Schweitzer Fachinformationen
Wenn es um professionelles Wissen geht, ist Schweitzer Fachinformationen wegweisend. Kunden aus Recht und Beratung sowie Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Bibliotheken erhalten komplette Lösungen zum Beschaffen, Verwalten und Nutzen von digitalen und gedruckten Medien.
Folge 12: Ein Unwetter, ein Herrenhaus und viele Geheimnisse ... Nathalie und ihre Freunde geraten bei einem Wochenendausflug in ein fürchterliches Unwetter und bitten um Schutz in einem alten Herrenhaus. Auch die schwerreiche Lady Gabrielle hat Zuflucht in Hannigan Hall gefunden - im Gepäck den Green Giant, einen unglaublich wertvollen Diamanten. Doch der ist plötzlich verschwunden ... und nur einer der Anwesenden kann der Dieb sein! Nathalie macht sich auf die Suche nach dem Täter. Dabei trifft sie auf unsichtbare Gäste, Geheimverstecke - und einen perfiden Plan!
Über die Serie: Davon stand nichts im Testament ...
Cottages, englische Rosen und sanft geschwungene Hügel - das ist Earlsraven. Mittendrin: das "Black Feather". Dieses gemütliche Café erbt die junge Nathalie Ames völlig unerwartet von ihrer Tante - und deren geheimes Doppelleben gleich mit! Die hat nämlich Kriminalfälle gelöst, zusammen mit ihrer Köchin Louise, einer ehemaligen Agentin der britischen Krone. Und während Nathalie noch dabei ist, mit den skurrilen Dorfbewohnern warmzuwerden, stellt sie fest: Der Spürsinn liegt in der Familie ...
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung
Erstes Kapitel, in dem eine Umleitung nicht ans Ziel führt
Zwei Stunden zuvor
»Das sieht verdammt nach Regen aus«, sagte Fred Estaire und zeigte nach rechts, wo sich schwarze Wolkenberge am Himmel aufgetürmt hatten.
»Bis das Unwetter uns erreicht hat, sind wir längst zurück in Earlsraven«, hielt Jean-Louis Talradja dagegen, der mit seiner Freundin Belle auf der Rückbank des Wagens saß. »Wenn die ersten Regentropfen fallen, sind wir schon längst im Pub und lassen uns von Nathalie einen ausgeben.« Er sah in den Rückspiegel und zwinkerte Nathalie Ames zu, die vielsagend eine Augenbraue hochzog. Belle Starr versetzte ihm daraufhin mit dem Ellbogen einen Stoß in die Seite, der ihn zusammenzucken ließ. »Natürlich erst, nachdem ich eine Runde spendiert habe«, fügte er hastig an, da seine Freundin ihm nun einen warnenden Blick zuwarf.
»Richtig so«, stimmte Belle ihm zu. »Wir können ja nicht zulassen, dass unsere gute Nathalie mit dem Black Feather vor die Hunde geht, nur weil sie von schnorrenden Freunden umgeben ist.«
»Keine Sorge, Leute«, wiegelte Nathalie ab. »Ich werde schon rechtzeitig dagegenlenken, wenn es mir zu viel wird. Außerdem habt ihr euch alle an den Benzinkosten beteiligt. Wieso sollte ich da das Gefühl haben, von euch ausgenutzt zu werden?«
»Ein perfektes Wochenende, und nur ein paar Pfund zum Benzin beigesteuert«, schwärmte Fred und drückte sich in seinen Sitz. »So was könnten wir jedes Wochenende machen.«
»Kein Problem«, meinte Nathalie. »Wir müssen nur jede Woche bei einem Preisausschreiben gewinnen, bei dem ein Traumwochenende für vier Personen verlost wird. Die gibt es sicher wie Sand am Meer, und wir sind ja Glückspilze.« Die anderen lachten über ihre ironische Bemerkung, während Nathalie das Wochenende in Gedanken Revue passieren ließ. Es war tatsächlich perfekt gewesen. Von der Anreise am Freitagmittag bis zur Abreise vor zwei Stunden an diesem Sonntag war alles völlig reibungslos verlaufen. Das Wetter hatte mit Sonnenschein und Temperaturen weit über zwanzig Grad mitgespielt. Die Zimmer in der winzigen Pension in St. Ives waren zwar nicht verschwenderisch groß, dafür aber umso gemütlicher und behaglicher eingerichtet gewesen, und das Buffet, das zum Frühstück aufgebaut wurde, hatte trotz seiner bescheidenen Dimensionen alle Wünsche erfüllt.
Und das, obwohl der Besitzer der Pension eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem jungen John Cleese aufgewiesen hatte, was sie alle an dessen Paraderolle als unausstehlicher Hotelier Basil Fawlty in der Serie Fawlty Towers erinnert hatte. Doch trotz dieser Ähnlichkeit war dieser Mr Bellward die Höflichkeit in Person gewesen, obwohl sie keine zahlenden Gäste gewesen waren.
Insgeheim hatte Nathalie allerdings damit gerechnet, früher oder später in einem der vielen engen und verwinkelten Gässchen über eine Leiche zu stolpern und damit in einen Mordfall hineingezogen zu werden. Mit jeder Stunde, die in dieser Hinsicht ereignislos verstrichen war, hatten sich ihre Befürchtungen noch ein wenig mehr gesteigert. Aber bis zur Abreise war nichts geschehen, und so hatten sie zu viert eine wunderschöne und erholsame Zeit verbracht. Sie waren am Strand spazieren gegangen, hatten an der Landzunge The Island die schroffe Felsenküste bewundert, an der die Gischt hochspritzte. In der Tate St. Ives, einem winzigen Ableger der angesehenen Tate Gallery, hatten sie die Werke britischer Künstler der Gegenwart bewundert und anschließend eines der vielen Fischrestaurants aufgesucht, die man fast an jeder zweiten Ecke finden konnte.
Besonders gut hatten Nathalie die Stunden gefallen, die Fred und sie allein hatten verbringen können. Es hatte gutgetan, eng umschlungen am Strand zu sitzen und zu wissen, dass nicht gleich wieder irgendwer aus der Küche hereinstürmen würde, um zu melden, dass statt einer Prise die ganze Packung Salz im Auflauf gelandet war, oder dass Fred als Manager ihres Landmarkts einmal mehr einen Kontrolleur durch den ganzen Laden führen musste, obwohl es vertane Zeit war. Immerhin hatte der Mann bis heute noch keinen Beanstandungszettel ausfüllen können, und Fred würde schon dafür sorgen, dass es auch gar nicht erst dazu kam.
Zudem hatten sie alle vier vereinbart, ihre Handys auszuschalten, um wirklich Ruhe zu haben. Egal, was in Earlsraven passieren mochte, es hatte ohne sie stattfinden müssen.
Was den jetzt wieder einsetzenden Alltag anging, bewahrte Nathalie sich lieber eine gewisse Skepsis, anstatt sich von maßlosem Optimismus mitreißen zu lassen, auch weiterhin von Verbrechen in ihrem Umfeld verschont zu bleiben. Seit sie den Pub Black Feather mit angeschlossenem Café und Hotel von ihrer Tante geerbt hatte, war sie gegen ihren Willen in gut und gern ein Dutzend Mordfälle hineingezogen worden. Glaubte man an das Gesetz der Serie, konnte es nicht mehr lange dauern, bis es wieder zu einem Verbrechen in Nathalies unmittelbarer Umgebung kommen würde.
»Oder wir gewinnen im Lotto«, entgegnete Jean-Louis, der für Earlsraven und das Umland zuständige Gerichtsmediziner. »Dann können wir uns jedes Wochenende ein solches Hotel leisten - wir können uns sogar per Sänfte hintragen lassen.«
»Dir ist aber bekannt, dass die Sklaverei abgeschafft worden ist, oder, J.L.?«, fragte Belle fröhlich.
»Natürlich«, versicherte er ihr lachend. »Aber meine Vorfahren kommen aus Indien, und da ist es nur fair, wenn ich jetzt mal in einer Sänfte getragen werde.«
»Oha«, entfuhr es Nathalie in dem Moment, was die anderen aufhorchen ließ.
»Was ist?«, fragte Fred, der von ihren Befürchtungen wusste, und sah sich besorgt um. »Hast du jetzt so kurz vor dem Ziel doch noch irgendwo ein Mordopfer entdeckt?«
»Nein, aber einen Stau direkt vor uns«, antwortete sie, nahm Gas weg und schaltete die Warnblinkanlage ein, um die nachfolgenden Fahrer auf die Gefahrenstelle aufmerksam zu machen.
»Wir könnten die nächste Ausfahrt nehmen und über die Landstraße fahren«, schlug Jean-Louis vor.
Nathalie schüttelte den Kopf. »Das möchte ich lieber vermeiden. In der Werkstatt hat man letzte Woche das Update für das Navi installiert, doch irgendwas ist da schiefgelaufen. Ich bekomme als Standort immer nur Marrakesch angezeigt, und von da aus werden jetzt auch alle Routen berechnet.«
»Marrakesch?«, wiederholte Jean-Louis und schürzte die Lippen. »Da wollte ich immer schon mal hin.«
»Allerdings wird dir das Navi dabei nicht behilflich sein, weil es ja meint, wir wären bereits dort«, machte Nathalie ihm schmunzelnd klar.
»Zu schade«, meinte er, zuckte dann jedoch mit den Schultern. »Aber so viel Benzingeld habe ich sowieso nicht dabei. Also ist es nicht ganz so schlimm.«
»Dann bleiben wir eben auf der Autobahn und sitzen den Stau aus«, warf Belle ein. »Dreh das Radio auf, dann vergeht die Zeit wie im Flug.«
Nathalie seufzte. »Schön wär's, aber außer den BBC-Weltnachrichten kommt nichts mehr, seit das Navi spinnt.«
»Wenn wir wenigstens Radio Marrakesch reinbekommen würden«, sagte Fred und schloss die Augen, als Nathalie bremste und der Wagen zum Stehen kam. »Weckt mich, wenn es weitergeht.«
Nach gut einer halben Stunde kam Nathalie Freds Wunsch nach und stieß ihn an.
Er schreckte hoch. »Was ist? Wo sind wir?«
»Nicht mehr im Stau«, sagte sie.
»Aber . das ist nicht die Autobahn!«, stellte er verwundert fest, als er sich umsah.
»Richtig. Weil die Autobahn nämlich noch für Stunden gesperrt sein wird«, erklärte sie. »Da liegt ein Sattelschlepper quer auf allen Fahrspuren, und aus dem Tank sind mehrere Tausend Liter Karamell ausgelaufen. Da geht vorläufig gar nichts mehr.«
Belle schüttelte sich. »Die armen Feuerwehrleute«, sagte sie mitfühlend. »Ich möchte nicht mit ihnen tauschen, wenn sie die klebrige Masse von der Fahrbahn schaffen müssen.«
»Und jetzt?«
»Jetzt lassen wir uns von J.L. zurück nach Earlsraven dirigieren«, antwortete Nathalie. »Er sagt, er kennt sich hier aus.«
»Das heißt, das Navi spinnt immer noch?«
»Nicht nur, dass es spinnt. Wir sind hier auch noch in ein Funkloch geraten und können nicht mal die Navi-Funktion unserer Smartphones nutzen. Aber wie gesagt: J.L. kennt sich aus.«
Fred drehte sich so, dass er seinen Freund auf der Rückbank ansehen konnte. »Ist das wahr?«
»Guck mich nicht so zweifelnd an«, konterte der Gerichtsmediziner. »Ich kenne mich aus, außerdem habe ich einen guten Orientierungssinn.«
»Aber nur, wenn es um den Weg zwischen rechter Herzkammer und Milz geht«, gab Fred lachend zurück.
Jean-Louis winkte ungerührt ab. »Ihr werdet euch noch wundern .«
». wie man sich auf den Weg nach Earlsraven machen und in Aberdeen landen kann«, ergänzte Nathalie neckend. »Doch jetzt mal ernsthaft, J.L. Alle anderen sind nach links gefahren, nachdem wir die Autobahn verlassen haben. Mich hast du nach rechts geschickt. Irgendwie gefällt mir das nicht.«
»Die Autobahn macht einen riesigen Bogen nach links, und wenn wir jetzt wie alle anderen brav in diese Richtung fahren, kommen wir am äußersten Rand dieses Bogens raus, wo sich dann die nächste Auffahrt befindet. Und damit fahren wir einen riesigen Umweg, der uns sogar noch viel mehr Zeit kosten wird, weil die Landstraße hoffnungslos überlastet ist. Hier entlang umfahren wir das Ganze und werden viel schneller in Earlsraven sein als über diese Umleitung.«
»Na, wenn du es sagst und so überzeugt davon bist, werden wir dir auch glauben«, lenkte Nathalie ein, dann fügte sie todernst an: »Wenn es nicht stimmen sollte, werden wir dich jedoch teeren und federn.«
Jean-Louis lachte auf....
Dateiformat: ePUBKopierschutz: Wasserzeichen-DRM (Digital Rights Management)
Systemvoraussetzungen:
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet - also für „fließenden” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Mit Wasserzeichen-DRM wird hier ein „weicher” Kopierschutz verwendet. Daher ist technisch zwar alles möglich – sogar eine unzulässige Weitergabe. Aber an sichtbaren und unsichtbaren Stellen wird der Käufer des E-Books als Wasserzeichen hinterlegt, sodass im Falle eines Missbrauchs die Spur zurückverfolgt werden kann.
Weitere Informationen finden Sie in unserer E-Book Hilfe.
Dateiformat: ePUBKopierschutz: ohne DRM (Digital Rights Management)
Das Dateiformat ePUB ist sehr gut für Romane und Sachbücher geeignet – also für „glatten” Text ohne komplexes Layout. Bei E-Readern oder Smartphones passt sich der Zeilen- und Seitenumbruch automatisch den kleinen Displays an. Ein Kopierschutz bzw. Digital Rights Management wird bei diesem E-Book nicht eingesetzt.