. Ohne mein Navi wäre ich vermutlich jetzt noch unterwegs.«
»Weil Henry hier geboren ist«, sagte Janet. »Aufgewachsen ist er zwar in Earlsraven, wohin seine Eltern kurz nach seiner Geburt umgezogen sind, aber geboren ist er in South Paddybush.«
»Earls.was?«
»Earlsraven«, wiederholte Janet. »Das liegt ein paar Meilen nördlich von hier.«
»Ebenfalls noch nie gehört«, meinte ihre Freundin. »Bestimmt auch so ein Dorf, in dem die einzige Attraktion eine Ampel ist, die auf Knopfdruck für den Überlandbus auf Rot springt, der da einmal am Tag unterwegs ist.«
»Etwas größer muss der Ort schon sein«, erwiderte Janet. »Immerhin soll es da sogar zwei Pubs gegeben haben. Hat Henry jedenfalls erzählt. Aber die haben bestimmt schon vor Jahren dichtgemacht.«
»Ganz bestimmt sogar«, pflichtete Michelle ihr bei.
Father Winchester näherte sich dem ausgehobenen Grab, dann ging er zwei Schritte zur Seite, um die Sargträger passieren zu lassen. Er schloss einen Moment die Augen, da die grelle und ungewöhnlich warme Februarsonne ihn blendete. Dann sah er, dass die sechs Männer bereit waren, und nickte ihnen zu. Jeder von ihnen gab in gleichmäßigem Tempo von seinem Seil nach, damit der Sarg nicht in Schieflage geriet.
Plötzlich geschah aber genau das: Das Fußende sank noch ein Stück unter die Erde, während das Kopfende nur so weit in dem ausgehobenen Grab verschwunden war, dass sich die Oberkante des Deckels auf gleicher Höhe mit der des Grabrandes befand - also eindeutig nicht tief genug, um eine Bestattung durchzuführen.
»Ähm .«, machte der vorderste Grabträger und sah den Geistlichen fragend an.
Father Winchester trat zu ihnen. »Was ist los?«
»Weiter als so geht es nicht«, sagte der junge Mann, dessen schwarzer Anzug etwas zu eng für seinen muskulösen Körper zu sein schien.
»Was soll das heißen?«, fragte der Geistliche erschrocken. »Es muss weiter gehen.«
Der junge Mann schaute in die Runde und entgegnete: »Keiner von uns zieht noch an seinem Seil, Father. Das Grab ist nicht tief genug ausgehoben. Der Sarg passt nicht hinein.«
»Das ist völlig unmöglich«, beharrte Father Winchester. »Das Grab wurde ordnungsgemäß ausgehoben, so was ist noch nie passiert.«
»Es gibt für alles ein erstes Mal«, warf einer der anderen Männer ein, ein blonder Hüne mit einem rötlichen Vollbart, der ihn wie einen Wikinger aussehen ließ.
»Aber nicht auf meinem Friedhof!«, flüsterte Winchester verärgert.
»Und jetzt?«, wollte der erste Mann wissen. »Die Leute werden allmählich unruhig. Ich glaube, die haben gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Wir sollten den Sarg wieder zurückstellen.«
Father Winchester schüttelte frustriert den Kopf, doch er hörte auch, dass ein Raunen durch die Trauergemeinde ging. Deshalb sagte er: »Dann tun Sie das.«
Nachdem das geschehen war, trat er ans Grab und schaute nach unten. »Das ist ja gerade mal halb so tief, wie es sein müsste«, murmelte er verwundert.
»Und völlig uneben ist es auch«, fügte der blonde Sargträger hinzu und zeigte auf das Gefälle.
Der Geistliche kniff aufgebracht die Augen zusammen, holte dann aber tief Luft und wandte sich schließlich mit gefasster Miene an die Trauernden. »Liebe Trauergemeinde, ich bedaure, doch anscheinend hat die ausgehobene Erde nachgegeben und ist zurück ins Grab gerutscht«, erklärte er in einem Tonfall, der bei fast jedem Zuhörer reflexartig Verständnis auslöste. »Ich bin gleich wieder da.«
Dann ging er mit zügigen, aber nicht hastigen Schritten zum anderen Ende des Friedhofs, wo Nicholas Friedman, der Bestatter aus London, gemeinsam mit einem Helfer neben dem Leichenwagen stand und auf das Ende der Zeremonie wartete.
»Sie!«, fuhr Winchester ihn an.
Der Bestatter sah ihn irritiert an. »Ich? Was ist mit mir?«
»Sie haben doch Ihren Mitarbeiter mit dem Bagger hergeschickt, damit er das Grab aushebt, richtig?«
»Ja, richtig. Weil Sie keinen Bagger haben und der Boden um diese Jahreszeit noch zu hart ist, um von Hand ein Grab auszuheben«, bestätigte Mr Friedman und strich sich über den schmalen Schnurrbart, der so wirkte, als hätte er über der Oberlippe mit einem schwarzen Marker zwei Striche gezogen.
»War dieser Mann betrunken?«, wollte Father Winchester wissen. »Oder fand er es witzig, für den Verstorbenen ein besonders flaches Grab auszuheben?«
Der Bestatter schüttelte irritiert den Kopf. »Ein besonders flaches Grab? Wofür sollte das gut sein? Da bekäme man ja den Sarg nicht hinein.«
»Genau das durften wir soeben feststellen!«, zischte der Geistliche ihn an. »Wir können Mr Mortimer nicht beisetzen, weil Ihr Mitarbeiter offenbar zu dumm war, ein Grab ordnungsgemäß auszuheben.«
Mr Friedman zog sein Handy aus der Tasche. »Ich werde ihn anrufen und fragen. Und wenn das stimmt, lasse ich ihn sofort antanzen, damit er .«
»Dafür haben wir keine Zeit!«, fiel Father Winchester ihm ins Wort. »Die Leute stehen bereits an der Grabstelle, ich kann sie nicht ein oder zwei Stunden warten lassen. Sie müssen das erledigen.«
»Ich?«, fragte der Bestatter verdattert.
»Sie oder Ihr Assistent, das ist mir egal.« Der Geistliche deutete nach links. »Ihr Bagger steht ja noch da.«
»Richtig, und ich wäre längst auf dem Rückweg nach London, wenn man den Anhänger nicht zugeparkt hätte.«
Winchester nickte. »Das mag sein, aber Sie sind noch hier. Sorgen Sie also dafür, dass das Grab ordentlich ausgehoben wird.«
Friedman schien von der Vorstellung gar nicht angetan zu sein.
»Der Sichtschutz ringsherum«, fuhr der Geistliche fort und schien für einen Moment das Thema zu wechseln, »den habe ich aufstellen lassen, weil da draußen die Sensationsreporter nur auf den Moment warten, wenn der Sarg in die Erde hinabgelassen wird, um dieses Ereignis mit der Kamera festzuhalten. Was denken Sie? Ist es den Zeitungen und Sendern die Titelseite oder die Eilmeldung wert, wenn durch die Nachlässigkeit des Bestatters Nicholas Friedman die Beerdigung des berühmten Moderators Henry Mortimer ausfallen muss?«
»Das würden Sie nicht wagen!«
»Was meinen Sie, Mr Friedman?«, fuhr er fort. »Werden die Reporter so fair sein, Sie in ihren Artikeln nur als >Bestatter F.< zu erwähnen, oder werden die Ihren Namen genüsslich ausschreiben? Werden sie vielleicht sogar ein Foto Ihres Beerdigungsinstituts veröffentlichen? Im Fernsehen womöglich?«
»Das ist Erpressung, Father«, knurrte der Bestatter.
Der Geistliche sah ihn einfach nur an.
»Schon gut, schon gut«, sagte Nicholas Friedman verärgert. »So einem Diener Gottes wie Ihnen bin ich noch nie begegnet, in all den Jahren nicht.«
»Nun, aus dem großen London mögen Sie ja etwas anderes gewohnt sein. Aber wir sind hier nicht in der Hauptstadt, sondern in South Paddybush. Nur weil Sie meinen, einen Hinterwäldler vor sich zu haben, heißt das nicht, dass ich mich auch wie ein solcher behandeln lasse.«
Zehn Minuten später zerriss höllischer Lärm die friedliche Stille des Friedhofs. Die wartenden Trauergäste...
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